am 14.08.2022 02:32
Hackern des Chaos Computer Club ist es gelungen, sich mit relativ einfachen Mitteln über das Video-Ident-Verfahren mit einer falschen Identität zu legitimieren. Aus dem verlinkten Artikel:
Sicherheitsforscher des Chaos Computer Clubs (CCC) haben erfolgreich die gängigen Lösungen für videobasierte Online-Identifizierung (Video-Ident) überwunden. Dabei haben sie sich unter anderem Zugriff auf die elektronische Patientenakte einer Testperson verschafft. Der CCC fordert, diese unsichere Technologie nicht mehr dort einzusetzen, wo ein hohes Schadenspotential besteht.
Die Krankenkassen haben umgehend reagiert und das Video-Ident-Verfahren für den Zugriff auf persönliche Patientendaten ausgesetzt. Die Banken scheinen dagegen zögerlicher zu sein. Gibt es vonseiten der comdirect eine offizielle Stellungnahme hierzu?
Viele Grüße
Weinlese
am 15.08.2022 11:07
Hallo @Weinlese,
ich habe mich dazu gerne einmal erkundigt. Anbei die entsprechende Antwort unserer Kollegen.
Das Video-Ident-Verfahren wird seit langer Zeit beanstandungsfrei genutzt und wurde auch zuletzt seitens der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht im Mai 2022 für die kreditwirtschaftliche Nutzung einer Überprüfung unterzogen. Dabei wurde festgestellt, dass das Verfahren weiterhin von Banken und Sparkassen eingesetzt werden kann. Die Entscheidung der Krankenkassen, das Verfahren nicht zu nutzen, muss nicht automatisch Rückschlusse auf Anwendungen in anderen Sektoren haben – auch, weil das Video-Ident-Verfahren bei Kreditinstituten von weiteren Maßnahmen zur Erkennung und Prävention von strafbaren Handlungen flankiert wird. Das Verfahren wird von den Instituten fortlaufend im Hinblick auf seine Sicherheit und Zuverlässigkeit überprüft. Dies wird selbstverständlich auch anhand der neuen Erkenntnisse geschehen.
Beste Grüße
Jan-Ove