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Kommentarlos Gekündigt nach 30ig Jahren

19 ANTWORTEN

paej
Mentor ★★
1.927 Beiträge

@Joerg78  schrieb:
Theoretisch ja, praktisch gibt es ja keine Streitigkeiten: Die Bank hat ordnungsgemäß gekündigt, das darf sie laut AGB. Was soll der Ombudsmann da machen? Die Bank darauf hinweisen, dass sie von ihrem Recht kein Gebrauch machen darf?Sicherlich ist es für die Kunden unschön, und die Bank sitzt am längeren Hebel - rechtlich gesehen ist da aber nichts zu beanstanden.

genau so ..


 

Storm
Mentor ★★
1.550 Beiträge

Eigentlich absurd, dass man sich mit so etwas überhaupt gedanklich beschäftigen muß, also bei der CoDi.

In meinem ganzen Leben war das niemals notwendig, auch nie in meiner erweiterten Familie.

 

Erstaunlich das sie das hinbekommen haben, und diesen formaljuristische Mist können sie gerne in ihrer Werbung groß herausstellen.

Als neue Image-Kampagne.

Womöglich sind es mentalen Spätschäden der Rettung der Commerzbank durch die Steuerzahler?

Oder nur banales Versagen im Vorstand?


Die Börse reagiert gerade mal zu zehn Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie. — André Kostolany

Joerg78
Mentor ★★★
2.771 Beiträge

Ich habe exemplarisch mal im "Motz-und-Mecker-Portal" Trustpilot Beiträge nach den Begriffen "Kündigung" und "gekündigt" gefiltert und dann mal (absteigend nach Datum) für die comdirect , dkb und ING (als Vertreter der großen Online-Banken) einen kurzen Vergleich angestellt (einfach ein bisschen durchgescrollt, Beiträge für 2024 angeschaut und nach bestem Wissen nach "Kündigung durch Kunden" und "Kündigung durch Bank" gefiltert): Auf die CoDi entfallen 19 Kündigungen durch die Bank, auf die ING 7 und auf die dkb 1 (dazu kommen noch Berichte über Kündigungen von irgendwelchen kostenlosen Karten).

Natürlich ist ein solcher Vergleich - und v.a. auf so kurzem Zeitraum - nicht repräsentativ und man weiß nicht, was hinter den einzelnen Fällen steckt. Aber sie geben einem zumindest eine Idee hinsichtlich der "Kündigungsfreude" durch das jeweilige Kreditinstitut.

 

Viele Grüße,

Jörg

 

Kio
Experte ★★
397 Beiträge

OK, dann denken wir da wohl verschieden drüber.

Was soll denn dann eine Schlichterstelle, wenn sie nicht genau an dem Punkt schlichtet, wo etwas gemacht wird, was gemacht werden kann, aber nicht gemacht werden muß? Verstehe ich nicht. Dann kann man die Ombudsstelle auch abschaffen.

 

Ich hatte neulich einen Fall im Bekanntenkreis, wo auf einem Sparkonto eine Sperrfrist war und mein Bekannter damit nicht einverstanden gewesen ist. Nach einem kleinen Disput mit der Sparkasse, die völlig im Recht war, wurde er von der SK darauf hingewiesen, die Ombudsstelle einschalten zu können. Nachdem er dort Bescheid gegeben hat, mit allen Randbemerkungen, also auch der Sperrfrist, wurde darauf hingewiesen, dass das Verfahren mehrere Monate dauern kann, woraufhin er darauf verzichtete. Die Sperrfrist wäre bis dahin eh abgelaufen. Die Klausel im Vertrag war aber kein Grund für die Ombudsstelle, sich dessen nicht anzunehmen.

 

Da die Konten nicht gesperrt werden, dürfte es keinen begründeten Geldwäscheverdacht geben. Da sind dann doch alle Voraussetzungen für den Ombudsman gegeben. Wo ist der Fehler in meinen Gedanken?

"Der einzige Unterschied zwischen mir und einem Verrückten ist, dass der Verrückte denkt, er sei gesund." (Salvator Dali)

Kio
Experte ★★
397 Beiträge

Ach ja, noch zur Ergänzung. Selbst nach der Benachrichtigung seitens meines Bekannten, dass er dann verzichtet, kam kurze Zeit später noch eine Anfrage, bevor der Vorgang geschlossen wurde. Das macht nicht den Eindruck, als würden die sich hinter Allgemeinen Geschäftsbedingungen verstecken. Durchaus positiv.

"Der einzige Unterschied zwischen mir und einem Verrückten ist, dass der Verrückte denkt, er sei gesund." (Salvator Dali)

Morgenmond
Mentor ★★
1.822 Beiträge

@Kio  schrieb:

OK, dann denken wir da wohl verschieden drüber.

Was soll denn dann eine Schlichterstelle, wenn sie nicht genau an dem Punkt schlichtet, wo etwas gemacht wird, was gemacht werden kann, aber nicht gemacht werden muß? Verstehe ich nicht. Dann kann man die Ombudsstelle auch abschaffen.

 

...

Es gibt mehr als genug Fälle wo die Banken was machen was sie nicht machen dürfen.

Und bevor man da gleich klagt lässt man sowas über den Ombudsmann laufen.

 

Wenn die Ombudsstelle sich jetzt auch noch mit Fällen auseinander setzen muss, die rechtlich korrekt und nur der Kunde nicht einsehen

will, dann braucht man sich über ewig lange Bearbeitungszeiten nicht zu wundern.

 

Gruß Morgenmond

Kio
Experte ★★
397 Beiträge

@Morgenmond  schrieb:

Es gibt mehr als genug Fälle wo die Banken was machen was sie nicht machen dürfen.

Und bevor man da gleich klagt lässt man sowas über den Ombudsmann laufen.

 

Wenn die Ombudsstelle sich jetzt auch noch mit Fällen auseinander setzen muss, die rechtlich korrekt und nur der Kunde nicht einsehen

will, dann braucht man sich über ewig lange Bearbeitungszeiten nicht zu wundern.

 

Gruß Morgenmond


 

Aber warum nehmen sie sich dieser Fälle dann offensichtlich trotzdem an und lehnen sie nicht als unbegründet ab? Siehe Beispiel.

Gut, da müsste man sich dann tief in die Materie einarbeiten, vielleicht müssen sie jedem Fall nachgehen. Diese Vorgehensweise würde aber bedeuten, das sie sich auch mit wirklich völlig absurden Dingen beschäftigen müssten. Wo wäre dann die Grenze? Eine rechtlich einwandfreie Klausel über die Sperrfrist hätte diese Grenze dann nicht erreicht.

 

Da müsste das Gesetz auch nur minimal geändert werden und schon wäre das Problem aus der Welt. Jeder kann nach wie vor aus jedem vorhandenen oder nicht vorhandenem Grund kündigen. Die Gründe, auch wenn es keine gibt, müssen der Gegenseite mitgeteilt werden. Gleiches Recht für beide Seiten bleibt bestehen und schon ändern sich die Dinge. Andererseits gibt es auch keine Gründe, warum die Bank nicht sowieso verpflichtet werden könnte, die Gründe mitzuteilen. Die einseitige Pflicht, Gründe für eine Kündigung darzulegen, gibt es ja z.B. auch im Arbeitsrecht, da gibt es sogar verschiedene Kündigungsfristen.

 

Ich finde es auch nicht in Ordnung, von irgendeinem ganz normalen Kunden zu verlangen, weil ihm aus "Lust und Laune" gekündigt werden könnte, vorsichtshalber ein zweites Konto führen zu müssen.

Ich denke auch, das einem Kunden, der zusehen kann, wo er ein neues Konto eröffnet, der sämtliche Einzugsermächtigungen ändern muss, sowie das Gehaltskonto ändern und und und, der damit viele Stunden beschäftigt ist, dem ist es vermutlich völlig egal ob da bei der Ombudsstelle jemand ein paar Minuten Arbeit hat. Oder er die Hotline seiner Bank verstopft - Die Geister, die ich rief...

 

So noch zum Thema. Die Vorgehensweise scheint Folgende zu sein, wenn ich da nichts wervechsel. Wenn einem Mitarbeiter einer Bank etwas auffällt, macht er eine Verdachtsanzeige bei der "Financial Intelligence Unit (FIU)". Diese meldet nur 15% der ihr gemeldeten Fälle weiter an die Staatsanwaltschaft. 100% der Verdachtsfälle wabern aber durch die Flure der Banken, also auch die 85% unbegründete Verdachtsfälle. Die 15% bekommen dann die Möglichkeit sich zu erklären.

Der hier geschilderte Fall hat also nichts mit Geldwäsche zu tun, oder gehört zu den 85% der unbegründeten Fälle.

Ich würde niemanden den Versuch vorwerfen, die Sachlage zu klären, so aussichtslos das auch scheint.

 

Aber vielleicht ist jetzt auch gut mit dem Thema, genug Zeit reingesteckt. 🙂

 

Gruß kio

 

 

"Der einzige Unterschied zwischen mir und einem Verrückten ist, dass der Verrückte denkt, er sei gesund." (Salvator Dali)

huhuhu
Legende
7.366 Beiträge

@Kio  schrieb:


 

 

Aber vielleicht ist jetzt auch gut mit dem Thema, genug Zeit reingesteckt. 🙂

 

Gruß kio

 

 


@Kio 

 

DEM wäre nichts hinzuzufügen 👍 ... 😋

 

Grüße

Daniel

Floppy85
Experte ★★★
684 Beiträge

Könnte es nicht auch sein, dass die Kündigungen völlig zu Recht passieren und es wirklich gewichtige Gründe dafür gibt ? Ich meine, so wie der Tenor hier in der Community immer durchscheint, scheinen ja Kunden völlig arglos zu sein und absolut Nichts falsch zu machen, aber vielleicht ist die Wahrnehmung dermaßen verschoben, dass das eigene Fehlverhalten gar nicht als Solches erkannt wird bzw. man denkt als Kunde hätte man Narrenfreiheit ?

weiß nicht
Autor ★
5 Beiträge

Guten Tag zusammen und vielen Dank für die guten Kommentare. Ich fange einmal mit dem letzen Kommentar an. Narrenfreiheit ist ein Begriff, den ich für mich nicht in Anspruch nehmen möchte. D.h. nicht, daß ich glaube, alle Gesetze oder Handlungsweisen im Bankwesen zu kennen, aber groben Unfug denke ich eher nicht zu machen. Und das ist eben genau der Punkt: Ich erwarte, daß mir gesagt wird "Du parkst hier falsch, da dort ein parken verboten Schild steht (das man vielleicht übersehen hat)". Ansonsten gibt es sicherlich Kunden, die bei neuen Mitteilungen immer am Ball sind, und andere, die nur sporadisch Nachrichten lesen (das trifft mehr bei mir zu, und natürlich kann es sein, daß ich irgend einer Formalie nicht nachgekommen bin). Ich habe allerdings im Leben einen solchen Berg an Bürokratie zu bewältigen, daß ich meine Kernarbeit kaum noch machen kann, und deshalb jetzt auch meine Praxis verkaufe oder einfach schließe. Dabei ist das potentielle Lesen einer Unmenge von Emails aller möglicher Quellen, oder das sich auf dem Laufenden halten sich ständig ändernder Gesetze, ein Bruchteil. Ich berichte deshalb kurz einmal von meiner Hausbank. Da mußte irgend ein Update zur Gebührenordnung unterschrieben werden. Ich rief dort an, und fragte nach dem, was neu ist. Die Dame sagte zwei Sätze, und eine Tabelle  auf Seite x, wo die Kosten vorher und aktuell standen. Ich habe das kurz genehmigt, fertig. Die vollen 60 Seiten konzentriert lesen und mit dem alten Schriftsatz vergleichen, und vielleicht noch einen Anwalt befragen, was dies oder das wirklich bedeutet? Absolut nicht machbar! Und das gibt es mittlerweile vielerorts und ist für Leute, die noch wirklich lange und konzentriert arbeiten, eigentlich nicht mehr zu bewältigen. Der lange Kommentar, in dem alle Faux-pas beschrieben werden, war wirklich sehr gut. Aber auf dem Niveau bin ich eben im Bankgeschäft nicht. Alles, was man so erfindet, muß ja auch noch von einem Großteil der Bevölkerung lebbar sein, sonst sortiert es sich auf Dauer von selbst aus. HG SG