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Discount-Zertifikate: Alleskönner für schlaue Anleger

503 ANTWORTEN

nmh
Legende
9.962 Beiträge

@morphyencore :

 

Dass die Zertifikate bei hohen Dividenden weniger attraktiv erscheinen mag damit zusammenhängen, dass nur die Nettodividenden angerechnet werden, also nach Abzug der (Körperschaft-) Steuern, die der Emittent auf die Dividenden bezahlt.

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

Towo
Experte ★★
315 Beiträge

@nmh 

Das wäre dann aber kein "erscheinen" sondern ein realer Renditenachteil, da man die Dividende quasi zweimal versteuern würde (einmal über den Körperschaftssteuerabzug und dann nochmals als Kurssteigerung).

dg2210
Legende
7.777 Beiträge

@morphyencore  schrieb:

@dg2211

 

Es handelt sich jewils  um den Schlusskurs.


Da lauern gleich zwei Fallstricke:

a) Die Eurex-Handelszeiten unterscheiden sich von den Handelszeiten des Emittenten.

b) Ich bin mir nicht sicher, ob der jeweilige Schlusskurs in beidne Fällen auf idnetische Weise bestimmt wird; insbesondere, ob eine echte Schlussauktion (mit Umsatz) stattfindet oder ob einfach der Kurs des letzten Geschäfts als Schlusskurs definiert wird. 

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

morphyencore
Autor ★★★
42 Beiträge

@dg2211:

"Da lauern gleich zwei Fallstricke:

a) Die Eurex-Handelszeiten unterscheiden sich von den Handelszeiten des Emittenten.

b) Ich bin mir nicht sicher, ob der jeweilige Schlusskurs in beidne Fällen auf idnetische Weise bestimmt wird; insbesondere, ob eine echte Schlussauktion (mit Umsatz) stattfindet oder ob einfach der Kurs des letzten Geschäfts als Schlusskurs definiert wird. "

 

Ich hatte BASF genommen weil die eine hohe Dividendenrendite von 6% zahlen. Natürlich könnte da im Discount noch eine Dividendenkürzung eingepreist sein. Dass BASF dieses Jahr die Dividende nicht gekürzt hat, war ohnehin etwas überraschend und wurde auch von der Öffentlichkeit stark kritisiert. Ich könnte mir schon eine Kürzung auf 2% vorstellen. Wäre in Coronazeiten nicht ungewöhnlich. Wenn ich künftig Discoutzertifikate auf Aktien mit sehr hoher Dividendenrendite kaufe werde ich jedenfalls die bid/ask Kurse für Discountzertifikat (Zertifikatefinder comdirect) und Call-Option (Eurex) explizit prüfen. Das kann man ja auch zur Handelszeit ohne größeren Aufwand machen.  

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Hallo @nmh wenn ich Dir bei der FAQ noch etwas ergänzen darf:



Bitte nicht nach der Seitwärtsrendite sortieren (die ist nicht wichtig), sondern nach der Maximalrendite p.a..

 

Das ist nur bedingt korrekt. Die Seitwärtsrendite gibt bei einem Cap unterhalb des aktuellen Basiswert-Kurses die exakte Rendite an. Danach muss man schauen, wenn man nach Deep-Discountern sucht. Die Aktie also nicht unbedingt eingebucht bekommen will- bzw. nur zum "Schnäppchenpreis" unterhalb des niedrigen Cap.

Die Maximalrendite gibt die Rendite an, die es bis zum Cap gäbe, *wenn* die Aktie auf oder oberhalb des Caps am Bewertungstag schliesst. Eignet sich nur zum Vergleich verschiedener Emittenten mit identischen Caps/Laufzeiten- man könnte genausogut nach dem Briefkurs sortieren.

 

Bei Aktien aus Frankreich, Italien und USA gibt es meistens keine physische Ausübung, sondern nur Barausgleich. Grund sind steuerliche Besonderheiten (Italien, Frankreich) und die Währungsumrechnung (USA)....Wenn bei uns in Deutschland die Finanztransaktionssteuer kommt, wird es aus eben diesem Grund vermutlich auch keine physische Ausübung mehr geben. Schade.

 

Der Emittent hat mit "steuerlichen Besonderheiten" (Finanztransaktionssteuer...) nichts zu tun- das ist der Aufgabenbereich des Brokers. Es gibt Emittenten, die Aktien solcher Länder meist auch physisch liefern (z.B. BNP, Soc.Gen., -HSBC auch für US-Papiere) und es gibt Emittenten, die nur Barausgleich vornehmen. Wobei Emittenten mit physischer Auslieferung sich diese auch oft üppig bezahlen lassen mit einem Kurs-Aufschlag gegenüber Emittenten mit reinem Barausgleich.

 

Viele Grüße

nmh
Legende
9.962 Beiträge

@ehemaliger Nutzer 

Vielen Dank für Deine Ergänzungen! Allerdings muss ich widersprechen. Bei Deep-Discount-Zertifikaten ist die maximale Rendite mit der Seitwärtsrendite identisch. Bei der Auswahl von Discount-Zertifikaten wählt man (wenn es kein Deep-Zertifikat sein soll) einen Cap, der in etwa dem Kursziel für die Aktie entspricht. Aus diesem Grund bleibt es bei dem, was ich bereits gesagt habe: Die Maximalrendite ist ausschlaggebend. Zum Thema Steuern: Das ist durchaus relevant für den Emittenten. Einerseits greift die Regelung Sec 871(m) auch und sogar vor allem auf Ebene des Emittenten, andererseits erfolgt die Steuerbelastung über das Clearing, wo beispielsweise bei der Lieferung von italienischen oder französischen Aktien über Clearstream Steuern belastet werden.

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Bei der Auswahl von Discount-Zertifikaten wählt man (wenn es kein Deep-Zertifikat sein soll) einen Cap, der in etwa dem Kursziel für die Aktie entspricht.

 

Je höher der Cap, desto geringer aber auch der Abstand des Discounters zum Basispreis. Das lohnt sich irgendwann nicht mehr.

 

Der Emittent ist nicht für Finanztransaktionssteuern verantwortlich.

Da es heute schon keine Probleme gibt, wenn ich französische Aktien über Discounter eingebucht bekomme, sehe ich bei einer deutschen Transaktionssteuer da keine Probleme.

Emittenten, die zusätzlich physische Lieferung anbieten, sind in der Regel etwas teurer, als andere Emittenten. Bei höheren Stückzahlen sollte man durchrechnen, was günstiger ist. Es hilft ja nicht viel, wenn ich den Discounter für 3,95 kaufen kann- der aber z.B. einen 4 cent höheren Briefkurs hat zu einem anderen Anbieter.

Kaufe ich 1000 Discounter-Papiere, lege ich indirekt schon mal 40 Euro drauf.

 

Etwas ähnliches ist ja auch die Top-Preis-ETF-Aktion- für 3,95 bei Tradegate. Wenn ich bei einem 8 Euro teuren ETF mal eben einen 2 cent höheren Briefkurs habe, als bei anderen Börsen, dann kaufe ich dort zu regulären Provisionssätzen auch ab einer gewissen Summe günstiger.

MaRö
Experte
82 Beiträge

Lieber nmh,
zuerst mal herzlichesten Dank für die vielen Anregungen, Informationen, Tipps und ausführlichen Erklärungen, bzw. dem kompletten Investitions- und Börsenkompedium, welches du hier zur Verfügung stellst.
Natürlich auch vielen Dank an die anderen, die hier in der Community so aktiv und in einem richtig guten Stil die teils immer wiederkehrenden Fragen benatworten.
Hier dann mal meine Frage zu:
Société Générale Effekten GmbH DISC.Z 23.10.20 Siemens 115

WKN SB2341
Seit heute hat sich in der Anzeige das Bezugsverhältnis auf 0,9x:1 geändert und der Cap wird mit 104,09 angezeigt.
Ich ging eigentlich davon aus, dass CAP und Bezugsverhältnis sich nicht ändern. Habe ich da etwas übersehen oder ist das einfach nur ein Datenfehler?
Vielen Dank und Grüße
Mathias



dg2210
Legende
7.777 Beiträge

@MaRö  schrieb:


Hier dann mal meine Frage zu:
Société Générale Effekten GmbH DISC.Z 23.10.20 Siemens 115

WKN SB2341
Seit heute hat sich in der Anzeige das Bezugsverhältnis auf 0,9x:1 geändert und der Cap wird mit 104,09 angezeigt.
Ich ging eigentlich davon aus, dass CAP und Bezugsverhältnis sich nicht ändern. Habe ich da etwas übersehen oder ist das einfach nur ein Datenfehler?


Siemens Energy? (neudeutsch: ENER6Y)

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

nmh
Legende
9.962 Beiträge

@MaRö :

 

Um die korrekte, aber doch sehr lieblos dahingeworfene Antwort von @dg2210 noch mit etwas mehr Leben zu füllen: Siemens-Aktionäre haben heute für jede Siemens-Aktien eine halbe Siemens Energy-Aktien bekommen. Damit die Inhaber der Zertifikate nicht benachteiligt sind, wurden die Bedingungen der Zertifikate entsprechend angepasst. Durch die Zuteilung der Energy-Aktien verlieren Siemens-Aktien pro Stück etwa 10 Euro (= erster Kurs der Energy-Aktien geteilt durch 2) an Wert. Eine Siemens-Aktie hat also heute nur noch 90% (grob = 100 Euro minus 10 Euro) von ihrem Wert am Freitag. Dies wird über das Bezugsverhältnis ausgeglichen, und es ist der Grund dafür, dass das Zertifikat teurer ist als die Aktie. Man kann sagen, ein Zertifikat bezieht sich jetzt auf einen "Korb" bestehend aus einer Siemens- und einer Energy-Aktie. Dieser Korb hat denselben Wert wie eine Siemens-Aktie vor der Abspaltung.

 

Details dazu findest Du (momentan noch nicht, aber in wenigen Tagen) auf der Website der Emittentin unter "Dokumentation":

 

https://www.sg-zertifikate.de/product-detail?productId=1021612

 

nmh

 

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.