am 11.08.2020 13:29
Ich kann @Zilch's Gedanken nur unterstreichen.
Lebe auch mein Leben lang zur Miete und behalte mir so meine Flexibilität. Teure Reparaturen überlasse ich, wenn notwendig, dem Vermieter. Kleinere Arbeiten erledige ich selber und pflege das Haus als wäre es mein Eigenes. Das freut den Vermieter, sorgt für ein gutes Verhältnis und eine Miete, die sich bisher nicht einmal erhöht hat. Für heutige Verhältnisse bin ich locker 300 Euro im Monat unter dem ortsüblichen Mietpreis.
Im Gegenzug lasse ich mir meine Eigentumswohnugen von netten Mietern finanzieren. Übrigens genau nach dem gleichen Muster. Leben und leben lassen. Meine Mieter sind meine Kunden und so werden sie auch behandelt. Das sorgt für langjährige Mietverhältnisse, und auf beiden Seiten glückliche Parteien. Und ganz nebenbei zu einer Nettomietrendite von 5,3%.
Beste Grüße
MMJ
am 11.08.2020 13:30
@Zilch schrieb:
@huhuhu schrieb:
DAS finde ich nicht schön
Übertriebene Preise. Gewinnmargen um die 10% sind völlig ausreichend, am Ende geht das Geld nämlich nicht zum Maurer der auf Akkord ein Haus nach dem Anderen fertigstellen muss sondern in einen Topf welcher den Porsche des Unternehmers bezahlt.
@huhuhu schrieb:OK, und bezahlst dann dem "bösen" Eigentümer seine Rente
gute Alternative
Falsche Betrachtungsweise.
nicht nur weil Du es anders siehst ist es ein Falsche Betrachtungsweise, sondern meine, Pasta
Lieber sichere ich vorerst einem netten Eigentümer die Abbezahlung des Immobilienobjektes
Akzeptiert
in dem ich lebe als der Bank oder einem Immobilienbesitzer/Bauunternehmer die Gier.
Wieso wird einem Imo Besitzer o. BU immer Gier unterstellt,
steckt die nicht in jedem von uns ?
Für den Rest ist es mir zu warm
...nichts für ungut
P.....
Die Miete ist zu handhaben wie die Zinstilgung eines Bankkredites, nicht wie die komplette Tilgung. Wenn die Zinstilgung meine Miete ist, so ist meine jetzige Rücklage mit der ich Vermögen aufbauen kann die Tilgung des Kredites.
Und selbst die niedrigen Zinsen helfen da nicht aus, weil die Baupreise bzw. Wohnungspreise so dermaßen in die Höhe geschossen sind dass die Zinstilgung heutzutage höher ist als vor zehn Jahren bei höheren Zinsen. Und natürlich darfst du Instandhaltungskosten nicht vergessen. Lass die Heizung mal kaputt gehen - nicht gerade billig. Du musst alles selber instandsetzen oder instandsetzen lassen, alles selber bezahlen. Auch hierfür musst du einen dritten Topf ansparen den du als Mieter nicht brauchst. Zusätzlich zu weiteren Kosten die du als Eigenheimbesitzer hast, aber als Mieter nicht.
Wenn ich also einen Kredit aufnehme habe ich, trotz eines sehr guten Einkommens, keine Möglichkeit überhaupt irgendetwas für die Rente zurück zu legen. Warum? Weil ich, um das Objekt bei den Preisen in 30 Jahren abzubezahlen, jeden Cent zur Bank geben muss (neben dem was in den Instandhaltungstopf geht, neben den anderen üblichen Rücklagen die man haben sollte). Ich müsste schon auf's Land ziehen um akzeptable Preise zu haben, wo man ohne Auto (Freundin hat keinen Führerschein, zweites Auto würde auch noch mal deutlich höhere zusätzliche Kosten bedeuten, also noch länger abbezahlen) nicht überleben und nur mit schlechtem öffentlichen Nahverkehr leben kann (und meiner Freundin kann ich auf Grund ihrer gesundheitlichen Situation keine 1,5h Fahrt zur Arbeit antun, und natürlich 1,5h zurück).
Also ja, Miete ist eine sehr gute Alternative:
Flexibilität was meinen Wohnort angeht und auch den benötigten Wohnraum (wir planen jetzt Familie, also werden wir größer, wenn wir kleiner werden müssen suchen wir uns was kleineres), Kündigung aus Eigenbedarf ist heutzutage sehr schwer, Mietrecht ist ein Graus für jeden Vermieter weil es sehr auf Seiten der Mieter steht, Geld für den Vermögensaufbau zur Verfügung, und wenn es um das Argument "aber wenn du in Rente gehst gehört es DIR" geht: Ich kann zur Rente hin mit dem aufgebauten Vermögen immer noch eine kleine Immobilie erwerben, hab dann aber weiterhin Nebenkosten und Instandhaltung an der Backe. Dazu noch weitere Steuern und viele weitere Kosten.
Also alles eine Sache der Betrachtung, in welcher Situation man sich befindet und wie man über die Situation am Immobilienmarkt denkt. Und für mich steht fest: Wenn ich trotz niedriger Zinsen und trotz wenig gestiegener Baustoffpreise dennoch am Ende fast eine Viertelmillion (!) Euro MEHR bezahle als noch vor zehn Jahren (für dasselbe Objekt in gleicher Lage) bin ich einfach in der falschen Generation und für mich kommt simpel ein Hauskauf/Bau/Immobilienkauf nicht in Frage.
Kleine Anektode von einem meiner Auftraggeber. Der hat nämlich den berühmten Freund, ihr kennt das ja. Dieser Freund hat sich scheiden lassen, durfte den Kredit alleine nicht weiter tilgen weil seine Frau mit im Vertrag stand, die wollt nicht, also am Ende Zwangsversteigerung. Zusätzlich Vertragsstrafen für vorzeitige Tilgung, zusätzlich nun Miete zahlen und Restschuldtilgung für ein Haus und Grundstück welches er nicht bewohnen darf. Bei der heutigen Arbeitsmarktsituation und Fluktuation ist mir solch ein Risiko (Privatinsolvenz) einfach zu groß um mir solch eine Last ans Bein zu binden. Wir reden hier immerhin von rund 500.000€ bis 750.000€ MINIMUM die ich aufnehmen müsste um hier eine ~100m2 Butze plus Grundstück zu erwerben welche auch den Anforderungen genügt die man hat.
am 11.08.2020 14:03
@Zilch @huhuhu
Ich kann beide Seiten nachvollziehen. Schlussendlich ist es eine Life-Style-Entscheidung.
Leider machen viele den Fehler und Kaufen eine Immobilie und legen sich keine Rücklagen zur Seite für Reparaturen.
Ich war schon etliche male bei Rentnern draußen, bei dem eine der beiden Personnen verstorben ist.
Was zurückbleibt ist eine endlose Aufgabe ein 150m^2 Haus in Stand zu halten. Mit geringer Rente und fehlenden "Lebensantrieb". Sollte man Altervorsorge in Sinne von ETF/Aktien/Versicherung aber haben. Kann man sich durchaus die Lifestyle-Entscheidung gönnen.
Oder man ist so rational und verkauft das genannte Objekt rechtzeitig und kann vom "Gewinn" sich ein schönes restliches Leben gönnen 🙂
am 11.08.2020 15:35
Übertriebene Preise. Gewinnmargen um die 10% sind völlig ausreichend, am Ende geht das Geld nämlich nicht zum Maurer der auf Akkord ein Haus nach dem Anderen fertigstellen muss sondern in einen Topf welcher den Porsche des Unternehmers bezahlt.
Nochmal kurz.
Lieber Zilch, es ist wie schon mehrfach erwähnt wurde ein Levante und kein Porsche
Was mich aber ein bisserl verwundert, woher immer diese Zahlen kommen...20% Marge ?? 10% reichen ??
Ja es soll auch AG geben die die Arbeit Ihrer Kollegen schätzen,und dementsprechend entlohnen
( wesentlich über Tarif ) ...und das nicht nur beim Maurer.
Hier entsteht eine Diskussion ähnlich wie bei dem Thema Mietzins,
der eine 5,3% ...der andere 9,8% der dritte "nur" 3,7%
Wissen tut es nur der, den es betrifft...sind ja hier nicht in der Politik...wo jeder alles weiß ...THEORETISCH
Alles nur Fachlich bezogen
Einen schönen Tag noch
P.....
11.08.2020 15:43 - bearbeitet 11.08.2020 15:49
11.08.2020 15:43 - bearbeitet 11.08.2020 15:49
@huhuhu Gier ganz simpel: Schau dir die Preise an, wenn ein Bauunternehmen 20+% GEWINNmargen hat was ist das denn dann sonst?
Edit nur für dich: Ich habe in einem Konzern gearbeitet und weiß was die für ihre Baustellen an Gewinn erwirtschaften. Gewinn ist das nach der Bezahlung der ganzen Menschen. Ich weiß auch was derzeitige Materialkosten sind und habe mir das einfach mal durchgerechnet weil ich überlegt habe zu bauen. Aus der Branche kommend weiß ich was die durchschnittlichen Tarife sind, was die durchschnittlichen Materialkosten sind, was man noch als Umlage, BGKs und AGKs drauf kommen, eventuelle Konzernumlagen auch nocht etc pp. Also ja, ich halte die Gewinnmargen für übertrieben die man da so bekommt, erst recht weil ein Fertighaus zum Beispiel noch günstiger in der Produktion ist als in meinen groben überschlägigen Berechnungen. Ach ja, und ich hab während meiner Studienzeit für einen Häuslebauer gearbeitet und kenne auch seinen Reingewinn den er damals, 2013 um den Dreh, schon hatte.
Überlebenskampf bestimmt nicht, und vernünftig wirtschaften und von leben geht auch mit weniger Gewinn.
Schau dir die Immobilienpreise an: Auf Grund der Knappheit sind die Preise gestiegen, NICHT weil das Ding wirklich mehr Wert ist. Angebot und Nachfrage. Und da erlauben sich Immobilienbesitzer die ihre Immobilie vor X Jahren günstiger gekauft haben nunmal Wucherpreise - weil sie es können. Wenn nicht aus Gier, warum denn dann? Die Immobilie bleibt längere Zeit als eventuell notwendig leer stehend, aber am Ende finden die einen Idioten der den verlangten Preis bezahlt.
Und was die Betrachtungsweise angeht: Naja in dem Fall kannst du nicht sagen "man schmeißt es dem Vermieter in den Rachen und das Geld ist futsch" (sinnhaftiges Zitat, nicht wortwörtlich).
Wenn du einen Immobilienkredit abbezahlst hast du nunmal eine Zinstilgung und eine Kredittilgung - zu sagen die Miete ist beides und futsch und vergebens ist nunmal nicht korrekt, weil auch die Zinstilgung futsch und vergebens ist und einfach der Bank in den Rachen geschmissen und vor allem anfangs höher als deine Kredittilgung. Und die Kredittilgung ist das, was du am Ende für dein erstandenes Objekt abbezahlst, dagegen steht eben dein Vermögensaufbau. Ob du nun eine Immobilie hast die 350.000€ Wert ist oder 350.000€ auf dem Depot angespart ist völlig gleich - beides ist dein Besitz und Vermögen. Sorry, junger Haudegen, ich wüsste nicht wie man das anders betrachten sollte ohne dass es unlogisch wird. Das hat nicht wirklich was mit Meinungen zu tun. Aber du darfst mich gerne vom Gegenteil überzeugen.
@Rob1995Nord und @MMJ so sehe ich das auch. Zwar ohne eigene Immobilien wie bei @MMJ aber ich sehe das an meinen Großeltern und Eltern: Meine Großeltern haben ein Haus mit EG und 1. OG, das 1. OG ist nun praktisch nicht mehr bewohnbar weil die es körperlich nicht mehr schaffen ständig rauf und runter zu gehen. Alles ins EG verlegt, alles umgebaut. Und meine Eltern planen jetzt schon wie die ihr großes Haus, viel zu groß übrigens für die zwei alleine, zur Rente hin umbauen. Weil auch das können die irgendwann nicht mehr. Und auch das riesen Grundstück ist irgendwann nicht mehr instandzuhalten - was dann?
Es ist also nicht nur eine Lifestyle-Entscheidung sondern mitunter eine ganz rationale finanzielle mit Blick auf "was kann ich überhaupt noch wenn ich 70/80 oder älter bin?".
am 11.08.2020 16:26
@Zilch schrieb:@huhuhu Gier ganz simpel: Schau dir die Preise an, wenn ein Bauunternehmen 20+% GEWINNmargen hat was ist das denn dann sonst?
Edit nur für dich: Ich habe in einem Konzern gearbeitet und weiß was die für ihre Baustellen an Gewinn erwirtschaften. Gewinn ist das nach der Bezahlung der ganzen Menschen. Ich weiß auch was derzeitige Materialkosten sind und habe mir das einfach mal durchgerechnet weil ich überlegt habe zu bauen. Aus der Branche kommend weiß ich was die durchschnittlichen Tarife sind, was die durchschnittlichen Materialkosten sind, was man noch als Umlage, BGKs und AGKs drauf kommen, eventuelle Konzernumlagen auch nocht etc pp. Also ja, ich halte die Gewinnmargen für übertrieben die man da so bekommt, erst recht weil ein Fertighaus zum Beispiel noch günstiger in der Produktion ist als in meinen groben überschlägigen Berechnungen. Ach ja, und ich hab während meiner Studienzeit für einen Häuslebauer gearbeitet und kenne auch seinen Reingewinn den er damals, 2013 um den Dreh, schon hatte.
lieber Zilch,
alleine wenn ich diesen Abschnitt lese, komme ich aus dem staunen kaum noch heraus.
Sorry, Dein Wissen erschlägt mich förmlich.
Was für einen Reingewinn hatte Dein Häuslebauer 2013 denn ? ![]()
Ich könnte Dir hier ein Beispiel einstellen ( was ich natürlich nicht tue )
...Du würdest die Augen verdrehen was "Cash in de Täsch" übrig geblieben ist.
Es ist sehr schwer über dieses Thema hier nur so aus dem Handgelenk zu diskutieren, ohne etwas genau darzulegen, aber glaube mir
...ich/wir machen das schon ein paar Tage, und weiß wovon ich schreibe.
Ich schlage vor dieses Thema hier zu beenden, OK ?
Viele Grüße
P.....
PS
der Reingewinn würde mich trotzdem interessieren ![]()
Ach ja, ich gehe davon aus, dass Du real noch kein Haus gebaut hast ![]()