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Erklärung Kosteninformation bei Hebelzertifikat?

27 ANTWORTEN

NR
Experte ★★★
664 Beiträge

@RPR  schrieb:

Ich frage mich dann nur, wer diese ganzen Zertifikate mit Hebel 15+ verwendet. Da muss man wohl irgendwas wissen, was die anderen nicht wissen, oder gerne Casino spielen 🙂


Du musst das ja so sehen. Hebel 10 heißt, du hast 10% Puffer zum KO. Hebel 33 heißt 3% Puffer. Usw. Jetzt kannst Du Dir überlegen, welche Aktien wie schwanken -- es wird völlig offensichtlich, dass soetwas entweder nur für kurz, also daytrading sinnvoll ist, oder halt die Aktie gerade nach oben explodiert, sodass Du spätestens am nächsten Tag wieder in vernüftigen Hebelregionen bist.

 

Ich glaube, ich habe jedenfalls noch nie auf eine Einzelaktie höher als Hebel 10 oder 11 gekauft. Was anderes sind Indizes. Wenn ich (wie aktuell) einen Hebel 30 auf den Dow halte, dann ist das ein kurzfristiger (~Tage) Trade, wo ich einfach statt die Positionsgröße zu erhöhen den Hebel vergrößert habe.

 

Letzten Endes, wie nmh sagt, Wert Zertifikate x Hebel = Gesamtvolumen, und auf letzteres kommt es an. Ob ich jetzt 250 x 30 oder 2500 x 3 nehme ist dann irrelevant, weil ich lange, bevor der Dow 3% eingebrochen wäre, ausgestoppt bin. (Notabene an die Mitlesenden: Trading ohne Plan und Wissen verbrennt Geld.)

 

 

Die von @nmh genannten Emittenten kann ich bestätigen, wobei ich auch bei der DZ Bank für längerfristige (also gering gehebelte) KOs gute Erfahrungen habe, da sind nämlich oftmals die Finanzierungskosten die attraktivsten. Gibt's aber nie in Aktionen, also wenn die codi mal BNP, SG, MS etc. kostenlos hat --> die nehmen.

 

Und sonst habe ich dem gesagten (Betrachtung als Kauf auf Kredit, Wert mindestens >1€, besser mehr usw.) nichts hinzuzufügen.

RPR
Autor ★★
23 Beiträge

Guten Abend Zusammen,

vielen Dank @nmh@NR nochmal für Eure Antworten.

Ich habe (glücklicherweise) am Montag bevor ich die Frage hier gestellt habe (klassisch erst machen, hinterher fragen ;)), die zwei Zertifikate Alphabet & Nvidia mit Hebel 5 gekauft (und "leider" nur als Start einen mittleren 3-stelligen Betrag investiert).

Siehe da, Nvidia geht ab wie eine Rakete und der Turbo dafür umso mehr, das nenne ich mal (Zertifikats-)Anfängerdusel. 🙂

 

Was mir gerade aufgefallen ist, dass der Hebel nicht mehr 5 beträgt, sondern "nur" noch 3. 
Geht man nach der Formel zur Berechnung des Hebels ist das ja auch logisch, wenn der Kurs steigt und der Basiswert gleich bleibt. 

--> Somit hat sich dann auch meine Frage erledigt, wie die Emittenten bei hohem Kursgewinn keinen Verlust machen bei gleich bleibendem Hebel. Jetzt weiß ich, dass der Hebel leider immer keiner wird.

 

Wie geht ihr dann bei einer langfristigen Haltedauer von Turbos vor? Irgendwann nähert sich ja der Hebel (Beispiel von 3) dann gegen 1. Verkauft ihr bei unterschreiten eines Hebelwertes irgendwann das Zertifikat und schichtet das Geld dann in ein Zertifikat nahe dem ursprünglichem Hebel um?

 

Vielen Dank für Eure Antworten 🙂
RPR

 

NR
Experte ★★★
664 Beiträge

Der Hebel nähert sich 1, erreicht das aber nicht. Hast du vernachlässigbare Orderkosten, kannst Du rollen (= neues Zertifikat, Gesamtsumme = Positionsgröße x Hebel konstant, also Positionsgröße wird kleiner), sonst kannst Du's auch laufen lassen. Wichtig bei langfristig ist halt immer nur, dass KO unter Deinem Stop für die Aktie liegt.

 

Die Bank macht übrigens nie Verluste. Die kauft (vereinfacht) immer genau so viele Aktien wie sie umgerechnet Hebelscheine verkauft, Geld verdient sie an den Zinsen und dem Spread.

stannum
Autor ★★
17 Beiträge

Hallo liebe community,

 

dank euch und insbesondere @Zilch und @nmh habe ich die Grundsätze der Welt der Zertifikate verstanden und mich auch getraut ein endlos-hebel-bull-Zertifikat auf Lotus Bakeries gekauft WKN: SD9HMY. Den Kauf habe ich nach den bekannten Formeln berechnet, inkl. Stop-Loss etc. mit dem Ziel das Zertifikat lange zu halten. Ich war erstmal stolz, auch wenns erstmal gen Süden ging! 😅 

Dann flatterte die Kosteninformation in die postbox und die ersten Zweifel kamen auf ( s.u.).

 

Bildschirmfoto 2021-11-28 um 12.29.02.png"Die Gesamtkosten würden die Rendite um durchschnittlich 7,56% pro Jahr reduzieren"

Mache ich mir da grundlos Sorgen oder ist dieses Produkt doch nicht dafür geeignet es langfristig halten?  Oder muss man die 7,56% aufgrund des Hebels relativieren?

 

Ich brauche glaube einfach nochmal euren Zuspruch/Bestätigung, um mich besser zu fühlen. 😊

 

Vielen Dank schon mal im Voraus!

Zilch
Legende
7.850 Beiträge

Hallo @stannum und danke für das nette Lob.

 

Ich mache es kurz: die Kosten sind im Produkt schon enthalten (Bestandteil der Berechnung des Preises etc) und du bekommst keine separate Rechnung am Ende des Jahres oder es wird was abgezogen oder sowas.

Lediglich die Kosten für Kauf- und Verkauf (Ordergebühren) fallen separat an und sind ebenfalls mit in den Kosten des Hinweises einbezogen.

Da du aber auch zu Aktionen handeln könntest und dies ein standardisierter Text ist kannst du die Information sowieso einfach ignorieren.

 

Von daher: alles gut. Wenn du später mit 100 Euro Gewinn verkaufst werden nur noch mal Ordergebühren abgezogen, nicht aber 78,52 Euro 🙂 

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

stannum
Autor ★★
17 Beiträge

vielen Dank für die Antwort! Ich nutze einfach mal die Gelegenheit, um noch eine Unsicherheit aus der Welt zu schaffen. Wahrscheinlich eine völlig dämliche Frage, aber …

 

Angenommen ich wollte den Rücksetzer bei Lotus nutzen, um Anteile des Zertifikats nachzukaufen: 

1) aufgrund des gefallen Kurses hat sich der Hebel etwas erhöht, ist aber noch im Rahmen, dann

2) kaufe ich die selbe WKN nochmal mit dem an den Hebel angepasstes Kapital,

3) oder gibt es bei Zertifikaten etwas beim Nachkaufen zu beachten?

 

Grüße 

NR
Experte ★★★
664 Beiträge

SD9HMY ist mit Hebel 1,77 immer noch okay. Zu beachten gibt es nur Dein Moneymanagement. Position im Zertifikat x 1,77 ergibt Dein Investment in die Aktie, und da musst Du eben gucken, ob das passt.

 

Ansonsten ist Nachkauf desselben Zertifikats nichts besonderes. Ich habe selber gerade aufgestockt.

 

Übrigens: Die Kosten "die Du nicht siehst", das ist der Zins, den der Emittent regelmäßig vom Wert des Zertifikates abzieht. Der beträgt hier 2,46% p.a. über dem Referenzzins der EZB (1-Monat-Euribor). Dieser liegt aktuell bei -0,56%. Effektiv verliert Dein Zertifikat, wenn Lotus exakt seitwärts läuft, also 1,9% p.a. Steht alles hier.

 

Da Lotus das mehr als wettmacht (und der Emittent Dir ja Geld leiht, für absolut faire 1,9%), ist das kein Problem.

 

Und den Kostenausweis bitte ignorieren, den versteht keiner.

Versuchender
Experte ★
225 Beiträge

@NR  schrieb:

Und den Kostenausweis bitte ignorieren, den versteht keiner.


🤣

Sowas habe ich mir nach meinem ersten Zertifikatskauf-Schock dann auch gedacht. Insbesondere nach der Feststellung, dass es schon eingepreist war.