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comdirect bei Kartenbetrug

cycletux
Autor ★★
11 Beiträge

Hallo,

 

ich wollte mal in die Runde fragen ob jemand schon Kreditkartenbetrug bei der comdirect hatte und schildern möchte, wie die Bank normalerweise damit umgeht.


Hintergrund ist: ich hatte bei einer anderen Bank einen Kartenbetrug. 50 Euro von Google Irland wurden unautorisiert (also ohne Bestätigung in der App) abgebucht. Ich hab keine Ahnung woher sie meine Daten hatten, ich hab die Karte eigentlich gar nicht soo häufig verwendet, paar Hotelbuchungen, paar Online-Einkäufe aber nichts wildes oder komisches. War aber halt so.

 

Karte gesperrt. Dachte eigentlich sollte das Geld leicht zurückzuholen sein. Wird einem ja so in den Medien suggiert, war ja eine Buchung ohne 2FA und damit - soweit dachte ich - Umkehr der Beweislast.

 

Pustekuchen. Erstmal musste ich eine Anzeige machen, damit die Bank das überhaupt bearbeitet. In Bayern kann man das nicht irgendwie schnell online per Formular, man muss dafür auf die Polizeiwache, ne halbe Stunde warten, dann das einem Polizisten erzählen der das interne Verrechnungskonto der Bank auf dem Umsatzauszug gleich erstmal für den Betrüger gehalten hat ... in Summe hat mich das mit Telefonaten dann mehrere Stunde gekostet.

 

Nachdem drei Wochen nichts passiert ist, wollte ich mal nachfragen. Kam raus: die Bank hat das liegengelassen und bearbeitet das jetzt erst wenn ich noch eine Erklärung schreibe, dass ich nicht der böse bin, und dann noch die Kopie des Protokolls bringe. Haken: in Bayern bekommt man nur das Aktenzeichen, eine Kopie muss man erst beantragen und das kostet 10 Euro. Die 10 Euro will die Bank auch nicht erstatten.

 

Ich bin jetzt an dem Punkt wo ich es einfach sein lassen will. 10 Euro nachzuschieben und wieder ne Stunde zu investieren (hinfahren, warten...) die ich nicht bekomme, damit ich dann im Endeffekt 40 Euro gewonnen oder 60 Euro verloren habe, irgendwann ist dann einfach gut. Am Telefon bei der Bank wurde mir das quasi auch so gesagt.


Wie gesagt, das ist meine erste Erfahrung mit Kartenbetrug, und das gegen ein Szenario, gegen das ich mich nicht wehren kann. Wenn in irgendwelchen Datenbanken 3 Nummern (CVC, Ablaufdatum, Kartennummern) geklaut werden und diese drei Nummern reichen, um damit Geld abzubuchen, dann kann ich mich dadurch halt nur wehren indem ich die Karte gar nicht verwende und nur auf PayPal oder Einweggkarten von Revolut ausweiche. Sicher auch nicht im Sinne einer Bank, die eine Debitkarte/Kreditkarte ausgibt.

 

Und deshalb die Frage: ist das bei der comdirect genauso umständlich oder ist man hier etwas kundenfreundlicher in solchen Fällen? Dann würde ich online nämlich die Karte der comdirect einsetzen (Zweitkonto).

 

 

Viele Grüße,

Bernhard

 

 

 

 

 

 

 

 

 

19 ANTWORTEN

Kritikerin66
Experte ★
279 Beiträge

@cycletux 

 

 Du schreibst zwar von Kartenbetrug aber nicht welche Karte betroffen ist.

 

Bei Kreditkarten gilt:

Chargebacks führt  - wenn sie berechtigt sind - der Kreditkartenanbieter durch, also Visa oder Mastercard.

Das ist grundsätzlich unabhängig von der Bank.

 

Bei Comdirect kannst du ein Chargeback u.a. online beantragen indem du bei dem entsprechenden Kreditkartenumsatz die Funktion „reklamieren“ aufrufst.

 

Bei Missbrauch wird im folgenden Vorgehen die Kartensperrung und Anzeige bei der Polizei erwartet.

 

cycletux
Autor ★★
11 Beiträge

Hallo,

 

es geht um eine MasterCard Debitkarte. Sollte es nicht egal sein ob es eine Kreditkarte oder eine Debitkarte ist für unautorisierte Abbuchungen? Und ob MasterCard oder VISA?

 


Bei Missbrauch wird im folgenden Vorgehen die Kartensperrung und Anzeige bei der Polizei erwartet.


Kann man also im Endeffekt einfach nur vermeiden, die Karte überhaupt online zu verwenden. Anzeige bei der Polizei ist ein riesiger Zeitfresser und in dem Fall dann ja auch noch mit Kosten verbunden. Wenn man das mal mit dem Aufwand einer SEPA-Lastschriftrückgabe vergleicht.

 

Im Endeffekt ist das Betrugsszenario relativ ähnlich: jemand hat eine Nummer (ob es jetzt eine IBAN oder Kartennummer/Ablaufdatum/CVC ist, ist letztlich egal, steht alles auf der Karte bzw. wird alles in einem Rutsch eingegeben) und kann damit Geld belasten. 

 

 

Glücksdrache
Legende
4.196 Beiträge

Hallo @cycletux, hallo Community, 

 

danke für die ausführliche Beschreibung deiner bisher getroffenen - und meiner Meinung nach richtigen  - Maßnahmen bei der Bearbeitung des Vorgangs. Es ist außerordentlich wichtig für dich selber und die anderen Kreditkarteninhaber das jetzt nicht abzubrechen.

 

Und vermische bitte nicht das bürgerferne Verhalten der Bayerischen Polizei mit den Maßnahmen der Bank bzw. des Kreditkartenbetreibers. Obwohl es sehr gute Polizisten gibt, gibt es auch leider solche, die die Geisteshaltung aus der Zeit von König Ludwig verinnerlicht haben.

 

Mein Tipp für die zukünftige Risikovermeidung: Wenn du Drittanbieter wie Googl9 Pay oder 1pple Pay nutzt, dann wird es unnötig kompliziert. Also dranbleiben an der Sache, bitte! 

 

Nur durch die vollständige Bearbeitung auf allen Seiten lassen sich Risikocluster bilden, die fraglichen Umsätze im besten Falle einer Vertragsunternehmensnummer zuordnen und feststellen, ob der Kassenbediener eine "Customer present"-Transaktion gestartet hat, obwohl du nicht dort warst. Dann ist sehr schnell Schluß mit Kreditkartenakzeptanz bei diesem Vertragspartner und aufgrund der Zeitverzögerung der Auszahlung lassen sich wohl noch Teile der Beute sichern.

 

Liebe Grüße 

 

Gluecksdrache 

alba96
Experte ★
232 Beiträge

Mein Tipp für die zukünftige Risikovermeidung: Wenn du Drittanbieter wie Googl9 Pay oder 1pple Pay nutzt, dann wird es unnötig kompliziert. 

Kannst Du das auch stichhaltig begünden - damit meine ich ohne irgendwelche diffusen Ängste oder Abneigungen als Grund anzuführen?

 

Das Gegenteil ist der Fall: ein guter Teil der Kreditkartenbetrügereien dürfte durch den Abfluss von Kreditkartendaten aus schlecht gesicherten Onlineshops oder kompromittierten POS Terminals stammen.

Die konsequente Verwendung von Google oder Apple Pay (sowohl am POS als auch online) verhindert diesen Angriffsvektor zu 100%, weil nur noch Einmalcodes übermittelt werden, die für einen Datendieb völlig wertlos sind.

 

Wer die physische Karte also gleich nach Erhalt in die Schublade legt und nur noch deren digitales Äquivalent benutzt, betreibt aktive Risikovermeidung.

Einen Fall wie den vom Threadstarter hätte es wahrscheinlich bei der Verwendung von Apple/Google Pay so nie gegeben.

 

 

 

Kritikerin66
Experte ★
279 Beiträge

@cycletux  schrieb:

Hallo,

 

es geht um eine MasterCard Debitkarte. Sollte es nicht egal sein ob es eine Kreditkarte oder eine Debitkarte ist für unautorisierte Abbuchungen? Und ob MasterCard oder VISA?

 


Bei Missbrauch wird im folgenden Vorgehen die Kartensperrung und Anzeige bei der Polizei erwartet.


Kann man also im Endeffekt einfach nur vermeiden, die Karte überhaupt online zu verwenden. Anzeige bei der Polizei ist ein riesiger Zeitfresser und in dem Fall dann ja auch noch mit Kosten verbunden.

 

 


Naja, man kann die entsprechende Karte auch für Online- Zahlungen und/oder Auslandszahlungen deaktivieren.

Nur wenn man selbst Zahlungen auslösen möchte wird die Karte kurzzeitig aktiviert.

Umständlich aber machbar und vergleichsweise sicher.

 

Glücksdrache
Legende
4.196 Beiträge

Hallo @alba96,

 

vielen Dank für deinen Beitrag. Möchtest du mit deiner Replik den Verfasser abwerten?

 


@alba96  schrieb:

Mein Tipp für die zukünftige Risikovermeidung: Wenn du Drittanbieter wie Googl9 Pay oder 1pple Pay nutzt, dann wird es unnötig kompliziert. 

Kannst Du das auch stichhaltig begünden - damit meine ich ohne irgendwelche diffusen Ängste oder Abneigungen als Grund anzuführen?

Frag mal die Betreiber der indischen "Unique ID", ob man einen "Angriffsvektor zu 100 %" vermeiden kann.

 

😁

 

Liebe Grüße 

 

Gluecksdrache

dg2210
Legende
7.777 Beiträge

Zurück zum Thema:

 

Unberechtigte Umsätze reklamiert man bei der comdirect in der Umsatzübersicht der Kreditkarte. Dann füllt man das Formular aus. Die Karte wird automatisch gesperrt und nach wenigen Tagen ist das Geld i.d.R wieder zurückgebucht und die neue Karte im Briefkasten.

Je nach den Umständen des Einzelfalls ist eine polizeiliche Anzeige erforderlich.

 

 

 

 

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

cycletux
Autor ★★
11 Beiträge

@dg2210  schrieb:

Unberechtigte Umsätze reklamiert man bei der comdirect in der Umsatzübersicht der Kreditkarte. Dann füllt man das Formular aus. Die Karte wird automatisch gesperrt und nach wenigen Tagen ist das Geld i.d.R wieder zurückgebucht und die neue Karte im Briefkasten.

Je nach den Umständen des Einzelfalls ist eine polizeiliche Anzeige erforderlich.


Wir die Anzeige dann beim Bearbeiten bei Bedarf angefordert oder muss man die im Vorfeld liefern, ehe überhaupt was bearbeitet wird?

cycletux
Autor ★★
11 Beiträge

@Kritikerin66  schrieb:


Naja, man kann die entsprechende Karte auch für Online- Zahlungen und/oder Auslandszahlungen deaktivieren.

Nur wenn man selbst Zahlungen auslösen möchte wird die Karte kurzzeitig aktiviert.

Umständlich aber machbar und vergleichsweise sicher.


Das hilft dir nicht wirklich wenn du ne Kredit/Debitkarte bei Hotelbuchungen einsetzen willst. Das Geld wird i.d.R. ja nicht zum Buchungszeitpunkt abgebucht (in solchen Fällen gehen auch Paypal oder Apple Pay) sondern halt irgendwann, ggf. bei Storno. Da dann immer im Vorfeld drauf zu achten, dass die Karte geht, da musst fast nen Bot programmieren....

 

Sinnvoll wäre, wenn man die Karte für Buchungen sperren könnte, die nicht über 2FA laufen. Also nen eigenen Haken dafür.