Kartal schrieb:
... Das Ausfallrisiko beim Dispo ist ein vollkommen anders als beim Wertpapierkredit. Das Gehalt muss in jeden Monat neu eingehen. Wenn ich den Dispo auf dem Girokonto in Anspruch nehme, geht die Bank in Vorleistung und muss darauf vertrauen, dass das Gehalt auch im nächsten Monat wieder gezahlt wird. [...]Insofern sollten Sie den Wertpapier lieber mit einem Immobilienkredit vergleichen. Und welches Zinsniveau wir hier derzeit haben, wissen Sie vermutlich selbst.
Es stimmt, das das Ausfallrisiko bei einem Wertpapierkredit deutlich geringer als bei einem Dispo ist; darum sind ja auch die Wertpapierkreditzinsen niedriger als die Dispo-Zinsen.
Dem Vergleich mit dem Immobilienkredit kann ich nicht zustimmen.
Ein typischer Immobilienkredit wird in einer Summe ausgezahlt und dann in monatlich gleichen Beträgen über viele Jahre getilgt.
Das ist füt die Bank (und für den Kunden) leicht kalkulierbar.
Der Wertpapierkredit ist von den Kunden täglich abrufbar, d.h. die Bank muss mit der Möglichkeit rechnen, dass alle Kunden am selben Tag ihren Kredit voll ausschöpfen und muss dafür ständig Mittel bereithalten. Das kostet nun einmal Geld...Bei der Immobilienfinanzierung heisst das "Bereitstellungsgebühr für nicht abgerufene Kredite".
Die comdirect hat zwei im wesentlichen Möglichkeiten den Wertpapierkredit zu bepreisen:
- nur den in Anspruch genommenen Betrag zu verzinsen
- Einen Bereitstellungsgebühr für die gesamte eingeräumte Kreditsumme zu berechnen und den tatsächlich in Anspruch genommenen Betrag mit einem geringeren Zinssatz zu verzinsen.
Ich bevorzuge die erste Variante
