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MSCI World + EM oder FTSE All World

38 ANTWORTEN

marsupi_l
Experte ★★
361 Beiträge

Hallo @Misaka, ja diese Fragen haben wir uns hier alle in recht ähnlicher Reihenfolge schon gestellt. Denn wir wollen ja alle von Anfang an alles "richtig" machen.

Ich habe den A1JX52 gewählt da dieser einfach breiter aufgestellt ist.

Und niemand garantiert die höhere Ausschüttungsrendite des A1T8FV.

Aber irgendwann werden wir wissen welcher der beste Weg ist.

Liebe Grüße

t.w.
Legende
5.120 Beiträge

Hallo @Misaka,

 

das ist leider wenig sinnvoll. Ja, Du sollst den Steuervorteil der Ausschüttungen ausnutzen. Auf Biegen und Brechen hohe Ausschüttungen auf Kosten der Gesamtperformance zu generieren ist allerdings nicht das Ziel. 

 

Machen wir es ganz praktisch: 

  • Ich gebe Dir entweder 2 Euro, die Du später voll versteuern musst (thesaurierender MSCI World o.ä.) oder ich gebe Dir 2 Euro, von denen Du nur einen Teil versteuern musst (ausschüttender MSCI World) -> Die Antwort ist klar. 
  • Ich gebe Dir die beiden oben genannten Möglichkeiten oder noch eine dritte: Ich gebe Dir nur 1,50 Euro, von denen Du nur einen Teil versteuern musst (reine Dividenden-ETFs). 

Du hast die Wahl 😉

 

Der Chart der beiden von Dir genannten ETFs macht es hinreichend deutlich: 

Screenshot_20210905_200221.png

 

Steuern sparen ist also eine super Sache, aber nur, wenn die zugrundeliegende Idee gut ist. Sieh es mal so: Wenn Du gar keine Gewinne machst, zahlst Du gar keine Steuern. Trotzdem ist das nicht die beste Idee.

t.w.
Legende
5.120 Beiträge

@marsupi_l  schrieb:

Und niemand garantiert die höhere Ausschüttungsrendite des A1T8FV.


Dass die Ausschüttungsrendite dauerhaft höher ausfällt, würde ich Dir sogar garantieren. Ob allerdings die Gesamtperformance (vor und nach Steuern) ähnlich gut ist, daran habe ich meine Zweifel. 

marsupi_l
Experte ★★
361 Beiträge

@t.w.nur mal so theoretisch. Woher nimmst Du die Sicherheit mir die Ausschüttungsrendite zu garantieren. So mancher "Dividentensammler" mußte die letzten 1,5 Jahre feststellen wie Dividenten nicht oder nur in geringerem Umfang gezahlt worden. Ansonsten bin ich ja ganz bei Dir.

 

t.w.
Legende
5.120 Beiträge

Das ist ganz einfach. Wenn es einen FTSE All-World gibt und einen Index, der aus dem FTSE All-World immer die Werte mit der höchsten Dividendenrendite herauspickt, hat dieser sehr wahrscheinlich immer eine höhere Dividendenrendite als der ganze FTSE All-World selbst. Was dabei eben auf der Strecke bleibt, ist die Betrachtung der Gesamtrendite. 

marsupi_l
Experte ★★
361 Beiträge

ok ,Danke. So simpel hatte ich das gar nicht betrachtet.

schönen Abend noch

Misaka
Autor ★
5 Beiträge

Oke dann vielen Dank für die hilfreichen und netten Antworten. Das alles hat mir sehr geholfen. Nun kann ich endlich ohne mir über weitere Fragen den Kopf zu zerbrechen anfangen zu investieren. 

🙂

t.w.
Legende
5.120 Beiträge

Sehr gut, viel Erfolg @Misaka!

 

Und immer dran denken: Es gehört nur das Geld an die Börse, dass Du viele Jahre nicht brauchst. Und dann einfach stur druchhalten, auch wenn man mal rote Zahlen sieht. Oder einfach nicht hinsehen 😉

KWie2
Mentor ★★
1.625 Beiträge

Hallo,

 

persönlich habe ich mich für das "Basisinvestment", so nenne ich das passive investieren nach Bogle, für den thesauruerenden Vangard Global All Caps (A2QL8U) entschieden.

Im passiven Bereich hüte ich mich vor Ausschüttern. Den Freibatrag brauche ich im aktiven Depotteil mehr als auf.

 

Generell wirst Du - selbst wenn Du sonst keinen Freibatrag brauchen solltest, was bei Dir nicht der Fall sein dürfte, Ausschütter nicht mehr ohne Steuernachteile los, wenn die Gesamtperformance den Freibetrag übersteigt. Bei einem Kurszuwachs von rund 28% in den letzten 12 Monaten und wegen der Teilfreistellung etwas über 1100 € Freibetrag für den ETF kommst Du derzeit nur auf runde 4000 €, die Du anfangs in Ausschütter investieren dürftest, bevor Du schauen müsstest, den Ausschütter möglichst wieder loszuwerden.

An dieser Stelle verweise ich gern auf nmh's steuerliche Optimierung zum Jahresende.
Wer nur Ausschüttungen reinvestiert, kann anfangs den Kursgewinn nicht im Freibetrag geltend machen, worurch die Thesaurierer auch trotz An- und Verkaufsgebühren normalerweise eine bessere Nettorendite erwirtschaften, als die Ausschütter.

 

Das mit den Ausschüttern kann ich nur historisch verstehen. Die galten früher einmal als "Steuerfreundlich" im Vergleich zu den "Steuerhässlichen" Thesaurierern. Das hat sich inzwischen aber gründlich geändert.

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

@KWie2  schrieb:

 

Das mit den Ausschüttern kann ich nur historisch verstehen. Die galten früher einmal als "Steuerfreundlich" im Vergleich zu den "Steuerhässlichen" Thesaurierern. Das hat sich inzwischen aber gründlich geändert.

 

Gruß: KWie2


 

@KWie2 und dennoch haben Finanz"profis" von zum Beispiel Finanztip genau das Gegenteil berechnet und in einem Video verarbeitet, was du behauptest.

 

Ist eben die Frage: glaubt man dem, der sich beruflich mit dem Thema tagtäglich auseinandersetzt, oder jemanden aus einem Forum, über den man gar nichts wirklich weiß? 😉

 

Etwas, was hier leider gegen dich spricht:

 


@KWie2  schrieb:

 

Bei einem Kurszuwachs von rund 28% in den letzten 12 Monaten und wegen der Teilfreistellung etwas über 1100 € Freibetrag für den ETF kommst Du derzeit nur auf runde 4000 €, die Du anfangs in Ausschütter investieren dürftest, bevor Du schauen müsstest, den Ausschütter möglichst wieder loszuwerden.


1) Dass diese Performance einem Sondereffekt geschuldet ist lässt Du außen vor. Die 28% sind kein Schnitt. Im Schnitt sind wir bei so 7%.

 

2) ist es Ziel den Freibetrag ohne Verkauf auszunutzen, nur mit Ausschüttungen. Dementsprechend ist deine Annahme nicht langfristig gedacht, dass man nur 4.000 Euro hätte investieren dürfen. Was ist mit nächstem Jahr? Und in zehn Jahren wenn der Sondereffekt nur noch wenig geltend ist und der Schnitt anstatt 7% nun 8% ist? Und warum gehst du davon aus, dass die ganze Position verkaufen musst? Wenn ein Anteil ausreichen würde kannst du auch nur einen verkaufen.

 

3) Die Strategie basiert nicht darauf, den Ausschütter loszuwerden. Die Ausschüttungen sollen den Freibetrag aufbrauchen um nichts liegen zu lassen.

 

4) Steuer sparen ist schön und gut, richtig und wichtig. Aber irgendwann kommst du nicht mehr drum herum. Würde ich versuchen Steuern zu vermeiden müsste ich gänzlich anders anlegen und hätte wesentlich weniger im Depot, würde mich selber bremsen. Lieber 26,375% als 42%, so sehe ich das.

 


@KWie2  schrieb:

 

Wer nur Ausschüttungen reinvestiert, kann anfangs den Kursgewinn nicht im Freibetrag geltend machen, worurch die Thesaurierer auch trotz An- und Verkaufsgebühren normalerweise eine bessere Nettorendite erwirtschaften, als die Ausschütter.


5) warum soll man auch jeden Cent Kursgewinne geltend machen? 801 Gewinn steuerfrei durch Ausschüttung und Kauf-/Verkauf oder nur durch Kauf-/Verkauf sind 801 Euro Gewinn steuerfrei mitgenommen. Abhängig von Gebühren kann ersteres günstiger sein weil du für den Verkauf durch geringeres notwendiges Volumen eventuell sogar Gebühren sparst. Und du kannst die Ausschüttung mit dem neuen Kauf gleich reinvestieren. Aber 801 Euro Gewinn sind erstmal 801 Euro Gewinn. Die Ausschüttung kostet dich nichts. Warum sollte die Nettorendite besser sein? 

 

6) Ausschüttungen gelten zum Topf "Sonstiges". Verluste aus Aktiengeschäfte lassen sich damit nicht ausgleichen, aber alle anderen. Wie Derivate. Einmal Derivate probiert und verzockt kein Problem, die Ausschüttung kann den Topf leeren und zusätzlich kann ich den Freibetrag mit Gewinnen aus dem ETF ausnutzen.

Bei Aktien verzockt? Blöd, musst wohl gezwungenermaßen wieder in Aktien investieren.

 

7) Steuerliche Optimierung ist für einen passiven ETF Anleger sehr einfach. Ausschüttung abwarten, danach Anteile verkaufen bis Freibetrag ausgenutzt ist, fertig. Da braucht man sich nicht um Töpfe oder Taktiken mit diversen Depots kümmern. Und wenn man beim Verkauf etwas Steuern zahlt: so what? Du musst, wie gesagt, ja nicht die ganze Position verkaufen und auch ist es ja selber überlassen zu überlegen ob es dich lohnt die letzten 20 Euro Freibetrag auszunutzen oder nicht.

 

Da vertraue ich lieber Finanztip, die sagen, dass es steuerlich am meisten Sinn macht erst in einen Ausschütter zu investieren, das laufen und wachsen zu lassen, und dann ab einem gewissen Zeitpunkt mit thesaurierenden ETFs anzufangen. Hochaktuell aus dem letzten Jahr. Nichts historisch 😉

Nichts für Ungut, aber irgendwie kämpfst du gegen Mühlen. Jedes Mal behauptest du, dass das Modell nicht richtig ist, und jedes Mal wird auf die Experten der Finanzwelt verwiesen. Wir drehen uns im Kreis 😄

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD