am 28.07.2017 11:19
am 06.06.2018 23:20
Hallo @Glücksdrache,
Ich sehe die Nachricht nicht als Bankrotterklärung oder Ruf nach Regulierung, sondern als Ruf nach Fair Play und Einhaltung der jeweiligen Regeln - oder eben zumindest Gleichstand bei den Regeln.
Sprich: entweder gelten die Regeln für alle Anbieter in einem Markt oder für keinen. Mit dieser Forderung könnten sie sich an die EU wenden, die daraufhin eher nicht die für den Verbraucherschutz eingeführten Regeln aufheben, sondern Amazon und eBay rügen wird - also kürzt man den Weg ab, rügt gleich öffentlich.
Die zitierten News schreiben ja sogar, dass Rossmann auch über Amazon anbietet, andere Marketplace-Anbieter scheinen sich aber eben z.B. um die in Europa gültige Kennzeichnungspflicht nicht zu kümmern, beziehen die weltweit günstigsten Varianten eines Produktes (mit ggf. regional abweichender Rezeptur) und sparen sich dann noch den Aufwand, den Aufkleber mit Inhaltsstoffen auf die Verpackung zu kleben oder verkaufen schlicht ein Plagiat.
Zur Erinnerung: zum Jahreswechsel hat Birkenstock seinen Liefervertrag in aller Öffentlichkeit mit Amazon aufgekündigt, da bei Amazon in Europa und USA gerade über Marketplace viele Birkenstock-Fälschungen angeboten und verkauft werden. Das ging soweit, dass Kunden ihre Reklamation an Birkenstock eingeschickt haben, die sich dann erst als minderwertige Fälschung entpuppten: der Vertriebspartner sorgt für Absatz von Fälschungen, verdient daran mit, anschließend hat der Originalhersteller den Reklamationsaufwand, Handlingkosten und ggf. Imageschaden ("früher war das noch bessere Qualität").
eBay hätte gerade mit Luxusartikeln lange ähnliche Probleme, hat diese aber mit viel Manpower, harten Regeln, Kontrollen und Technik halbwegs auf die Reihe bekommen. Amazon hat auch einiges getan, bekommt das Problem wohl bei weitem nicht so gut in den Griff:
Im Wesentlichen scheint Amazon die Prüfung eher dem Endkunden zu überlassen, der dann wegen einer 5-Euro-Ware vermutlich nicht einmal laut reklamieren wird. Und wenn, schickt der Händler eben Ersatz raus...
Zurück zu den Drogerieartikeln: selbst, wenn es sich nicht um Plagiate handelt, spart der Verzicht auf normgerechte Deklaration und die vom Hersteller geplanten Distributionswege dem Marketplace-Händler natürlich Geld und sie können günstiger anbieten. Kauft der Händler etwa Multipacks und verkauft diese trotzdem einzeln, spart er direkt. Steht beim Multipack die Deklaration aber nur auf der Umverpackung, bekommt der Käufer diese nicht zu sehen: für Allergiker kann das gesundheitsgefährdend sein. Verschickt man dazu seine Waren aus dem billigsten Ausland (z.B. China), spart man noch Versandkosten und kann umso härter konkurrieren. Und da der schlampige Marketplace-Händler das Amazon-Listing auf Namen und Preis reduziert, fehlt bereits da ein Teil der Informationspflicht.
Würden Rossmann oder dm das gleiche tun, hätten sie am nächsten Tag die Unterlassungserklärungen oder Klagen auf dem Tisch. Bei Amazon Marketplace und eBay stehen dann aber oft nur irgendwelche schwer greifbaren Minihändler und Briefkastenfirmen aus dem Ausland zur Wahl, die im dümmsten Fall wie der oft zitierte Teppichhändler nun schon zum vierten Mal in drei Jahren "Riesenrabatte wegen Geschäftsaufgabe" versprechen und daher auch jegliche Gewährleistung ausschliessen, aber am nächsten Tag mit neuem Türschild den gleichen Laden wieder zu eröffnen.
Eine Antwort darauf könnte sein, die Regulierung entweder auch durchzusetzen oder aber komplett aufzuheben.
Mit fehlender Innovation oder bösem Welthandel hat das nichts zu tun...
am 07.06.2018 10:08
Danke @istalix für den interessanten und umfassenden Beitrag.
Er beschreibt zwei ganz unterschiedliche Philosophien, die heutzutage im internationalen Handel auf ganz unterschiedliche Weise und jeweils rechtlich korrekt angewendet werden:
Einerseits die Freiheit des Welthandels und die Zollfreiheit für kleinere Sendungen, bei denen im Wesentlichen (außer bei bestimmten Medizinprodukten) keine gesonderten Prüfungen bei der Einfuhr stattfinden. Ein allgemein anerkanntes Qualitätssiegel reicht dann, eine Bedienungsanleitung für das Zielland ist entweder dabei oder kann heruntergeladen werden.
@istalix schrieb:Hallo @Glücksdrache,
Ich sehe die Nachricht nicht als Bankrotterklärung oder Ruf nach Regulierung, sondern als Ruf nach Fair Play und Einhaltung der jeweiligen Regeln - oder eben zumindest Gleichstand bei den Regeln.
Sprich: entweder gelten die Regeln für alle Anbieter in einem Markt oder für keinen. Mit dieser Forderung könnten sie sich an die EU wenden, die daraufhin eher nicht die für den Verbraucherschutz eingeführten Regeln aufheben, sondern Amazon und eBay rügen wird - also kürzt man den Weg ab, rügt gleich öffentlich.
Die zitierten News schreiben ja sogar, dass Rossmann auch über Amazon anbietet, andere Marketplace-Anbieter scheinen sich aber eben z.B. um die in Europa gültige Kennzeichnungspflicht nicht zu kümmern, beziehen die weltweit günstigsten Varianten eines Produktes (mit ggf. regional abweichender Rezeptur) und sparen sich dann noch den Aufwand, den Aufkleber mit Inhaltsstoffen auf die Verpackung zu kleben oder verkaufen schlicht ein Plagiat.
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eBay hätte gerade mit Luxusartikeln lange ähnliche Probleme, hat diese aber mit viel Manpower, harten Regeln, Kontrollen und Technik halbwegs auf die Reihe bekommen. Amazon hat auch einiges getan, bekommt das Problem wohl bei weitem nicht so gut in den Griff:
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Würden Rossmann oder dm das gleiche tun, hätten sie am nächsten Tag die Unterlassungserklärungen oder Klagen auf dem Tisch. Bei Amazon Marketplace und eBay stehen dann aber oft nur irgendwelche schwer greifbaren Minihändler und Briefkastenfirmen aus dem Ausland zur Wahl, [...]
Eine Antwort darauf könnte sein, die Regulierung entweder auch durchzusetzen oder aber komplett aufzuheben.
Natürlich dürfen die jeweiligen Produkte nicht gesundheitsgefährlich sein und müssen in dieser Hinsicht den Zielland-Regeln entsprechen.
Und in der Tat: Meine persönliche Meinung ist, dass die Regulierung weitestgehend aufzuheben ist.
Eine angemessene Kontrolldichte ist nicht aufrechtzuerhalten und selbst in geschützten Bereichen wie einer nach deutschem Recht arbeitenden stationären Apotheke habe ich schon oft Folgendes erlebt:
Kunden, die der Apotheker für devot oder ungebildet hält, zahlen den hohen Einzelpackungspreis, er teilt aber eine Klinik-Packung auf.
Nach dem Motto "Den Beipackzettel haben Sie ja schon so oft bekommen...."
Dieses kleine Beispiel zeigt, dass die Welt leider nicht schwarz oder weiß ist, sondern es sehr viele Grauschattierungen gibt.
Wer als stationärer Händler den Regulierer ruft, der hat sehr wenig von Wettbewerb verstanden. Er sollte viel lieber an den inneren, verkrusteten Strukturen (z. B. Betriebsrat, Tarifbindung) arbeiten.
So kann er Momentum aufnehmen anstatt herablassend gegenüber neuen Handelsformen zu reagieren. Und vom kleinen Händler am Ende der Welt bei kleinstpreisigen Produkten alles zu verlangen.
Schließlich bekämpft die Nicht-Regulierung auch Fluchtursachen!
Liebe Grüße
Glücksdrache
am 08.06.2018 16:15
Liebe Community,
liebe Amazon-Fans,
Amazon befindet sich auf einem guten Weg und investiert inzwischen auch in Übertragungsrechte für hochwertige Sportevents - wie renommierte Medien berichten: ![]()
Quelle: Handelsblatt Meldung im Online-Angebot vom 07.06.2018
Mittelfristig kann das den Aufwärtstrend der Aktie unterstützen.
Liebe Grüße
Glücksdrache
am 09.06.2018 09:27
Und in der Rheinischen Gerüchteküche munkelt man,
dass ein Überreicher deutscher Fußball Mäzen da irgendwie mitmischen soll,
wie gesagt... Gerücht.
Die ehemals größte Privat Bank soll hier ein Internes Kurzziel von 1875.- !! ausgerufen haben.( 12-15 Monate)
Ich könnte mir vorstellen das unser allseits verehrter nmh hier näheres auf dem Schirm hat.
ein schönes wünsche ich
Grüße
39,8 °
hhh
am 11.06.2018 18:19
@Fuchur, was sagt die Glaskugel kurzfristig?
Ich halte nämlich immer noch meinen Schein, will aber mal so langsam Kasse machen.
am 12.06.2018 10:54
am 12.06.2018 10:56
Es ist immer noch der DS1WYE, bei dem Du bei 0,51 gesagt hast, ich soll spaßeshalber einen SL bei 0,49 ziehen.
am 12.06.2018 11:06
@inliner schrieb:Es ist immer noch der DS1WYE, bei dem Du bei 0,51 gesagt hast, ich soll spaßeshalber einen SL bei 0,49 ziehen.
Hallo @inliner,
dachte, dass die Order für den DS1WYE schon ausgelöst hätte. ![]()
Bei dieser Meinung würde ich bleiben. Wenn zu MIttags die Spreads etwas geringer werden, dann würde ich ihn rausnehmen.
Und den Gewinn realisieren.
Denn letztendlich kann es immer noch einen kleinen Mini Rumms wegen LittleRocketMan/Trump/Handelskrieg/ZetscheDiesel und was auch immer geben.
Gewinn eingetütet ist eingetütet ist meine Meinung.
Und dann später wieder rein, immerhin sparst Du Dir umgerechnet auf jede ganze Amazon Aktie 0,43 Euro Theta/Tag auf Basis Deiner Optionsscheine.
So sieht es halt meine Glaskugel.
Abgesehen davon befindest Du Dich auf sehr, sehr hohem Investmentniveau. Weshalb es ja eher um eine Feinoptimierung geht, denn die Frage, ob 0,05 % Jahresbruttorendite des easy/AktivSparens akzeptabel sind.
Liebe Grüße
Glücksdrache
12.06.2018 11:12 - bearbeitet 12.06.2018 11:17
12.06.2018 11:12 - bearbeitet 12.06.2018 11:17
Nein, die Order hatte ich gar nicht eingestellt, weil mir die fette grüne Zahl so gut gefallen hat. Außerdem wollte ich vierstellig aus dem Schein raus, dafür müsste er aber auf 0,47 gehen.
am 12.06.2018 11:17
@inliner schrieb:Nein, die Order hatte ich gar nicht eingestellt, wir mir die fette grüne Zahl so gut gefallen hat. Außerdem wollte ich vierstellig aus dem Schein raus, dafür müsste er aber auf 0,47 gehen.
Im Moment schwanken die Spreads noch ein bisschen. Meine Glaskugel würde zu 0,47 oder 0,48 Euro limitieren.
Der Spread scheint momentan noch zu teuer. Bei finanztreff.de gibt es dazu eine erhellende Graphik:
Tagesschwankungen aus dem Angebot von finanztreff.de
Ich gönn es Dir, also zu 0,47/0,48 Euro raus und dann freuen.
So würde ich vorgehen, ist aber Dein Depot!
Liebe Grüße
Glücksdrache