Vergleich der jährlichen Rendite von ETF-Depot und Aktien-Depot bei unterjährigen Zukäufen
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am 10.01.2025 16:55
Hallo in die Runde,
zu Beginn des neuen Jahres zieht vielleicht auch der ein oder andere ein Fazit des vergangenen Börsenjahres.
Vermutlich bin ich nicht der einzige, der sowohl einen Welt-ETF bespart, sich aber gleichzeitig mit Einzelaktien (nach der Trendfolgestragie von @nmh ) beschäftigt. Nun interessiert mich ein Jahresvergleich dieser beiden Ansätze. Sprich: Haben im vergangenen Jahr meine Einzel-Aktien besser abgeschnitten oder der Brot-und-Butter-ETF? Anders gefragt: Wäre ich besser gefahren, wenn ich das Geld, das neben dem Welt-ETF-Sparplan noch übrig ist, auch in den ETF gesteckt hätte, oder waren die entsprechenden Käufe/Verkäufe der Einzelaktien tatsächlich die bessere Wahl?
Da unterjährig noch Zukäufe (beim ETF und bei den Aktien) sowie auch Verkäufe (bei den Aktien durch Stops ausgelöst) hinzukommen, ist die Rechnung für mich allerdings alles andere als trivial.
Einfaches Beispiel für den ETF: Der Depotwert des ETF-Depots steigt vom 31.12.2023 von 10 000 € auf 18 000 € am 31.12.2024 an. Dabei waren aber auch monatliche Einzahlungen von je 500 €.
Meine Gedanken zur Berechnung:
Gewinn/Verlust (in %) = (ETF-Depotwert am Jahresende – ETF-Depotwert am Jahresanfang - Netto-Einzahlungen) / ETF-Depotwert am Jahresanfang * 100
Für das oben genannte Beispiel: (18 000 – 10 000 – 12 * 500) / 10 000 * 100 = 20 % Gewinn in dem Jahr 2024
Die Berechnung der Performance des Aktien-Depots habe ich analog durchgeführt. Dabei gilt:
Netto-Einzahlungen = Summe der Einzahlungen – Summe der Auszahlungen
(Auszahlungen können ausgeführte Stops sein, aber auch Dividendenzahlungen)
Zunächst gehe ich davon aus, dass meine Berechnungsmethode korrekt ist?!
Und nun meine Frage, bei der ich irgendwie einen Knoten im Kopf habe und nicht mehr weiter komme:
Wenn ich die Berechnung jeweils für das Aktien-Depot und für das ETF-Depot mache, kann ich die beiden Prozentzahlen überhaupt „fair“ miteinander vergleichen? Oder spielt es nicht auch eine Rolle wie hoch die Netto-Einzahlungen im Vergleich zum Gesamtdepotwert sind? Sprich: Um es „fair“ miteinander zu vergleichen, müsste ich eigentlich im Aktien-Depot und im ETF-Depot vom selben Depotwert zum Jahresbeginn ausgehen und auch dieselbe Summe unterjährig einzahlen (was ja in der Praxis aus unterschiedlichen Gründen natürlich nicht realisierbar ist), um dann nur den unterschiedlichen Depotwert am Jahresende „fair“ vergleichen zu können?
Über Anregungen würde ich mich freuen!
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am 10.01.2025 17:26
@Speedy85 schrieb:
Zunächst gehe ich davon aus, dass meine Berechnungsmethode korrekt ist?!
Und nun meine Frage, bei der ich irgendwie einen Knoten im Kopf habe und nicht mehr weiter komme:
Wenn ich die Berechnung jeweils für das Aktien-Depot und für das ETF-Depot mache, kann ich die beiden Prozentzahlen überhaupt „fair“ miteinander vergleichen?
Ja und nein.
Ja: deine Berechnungsmethode ist akzeptabel
Nein: Es gibt in dieser Konstellation keinen fairen Vergleich. Es gibt ein paar etablierte Methoden (zeit- bzw geldgewichtete Rendite sind zwei der bekanntesten) , die jeweils unterschiedliche Werte ergeben.
Du kannst dir guten Gewissens jede Zahl aussuchen, mit der du zufrieden bist. Da Aktien und ETFs typischerweise unterschiedliche Charakteristika haben, wäre sowieso nur ein Vergleich der risikoadjustierten Renditen sinnvoll - und dafür gibt es auch eine Reihe von Methoden.
Grundsätzlich sind solche Angaben eher irrelvant, weil die meisten Depots angelegt werden, um das Geld irgendwann später zu verbrauchen. Dann kommt es nur auf den absolten Wert an, nicht auf irgendwelche Prozente.
