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Put/Call Optionen

HDoc
Autor ★★
21 Beiträge
Liebe Community, ich bitte zunächst um Entschuldigung, falls dieses Thema schon irgendwo bestehen sollte. Bei mir geht es um folgendes. Ich habe zwischenzeitlich im Internet reichlich darüber gelesen, was Optionen bzw. Optionsscheine sind. Ich weiß, dass das Rechte sind, keine Pflichten usw. und wollte bei mir im Musterdepot einfach mal versuchen, z.B. bei Aktien oder einen Index auf fallende bzw. steigende Kurse zu setzen. Einfach mal, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Ich schaffe es leider nicht, wollte deshalb hier einfach mal fragen, ob jemand Lust hat, mich in dieser Hinsicht zu beraten oder zu unterstützen. Danke schon mal im Vorfeld!
92 ANTWORTEN

HDoc
Autor ★★
21 Beiträge
Sehr eigenartig: Der Mitarbeiter konnte meine Aussage leider gar nicht nachvollziehen. Er meinte, dass die Schwelle kontinuierlich gestiegen ist und er nicht sehen kann, dass diese irgendwann mal in der Vergangenheit bei 1,31 € war. Es könnte - auch wenn das selten passieren mag - wohl ein Datenbankfehler gewesen sein. Es ist also in diesem Fall die Schwelle nicht gesunken. Sicher ist man nur, wenn man sich die Infos direkt bei der Commerzbank auf der Website holt…

HDoc
Autor ★★
21 Beiträge

Liebe Community,

 

ich denke, ich kann sagen,  dass ich das zuletzt besprochene Papier eindeutig und glasklar durchblicken kann. Irgendwie ergeben für mich sogar die Kennzahlen einen Sinn - insofern danke ich Euch allen, speziell @nmh, für die großartige Unterstützung!

 

Nun lasst uns ein weiteres  Papier gemeinsam durchgehen, um auch hier die Unterschiede zu verstehen, ich denke, dass dies auch für weitere Leser interessant sein dürfte. Im Folgenden handelt es sich um dieses Papier: CE7ACU

 

Sagen wir mal, ich würde davon ausgehen, dass der Dow Jones  in der nächsten Zeit (trotz seines Rekordhoch vor kurzem) steigen wird. Also habe ich mir die eben genannte Option raus gesucht, schön lange Laufzeit 😉 und  dazu eine niedrige implizierte Volatilität. Die 1. Frage lautet, ist der Schein für mein Szenario grundsätzlich geeignet? Bei den Kennzahlen hier komme ich leider nicht richtig weiter. Können wir (Schritt für Schritt) die wichtigsten  besprechen?

 

Viele Grüße…

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Hallo @HDoc,

 

danke für Dein Lob. Es freut mich, wenn ich Dich unterstützen kann.

 

Ich glaube, beim CE7ACU kann ich es kurz machen: Go ahead! Es handelt sich, wenn ich das richtig gesehen habe, um einen ganz normalen Call-Optionsschein ("plain vanilla") auf den Dow Jones. Wie Du schon schreibst: Laufzeit lang genug (6/2018), Basispreis (15.500) wesentlich niedriger als der Dow (ca. 20.000). Wenn der Dow in den nächsten Monaten steigt, wird auch dieser Schein steigen.

 

Da aber niemand weiß, wohin der Dow geht, gelten meine üblichen Warnungen: Falls der Dow im Juni 2018 unter 15.500 Punkten liegt, hast Du einen Totalverlust, und im Gewinn landest Du, falls der Dow im Juni 2018 mehr als ca. 19.800 Punkte (Kaufpreis 4,25 mal Bezugsverhältnis 1000 plus Basispreis 15.500) hat. Also nur Beträge investieren, bei denen Du einen Totalverlust verkraften kannst, oder strikte Verlustbegrenzung (Stop Loss).

 

Du kannst den Schein bis Juni 2018 jederzeit kaufen und verkaufen, am besten außerbörslich ("LiveTrading").

 

Sonst noch jemand eine Meinung dazu?

 

Viel Erfolg und weiter so,

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

HDoc
Autor ★★
21 Beiträge

Ich verstehe eine Sache nicht so richtig. Der Dow Jones ist doch jetzt schon weit über 15.500 Punkte. Warum kann ich nicht einfach  den Schein kaufen und gleich wieder verkaufen? Immerhin wäre doch da eine Differenz von mehr als 4000 Punkten?!

 

Wie würde es sich denn jetzt verhalten, wenn man zum jetzigen 1000 Scheine kauft?

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Aaaaaaah, so. Nein, das geht leider nicht. Grund ist, daß Du die Kauf- und Verkaufspreise akzeptieren musst, die der Emittent (Commerzbank) für den Schein stellt. Momentan kann man die WKN CE7ACU zu 4,23 EUR verkaufen (an die Commerzbank) und zu 4,24 EUR kaufen (von der Commerzbank). Der eine Cent Differenz ist der Gewinn für die Commerzbank, die ja nicht gegen Dich spekuliert (häufiger Irrglaube von Anlegern - Merke: die Bank spekuliert nicht gegen Euch, sondern sichert sich an der Eurex ab, also am "Großmarkt". Das ist so, wie wenn Ihr ein Auto kauft: Der Hersteller spekuliert nicht darauf, daß das Auto weniger wert wird, nachdem er es verkauft hat, sondern verlangt einfach beim Verkauf mehr, als ihn die Einzelteile und die Arbeit kosten - im obigen Beispiel der eine Cent. So ist das auch bei Zertifikaten und Optionen. Das mußte mal raus.).

 

Also: Wenn Du jetzt 1000 Stück kaufst, zahlst Du 4240 Euro plus 3,90 Euro Spesen bei comdirect. Wenn Du dann sofort wieder verkaufst, erhälst Du 4230 Euro minus 3,90 Euro Spesen. Insgesamt hast Du dann knapp 18 Euro Verlust gemacht, davon gehen ca. 10 Euro an die Commerzbank und knapp 8 Euro an comdirect.

 

Und warum wird der Schein momentan zu 4,24 Euro "gepreist"? Naja, dahinter steckt wieder das Black-Scholes-Modell, also das mit einem Nobelpreis ausgezeichnete mathematische Modell zur Berechnung von Optionspreisen. Rechnen wir mal den so genannten inneren Wert aus: Wenn Du 1000 Stück von dieser Option kaufst (= Bezugsverhältnis), hast Du das Recht, aber nicht die Pflicht, den aktuellen Dow zu einen Preis von 15.500 (Währung ist mir nicht klar) zu kaufen. Jetzt ist der Dow momentan aber ca. 20.000 wert, Dein Gewinn wäre also 4.500. Der innere Wert (4.500 geteilt durch 1.000 Stück, also 4,50 Euro) ist höher als der aktuelle Preis (4,24 Euro), das bedeutet, ich habe irgend einen Denkfehler gemacht. Vermutlich hängt es mit der Umrechnung US-Dollar und Euro zusammen, das soll jemand erklären, der sich mit sowas auskennt... 😉  Aber das Prinzip sollte klar sein.

 

Falls ich Deine Frage nicht befriedigend beantwortet habe, bitte nochmal posten.

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Jetzt noch mal die korrekte Berechnung des "inneren Werts". Mein Fehler war tatsächlich, wie vermutet, die Währungsumrechnung. Das hat mir jetzt keine Ruhe gelassen.

 

Also: Du kaufst 1.000 Stück CE7ACU zum Preis von 4,24 Euro pro Stück. Das kostet also insgesamt 4.240 Euro plus Spesen.

 

Jetzt hast Du das Recht, von der Commerzbank einen Dow zum Preis von 15.500 Dollar (!) kaufen. Der Dow ist momentan aber ca. 20.000 Dollar (!) wert. Also hast Du ca. 4.500 Dollar (!) Gewinn gemacht, das sind ca. 4.168 Euro. Also ist der innere Wert 4,168 Euro pro Stück (weil Du 1.000 Stück brauchst, um einen Dow zu kaufen, das sogenannte Bezugsverhältnis).

 

Und warum kostet der Schein mehr als die "fairen" 4,168 Euro? Weil der Optionspreis sich aus innerem Wert (4,168 Euro, siehe oben) plus "Zeitwert" (ca. 0,072 Euro, das ist die Differenz) zusammensetzt. Der Zeitwert ist die "Prämie", die Du für die Chance bezahlst, daß der Dow am Ende der Laufzeit über dem Basispreis liegt. Je höher diese Prämie, desto spekulativer ist der Schein. Der Zeitwert nimmt zum Ende der Laufzeit ab.

 

So, jetzt bin ich doch froh, daß ich meinen Fehler gefunden habe.

 

Herzliche Grüße aus einem regnerischen München

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

BAM
Experte ★★
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@nmh,

das mit dem basispreis bsp. 15.500 dollar habe ich jetzt nicht verstanden. vllt kannst du das nochmals erklären. ich dachte immer das der dow jones sich in punkten widerspiegelt und nicht in dollar. ich habe noch nie gehört, dass man da mit dem usd kurs umrechnen musst. nimmt man da nicht den basispreis 15.500 zum aktuellen stand, z.b. 19.900. dann ist die differenz doch 4.400 punkte. geteilt durch das bezugsverhältnis 1000:1 dann ergibt sich ein optionsscheinpreis von 4,40. und die differenz zu aktuellem preis sind  ca 4,24 das ist das aufgeld. oder sehe ich das falsch???

nmh
Legende
9.960 Beiträge

@BAM: ganz 100% sicher bin ich mir nicht, weil ich bisher keine Optionsscheine auf US-Indizes hatte. Aber im comdirect-Informer ist sowohl der Basis"preis" als auch der Dow-Stand mit der Währung "USD" angegeben.

 

Deine Rechnung funktioniert wohl leider nicht, weil Du kein Aufgeld errechnest, sondern ein Abgeld: In Deiner Rechnung ist der Optionsschein (4,24 Euro in Deinem Beispiel) billiger als sein fairer Wert (4,40 Euro in Deinem Beispiel). Und das gibt es bei Optionen nicht! Die haben immer ein Aufgeld.

 

Also findet wohl wie von mir vermutet eine Währungsumrechnung statt. Optionen ohne Währungsumrechnung, bei denen also das Währungsrisiko eliminiert ist, haben ja den Zusatz "Quanto". Und der fehlt hier freilich.

 

Wie gesagt, ich bin mir zu 99 Prozent sicher. Endgültig verbindlich ist der Emissionsprospekt, da steht alles drin. Bitte vor dem Investment nachlesen! Oder unter obiger Nummer bei der Commerzbank anrufen und fragen.

 

Wenn Du meine Erklärung hilfreich findest, freue ich mich über ein "Danke" von Dir.

 

Viele Grüße aus München

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

BAM
Experte ★★
300 Beiträge

ich habs so verstanden, dass wenn du die differenz 15.500 zum aktuellen dow jones index ca. 19.900 einmal handeln willst, du 1.000 scheine brauchst um die differenz einmal zu handeln. das wären dann ca 4.400 punkte. und diese punkte müssen wir dann zum euro/usd kurs umrechnen. 1:1,076 ergebe dann ca. 4,10€. der kaufpreis den du aber jetzt pro schein zahlen musst ist etwas höher, das ist dann das aufgeld.

BAM
Experte ★★
300 Beiträge

hab eben in meinem aktienprogramm noch nachgeschaut, da steht aktuell:

Aufgeld:  0,59%

Hebel: 4,39%

Break even: 20.023,52

 

aber die zahlen ohne garantie. unter aufgeld versteht man den prozentsatz, um wieviel der erwerb des basiswertes über den optionsschein (os) teurer ist als den basiswert direkt zu kaufen. (theoretisch, der basiswert könnte je auch eine aktie sein). der break even gibt an, wenn wir eben wären, also basispreis plus 1.000 mal der os preis, umgerechnet in usd.

nmh kannst mir auch ein danke geben.

der hebel soll ausdrücken, um das wievielfache der os schneller steigt als der basiswert.