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FTI Chargeback ohne Stornobestätigung

Jansun
Autor ★
5 Beiträge

Hallo,

 

Ich versuche seit 6 Wochen ein VISA-Chargeback Verfahren bezüglich 4 kostenlos stornierten Mietwagenleistungen bei FTI durchführen zu lassen.

 

Bis heute weigert sich die Comdirect dies zu tun, da sie eine Stornobestätigung von FTI verlangen.

 

FTI ist natürlich ganz schlau und stellt mir keine Stornobestätigung aus, obwohl die Leistungen schon seit 6 Wochen storniert sind. 

Allerdings hat FTI mir zu allen 4 Leistungen eine Email geschickt, das sie diese Mietwagenleistungen nicht mehr erbringen werden.

Diese Emails und meine Korrespondenzen mit FTI liegen der Comdirect natürlich vor.

 

Der Aussage von FTI, das sie die Leistungen nicht erbringen werden, reicht der Comdirect aber auch nicht als Beweis aus.

 

 

Das bedeutet also wenn eine Firma ein Chargeback verhindern möchte, dann verweigert sie dem Kunden einfach eine Stornorechnung, und schon ist das Chargeback Verfahren ausgehebelt?

 

Ist das nicht etwas zu einfach?

 

 

Viele Grüße

Jan

11 ANTWORTEN

paej
Mentor ★★★
3.190 Beiträge

@Jansun 

 

Am Montag, den 03.06.2024 hat die FTI Touristik GmbH, Obergesellschaft der FTI GROUP, einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. (Quelle: Insolvenz Kundeninformationen (fti-group.com))

Für eine Umsatzreklamation Ihrer Visa-Kreditkarte und/oder Visa-Debitkarte ergeben sich folgenden Szenarien:

 

https://www.comdirect.de/faq/fti?from=comdirect_serp_suchschlitz

dg2210
Legende
7.777 Beiträge

@Jansun  schrieb:

 

Ist das nicht etwas zu einfach?

 


Bei einer großen Insolvenz ist gar nichts einfach. Du kannst davon ausgehen, daß sich FTI (bzw der Insolvenzverwalter) vom noch vorhanden Geld die besten Anwälte leistet, sie sie bekommen können. Das hat schon alles Methode, was die machen.

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

Jansun
Autor ★
5 Beiträge

@paej 

 

Danke für den Link, den kannte ich natürlich schon.

 

Bei Szenario 2 (was für mich gilt) steht folgendes:

● die Stornierungsbestätigung bzw. Stornierungsdatum

 

Comdirect verlangt von mir explizit eine Stornierungsbestätigung, die ich aus oben genanntem Grund nicht erbringen kann.

 

 

Daher meine Frage, ob es einer Firma nicht zu einfach gemacht wird, das Chargeback Verfahren zu verhindern, indem sie einfach keine Stornobestätigungen mehr ausstellen?

 

Das ein Chargeback nicht unbedingt erfolgreich ist usw. ist mir alles klar. Darum geht es nicht. Es geht um die Hürden für das auslösen eines Chargeback-Prozesses bei VISA über die Comdirect.

 

paej
Mentor ★★★
3.190 Beiträge

@Jansun  schrieb:

@paej 

 

 

Comdirect verlangt von mir explizit eine Stornierungsbestätigung, die ich aus oben genanntem Grund nicht erbringen kann.

 

 

Daher meine Frage, ob es einer Firma nicht zu einfach gemacht wird, das Chargeback Verfahren zu verhindern, indem sie einfach keine Stornobestätigungen mehr ausstellen?

 

 


Das Verfahren für das Chargeback- Verfahren ist bankspezifisch und durchaus unterschiedlich.

Es gibt Banken, die verlangen keine ausdrückliche Stornierungsbestätigung sondern setzen die FTI-Bestätigung, dass eine Leistung  nicht durchgeführt wird, einer Stornierung gleich.

 

Insofern sehe ich hier eher die Comdirect als Bremsklotz.

 

 

 

 

 

 

Sina80
Autor
1 Beiträge

Hallo, darf ich fragen, ob du mit der Comdirect weitergekommen bist? Wir haben exakt dasselbe Problem. Comdirect weigert sich den Chargeback Antrag zu bearbeiten und verlangt immer wieder eine Stornierungsbestätigung der FTI, die es nun mal aber nicht gibt. 

 

Hast du schon in Erwägung gezogen dich an den Ombudsmann  zu wenden?

swolpoll
Experte ★★★
730 Beiträge

Hallo,

 

wir hatten dasselbe Problem, aber über die DKB Kreditkarte gebucht. Wir haben dann dort das Chargeback gemacht und die DKB hat anstandslos erstattet. FTI hatte auch uns nur eine Nachricht geschickt, dass sie die Leistung nicht erbringen werden. Die haben wir beigefügt und dann von der DKB das Geld zurückbekommen. Schade dass da offensichtlich mit zweierlei Maß gemessen wird.

 

Ich vermute mal, dass der comdirect Dienstleister sehr formalistisch arbeitet (das Thema ist ja meines Wissens an Equens Worldline ausgelagert) und nichts falsch machen will und dann eben auf diese Stornierungsbestätigung besteht die FTI ja wohlweislich nicht ausstellt. Eine inhaltliche Diskussion mit Equens Worldline wird vermutlich zu nichts führen.

 

Man könnte diesen Formalismus aber vielleicht aushebeln: Man kann ja auch einen Klärungsversuch mit dem Unternehmen versuchen, z.B. "Sie haben meine Leistung nicht erbracht und das Geld nicht zurückerstattet. Ich setze ihnen eine einwöchige Frist das Geld zurückzuerstatten". Wenn nach einer Woche nichts passiert ist (wovon auszugehen ist) dann kann man das "Leistung wird nicht erbracht Schreiben" und den "Klärungsversuch" an die Umsatzreklamation anhängen. Und das Kreuz machen bei "Klärungsversuch mit Händler ist erfolglos gewesen". Jemand der formalistisch arbeitet kann dann einen grünen Haken machen und erstatten.

 

Insgesamt sehr unschön, tut mir leid für alle Betroffenen.

 

Gruß,

swolpoll

Jansun
Autor ★
5 Beiträge

@swolpoll 

 

Vielen Dank für die Informationen.

 

Ich hatte die Möglichkeit

"Ich habe die bestellte Ware/Dienstleistung oder einen Teil nicht erhalten. Mein Versuch, die Angelegenheit direkt mit dem Unternehmen zu klären, blieb erfolglos. (Anlage: Nachweis Klärungsversuch)"

auch schon in Betracht gezogen.

 

Laut Aussage von Comdirect müsste ich dann erst mal auf den Leistungserbringungszeitraum warten, und das obwohl FTI die Leistungen ja schon längst abgesagt hat. 

In meinem Fall ist das auch erst Ende November. Die Option bleibt aber noch.

 

 

Ich habe mir gerade die Bedingungen für die DKB Debitkarte angeschaut (besonders nach den aktuell vielen positiven Erfahrungen was das FTI Chargeback angeht).

Sollte die Comdirect weiterhin so hartleibig sein, muss ich leider meine Konsequenzen daraus ziehen, obwohl ich eigentlich sehr zufrieden bin. Aber es geht hier wirklich um viel Geld und es ärgert mich das die Comdirect mir hier unnötig Steine in den Weg legt.

 

 

 

 

 

 

 

 

ChichenItza
Autor
3 Beiträge

Hallo,

ich hatte bei FTI den Mietwagen mit meiner AMEX bezahlt. Die lehnen Chargeback bei Insolvenzen direkt ab.

Mein Anwalt meinte, ich soll auch nicht gegen AMEX vorgehen, da selbst bei einer Erstattung sich der Insolvenzverwalter bei mir melden wird. Chargeback wäre im Insolvenzfall eine Bevorzugung von Gläubigern, die so im Verfahren nicht vorgesehen ist und daher wäre ein Schreiben mit Ansprüchen des Insolvenzverwalters wahrscheinlich.

Klever
Mentor ★★
1.908 Beiträge

@ChichenItza  schrieb:

Hallo,

ich hatte bei FTI den Mietwagen mit meiner AMEX bezahlt. Die lehnen Chargeback bei Insolvenzen direkt ab.

Mein Anwalt meinte, ich soll auch nicht gegen AMEX vorgehen, da selbst bei einer Erstattung sich der Insolvenzverwalter bei mir melden wird. Chargeback wäre im Insolvenzfall eine Bevorzugung von Gläubigern, die so im Verfahren nicht vorgesehen ist und daher wäre ein Schreiben mit Ansprüchen des Insolvenzverwalters wahrscheinlich.


Hallo @ChichenItza ,

 

guter und interessanter Punkt!

Warum sollten Kunden, die mit Kreditkarte bezahlt haben, eigentlich besser gestellt werden als Kunden, die auf anderem Wege bezahlt haben? - Einen triftigen Grund dafür gibt es doch nicht. Die anderen Kunden bekommen nach x Jahren schließlich nur die Insolvenzquote.

 

@swolpoll wäre Interessant zu erfahren, ob Du noch "Post" vom Insolvenzverwalter bekommst. Falls ja, bitte hier mitteilen. Danke.

 

Grüße

Klever