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Zum Jahresende bewusst Verlust generieren?

Jendevi
Autor
1 Beiträge

Hallo comdirect-community,

 

ich habe eine Frage bzgl. der Steuerverrechnung zum Jahresende.

 

Aktuell ist mein Verlustverrechnungstopf 0 (null) und ich habe in diesem Jahr ca. 1000€ an Steuern gezahlt. 

 

Im meinem Portfolio befinden sich aktuell einige positive als auch negative Position.

 

Ergibt es aus Eurer Sicht Sinn die negativen Positionen im Depot zu verkaufen (und evtl. gleich wieder zum gleichen Wert zu kaufen), um die gezahlten Steuern für dieses Jahr auf 0 zu bringen. D.h. absichtlich einen Verlust zu generieren, um für dieses Jahr keine Steuern zu zahlen. 

 

Weil es wäre doch ungünstig sich einerseits Steuern berechnen zu lassen und gleichzeitig Minuspositionen, die ich damit ausgleichen könnte, zu halten. Oder habe ich da einen Denkfehler?

 

Alles natürlich ungeachtet der entstehenden Ordergebühren. Über eine Rückmeldung (gerne auch per PN) würde ich mich sehr freuen.

 

Danke Euch und viele Grüße!

15 ANTWORTEN

dg2210
Legende
7.777 Beiträge

@Jendevi  schrieb:

Hallo comdirect-community,

 

ich habe eine Frage bzgl. der Steuerverrechnung zum Jahresende.

 

Das kannst du ganz einfach in der Steuersimulation testen.

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

Cashcow
Experte ★
132 Beiträge

Das kann Sinn machen, hängt aber von einer Betrachtung der individuellen Steuer- und Abgabenlast gegenwärtig vs. zukünftig ab. Du holst Dir die Steuern für dieses Jahr zwar zurück, musst aber auf die Gewinne ab jetzt später wieder Steuern zahlen. Ob das Sinn macht, kannst nur Du selbst beurteilen.

paej
Mentor ★★★
3.190 Beiträge

@Jendevi  schrieb:

 

Ergibt es aus Eurer Sicht Sinn die negativen Positionen im Depot zu verkaufen (und evtl. gleich wieder zum gleichen Wert zu kaufen), um die gezahlten Steuern für dieses Jahr auf 0 zu bringen.

 


Nein, in 99% der Fälle

Wenn du die identischen Positionen neu kaufen möchtest, gehst du offenbar davon aus, dass diese Positionen zukünftig im Wert steigen werden.

Ein Verkauf/Kauf generiert nur unverhältnismässige Kosten.

Eine Transaktion zum "gleichen Wert/Kurs " funktioniert in aller Regel sowieso nicht.

 

 

 

 

Morgenmond
Mentor ★★★
2.411 Beiträge

@paej  schrieb:


Nein, in 99% der Fälle

Wenn du die identischen Positionen neu kaufen möchtest, gehst du offenbar davon aus, dass diese Positionen zukünftig im Wert steigen werden.

Ein Verkauf/Kauf generiert nur unverhältnismässige Kosten.

Eine Transaktion zum "gleichen Wert/Kurs " funktioniert in aller Regel sowieso nicht.

 


99%? Sicher ?

Solange die Kosten des Verkaufs und Rückkaufs (und die Positionen nicht übermäßig gestiegen sind) geringer sind wie

die gezahlten Steuern macht es m.M.n. schon Sinn so zu handeln.

paej
Mentor ★★★
3.190 Beiträge

@Morgenmond  schrieb:

@paej  schrieb:


 


99%? Sicher ?

Solange die Kosten des Verkaufs und Rückkaufs (und die Positionen nicht übermäßig gestiegen sind) geringer sind wie

die gezahlten Steuern macht es m.M.n. schon Sinn so zu handeln.


Der TE hat von „ einigen“ Positionen geschrieben; also mehrfach die Grundgebühr von 4,90 pro Order.

Geschätzt 0,2% Spread + Verkauf + Kauf sind rund 1% Verlust auf die Summe. 

Ausgehend davon, dass er jedes Jahr Gewinne oberhalb des Freibetrags generiert ist das m.E. rausgeworfenes Geld.

 

Morgenmond
Mentor ★★★
2.411 Beiträge

@paej  schrieb:

...


Der TE hat von „ einigen“ Positionen geschrieben; also mehrfach die Grundgebühr von 4,90 pro Order.

Geschätzt 0,2% Spread + Verkauf + Kauf sind rund 1% Verlust auf die Summe. 

Ausgehend davon, dass er jedes Jahr Gewinne oberhalb des Freibetrags generiert ist das m.E. rausgeworfenes Geld.

 


Sehe ich anders.

Solange die Steuerrückzahlung die Gebühren + den Aufwand übersteigen ist dies m.M.n. leicht eingenommenes Geld.

 

Aber dies muss jeder selbst wissen wie man es handhabt.

dfroe
Experte
124 Beiträge

@paej  schrieb:

Der TE hat von „ einigen“ Positionen geschrieben; also mehrfach die Grundgebühr von 4,90 pro Order.


Rein theoretisch könnten sich unter den Positionen auch Investmentfonds befinden, die ohne Ausgabeaufschlag und Ordergebühren bei der comdirect handelbar sind, und somit z.B. in Verbindung mit der Liquidität eines Wertpapierkredits tatsächlich eine solche Optimierung durch gleichzeitigen Kauf und Verkauf gebührenfrei ermöglichen würde.

Zugegeben, etwas konstruiert, aber möglich. 🙂

paej
Mentor ★★★
3.190 Beiträge

@Morgenmond  schrieb:

@paej  schrieb:

...


 


Sehe ich anders.

Solange die Steuerrückzahlung die Gebühren + den Aufwand übersteigen ist dies m.M.n. leicht eingenommenes Geld.

 

Aber dies muss jeder selbst wissen wie man es handhabt.


„ Leicht eingenommenes Geld“ ist evtl. irreführend.

Die Steuer ist ja nicht weg.

 

Man zahlt eine Prämie ( die Transaktionskosten) für eine Steuerverschiebung in die Zukunft.

 

Der TE möchte ja mit den bewegten Wertpapieren zukünftig wieder zumindest seinen ursprünglichen Einstandspreis oder zumindest positive Erträge generieren.

 

Es kommt auf die persönliche Situation an aber die zusätzlichen Kosten bleiben definitiv.

 

 

 

Cashcow
Experte ★
132 Beiträge

Solche Aktionen würde ich nur im Realtime-Handel durchführen, damit ich keinen Zeitversatz habe und die Preise kenne. Wie @paej richtig schrieb, sind auf jeden Fall die Kosten zu berücksichtigen.

 

Ein Argument für die Durchführung ist die Generierung von kurzfristiger Liquidität, da es natürlich schön ist, eine Steuererstattung auf das Konto zu bekommen.

 

In den meisten Fällen wird es nur eine Hin- und Herschieberei von Steuerzahlungen bewirken, aber es gibt andere, wo so eine Massnahme sinnvoll sein kann.

 

Zu dem Thema verweise ich gern auf diesen Beitrag: https://community.comdirect.de/t5/wertpapiere-anlage/alle-jahre-wieder-steuerliche-optimierung-zum-j...