am 23.12.2020 11:18
Hallo liebes Forum!
ich suche aktuell nach einem Broker im Ausland, damit ich meine Gewinne nicht sofort versteuern muss. Gleichzeitig scheue ich natürlich den zusätzlichen Aufwand der Steuererklärung, bin aber bereit das bis zu einem gewissen Kosten/Nutzen Punkt durchzuziehen.
Aktuell bin ich bei Lynxbroker. Soweit so gut: Was Kursgewinne angeht, funktioniert das alles prima, denn da muss man ja nur die Summe in der Steuererklärung eintragen, fertig. Problem ist aber die aufwändige Quellensteuer bei Dividenden. Lynx zieht mir von Dividenden pauschal 30% ab, so dass ich für jede Einzelposition einen Nachweis beim Finanzamt einreichen muss, um mir die Differenz von 3,25% wiederzuholen. Eine Sysiphosarbeit.
Kennt ihr zufällig Alternativen, die zwar den Vorteil der Steuer„Stundung“ bieten, aber komfortabler (automatisiert) mit der Quellensteuer verfahren?
Viele Grüße und Danke für jeden Tipp im Voraus!
am 23.12.2020 14:11
Bei Captrader werden bei US-Amerikanischen Dividenden nur 15% Quellensteuer abgezogen. Mich wundert, dass Lynx anders verfährt, da bei beiden ja Interactive Brokers dahintersteckt.
Wie es bei Dividenden aus anderen Ländern aussieht, kann ich dir leider nicht sagen, da ich dort nur US-Werte besitze.
Viele Grüße,
Jörg
am 23.12.2020 15:17
Hallo Jörg,
Danke für deinen Beitrag! Ich glaube, im Falle der US führt Lynx auch nur 15% ab. Bei anderen Ländern pauschal 30, bspw. bei deutschen Werten.
Da ich Aktien aus mehreren Ländern halte, eher kleine Posis und dafür gut diversifiziert, lohnt sich der Aufwand nicht. Ich brauche da eine automatisierte Lösung. Vielleicht muss ihc mir ein Depot in D für die Divi-Werte anlegen und die Kursgewinne in einem ausländischen Depot realisieren um den Steuervorteil zu nutzen.
am 21.02.2021 09:18
Ich kann das bestätigen. Ich habe bisher zwar nur kanadische und US Aktien bei Captrader und da wird nur die US. resp kanadische Quellensteuer abgezogen, also 15%.
am 21.02.2021 09:26
@jte: du gehst das Problem von der falschen Seite aus an.
Hast du schon einmal überlegt, deine Rechtsform anzupassen und die Erträge beispielsweise als UG zu realisieren?
am 02.03.2021 17:10
@dg2210 Hi! Danke für den Tipp...was genau meinst du denn damit? Sowas wie die Sparschwein UG?
am 02.03.2021 17:42
@jte schrieb:@dg2210 Hi! Danke für den Tipp...was genau meinst du denn damit? Sowas wie die Sparschwein UG?
@jte: Ja, so etwas in der Art. Die genaue Gestaltung hängt natürlich von deiner spezifischen Situation ab. Willst du für dich alleine sparen oder soll es eine Familien-Gesellschaft sein? Planst du, die günstigen Vorsorgeregelungen (Stichwort: Pensionszusage an Geschäftsführer) zu nutzen, u.s.w .
Viele (nicht alle) Steuerberater kennen sich gut mit der Materie aus.
am 05.03.2021 11:25
Hey @dg2210 , Danke für diesen tollen Tipp! Ich würde miich gerne näher damit befassen! Hast du selbst Erfahrung damit gesammelt oder kennst ggf. gute Infoquellen? Ich habe leider bisher nur die Sparschwein-UG gefunden und bin daraus noch nicht so recht schlau geworden.
Bspw. treibt mich die Frage um, ab welcher Depotgröße sich das rechnet...also wie hoch sind die (jährlichen?) Kosten für den StBerater im Vergleich zu den Ersparnissen in Prozent usw. Ich selbst würe es für mich selbst als Single machen.
Danke nochmal für deine Zeit und Ideen!
VG
am 05.03.2021 11:56
@jte schrieb:
Bspw. treibt mich die Frage um, ab welcher Depotgröße sich das rechnet...also wie hoch sind die (jährlichen?) Kosten für den StBerater im Vergleich zu den Ersparnissen in Prozent usw. Ich selbst würe es für mich selbst als Single machen.
@jte: wenn du Angestellter bist und langfristig anlegen willst, dann ist die Atypisch-Still-Konstruktion wahrscheinlich geeignet. Soweit ich mich erinnere, haben die "Erfinder" einmal einen sinnvollen Anlagebetrag in der Größenordnung von 100000 Euro genannt. Wenn du viel tradest, dann lohnt sich das schon bei geringeren Beträgen, wenn du eher passiv unterwegs bist, bei höheren Beträgen.
Die Steuererklärung ist ja auch kein Hexenwerk - wenn man einmal verstanden hat, wie es funktioniert. Die Steuerberaterkosten kannst du selbst beeinflussen, indem du mehr oder weniger gut vorarbeitest.