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Frage bzgl. Short-Selling

dydavide
Experte
89 Beiträge

Hallo zusammen,

 

ich habe eine Verständnisfrage in Bezug auf den Leerverkauf einer Aktie.

Ich habe viel gelesen und habe mehrere Videos geschaut, daher ist mir das Konzept prinzipiell klar.

Eine Sache habe ich aber immer noch nicht verstanden.

 

Anfangsbedingung: A besitzt eine bestimmte Aktie X.

B, der Spekulant, wettet auf sinkende Kurse für die Aktie X, daher leiht die Aktie X von A.

 

Frage #1: Warum wird A nicht hellhörig und verkauft selber sofort die Aktie X, da deren Wert - dem Spekulanten zufolge - in Zukunft geringer wird?

 

Frage #2: Wenn A, entgegen der Analyse vom Spekulanten, steigende Kurse für die Aktie X prognostiziert, dann wird A vermutlich keine Aktie ausleihen. Oder doch, da A so oder so die Aktie X vom Spekulanten zurückbekommen wird?

 

Frage #3: A hat vermutlich einen wirtschaftlichen Reiz, die Aktie X auszuleihen: Erstens bekommt er eine "Mietgebühr". Zweitens ist die Aktie immer noch seine Aktie. So befindet sich A in einer bekömmlichen Situation, in dem sowohl bei steigenden als auch bei sinkenden Kursen der Aktie X profitieren kann. Oder sehe ich falsch?

 

EDIT ---------------------------------------------------

 

In anderen Wörtern: Meine Vorstellung der Börse ist ein sehr dynamischer Marktplatz, in dem Käufer und Verkäufer anhand überlegter und begründeter Analyse eine Order einrichten. Man kauft und verkauft blitzschnell, je nach wirtschaftlicher Lage, Prognose und Gegebenheit. Alle Akteure haben ein einziges Ziel: Den Gewinn zu maximieren. Ja.. ok. es gibt auch den "Buy & Hold". Aber kein vernünftiger Mensch würde holden, wenn alle Prognose der Welt den sinkenden Kurs einer bestimmten Aktie als sehr wahrscheinlich einstufen.
Ich kann mich immer noch nicht mit der Idee anfreunden: der Aktienbesitzer leiht seine Aktie aus und sagt den Spekulanten: "Macht damit das, was ihr wollt. Hauptsache ich habe sie wieder in ein paar Monaten zurück. Ach...ja... und beim Verlassen dieser Räume, vergeßt nicht, ein paar € in die Trinkgeldkasse einzuwerfen. Immerhin... ist die Aktie geliehen..."

Das Verhalten des Aktienbesitzers widerspricht meinem Börsenmodell.

Entweder ist mein Modell falsch oder vernachläßige ich einige Aspekte oder ich übersehe irgendwas.

 

Vielen Dank im Voraus

Und frohe Ostertage!!

4 ANTWORTEN

dg2210
Legende
6.213 Beiträge

Dein mentales Model ist falsch.

JEDER Handel beruht darauf, dass Käufer und Verkäufer die Handelsware unterschiedlich bewerten.

 

Und es ist natürlich Unsinn, dass mehr Aktien verkauft werden, als vorhanden sind. Jede Aktie hat zu jedem Zeitpunkt genau einen Besitzer.

dydavide
Experte
89 Beiträge

@dg2210  schrieb:

Dein mentales Model ist falsch.

JEDER Handel beruht darauf, dass Käufer und Verkäufer die Handelsware unterschiedlich bewerten.

 


 Falsch es dann doch nicht, da ich bereits vermutet habe, dass der Aktienbesitzer A einen anderen Standpunkt vertritt als der Spekulant B

 


@dg2210  schrieb:

Und es ist natürlich Unsinn, dass mehr Aktien verkauft werden, als vorhanden sind. Jede Aktie hat zu jedem Zeitpunkt genau einen Besitzer.


Hast du dich im Fall Game Stop erkundigt?

Es ist Tatsache, dass mehr Leerverkäufe stattfanden, als Aktien im Besitz irgendwelcher Börsenteilnehmer.

Man spricht von nacktem Leerverkauf .

 

dg2210
Legende
6.213 Beiträge

Es ist keine 'Tatsache', dass mehr Leerverkäufe stattfanden, als Aktien im Besitz irgendwelcher Börsenteilnehmer, sondern klassische Fake-News irgendwelcher selbsternannten Gurus.

dydavide
Experte
89 Beiträge

@dg2210  schrieb:

Es ist keine 'Tatsache', dass mehr Leerverkäufe stattfanden, als Aktien im Besitz irgendwelcher Börsenteilnehmer, sondern klassische Fake-News irgendwelcher selbsternannten Gurus.


Ich habe oben einen Link gepostet.

Diese "Fake-News irgendwelcher selbernannten Gurus" haben einen präzisen und wohl definierten offiziellen Begriff: "Ungedeckte Leerverkäufe".  Wenn sie Fake-News wären, würde die BaFin sie nicht per Gesetz ausdrücklich verbieten (Quelle).

Da aber in Amerika Leerverkäufe mit nicht verfügbaren Aktien gehandelt werden dürfen, gab es bei Game Stop mehr Leerverkäufe als verfügbare Aktien.

Und das ist eine 'Tatsache'