SMT_Erik schrieb:
wir sind ein privatwirtschaftliches Unternehmen, dessen Sinn und Zweck es ist, Gewinne zu erwirtschaften. In letzter Zeit wurde häufiger in den Medien über das Thema "Banken & Gebühren" berichtet. Es ist aufgrund der Niedrigzinsphase an den Märkten nun einmal so, dass die Erträge aus dem klassischen Bankgeschäft (Geldeinlage & Kreditvergabe) nachlassen. Deshalb sind im Grunde genommen alle Banken gezwungen, nach anderen Einnahmequellen zu suchen.
Hallo @SMT_Erik,
ich weiss, dass obiges Zitat von dir die offizielle Linie der comdirect darstellt; Trotzdem müssen solche PR-Mitteilungen nicht immer vollständig und korrekt sein.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht und in die Zahlen geschaut. Zum Vergleich habe ich Sparkasse München ausgewählt. Zum einen, weil Sparkassen langweilig sind, zum anderen, weil die Sparkasse München fast genauso gross ist wie die comdirect; die Sparkasse Hamburg ist deutlich grösser.
Im Geschäftsjahr 2015 hatte die comdirect 16 Mrd Kundeneinlagen, die Sparkasse 14 Mrd. Daraus hat die comdirect 137 Mio Zinsüberschuss erwirtschaftet, die Sparkasse hat 268 Mio generiert, also rund das Doppelte. Die Sparkasse hat diesen Zinsüberschuss sogar zwischen 2014 und 2015 um 8 Mio gesteigert, trotz Niedrigzinsen! (ist ja auch verständlich, weil die Habenzinsen schneller fallen als die Sollzinsen).
Die Erträge im klassischen Retail-Bankgeschäft sinken nicht, sondern steigen; sogar bei den oft belächelten, langweiligen Sparkassen.
Das Hauptproblem der comdirect ist das schwache Aktivgeschäft, hier "verschenkt" die comdirect jedes Jahr einen zweistelligen Millionenbetrag!
Ein anderes Problem ist die Abhängigkeit vom Provisionsüberschuss. Ich rechne damit, dass die Wertpapierprovisionen in den nächsten Monaten/Jahren unter Druck geraten; in jeder Ausgabe der Börse Online sind Anzeigen von Discount-Brokern, die im Verglecih mit der comdirect deutlich billiger sind.
Disclaimer: Ich bin hochzufrieden mit der Leistung der comdirect im Wertpapiergeschäft und ich bin kein comdirect-Aktionär.
