am 18.07.2022 18:06
Hallo,
Ich habe der Comdirect per Mail ein Dokument zukommen lassen, welches in meinem Namen mit einer qualifizierten elektronischen Signatur versehen war.
Die Comdirekt antwortete mir - per Post -, dass ich den Auftrag bitte mit "Originalunterschrift" versehen per Post einreichen soll.
Was ist denn da los? Hat die Comdirect die eIDAS-Verordnung verpennt? Oder gibt es echte Gründe für das Nichtakzeptieren von digitalen Signaturen? Oder ist das einfach alles Neuland?
am 18.07.2022 19:45
Moin!
Habe gerade mal den Wikipedia-Artikel gelesen. Wo steht denn, dass die comdirect das akzeptieren muss?
Ich fänd's ja auch cool, aber ich glaube das Wort "anwendbar" bedeutet nicht, dass es angewendet werden muss.
Viele Grüße
Stefan
am 18.07.2022 20:03
Das habe ich ja auch gar nicht behauptet, dass die comdirect das akzeptieren muss. Aber die QES ist nun mal seit 2014 der rechtsgültige Ersatz der händischen Unterschrift. Wenn 8 Jahre später noch eine Unterschrift per Briefpost verlangt wird, muss das ja einen Grund haben.
Vertraut man den Signaturen nicht? Ist die Bearbeitung von Briefpost günstiger als die Bearbeitung von Emails oder hat andere Vorteile?
Ich finde es jedenfalls seltsam, dass ich im Jahr 2022 noch Aufträge per Briefpost erteilen muss. Bei einer Direktbank, bei der sonst alles Online funktioniert. Sogar die Kontoeröffnung mit Personalausweis.
am 19.07.2022 08:24
Vermutung: Es liegt an der fehlenden Möglichkeit digitale Dokumente zu archivieren. Jeder Brief an die comdirect wird (meist ziemlich windschief) eingescannt und als PDF in Fax-Qualität ablegt (u.a. eine Kopie im Posteingang des Kunden). Elektronisch übermittelte Dokumente werden ebenfalls "ausgedruckt" - evtl. nicht auf Papier, sondern es wird direkt ein neues PDF (vermutlich PDF/A-Format) erstellt. Digitale Unterschriften gegen dabei verloren und es besteht dann nachträglich keine Möglichkeit mehr, eine ursprünglich vorhandene digitale Signatur zu überprüfen.
Willkommen in der digitalen Steinzeit!
19.07.2022 08:44 - bearbeitet 20.07.2022 12:26
19.07.2022 08:44 - bearbeitet 20.07.2022 12:26
Hallo @bamf,
um was für ein Dokument handelt es sich denn? Wir haben noch nicht für alle Dokumenten-Typen die Digitalisierung bzw. Akzeptanz via elektronischer Signatur umgesetzt.
Gruß
Erik
19.07.2022 09:43 - bearbeitet 19.07.2022 09:47
19.07.2022 09:43 - bearbeitet 19.07.2022 09:47
Hallo Erik,
es handelte sich um eine Stimmrechtsvollmacht.
Eine normale (eingescannte) Unterschrift war natürlich auch auch drauf, aber eben digital eingefügt. Zusätzlich zur QES.
am 20.07.2022 22:01
Ich nehme aus der letzten Antwort jetzt einfach mal mit, dass an der Stelle die Digitalisierung noch nicht abgeschlossen ist. Ich werde also einfach alle paar Monate das Dokument mit frischer QES erneut per Mail senden, irgendwann wird es dann ja akzeptiert werden?
Ihr braucht mir dann aber wirklich nicht jedes mal per Post zu antworten, dass ihr gerne meine Originalunterschrift hättet. Eine Nachricht in die Postbox genügt.
am 28.07.2022 10:24
Hallo @bamf,
sorry für die späte Antwort, aber die Recherche hat leider länger gedauert als gedacht.
Deine Vermutung stimmt. Für den Prozess der Stimmrechtsbevollmächtigung ist die Digitalisierung bei uns tatsächlich noch nicht abgeschlossen. Bis auf weiteres benötigen wir daher diese Dokumenten auf dem schriftlichen Wege per Post.
Gruß
Erik
am 27.09.2022 13:30
Wie ist der Stand 2 Monate später? Kann ich das Dokument nun mit QES einreichen?
am 27.09.2022 13:33