am 03.02.2022 14:43
Hallo in die Runde,
ich bin schon länger stiller Mitleser hier in der Community.
Heute möchte ich meinen ersten Beitrag abliefern, leider zu einem unerfreulichen Thema für mich. Denn ich bin Gläubiger der Deutschen Lichtmiete (Anleihe A2TSCP), welche Insolvenz angemeldet hat. Die (eigentlich besicherte) Anleihe steht aktuell bei 12,5 %. Verkauft habe ich sie noch nicht.
Meine Fragen beziehen sich auf das Insolvenzverfahren: was ist für mich, als Privatanleger (es stecken 2.000 € von mir drin) nun das sinnvollste Vorgehen?
Soll ich mich zur Insolvenztabelle anmelden?
Wie überhaupt, online finde ich dazu kein Formular / Antrag / Muster?
Wenn ja, mit welchem Wert eigentlich? Die Anleihe habe ich noch nicht veräußert. Muss ich dies zuerst tun?
Wenn ich die Anleihe nicht verkaufe, was passiert dann am Ende des Insolvenzverfahrens mit der Anleihe?
Danke für Eure Hilfe.
Viele Grüße, Merlot
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 03.02.2022 15:41
Kurze Antwort: verkaufen
Mittellange Antwort: Anleihen sind Wertpapiere, die ganz normal dem Money-Management unterliegen. Wenn der Stoppkurs unterschritten wird (hier wahrscheinlich der Fall), dann wird emotionslose verkauft.
am 03.02.2022 15:59
Hallo @Merlot ,
da bist du offensichtlich einem Betrugsmodell aufgesessen.
Die Staatsanwaltschaft ist tätig und gegen die Wirtschaftsprüfer werden schwere Vorwürfe erhoben.
Der derzeitige Kurs und die Einschätzung anderer Anleger, gehen von einer Insolvenzquote von 15-max. 20 Prozent nach vielen Jahren aus.
In reinen Anleiheforen wie Anleihenboard.de findest du weitere Informationen.
Bei deinem geringen Anlagevolumen würde ich sofort verkaufen und zumindest die Steuergutschrift nehmen. Du ersparst dir damit eine Menge Stress und Ärger.
Money Management und Stoppkurse helfen bei solchen Anleihen nicht.
Der Kurs ist von 100 sofort ins Bodenlose gefallen, so dass ein Stopp nicht geholfen hätte.
Häufig wird der Kurs aber auch bei Werten mit Substanz so nieder geprügelt, wie zum Beispiel bei Behrens, wo die Käufer zu den niedrigen Kursen jetzt ordentlich Profit machen.
In solchen Fällen muss also individuell und sachkundig geprüft werden.
Am besten übrigens vor der Kaufentscheidung.
am 03.02.2022 16:01
Meine Meinung: je höher das Zinsangebot bei den neueren Anleihen, je höher ist das Risiko, die sogenannte Zitterprämie. Wie dg2210 schon sagte: verkaufen. Eintragen in Insolvenztabellen usw. halte ich für sinnlos. Zuerst kommen andere Gläubiger wie z.B. Finanzamt und Sozialversicherungen dran falls noch genug Geld da ist.
Ich habe auch schon in den " sauren Apfel" beißen müssen. Wenn schon Anleihen kaufen - dann in bekannte Marken: bieten meist geringe Zinsen - aber auch da kann mal was passieren......
03.02.2022 16:22 - bearbeitet 03.02.2022 17:17
03.02.2022 16:22 - bearbeitet 03.02.2022 17:17
Das wären doch sogar sonstige Verluste ("die Guten").
Eher offtopic: Als ich vor einigen Wochen das erste Mal davon las, dachte ich, dass Beleuchtungsanlagen vermieten eigentlich ein seriöses Geschäftsmodell genau wie Zahlungsabwicklung sei.
03.02.2022 16:28 - bearbeitet 03.02.2022 16:30
03.02.2022 16:28 - bearbeitet 03.02.2022 16:30
Ich war vor ein paar Jahren auch mal bei einer sogenannten Mittelstandsanleihe betroffen, mit einem Betrag in ähnlicher Höhe.
Anleihen sind nachrangige Verbindlichkeiten selbst aus einem Insolvenzverfahren wirst Du dann nach Abschluss (in 5,6 Jahren oder so) keinen Euro sehen.
Daher solange verkaufen wie Du noch Geld siehst.
Für mich war es damals ein sehr heilsames Lehrgeld
10% Rendite aber gewaltiges, intransparentes Risiko eines Totalverlustes.
Da stimmen Risk/Benefit einfach nicht. Finger weg.
am 04.02.2022 10:28
Danke für Eure Rückmeldungen.
Insbesondere auch danke für den Tipp mit dem Anleihenboard - dort gibt es tatsächlich bereits eine lange und ausführliche Diskussion dazu.
Ich habe zwischenzeitlich verkauft.