am 11.03.2022 11:55
Hallo,
ich habe folgendes Problem: sobald ich in Frankreich bin, kann ich die Kreditkarten der comdirect nur noch gegen Unterschrift nutzen. Das heißt, ich stecke sie ins Terminal, werde dort noch auf deutsch begrüßt und dann aufgefordert, den ausgedruckten Kartenbeleg zu unterschreiben. Das geht natürlich nur, wenn Personal vor Ort ist. Wenn ich z.B. an einem Tankstellenautomaten zahlen möchte, wird die Karte sofort abgelehnt. Das Problem ist, dass nie eine PIN-Eingabe angefordert wird. Am Terminal liegt es definitiv nicht, da die VISA-Karten anderer Banken ganz normal funktionieren: PIN-Eingabe und gut. Habe mein Problem schon öfter mein Kundenservice vorgetragen, aber die Lösungsansätze (wie z.B. ich bin einfach zu dumm eine PIN einzugeben oder ich soll einfach per Google Pay zahlen) bringen mich auch nicht weiter. Das Problem ist wohl, dass die sofortige Ablehnung gar nicht im System von VISA auftaucht. Zum Glück habe ich jetzt mittlerweile einen Ausdruck eines Terminals einer Tankstelle, auf dem die Ablehnung dokumentiert ist - auch hier ging die anschließende Zahlung mittels einer VISA-Karte einer anderen Ban einwandfrei...
Weißt hier jemand Rat?
besten Dank!
am 13.03.2022 09:34
Adrian hat nicht ganz unrecht. Im automatisierten Verfahren ist eine Zahlung tatsächlich - meistens - nicht möglich!
Bleibt immer noch die Frage der Haftung. Was passiert, wenn ich meine Karte verliere und da komplett ungesicherte Zahlungen durchgeführt werden?
am 13.03.2022 13:16
Ich habe es schon mal an anderer Stelle gesagt. Kreditkarten bei Online Banken sind keine richtigen Kreditkarten, sondern Debitkarten.
Das lässt sich ganz einfach an der Karte und der Belastung erkennen.
Vorne oder hinten auf der Karte steht debit oder credit .
Wer eine Debitkarte hat, bei dem wird der Betrag auf dem Konto sofort belastet.
Bei einer echten Kreditkarte werden Beträge gesammelt einmal im Monat belastet.
Wie gemeldet bekommt man häufig Schwierigkeiten mit einer Debitkarte, wenn man im Ausland z.B. ein Auto mieten will.
Wer viel im Ausland unterwegs ist, der sollte sich deshalb eine richtige Kreditkarte zulegen.
Meist kosten sie Was.
guter Kunde habe ich eine Visakarte kostenlos bekommen, sogar in Gold.
Seit Corona setze ich diese Karte auch zu Hause häufig ein, nicht nur bei Hotelrechnungen, sondern auch bei ganz normalen Einkäufen.
Der Vorteil. Bei Rechnungen bekomme ich bis Ende des Monats einen Kredit bis zu einem hohen Betrag.
Das zahlt sich häufig sehr gut aus, wenn die Rechnungen mehrere Tausend betragen.
Gut zu wissen, dass Rechnungen im europäischen Ausland , bezahlt in Hotels, Restaurants , mit keiner Gebühr belastet werden.
Das gilt nicht für Geldabhebungen am Automaten, zumindest bei meiner Karte.
Zahlungen im nichteuropäischen Ausland werden mit einer Gebühr von 1,5% belastet.
Wenn ich nach Polen oder in die Türkei reise, nehme ich Euro und Dollar in bar mit. Diese lassen sich vor Ort sehr gut in den Wechselstuben in lokale Währungen tauschen. Aber das ist ein anderes Thema.
Nochmals meine Empfehlung : Wer hin und wieder oder immer wieder ins Ausland reist, sollte sich eine echte Kreditkarte zulegen.
Und zu Hause ist die Kreditkarte auch Gold wert.
am 13.03.2022 13:35
Was hat jetzt das eine mit dem anderen zu tun? Es ist doch egal, ob es sich um eine debit- oder Kreditkarte handelt. Solange die Karte diese offline-Funktion nicht unterstützt, wird sie vom Terminal nicht akzeptiert. Ganz egal ob debit oder credit.
am 13.03.2022 15:18
Darüber hinaus gibt es bei Online-Banken durchaus echte Kreditkarten (mittlerweile meist gegen Entgelt), wie eben auch bei der comdirect. Nur wie @roadrunnermuc schon geschrieben hat: Das hat mit dem Thema nichts zu tun, das Problem sind die verwendeten Verifizierungsmethoden (Offline PIN vs. Online PIN). Und da gibt es auch bei Onlinebanken (echte) Kreditkarten, die nur Online-PIN unterstützen.
am 13.03.2022 15:40
Ich habe von der comdirect eine "echte" Kreditkarte - auch nur mit online PIN
am 14.03.2022 04:18
Zum Thema Apple Pay: Es sollte damit gehen, aber in gewissen Konstellationen wird das nicht (oder nur eingeschränkt) funktionieren: Befindet sich man auf einer Kreuzfahrt und das Handy hat keinen Internetzugang, dann hat man mit Apple Pay laut Internet nur noch 4-5 Transaktionen zur Verfügung, da das Gerät so viele Tokens lokal abspeichert, die an das Terminal übertragen werden. So weit ich weiß, bei Google Pay ist Internetzugang zwingend erforderlich, aber da ich es nicht nutze, mag jemand mich korrigieren, falls ich falsch liegen sollte. Es kann auch passieren, dass das Kartenterminal gerade keine kontaktlose Zahlung durchführen kann, weil der kontaktloser Leser kaputt ist.
Es sind auch nicht nur SB-Tankstellen, sondern z. B. auch Fahrkartenautomaten von SNCF (Französische Staatsbahnen) betroffen. Dort geht auch nur Offline-PIN.
Ich selbst habe merkwürdige Fälle mit solchen Karten erlebt, einmal wusste niemand an der Kasse in England, wie man solche Transaktion durchführt, und anderes Mal wurde mir die Transaktion fast verweigert und es ging um einen mittleren dreistelligen Betrag. Der Händler (große britische Elektrokette) weigerte sich die Transaktion durchzuführen, weil die Zentrale es strikt ablehnt. Ich wurde gezwungen mehrere Versuche am Terminal zu unternehmen und irgendwann musste ich den Bediener darum bitten, dass er das irgendwie dennoch durchlässt. Nach Konsultation mit seinem Chef wurde das ausnahmsweise gemacht, aber meine Karte wurde von beiden Seiten kopiert. (Ich konnte lediglich erbeten, dass zumindest CVV auf der Rückseite geschwärzt wird) und auch mein Ausweis wurde von beiden Seiten kopiert.
Will jemand sich so was wirklich antun? In Vereinigtem Königreich kannst du oberhalb des kontaktlosen Limits gar nicht kontaktlos bezahlen, auch per Unterschrift nicht. Die Karte muss wirklich gesteckt werden. Auch die Tatsache, dass ich die Transaktion am Ende durchführen konnte, basiert nur auf die Verhandlung: Ist man in einem Land deren Sprache man nicht beherrscht oder der Händler nicht kulant ist, dann kann man in echte Schwierigkeiten geraten.
am 14.03.2022 06:46
@AdrianW schrieb:Zum Thema Apple Pay: Es sollte damit gehen, aber in gewissen Konstellationen wird das nicht (oder nur eingeschränkt) funktionieren: Befindet sich man auf einer Kreuzfahrt und das Handy hat keinen Internetzugang, dann hat man mit Apple Pay laut Internet nur noch 4-5 Transaktionen zur Verfügung, da das Gerät so viele Tokens lokal abspeichert, die an das Terminal übertragen werden. So weit ich weiß, bei Google Pay ist Internetzugang zwingend erforderlich, aber da ich es nicht nutze, mag jemand mich korrigieren, falls ich falsch liegen sollte. Es kann auch passieren, dass das Kartenterminal gerade keine kontaktlose Zahlung durchführen kann, weil der kontaktloser Leser kaputt ist.
Auch Google Pay speichert lokale Tokens, so dass auch hier - wie bei Apple Pay - eine gewisse Anzahl an Transaktionen offline durchgeführt werden kann (die konkrete Anzahl konnte ich nicht herausfinden).
Viele Grüße,
Jörg
am 15.03.2022 21:06
Meines Wissens braucht Apple Pay, im Gegensatz zu Google Pay, keine Online Verbindung zwischendurch, da alles Notwendige direkt auf dem Gerät erzeugt wird.
am 18.07.2022 14:12
Vielen dank für diese Erklärung. Ich plage mich seit Monaten mit diesem Problem herum und habe vom Kundenservice keinerlei brauchbare Hilfe erhalten. Da ich sehr oft in Frankreich bin, ist ein Bankwechsel für mich die zwingende Folge.
am 18.07.2022 14:16
Zumindest für die Mautstationen gibt es eine Abhilfe: mit dem Badge von Bip & Go kann man am Telepéage-Verfahren teilnehmen, muss keine Karten mehr stecken und kann sogar die reservierten Spuren nutzen, wo man mit Tempo 30 durchfahren kann, ohne anzuhalten. Gerade in der Hauptsaison kann das viel Zeit sparen. Das Badge kann man online bestellen (Bip & Go hat eine deutschsprachige Website - Achtung, es gibt auch andere Anbieter, die solche Badges in Deutschland anbieten, die sind aber sehr viel teurer). Mehrkosten gibt es kaum, einmalige Versand- und Aktivierungskosten und 1,70 in jedem genutzten Monat. Ist also auch für Gelegenheitsfahrer geeignet. Es gibt auch Tarife, die Spanien und Portugal enthalten.