am 15.05.2020 20:07
Hallo,
ich habe heute folgende Situation beobachtet:
Zur Ausgangsposition
In meiner Watchliste des ProTraders beobachtete ich den Aktientitel von Wirecard.
Parallel dazu geschaltet im Pro Trader der MiniShort-Optionsschein auf Wirecard
"Société Générale Effekten GmbH MiniS O.End Wirecard 98,84" mit WKN SR87XW"
Beobachtung:
Gegen 15:28 lief der Kurs der Aktie von ca. 81 € innerhalb von wenigen Minuten in Richtung 72,50.
Zeitgleich fand keine Aktualisierung des o.g. Mini Short Optionsscheins statt.
Aus Sicht eines Investors:
Wäre jemand in o.g. Optionsschein investiert gewesen und hätte versucht diesen in der Nähe des zustande gekommenen Wirecard-Basiskurses (72,50€) zu verkaufen, so hätte man im Live Trading über die Societe Generale "Pech" gehabt.
Aus Sicht des Beobachters:
Im Live Trading genieße ich als Neukunde den Vorzug o.g. MiniShort-Optionsschein kostengünstig zu handel.
1. Wäre unter o. g. Beobachtung nicht kostengünstig möglich gewesen
2. Ein Verkaufsversuch über Frankfurt oder Stuttgart führt das Angebot des LiveTradings ad absurdum.
Frage:
Was passiert hier? Hypothese - ich wäre investiert gewesen und keine Kursfestellung bei Societe Generale zu günstigen Konditionen.
Ist das normal? Muss ich mir im o.g. Fall Gedanken darüber machen, welche Absicht seitens des Emittenten verfolgt wird?
Hierzu hätte ich gerne eine klare und nachvollziehbare Erklärung.
Für eine aufmerksame Rückinfo bedanke ich mich im voraus und verbleibe
mit besten Grüßen
Janniklas
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 15.05.2020 21:15
Hallo Janniklas,
ja, irgendwie ist das normal. Die Frage ist doch, ob der Emittent zu seinen Gunsten steuert. Ein Schelm wer böses dabei denkt.
Man müsste sich mal das Kleingedruckte genau durchlesen, aber ich befürchte, dass die Emittenten gut für sich gesorgt haben![]()
Hier im Forum gibt es bestimmt einige, die dir eine nachvollziehbare Erklärung geben könnten.
Ich hatte mal den Fall, dass ich ein Zertifikat gekauft hatte und der Verkauf nicht durchging und das mehrmals hintereinander. Der Emittent hat dann komplett zurückerstattet zu meinem EK und die Ordergebühren von € 7,90 kamen auch zurück.
am 16.05.2020 00:27
Man müsste sich mal das Kleingedruckte genau durchlesen, aber ich befürchte, dass die Emittenten gut für sich gesorgt haben
Empfehle aus dem Basisprospekt:
2.3. Risiken, die sich aus der Art der Wertpapiere ergeben
am 16.05.2020 00:38
Wir hatten es am Nachmittag an verschiedenen Stellen.
Wenn Du ein paar Hintergründe erfahren möchtest, auch bezüglich der Volatilität des Basiswertes, dann bitte hier entlang.
Zwecks nachvollziehbarer Erklärung: Mal an den Emittenten herantreten.
am 16.05.2020 11:24
Guten Morgen,
in meiner bisherigen "Laufbahn" an der Börse kam ich bisher nur ein einziges Mal in die Versuchung ein Zertifikat (KO-long auf WTI-Öl) zu kaufen. Die geschah im letzten Monat, als ich live miterlebt habe, dass der WTI-Kontrakt ins Bodenlose gesteuert wurde.
Durch Stopp/Loss bin ich mit kleinem Anlagekapital sehr glimpflich bei Societe Generale davon gekommen. Zur Info - in N.Y. wird auf Grund der Preisbewegung untersucht, ob ein mögliche Manipulationen im Spiel waren.
Kurz um - ungeachtet meiner gemachten "Erfahrungen" und diverser Beobachtungen beim Handel mit Zertifikaten (Optionsscheine) denke ich manchmal, ob Emittenten mit einem gewissen "System" zu Werke gehen.
Fazit - ich bleibe einem solchen Handel in Zukunft fern, weil ich nicht bereit bin das ohnehin eingegangene hohe Risiko durch undurchsichtige/nicht nachvollziehbare Handlungsweisen der Emittenten zu erhöhen.
Für Deine Rückinfo bedanke ich sehr gerne an dieser Stelle.
Bleib gesund & mit besten Grüßen
Janniklas
am 16.05.2020 11:39
Hallo GordonLegacy,
ich bin Deinem Hinweis zum Link gefolgt und lese u.a. ...
"...Dabei verpflichten sich die Emittenten von Zertifikaten und Optionsscheinen nicht zu einer fortlaufenden Preisbereitstellung, weil keine rechtliche Grundlage dazu besteht, genauso wenig wie über gesamte Laufzeit des Wertpapiers das Market Making aufrecht zu halten...." .
"... Und es kommt hinzu, dass bei Marktstörungen oder außergewöhnlichen Umständen keine Kurse gestellt werden, z.B. kürzlich bei außerordentliche Bewegungen des Basiswertes (durch politische oder Zentralbankeingriffe)...."
Meine Wahl ist weise in Zukunft mich von deratigen Finanztermingeschäften zu distanzieren.
Ich bleibe dabei, aus m e i n e r Sicht ein undurchsichtiges System zum Nachteil eines privaten oder institutionellen Investors.
Vielen Dank für Deine hilfreiche Antwort.
mit besten Grüßen
Janniklas
am 17.05.2020 00:38
@Janniklas Freut mich, wenn es Dir weiterhilft.
In der Community hat sich aufgrund dessen ein Lieblings-Emittenten-Ranking herausgebildet, aber solange der Gesetzgeber keine Änderungen plant bleibt der Algorithmus eine Black-Box. Bin sogar davon überzeugt, dass die Zuständigen der BaFin nicht völlig durchblicken.
-Theo. Exkursion -
Mal der Einfachheit angenommen es gibt an einem Handelstag pro Sekund einen Quote, macht dann > 50.000, und bei dem Ausfall neulich für etwa 15min 900 fehlende Quotes, also eine Ausfallzeit von 1,8%. Ob das hinnehmbar ist, wer weiß.
Die Kollegen vom SMT sind bereits an der Sache dran (s. Dax-Deals), auch weil der Ausfall so lange dauerte und wohl alle Produkte der Société Générale betroffen waren.
OT: @papan0el - Nickname mit winterlichem Bezug?
am 17.05.2020 11:20
Moin
,
hier noch ein Link, der meines erachtens gut verständlich unterfüttert, was GordonLegacy zusammengetragen hat.
@GordonLegacy Ja, winterlicher- familiärer und französischer Bezug![]()
am 18.05.2020 12:17
Guten Morgen,
Dein Linkhinweis ist ja hoch interessant. Danke dafür.
Grüße
Janniklas
am 18.05.2020 12:19
Guten Morgen,
.... "Die Kollegen vom SMT sind bereits an der Sache dran (s. Dax-Deals), auch weil der Ausfall so lange dauerte und wohl alle Produkte der Société Générale betroffen waren." ...
Manchmal schalte ich im Dritten und dann auch noch ruckartig - will fragen "Wofür steht "SMT"?
Grüße
Janniklas