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Geht die Frühjahrsrallye zu Ende? com.on - Der Börsenpodcast

Brokerage_DP
ehemaliger Mitarbeiter
31 Beiträge

Unsere Marktexperten @Brokerage_AL und Markus Weingran sprechen in der aktuellen Podcastfolge über ein mögliches Ende der Rallye und das US-Handelsdefizit. Außerdem gibt es einen Ausblick für Schaeffler, Wacker, GE und Amazon:

 

6 ANTWORTEN

Dietus
Experte ★★★
760 Beiträge

"... Warum sollen die USA auf Dauer den Wohlstand in diesen Ländern (China, Europa pp) durch das Aussenhandelsdefizit finanzieren? ..." 

 

Geht's noch??

 

Auf solche Experten verzichte ich.

 

Schönes Wochenende

 

dietus

Brokerage_AL
Social-Media-Team
Social-Media-Team
410 Beiträge

Hallo Dietus,

 

es wäre natürlich wünschenswert und könnte eine dahingehende Diskussion fördern, wenn Du den Grund Deiner Verstimmung darstellen könntest. Mir ist schon klar, dass die Aussage sehr plakativ gehalten war aber grundsätzlich bleibt die dahinterstehende Aussage berechtigt. 

Wenn ein Land auf Dauer mehr Waren und Dienstleistungen importiert als exportiert, erhöhen sich die Schulden der Volkswirtschaft gegenüber dem Rest der Welt. Das ist de facto eine Form der Finanzierung.

 

Danke

 

Brokerage_AL 

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Hallo @Brokerage_AL 

erfolgt die Finanzierung nicht genau andersherum? Durch das Handelsbilanzdefizit stehen die U.S. ja unbestritten bei den Exportnationen "in der Kreide". Ich kenne das so, dass nicht ich sondern Kreditgeber der Finanzierer ist. Egal ob es sich dabei um einen Dispo, eine Baufinanzierung oder den Wirt handelt, bei dem ich anschreiben lasse. Das ICH dem Wirt durch meinen Deckel nun das Gewerbe des Wirtes finanziere ist eine ganz neue Perspektive für mich Smiley (überglücklich)

 

Im Prinzip verstehe ich Dich. Jeder Konsum spült dem Anbieter Geld in die Kasse. Ich würde es aber nicht "finanzieren" nennen, weil es eben Konsum ist und keine Investitionen. Was anderes wäre, wenn ich mich am Gewerbe des Gastwirtes beteiligen würde.

Dietus
Experte ★★★
760 Beiträge

@Brokerage_AL  schrieb:

Hallo Dietus,

 

es wäre natürlich wünschenswert und könnte eine dahingehende Diskussion fördern, wenn Du den Grund Deiner Verstimmung darstellen könntest. Mir ist schon klar, dass die Aussage sehr plakativ gehalten war aber grundsätzlich bleibt die dahinterstehende Aussage berechtigt. 

Wenn ein Land auf Dauer mehr Waren und Dienstleistungen importiert als exportiert, erhöhen sich die Schulden der Volkswirtschaft gegenüber dem Rest der Welt. Das ist de facto eine Form der Finanzierung.

 

Danke

 

Brokerage_AL 


Hallo @Brokerage_AL ,

 

Das Aussenhandelsdefizit ist schon deshalb keine "de facto-Finanzierung" weil es sich um Handel im besten Sinne handelt: Ware gegen Geld oder umgekehrt. Der Preis wird durch Nachfrage geregelt. Das is nach meiner Auffassung Marktwirtschaft. 

 

Wer das verschrobene Abschottungsweltbild von Trump und seinen Anhängern teilt, oder für "berechtigt" hält, möge das tun.

 

Weltanschauungen von vorgestern bringen die Welt nicht voran.  (Siehe Großbritannien)

 

In diesem Sinne

Grüße

dietus

 

 

 

 

 

 

Brokerage_AL
Social-Media-Team
Social-Media-Team
410 Beiträge

Hallo akh,

 

schön, dass Du dich der Diskussion anschliesst und solch ein bildhaftes Beispiel gewählt hast.

 

Was macht China aktuell bzw. hat bspw. auch Japan vor zwanzig bis dreißig Jahren gemacht? Richtig, Sie haben die eingenommen Gelder aus dem Aussenhandel mit den USA wieder in die USA reinvestiert. In Form von Käufen in den US-Staatsanleihen. China und Japan gehörten und gehören zu den größten Gläubigern der USA. Somit haben diese Länder eine noch komfortablere Stellung eingenommen.

 

Der Rahmen eines Podcasts ,in dieser Kürze, sprengt die notwendige zeitliche Dimension zur Erläuterung solch komplexer Zusammenhänge leider. 

 

Aber wir können die Thematik gerne in diesem Rahmen fortsetzen und klären.

 

Danke und Vvele Grüße

 

Brokeage_AL

Brokerage_AL
Social-Media-Team
Social-Media-Team
410 Beiträge

Hallo Dietus,

 

danke für Deine Rückantwort.

 

Ich will zuerst das Wort „Finanzierung“ in dem gewählten Kontext klarstellen:

 

Das US-Handelsbilanzdefizit bedeutet, dass die USA mehr Güter und Dienstleistungen einkauft als es selber produziert. Dadurch wäre eigentlich mit Beschäftigungseinbußen zu rechnen gewesen. Des Weiteren müssen sich die USA im Ausland verschulden. Die USA sind seit den 1980er Jahren das größte Nettoschuldnerland der Welt, denn sie haben mehr Verbindlichkeiten gegenüber dem Rest der Welt angehäuft als Forderungen. 

 

Darunter leidet faktisch die US-Gesamtbeschäftigung, wenn die Importe die Exporte nachhaltig übersteigen. Da dies nun durch die sehr expansive Geldpolitik der US-FED nicht wirklich eingetreten ist, hat sich der Vorgänger nicht wirklich darum kümmern müssen. Die USA strebten auf "eine Form" der Vollbeschäftigung zu. Normalerweise versuchen Defizitländer oft den Verlust an Wettbewerbsfähigkeit durch höhere Budgetdefizite oder durch eine höhere Verschuldung von privaten Haushalten oder Unternehmen auszugleichen. Dadurch profitieren die Überschussländer, wie Europa und China mehr durch diesen Effekt der Handelsglobalisierung als die Defizitländer, wie eben die USA.  

 

Eine grundsätzliche mögliche Maßnahme wäre es den Nachteil durch eine Korrektur des Wechselkurses mittels Abwertung zu beseitigen. Dies wurde kurz nach der Finanzkrise 2007/ 2008 auch exzessiv von vielen westlichen Industrieländern betrieben.  Die USA sind aber das einzige Land, das eine global anerkannte Weltwährung besitzt. Das bringt Vorteile mit sich, da dieses Privileg dazu führt, mit der eigenen Währung Handelsbilanzdefizite finanzieren zu können. Andere Länder halten ihre Währungsreserven dann wiederum in USD und investieren die Währungsreserven in den USA. Dadurch besteht keine Gefahr, dass die USA ihre Auslandsschulden nicht mehr bedienen werden.

 

Es ist aber de facto kein Vorteil aus Sicht der USA, weil die USA indirekt Arbeitsplätze nach China und Europa transferieren und diese dort zu einem steigenden Wohlstand führen. (Finanzierung des Wohlstands in den beiden Ländern durch einen jeweils prosperierenden Arbeitsmarkt)

 

Leider ist es nun so, dass die USA nicht wirklich viel Spielraum haben und somit die US-Außenhandelspolitik ein Stück weit nachvollziehbar ist. Auch wenn die Risiken enorm sind, gibt es durch das derzeit gültige Konstrukt nur wenig politische annehmbare Alternativen für die USA.

 

Viele Grüße

 

Brokerage_AL