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Fragen zu ETF, Steuern und co.

11 ANTWORTEN

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

@ThinkThanAct  schrieb:
Damit zahlst Du 1,5% dieser Summe, was deutlich lukrativer ist, als diese Summe später mit >26% zu versteuern.

Ich habe heute bereits den ganzen Tag mit der Thematik verbraucht und vielleicht qualmt mein Kopf auch einfach so sehr, dass nichts mehr reingeht, aber die Dividenden muss ich doch immer versteuern auch, wenn ich sie reinvestiere???

 

P.S.: Wie kann man hier Beiträge zitieren? Ich finde keinen Button dazu?

 

Gruß

ThinkThanAct


Hallo @ThinkThanAct 

 

Bezüglich thesaurierend oder ausschüttend hier ein toller Beitrag von @GetBetter 

Wenn ich es ganz kurz und so einfach wie möglich erklären müsste:

- beim ausschüttenden ETF versteuerst du JETZT deine Gewinne. Jedes Jahr nutzt du deinen Freibetrag aus - du versteuerst und bekommst die Steuer sozusagen wieder

- beim thesaurierenden ETF versteuerst du jetzt nichts, es wird reinvestiert. Du stundest sozusagen die Steuer und nutzt deinen Freibetrag nicht jedes Jahr aus. 

 

Ich hoffe das hat etwas geholfen 🙂 Ansonsten wurden die anderen Fragen ja bereits gut erklärt 🙂

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

GetBetter
Legende
8.089 Beiträge

Hallo @ThinkThanAct  und herzlich willkommen.

 

Zunächst mal:

Sehr vielversprechender Name den aber leider zu wenige Neueinsteiger wörtlich nehmen.

 

Nachdem jetzt mittlerweile schon zweimal mein Name gefallen ist will ich mich natürlich auch selber noch äußern, obwohl eigentlich das Wesentliche schon korrekt beantwortet wurde.

 


@ThinkThanAct  schrieb:

"diese Vorabpauschalen werden bei einem späteren Verkauf berücksichtigt" <== Was bedeutet dies konkret? Wenn meine Vorabpauschale (Beispiel 100€) mit meinem Sparerpauschbetrag verrechnet wird, dann habe ich ja tatsächlich 0€ bezahlt. Wird dann bei einem späteren Verkauf nach x Jahren 0€ (was ich ja tatsächlich bezahlt habe) oder 100€ berücksichtigt ?


Die Vorabpauschale ist eine relativ neue Idee der Finanzministeriums. Eingeführt 2018 soll sie dafür sorgen, dass thesaurierte Gewinne nicht vollständig beliebig lang in die Zukunft verschoben werden können. Bislang war es nämlich so, dass Steuern nur anfallen wenn Gewinne ausgeschüttet wurden bzw. Anteile mit Gewinn verkauft wurden.

Wenn aber ein thesaurierender Fall sehr lange gehalten und evtl. sogar vererbt wurde, dann hat Vater Staat entsprechend lange warten müssen.

 

Die Vorabpauschale ist also sozusagen ein imaginärer Gewinn auf den vom Anleger eine Steuer zu zahlen ist obwohl weder ausgeschüttet noch verkauft wurde.

 

Soweit die Theorie. In der Praxis fällt die Steuer auf die Vorabpauschale immer am ersten Werktag des Jahres an, allerdings ist sie zu der Zeit meistens noch gar nicht berechnet so dass sich die Sache um 2-3 Wochen verzögert.

So oder so: Das ganze geht zu Jahresanfang über die Bühne, also zu einem Zeitpunkt zu dem die meisten ihren Freibetrag noch nicht ausgeschöpft haben so dass die fällige Steuer in der Regel eben nicht tatsächlich abgeführt sondern durch den Freibetrag abgedeckt ist.

 

Für Dich ist das aber so, als ob der Betrag tatsächlich geflossen, die Steuer also wirklich gezahlt wurde. Schließlich wird ja auch Dein Freibetrag entsprechend reduziert.

 

Zum Zeitpunkt des Verkaufs wird dann zunächst die üblicherweise anfallende Steuer auf den Gewinn (Verkaufserlös abzgl. Kaufkosten, Gebühren werden berücksichtigt) berechnet. Die über die Jahre gezahlten Steuern (egal ob tatsächlich gezahlt oder durch den Freibetrag gedeckt) werden abgezogen und der Rest geht ans Finanzamt.

 

Wenn Du irgendwann die Steuermitteilung beim Verkauf kontrollieren können willst, dann solltest Du also eine saubere Buchführung haben. Andernfalls kannst Du die Belege über die Vorabpauschale einzeln raussuchen und Centbeträge aufaddieren.

 

 


@ThinkThanAct  schrieb:

Übersteigen die Steuerersparnisse grundsätzlich die Wiederanlagegebühren? Die Wiederanlagegebühren sind bei Comdirect ja fix mindestens 9,90€, die Steuerersparnis hängt allerdings von der Rendite und eben der Höhe der Einlage ab. Sprich umso kleiner die Einlage, umso weniger Steuerersparnis? Kann man sagen die Steuerersparnis bewegt sich in einem Bereich von x bis y der Höhe der Einlage?

  • Konkret plane ich eine jetzt eine Einmalanlage von 2.000€ plus monatlichen Sparplan von 100€. Wäre der Steuervorteil bei dieser Einlagehöhe bei ausschüttenden Fonds nicht zu gering um die Gebühren aufzufangen?

@t.w.  hat ja schon korrekt darauf hingewiesen, dass die Wiederanlage im Sparplan nur 1,5% kostet (bzw. bei Top-Preis-Angeboten sogar kostenlos erfolgt), dafür sparst Du Dir aber mit 26,375% Abgeltungssteuer. Einziger Unterschied ist der Zeitpunkt weil die 1,5% natürlich sofort bei Wiederanlage anfallen während die 26,375% erst in etlichen Jahren erspart werden. Aber selbst wenn man die 1,5% über etliche Jahrzehnte aufzinst ist das noch immer ein gutes Geschäft.

 

Das grundsätzliche Prinzip hatte ich mal in dem von @Zilch  verlinkten Beitrag dargestellt. Schau DIr das mal an und melde Dich wenn noch Fragen offen geblieben sind.

 

Insgesamt kann man also sagen:

Beide Faktoren werden prozentual berechnet und sind somit von der Einlagenhöhe unabhängig. Entscheidend sind nur die Prozentsätze (1,5% vs. 26,375%) und die Dauer (wegen der Aufzinsung). Bis aber aus 1,5% 26,375% geworden sind hat nicht nur uns, sondern auch Deine Enkel und deren Enkel das Zeitliche gesegnet.