@heiko228 schrieb:Dann bitte sollen sie mir auch dafür die Gründe nennen.
Sicher können sie Konten kündigen aber da muss schon ein gravierender Grund vorliegen. Schließlich ist das Konto die finanzielle Existenzgrundlage. Einnahmen und Ausgaben.
Trotzdem lese ich sehr viel darüber. Scheint also keine Ausnahme zu sein.
Von normalen Banken habe ich darüber nicht so viel gelesen, zumal die Banken den Kunden Gelegenheit geben, darüber zu reden was das Problem ist. Das nenne ich auch Kundenfreundlichkeit.
Lieber @heiko228,
erst einmal 
lich willkommen im Forum. Die enorme Herausforderung für den Bankensektor insgesamt und nicht nur den Direktbroker aus Quickborn ist die enorm zunehmende Regulierung.
Ich würde sehr gerne von einem Direktiven- und Richtlinien-Tsunami aus Brüssel sprechen, der über die Banken und alle anderen Unternehmen hereinbricht. Da dies aber das Forenklima stören würde, tue ich das nicht. 
Selbst die eigentlich einfache Abgeltungssteuer ist seit 2009 mehrfach umgeformt und verbösert worden.
Da wundert es nicht, wenn jede einzelne Bank bestimmte Kundenverbindungen bzw. Konten kündigt. Beispielsweise dann, wenn mit Transaktionen erhebliche Risiken verbunden sein könnten.
Das ist aber eher Notwehr gegen die Komplexität, zumal der Zentral-Gesetzgeber auch immer mehr Gebührenobergrenzen festlegt (beispielsweise bei Kreditkartentransaktionen).
Da in den letzten Jahren der Rechtsstaat auf dem Rückzug ist und die Klagewut Einzelner zunimmt, wird praktisch jede Bank keinen Grund nennen, um sich nicht angreifbar zu machen.
Das Basiskonto kann in der Regel nicht gekündigt werden.
Der richtige Ansprechpartner für Deine Beschwerde wäre am allerehesten aber der frühere "rote" Finanzminister Peer Steinbrück, der diese Lawine ins Rollen gebracht hat. Und sein Pendant ähnlicher Gemütsverfassung in den USA.
Schweizer Banken mussten sich in der Folge sogar von ganzen Ländern und Niederlassungen trennen.
Sehe das bitte als erhellende und beleuchtende Hintergrundinfo, im Grunde könnte man ganze Bücherregale damit füllen, wie sich die Grundlagen des Bankings im letzten Jahrzehnt verändert haben. 
Das versteht aber leider niemand, selbst die von @nmh so geschätzten Juristenfamilien oder auch kaufmännische Berufe wie Wirtschaftsprüfer (ein bisschen Insider-Text: bin keiner!) können Dir vieles nicht erklären was da läuft. Beim besten Willen nicht, weil sich die Besteuerungslogik scheinbar nach Gutdünken zu verändern scheint.
Als Einstieg gab und gibt es einen wunderbaren Bericht im Comstage-Magazin und auch hier in der Community. Das Aufreger-Thema des letzten Jahreswechsels 2017/2018 war: Die Regierung bricht das Abgeltungsteuer-Versprechen, welches 2009 für bisherige Depotbestände gegeben wurden. Ich formuliere das lieber positiver: Abgeltungsteuer-Reform. 
Der dazu passende epische Beitragsbaum:
/t5/Wertpapiere-Anlage/zur-Info-Neuregelung-bei-Investmentfonds-ab-1-Januar-2018/m-p/11886
Quelle: comdirect-Community
Ich hoffe, dass es zumindest halbwegs verständlich ist.
Auf der anderen Seite verschenkt der Staat aber Steuerbemessungsgrundlagen in Milliardenhöhe, weil beispielsweise die deutsche Schifffahrt zur Ausflaggung gezwungen wird. Weil selbst die Schiffe der 6.000+ Passagierklasse nicht in richtigen, 1. Welt-Häfen angemeldet sind.
Dafür wurden schon vor zig Jahren Steuerentlastungsregelungen für deutsche Reedereien gestrichen, die die im internationalen Vergleich sehr hohen Mitarbeiterkosten plus Sozialversicherungsbeiträge getragen haben.
Zurück zu den Depotkunden:
Die Steuerpolitik und die Regelungswut ist also weitestgehend nicht prognostizierbar und in manchen Fällen muss die Bank einfach kündigen, weil der Dickicht aus besonderen Regelungen, Mehrfach-Wohnsitz, mehreren Steuernummern etc. einfach nicht zu lichten ist.
Ich habe also noch nirgends gehört, dass die comdirect willkürlich Bankverbindungen kündigt. Dagegen habe ich schon im privaten Umfeld erfahren und schriftlich bestätigt bekommen, dass die Sparkasse selbst langjährigen Kunden den Kauf von Auslandsaktien verweigert haben soll, bloß weil sie nicht irgendwelche neuen, von der Filialmitarbeiterin gerade erst erfundenen Unterlagen ausgefüllt haben. Die niemand kennt.
Der teure D/ka-Fonds wäre natürlich sofort gegangen....
Liebe Grüße
Glücksdrache
PS.: Der Irrsinn der Bewachung der Bestände durch die neue Steuernummer geht lt. Formular einer anderen Bank sogar so weit, dass im schlimmsten Fall die historischen Einkaufswerte selbst bei Depotübertrag von sich an sich selbst nicht übernommen werden, wenn die neue Schnüffel-ID nicht eingetragen ist. Im Klartext würdest Du für "Altaktien" vor 2009 dann eine falsche, zu hohe Abgeltungsteuer zahlen und dem Geld dann hinterherrennen müssen.
