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Russische ADR´s umwandeln in Orginal Aktien.

Nobka
Mentor
820 Beiträge

Aus gegebenen Anlass. Russland will die ADR´s aufkündigen. Was sagt die Comdirect dazu? Welche Möglichkeiten hat der Anleger? 

 

https://www.adrbnymellon.com/files/al996040.pdf 

3.225 ANTWORTEN

Matjes80
Autor ★
7 Beiträge

Und bei mir heute die nächste Pleite mit comdirect. Angeblich kann mein Antrag für die Ausnahmegenehmigung nicht eingereicht werden, da eine Kopie meines Perso fehlt. Dass ich durch mein Konto vollends identifiziert bin und sie die Genehmigung haben die Infos weiterzugeben ist wohl unerheblich. Natürlich ist es jetzt mit ihrer „Abgabefrist“ zu spät was nachzureichen. Nur gut, dass das Infoschreiben so aussagefähig war. Unglaublich wie man hier an der Nase rumgeführt wird. Den Umtauschantrag letztes Jahr haben sie auch schon vermasselt, bin wirklich gespannt ob man als kleines Licht jemals die Möglichkeit bekommt, diese Untätigkeit zur Rechenschaft zu ziehen.

JanR
Experte
91 Beiträge

Sieh es positiv. Comdirect hat Dir zeitnah eine Rückmeldung gegeben. Du hast nun noch eine Woche Zeit, Deinen Antrag direkt bei der Bundesbank einzureichen. 

Nach den Erfahrungen, die ich mit Comdirect bzgl. meines im letzten Jahr gewünschten Depotübertrags gemacht habe, ist mir die direkte Variante sowieso lieber.

 

Matjes80
Autor ★
7 Beiträge

Da hast du wohl recht. Dennoch traurig vor allem, wenn man beim Support vorgetragen bekommt dass „Sie alles für die Kunden tun wollen, Kundenzufriedenheit an oberster Stelle“. 


Dann trotzdem allen einen schönen Abend

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Jan, ich bin überzeugt das wir noch mehr Chancen bekommen. Auch wenn wir diese Möglichkeit nicht nutzen. Für mich kein Grund zur Panik. Wir sollten unser Haupt Augenmerk auf ein Gazprombank Depot richten und das identifizieren. Alles andere ist vergeudet Zeit, Kraft und Geld. Ich selbst habe nur Sberbank adr. Da behalte ich die Ruhe und  sitze erst einmal alles aus   was gag man jetzt mit einer hektischen Konvertierung gekonnt wenn du selbst am Ende des Tages auch nur die gewandelten Aktien zwangsverkaufen musst. Das ist für mich im Moment das Hauptproblem. 

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge
 
Der stellvertretende Finanzminister Russlands, Alexej Moisejew, sagte, dass die Regierung nun die Option einer teilweisen Wiederherstellung der Währungskontrolle in Betracht ziehe. Diese Maßnahmen seien notwendig, um den Kapitalabfluss in befreundete Länder einzudämmen. Diese Idee wird von der Bank von Russland abgelehnt.
"Derzeit wurden eine Reihe von Maßnahmen entwickelt, die darauf abzielen, eine Reihe von Währungskontrollmaßnahmen wiederherzustellen. Ich möchte sie jetzt nicht nennen, weil die Maßnahmen noch diskutiert werden, es ist noch nicht klar, welche von ihnen letztendlich umgesetzt werden ", sagte Herr Moiseev in der Staatsduma.
"Ich möchte ein wenig hervorheben: Diese Maßnahmen zielen auf den Abfluss von Kapital ab, das jetzt über befreundete Länder geht", fügte der stellvertretende Minister hinzu. Er glaubt auch, dass diese Maßnahmen in der Lage sein werden, kurzfristige Wechselkursschwankungen einzudämmen.
Der stellvertretende Vorsitzende der Bank von Russland, Alexej Sabotkin, sagte als Antwort, dass die Regulierungsbehörde die Verschärfung der Beschränkungen des Kapitalverkehrs nicht unterstütze, berichtet RIA Novosti.
Am 1. September erklärten Finanzminister Anton Siluanow und die Vorsitzende der Zentralbank, Elvira Nabiullina, auf einer gemeinsamen Konferenz, dass sich die beiden Ministerien nicht über Währungskontrollmaßnahmen einig seien. Laut Elvira Nabiullina müsse der im Finanzministerium "befürchtete" Kapitalabfluss "mit ganz anderen Methoden" behandelt werden, einschließlich einer Änderung des Leitzinses. Sie ist der Meinung, dass "die Währungskontrollmaßnahmen, die einen spiegelnden, vergeltungsartigen Charakter haben", beibehalten werden sollten.
Seit Anfang August hat sich der Rubel gegenüber dem Dollar um 9 % abgeschwächt (seit Jahresbeginn um 20 %). In diesem Zusammenhang hob die Zentralbank am 15. August den Leitzins von 8,5 % auf 12 % an.
Quelle: Kommersant

Kapitalverkehrskontrollen sind im Außenhandel staatliche Maßnahmen zur Beschränkung der Freiheit des internationalen freien Kapitalverkehrs. Hierzu gehören Steuern auf Kapitalimporte bzw. Kapitalexporte, Mengenbeschränkungen, Genehmigungs- und Meldepflichten.[1] Kapitalverkehrskontrollen werden somit auch im Rahmen der Außenwirtschaftstheorie betrachtet. Quelle: Wikipedia
Meinung: Der Russische Rubel ist mehr oder weniger zu einer "Kunstwährung" verkommen. Da die freie Konvertierung an den Devisenbörsen zu Hartwährungen wie US-Dollar oder Euro zur Zeit nicht möglich ist, wird von der Zentralbank täglich ein Referenzkurs ermittelt. Die Zentralbank der Russischen Föderation hat 21.09.2023 die folgenden Wechselkurse von Fremdwährungen gegenüber dem Rubel der Russischen Föderation ohne die Verpflichtung der Bank von Russland, diese Währungen zu diesem Kurs zu kaufen oder zu verkaufen;​ Quelle: cbr
Kapitalverkehrskontrollen bedeuten für die Anleger unfreundlicher Staaten im Moment noch nichts, da die Vermögen gesperrt sind. Sollte jedoch ein späterer Verkauf möglich sein und Kapitalverkehrskontrollen weiter Bestand haben bedeutet dies ggf. das die Vermögen Russland nur sehr eingeschränkt oder gar nicht verlassen können.
ohne Obligo
Verfasser: Autor

ehemaliger Nutzer
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ADR-Tausch unter steuerlichen Aspekten

Ein ADR-Tausch ist dieser Tage mit einer möglichen Beantragung einer Ausnahmegenehmigung wieder interessant geworden. Neben einem kostenintensiven Umtauschprozedere mit der Eröffnung von Depots Typ C in Russland sollte auch die steuerliche Komponente für den Anleger eine wichtig Rolle spielen.
Für viele ADR-Inhaber gibt es zwei Beweggründe für einen Aktientausch.
1. Selbstbestimmung und Verfügbarkeit ihrer durch Tausch erworbenen Aktien
​2. Dividendenberechtigung
An dieser Stelle möchte ich mich nur mit dem Punkt 2 auseinandersetzen. 
1. Doppelbesteuerungsabkommen 
Die für deutsche Unternehmen günstigen Quellensteuerbeschränkungen könnten wegfallen
Gem. Art. 10 Abs. 1 des Deutsch-Russischen Doppelbesteuerungsabkommen (DBA Russland) vom 29. Mai 1996 werden Dividenden, die eine in Russland ansässige Gesellschaft an eine in Deutschland ansässige Gesellschaft zahlt, in Russland mit max. 5 % des Bruttobetrags der Dividende besteuert. Voraussetzung ist, dass die deutsche Gesellschaft unmittelbar mit mind. 10 % am Stammkapital der russischen Gesellschaft beteiligt ist und dieser Kapitalanteil mind. EUR 80.000 oder den entsprechenden Wert in Rubeln beträgt. In allen anderen Fällen werden die Dividenden in Russland mit 15 % besteuert. Zur Zeit ist unbekannt wie das BMF darauf reagiert. sieh auch CMS
2. Meldung von in Russland gezahlten Steuern
Dem russischen Broker ist die jeweilige Steuernummer des Depotinhabers anzugeben.
Wird der Broker die Dividendenzahlung an das hiesige Finanzamt melden??
Wird das Finanzamt dann auf die in Russland gezahlten Dividenden die deutsche Steuer auf Kapitalerträge erheben?
Ich komme aber nicht an die Dividenden in Russland heran, da diese auf ein Sperrkonto Typ C fest liegen.
Im Zweifel zahle ich an den deutschen Fiskus Steuern und komme selbst nicht an die Dividenden. Wenn dann Russland im schlimmsten Fall enteignen sollte, habe ich Steuern in Deutschland gezahlt und das Geld ist weg. Kann man dieses zurückfordern? Meinung: Der russische Broker sollte nichts an die deutschen Steuerbehörden melden.  Da die Dividenden eingefroren sind, müsste hierauf auch keine hiesige Steuer gezahlt werden. Eine Nachversteuerung würde dann bei der Entsperrung der Typ C Gelder erfolgen.
3. Sonder- und zusätzliche Abschlagsteuer bei Aktienverkauf und Transfer
Beim Verkauf von Aktien Vermögenswerten in Russland (Rückkaufangebote) und eines Transfer der Verkaufserlöse von Russland nach Europa/ Deutschland wurden und werden wie in den  Beispielen beim Verkauf von Magnit Aktien und demnächst bei Lukoil Abschläge von 50 % und einer Sondersteuer von 10% und einem nicht absehbaren bzw. kalkulierbaren *Rubel Wechselkurs in Hartwährung. Dividenden auf gesperrten Konten Typ C unterliegen der Kapitalertragsbesteuerung.
Meinung: Da ein möglicher Abschlag von 50% und einer Sondersteuer von 10% nichts mit der Kapitalertragsbesteuerung zu tun haben, läuft der Anleger Gefahr, hier noch einmal einen zusätzlichen erheblichen Abschlag auf seine aufgelaufenen Dividenden zu erhalten.


*)Die Zentralbank der Russischen Föderation hat 21.09.2023 die folgenden Wechselkurse von Fremdwährungen gegenüber dem Rubel der Russischen Föderation ohne die Verpflichtung der Bank von Russland, diese Währungen zu diesem Kurs zu kaufen oder zu verkaufen;
​Quelle: cbr
Fazit: Das ADR-Tauschargument in russische Aktien aufgrund des Erhalts von Dividenden und möglicher Abschläge sollte sich der Anleger genau überlegen, und rechnerisch überschlagen. In jedem Fall sollte sich der Anleger Rat von einem Fachmann für Steuerrecht einholen.
​Der Autor des Artikels ist kein Steuerberater und die Anmerkungen stellen weder eine Handlungsempfehlung noch Anlageberatung oder Steuerberatung dar. Eine mögliche steuerliche Betrachtung für den Tausch von ADR's sollte aber auf jeden Fall für eine mögliche Entscheidung jedes einzelnen Anlegers eine wichtige Rolle spielen. 
Alle Hinweise spiegeln ausschließlich die Meinung des Verfassers des Artikels wider. Alle Angaben und Meinungen daher ohne Obligo.
Verfasser: Autor

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Nachtrag Verlust-Topf - Dieser Punkt ist ganz wichtig für die Entscheidung pro oder contra Wandlung

4. Verlust-Topf
Die steuerliche Behandlung von Aktienverlusten (Verlust-Topf) spielt bei dem Tausch von ADR eine besondere Rolle. Da der Tausch keine Realisierung von Verlusten darstellt verliert der Anleger ggf. eine Anrechnung auf seinen steuerlichen "Verlust-Topf". Es stellt sich die Frage wie spätere Verluste von Aktien aus gewandelten ADR steuerlich zu behandeln sind.  Es dürfte dem Anleger schwer fallen eine Überleitung aus ursprünglichen Kaufkursen von ADR auf Verkaufskurse aus Aktien den Finanzbehörden gegenüber herzuleiten und geltend zu machen. Verlusttöpfe einfach erklärt: Für Aktien und ETFs

PS: Sorry, ich hatte den Beitrag noch um den wichtigen Hinweis zum Verlusttopf ergänzt.

Bitte auf jeden Fall den Steuerberater oder einen Steuer Fachkundigen zu Rate ziehen.

Quelle: www.anatolienportal.com/blogbeitraumlge/russische-aktien-und-dividenden

Hawaii88
Autor ★★★
66 Beiträge

Es ist und bleibt ein Katz und Maus Spiel. Dennoch befürchte ich, dass die Wandlung den Vorteil bringen wird. Wir wir wissen arbeiten die westlichen Finanzmärkte seit Anfang an gegen die Kleinanleger. Letztendlich werden die Zertifikate vermutlich hier verramscht und zu einen Totalverlust. Dies ist gewollt, da das Vertrauen in den russischen Aktien-Sektor beschädigt werden soll. 

joulb
Experte ★
135 Beiträge

Was sagt mir das schlussendlich bzw. was bedeutet das für mich

 

Kein Eröffnen eines Depots in Russland

Keine Beantragung einer Ausnahmegenehmigung

Abwarten, was die DR Herausgeber dann schlussendlich zur "bestmöglichen" Verwertung unternehmen

 

Keine Akzeptanz Pro Ratio (Citibank) meinerseits

Überprüfung der Verkaufserlöse

 

Eventuell rechtliche Schritte gegen DR Herausgeber.

PS: Ergänzend bin ich bei Pictet in einem Russlandfond investiert, der hat zwar 90% russische Aktien (keine GDR/ADR) aber ausgesetzt ist er trotzdem. Antwort aus Liechtenstein natürlich keine!

 

Gruß Jens

joulb
Experte ★
135 Beiträge

Hallo Hawaii,

das ist, glaube ich zumindest, sachlich falsch!
Der Herausgeber der Zertifikate ist zum Wandel und anschließenden bestmöglichen Verkauf verpflichtet.

Die Frage ist nur was ist bestmöglich bzw. was greift Russland da an Steuern (für unfreundliche Verkäufer) ab.

Eine wertlose Ausbuchung kommt (meiner Meinung nach) nicht infrage, da genau dann Russland bzw. den Unternehmen ja noch mehr Geld zufließen würde. 

 

Gruß