am 08.01.2022 19:05
Tolle Auswertung, @Zilch , herzlichenDank dafür!
Eine kleine Anmerkung habe ich aber zu Reply. Du schreibst, die Aktie wäre lange nicht mehr in einer Sterneliste gewesen. Das stimmt nicht ganz, denn sie tauchte am 1.8.2021 unter den herbstlichen Gewinneraktien auf, dort in bester Gesellschaft zwischen VAT-GROUP und ASML. 😊
@ehemaliger Nutzer
Dein wikifolio ist wirklich toll. Auch deine Art, Aktien auszuwählen und deine Kommentare gefallen mir sehr gut und sind neben den Sternelisten immer wieder eine tolle Inspiration.
am 08.01.2022 19:19
@Amelia du hast vollkommen Recht, das war nur ein Test ob ihr aufpasst 😄
Ich werde es korrigieren wenn ich wieder am Laptop bin. Ist mir einfach in der Spalte durchgerutscht.
Danke für den Hinweis!
am 17.01.2022 16:06
Hallo zusammen,
ich habe einen neuen Kommentar veröffentlicht:
Alle Kurse beziehen sich auf die Schlusskurse vom 14.01.2022. Seit dem Jahreswechsel ist es mit der Schönwetterbörse vorerst vorbei: Wachstumswerte, die sich durch hohe Bewertungen auszeichnen sind bei Anlegern unbeliebt, defensivere Titel oder niedrig bewertete Aktien dafür eher gefragt. Anleger haben Angst, dass die US-Notenbank FED aufgrund der hohen Inflation und der niedrigen Arbeitslosenquote die Anleihekäufe noch schneller beendet und die Zinsen in vier statt wie bisher erwartet in drei Schritten anhebt. Hohe Zinsen sind Gift für hoch bewertete Aktien und für Unternehmen, die noch keine Gewinne erzielen. Denn zum einen werden die Finanzierungskosten größer, zum anderen werden die Gewinne in der Zukunft stärker abdiskontiert und haben damit einen geringeren Barwert und Anleihen werden attraktiver im Vergleich zu Aktien.
Die wichtigsten Kriterien für die Aufnahme von Aktien ins wikifolio sind stetige Umsatz- und Gewinnsteigerungen. Besonders zyklische Werte (Autobauer, Luftfahrtunternehmen oder Chemieunternehmen) werden dagegen ausgeschlossen. Unternehmen, die noch keine Gewinne erzielen oder Hypeaktien (Peloton, Shop Apotheke oder Gamestop) oder Aktien, die extrem hoch bewertet sind (Eckert & Ziegler, Hypoport oder Adyen), finden ebenfalls im wikifolio keinen Platz.
Mit meinem Fokus auf Wachstumsaktien habe ich auch Werte im wikifolio, die in den letzten zwei Wochen besonders abgestraft wurden. Mehr als 10 Prozent verloren Domino’s Pizza (-15,6 Prozent), Starbucks (- 14,3 Prozent), Geberit (- 12,8 Prozent), Novo Nordisk (- 11,9 Prozent), American Tower (- 11,7 Prozent) Nike (- 10,6 Prozent), Reply (- 10,6 Prozent) und NextEra Energy (- 10,1 Prozent). Auch wenn diese Aktien gerade unbeliebt sind, werde ich erst verkaufen, wenn Umsätze und Gewinne nachhaltig zurückgehen.
Im wikifolio sind jedoch auch defensive Aktien sowie günstig bewertete Papiere enthalten, die seit dem letzten Kommentar gegen den Trend sogar zulegen konnten: Keurig Dr Pepper (+ 1,1 Prozent), Comcast (+ 1,3 Prozent), Church & Dwight (+ 2,1 Prozent), Hannover Rück (+ 3,7 Prozent), Sixt (+ 4,5 Prozent), Fresenius (+ 5,2 Prozent) und Allianz (+ 8,2 Prozent).
Die defensiven Aktien konnten die Kursrückgänge der Wachstumsaktien bisher nicht auffangen. Ich sehe dennoch keinen Handlungsbedarf, da ich meine Strategie nicht nach kurzfristigen Marktereignissen ausrichte. Niemand weiß, wie lange die aktuelle Bewegung noch anhält. Zudem sind Rücksetzer an der Börse ganz normal, denn es kann auch regnen! Seit dem Corona-Tiefpunkt im März 2020 hatten wir jedoch Schönwetterbörse – es ging unter leichten Schwankungen nach oben.
Bisher ist der aktueller Rückgang kein Crash, sondern nur ein sehr holpriger Start ins neue Jahr. Ich bleibe daher entspannt und weiter investiert. Aktien sollten trotz der kommenden Zinserhöhungen im Vergleich zu Anleihen langfristig die Nase vorn haben.
Aktuell hat der Dow Jones das wikifolio knapp überholt. Wir liegen damit vor dem Dax, aber immer noch hinter dem MSCI World und dem S&P 500. Hier also der Vergleich mit den ETF auf die Indizes:
| wikifolio | DAX ETF | MSCI World ETF in Euro | Dow Jones ETF in Euro | S&P 500 ETF in Euro |
Performance seit letztem Kommentar | - 8,9 % | +/- 0,0 % | - 5,1 % | - 3,9 % | - 6,8 % |
Performance seit Jahresanfang | - 6,0 % | +/- 0,0 % | - 3,2 % | - 2,5 % | - 3,8 % |
Performance seit einem Jahr | + 17,9 % | + 14,2 % | + 24,8 % | + 24,2 % | + 31,4 % |
Performance seit Auflage des wikifolio (19.07.2019) | + 33,4 % | + 28,2 % | + 46,6 % | + 33,9 % | + 57,3 % |
Valuewerte sind bisher im Börsenjahr 2022 beliebt. Da wundert es auch nicht, dass die Allianz die beste Aktie in den letzten zwei Wochen war. Es ging entgegen dem allgemeinen Markttrend um 8,6 Prozent auf 227 Euro nach oben. Die Aktie punktet mit einem geringen KGV von 11 (bezogen auf die Schätzungen von 2021) und einer hohen Dividendenrendite von 4,2 Prozent. Zudem profitiert der Versicherer von höheren Zinsen, da man selbst sehr viele Anleihen hält. Der Kurs ist nur noch 2,2 Prozent vom bisherigen Hoch (232 Euro) entfernt.
Das Papier von Domino’s Pizza ist gar nicht gut ins neue Jahr gestartet, es ging um 15,6 Prozent nach unten. Wachstumswerte bekommen an der Börse gerade ordentlich auf die Mütze. Operativ ist der Pizzabäcker jedoch voll in der Spur: Der Umsatz stieg in den ersten neun Monaten des Jahres 2021 um 9,2 Prozent auf 3 Milliarden US-Dollar, die Zahl der Restaurants stieg um 323 auf 18.380 und der Gewinn je Aktie kletterte um 8,9 Prozent auf 9,30 US-Dollar. Das Geschäft von Domino’s Pizza wird heute mit einem KGV von 35 auf Basis der Schätzungen für 2021 bewertet. Das ist wahrlich kein Schnäppchen, jedoch gehen die Analysten von weiteren Gewinnsteigerungen in der Zukunft aus. Im Jahr 2023 soll der Gewinn nach den Schätzungen der Nasdaq bereits 17,36 US-Dollar betragen. Die Aktie ist dann mit einem geschätzten KGV von 27 bewertet. Der Kurs befindet sich wieder auf dem Niveau von Mitte Juli 2021 und steht seit einem Jahr immer noch mit komfortablen 32,7 Prozent im Plus.
Wir halten der Aktie die Treue, denn beim Unternehmen läuft es operativ rund. Die gute Entwicklung der fundamentalen Kennzahlen sollte sich auch in der Zukunft langfristig im Kurs niederschlagen.
Am 06.07.2021 habe ich kommentiert, dass eine Klage der US-Kartellbehörde FTC zusammen mit 40 Bundesstaaten gegen Meta abgewiesen wurde. Die Behörde hat das Ziel, den Social-Media-Riesen mit den Plattformen Facebook, Instagram und WhatsApp wegen einer Monopolstellung zu zerschlagen. Die FTC reichte die Klage mit detaillierten Vorwürfen erneut ein. Diesmal wurde die Klage zugelassen – als nächstes steht nun das Beweisverfahren an. Man kann die Dauer des Verfahrens noch nicht einschätzen.
Meta ist ein günstig bewerteter Techkonzern (KGV 24 basierend auf den Schätzungen von 2021), der den Umsatz und Gewinn seit Jahren steigern kann und deshalb sehr gut in unser wikifolio passt. Sollte Meta tatsächlich nach einer Niederlage vor Gericht in seine Einzelteile aufgeteilt werden, könnten Facebook, Instagram und WhatsApp einzeln in Summe wertvoller sein als der Meta-Konzern. Der Konglomeratsabschlag könnte geringer werden oder im besten Fall ganz wegfallen. Deshalb sehe ich der Klage gelassen entgegen. Ich sehe kein hohes Risiko, dass die Aktie deshalb stark an Wert verlieren könnte.
Wir bleiben in den USA: Blackrock veröffentlicht traditionell den ersten Quartalsbericht für das vierte Quartal 2021. Das verwaltete Vermögen knackte erstmals die Marke von 10 Billionen US-Dollar – ein Zuwachs von 15 Prozent im Vergleich zum 31.12.2020. Kunden legten im vierten Quartal 2021 insgesamt 212 Milliarden US-Dollar frisches Geld beim Vermögensverwalter an – 100 Milliarden US-Dollar flossen in aktive Fonds, 68 Milliarden US-Dollar in ETF und 44 Milliarden US-Dollar wurden in Geldmarktfonds angelegt. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 14 Prozent auf 5,1 Milliarden US-Dollar. Auf Jahressicht ging es sogar um 20 Prozent auf 19,4 Milliarden US-Dollar nach oben. Der Gewinn je Aktie legte im vierten Quartal um 6 Prozent auf 10,63 US-Dollar zu. Im Jahresvergleich stieg der Gewinn je Aktie sogar um 20 Prozent auf 38,22 US-Dollar nach 31,85 US-Dollar im Jahr 2020. Die Aktie verliert nach den Zahlen am 14.01.2022 2,2 Prozent. Aktionäre können sich über eine Dividendensteigerung von 18 Prozent freuen: Die Quartalsdividende steigt auf 4,88 US-Dollar. Damit ergibt sich eine Dividendenrendite von 2,3 Prozent.
Mit einem KGV von 22 ist die Aktie für einen Finanzwert relativ teuer, allerdings rechtfertigt das starke Umsatz- und Gewinnwachstum und die weltweite Marktführerschaft beim Trendthema ETF einen Bewertungsaufschlag gegenüber klassischen Banken oder Versicherungen. Die Schätzungen gehen in Zukunft von weiterem Wachstum aus, die Aktie bleibt deshalb dabei.
Am 02.01.2022 betrug der Cashbestand des wikifolios 12.542,29 Euro. Mit dem Ver- und Rückkauf von Comcast und Keurig Dr Pepper um den Dividendenabschlag erzielte das wikifolio einen Gewinn von insgesamt 196,30 Euro. Zusätzlich schüttete Iberdrola eine Dividende in Höhe von 561 Euro aus. Nach Abzug der Zertifikategebühr (495,29 Euro) beträgt der Cashbestand am 16.01.2022 genau 12.804,16 Euro.
Startwert am 19.07.2019: 1.000.000 Euro
Wert aktuell: 1.325.691,24 Euro (letzter Kommentar: 1.419.570,09 Euro), davon Aktien 1.258.329,48 Euro (letzter Kommentar: 1.347.131 Euro) und ETF 54.557,60 Euro (letzter Kommentar: 59.896,80 Euro).
Grüße aus Dresden
Sonni
23.01.2022 10:22 - bearbeitet 23.01.2022 11:11
23.01.2022 10:22 - bearbeitet 23.01.2022 11:11
Hey @ehemaliger Nutzer
nach deinem Kommentar sind ja auch viele seit Anfang Januar gestiegene Werte wieder gefallen. Wir erleben eine gewisse Unruhe, weil der Markt nicht so recht weiß wohin. Starke Volatilität, das mag man nicht.
Hohe Schulden können in der Zukunft durch steigende Zinsen bei Unternehmen für Probleme sorgen. Deswegen würde mich deine Meinung zu NextEra Energy interessieren:
Wie man sieht ist der Schuldenstand extrem hoch. 55 Milliarden USD, bei einem Cashbestand von gerade mal 700 Millionen USD. Bei steigenden Zinsen könnte das zu einem Problem werden, auch wenn die Zukunftsaussichten ja eigentlich gut sind und das Unternehmen sich im Bereich erneuerbare Energien als größter Player in Nordamerika aufstellt.
Was mir aber ebenfalls Sorgen macht ist die geringe Rentabilität:
Das sind Werte, die extrem niedrig sind. Ich besitze NEE selber noch im Depot, und was die Rentabilität angeht ist es mein schwächstes Unternehmen. Mit Abstand.
Zusätzlich konnten die Gewinne und Umsatz nicht permanent steigern:
Es sieht so aus, als würde nun das zweite Jahr in Folge der Umsatz sinken. Zudem der Gewinn nun massiv einbrechen (Edit: die vergangenen 12 Monate, also von Januar 2021 bis Januar 2022, sind TTM, und hier ist der Gewinn um fast 50% zurückgegangen bei 9% Umsatzrückgang) und somit auch der Nettoüberschuss, was alles zusammen wieder den freien Cashflow beeinflusst:
Es wird viel investiert, was gut und richtig ist, aber der Cashflow sinkt ebenfalls. Das alles zusammen im kommenden Umfeld stimmt mich etwas pessimistisch, was die Qualität dieser Investition angeht.
Wie siehst du das?
Zudem habe ich gesehen, dass dein Wikifolio bei Guidants anschaubar ist.
Just for fun habe ich mal eine normale Chartanalyse angewandt:
Wir bekommen gerade günstige Einstiegsmöglichkeiten in dein Wiki 🙂
Ich werde das mal weiter beobachten und habe einen Teil meines Cashbestandes für dein Wiki reserviert.
Es ist davon auszugehen, dass dein Wiki sich bei den veränderten Marktbedingungen gut entwickeln wird, da deine Strategie sehr gut darauf ausgelegt sein müsste. Da möchte man doch dabei sein.
am 23.01.2022 10:39
@ehemaliger Nutzer
Wie immer ein dickes Dankeschön.
am 23.01.2022 11:44
Hallo,
eine kleine info vielleicht noch am Rande, da ich gerade gesehen habe das die IBERDROLA noch jemand im Depot ( @ehemaliger Nutzer mit seinem wikifolio) hat 😁
Ich habe Sie auch in meinem Depot als einen der größten Energieversorger mit guter Dividenzahlung & Eigenkapitalquote.
Sie führen im Januar eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln mit Dividenwahlrecht durch (Umtauschverhältnis 60:1)
Gruss
am 23.01.2022 11:53
Hallo zusammen,
danke @Zilch für Deine kritische Frage und den Anstoß, mir den Energieversorger genauer anzuschauen. NextEra Energy liefert am Dienstag, den 25.01.2022 die Zahlen für das 4. Quartal 2021 inklusive der Ergebnisse des kompletten letzten Jahres. Ich werde mir den Bericht anschauen und dann prüfen, ob ein Verkauf in Frage kommt.
@hvdDanke für Dein Lob.
@ehemaliger NutzerJa, ich nehme seit seit meinem Kauf der Iberdrola im Mai 2017 regelmäßig die Aktiendividende in Anspruch. Im wikifolio wurde zuletzt am 10.01.2022 die Bardividende in Höhe von 0,17 Euro je Aktie gutgeschrieben.
Grüße aus Dresden
Sonni
am 25.01.2022 15:42
Hallo zusammen,
ich habe einen neuen Kommentar zu Microsoft veröffentlicht:
Microsoft ist auf Shoppingtour. Objekt der Begierde ist der Spielehersteller Activision Blizzard. Der Softwaregigant bietet 95 US-Dollar pro Aktie und damit insgesamt 68,7 Milliarden US-Dollar. Gezahlt wird nicht etwa mit eigenen Aktien, sondern in bar – die Kasse ist dafür ausreichend gefüllt. Nach der Übernahme ist Microsoft das weltweit drittgrößte Gamingunternehmen hinter Tencent und Sony. Die Spiele von Activision Blizzard ("Call of Duty", "World of Warcraft", "Overwatch" oder "Candy Crush") sollen den Microsoft Game Pass ergänzen. Der CEO Nadella geht sogar soweit, dass Gaming eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des Metaverse spielt, schließlich muss die virtuelle Welt auch mit Leben gefüllt werden. Activision Blizzard erreicht jeden Monat fast 400 Millionen aktive Spieler und soll laut eigener Prognose im Jahr 2021 8,7 Milliarden US-Dollar Umsatz und 3,27 US-Dollar Gewinn je Aktie erzielen.
Die Übernahme ist noch nicht vollständig in trockenen Tüchern, die Wettbewerbshüter der FTC können noch einen Strich durch die Rechnung machen. Deshalb notiert die Aktie von Activision Blizzard bei knapp 80 US-Dollar mit einem Abschlag zum Übernahmepreis.
Meiner Meinung nach ist das Geld sinnvoll investiert. Das Gamingsparte trägt zur Diversifizierung vom Cloud-, Windows- oder Officegeschäft bei und wird mit der Übernahme gestärkt. Die Entwicklung des Metaverse kann ich nicht einschätzen – möglicherweise ist es das Next Big Thing oder nur die Sau, die gerade durchs Dorf getrieben wird. Ich sehe daher die Metaverseaussichten nur als Kirsche auf der Torte, wenn es floppt, kauft Microsoft trotzdem einen profitablen Spielehersteller.
Grüße aus Dresden
Sonni
am 26.01.2022 16:02
Hallo zusammen,
ich habe einen neuen Kommentar zu Alphabet veröffentlicht.
Der Alphabet-Deal hat wieder geklappt. Die Google-Mutter hat zwei relevante Aktiengattungen, die A-Aktien mit Stimmrechten und die C-Aktien ohne Stimmrechte. In der Vergangenheit waren die A-Aktien wegen dem Stimmrecht oft ein wenig teurer als die C-Aktien. Alphabet kauft jedoch im Verhältnis mehr C-Aktien zurück, sodass die C-Aktien zuletzt wegen der höheren Nachfrage teurer waren als die A-Aktien.
Die C-Aktien sind nun in der aktuellen Korrektur wieder günstiger geworden, sodass ich die teureren A-Aktien aus dem wikifolio verkauft habe und dafür dieselbe Anzahl an günstigeren C-Aktien ins wikifolio gelegt habe. Mit dem Deal hat das wikifolio jetzt 240 Euro mehr im Cashbestand, ein kleines Trostpflaster in der aktuellen Börsenentwicklung.
Dreht sich das Verhältnis wegen der Aktienrückkäufe wieder in die andere Richtung, werde ich die Aktien wieder tauschen.
Grüße aus Dresden
Sonni
am 31.01.2022 16:34
Hallo zusammen,
ich habe einen neuen Kommentar veröffentlicht:
Alle Kurse beziehen sich auf die Schlusskurse vom 28.01.2022. Der holprige Start ins Börsenjahr 2022 setzte sich auch in den letzten zwei Wochen fort. Die Marktteilnehmer sind aufgrund der anstehenden Zinswende (siehe Kommentar vom 17.01.2022), des Ukraine-Konflikts, einer Inflationserwartung auf weiter hohem Niveau und steigender Corona-Fallzahlen verunsichert.
Die aktuelle Entwicklung ist noch nur eine kleine Korrektur. Unser Portfolio ist von einem richtigen Crash bisher noch weit entfernt. Am 24.01.2022 hat das wikifolio bei einem Plus von 24,8 Prozent den Tiefpunkt des bisherigen Jahres erreicht – seitdem ging es um 5,1 Prozent rauf. Ob die Entwicklung der letzten Woche nur ein Strohfeuer ist, oder ob die aktuelle Konsolidierung im Großen und Ganzen verdaut ist, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.
Die Berichtssaison für das letzte Quartal 2021 ist gerade im vollen Gange. Im Blickpunkt stehen die aktuellen Zahlen von Visa, NextEra Energy, Microsoft, Mc Donald‘s und LVMH – wie immer nach dem üblichen Marktüberblick.
Aktuell liegt das wikifolio vor dem Dax, aber immer noch hinter dem MSCI World, dem Dow Jones und dem S&P 500. Hier also der Vergleich mit den ETF auf die Indizes:
| wikifolio | DAX ETF | MSCI World ETF in Euro | Dow Jones ETF in Euro | S&P 500 ETF in Euro |
Performance seit letztem Kommentar | - 3,5 % | - 4,5 % | - 5,6 % | - 2,8 % | - 5,8 % |
Performance seit Jahresanfang | - 8,4 % | - 4,4 % | - 6,9 % | - 4,5 % | - 7,4 % |
Performance seit einem Jahr | + 17,5 % | + 11,9 % | + 21,2 % | + 24,3 % | + 27 % |
Performance seit Auflage des wikifolio (19.07.2019) | + 29,9 % | + 23,7 % | + 41 % | + 31,1 % | + 51,5 % |
Visa beweist dank starker Quartalszahlen relative Stärke. Die Aktie stieg seit dem letzten Kommentar trotz des schwachen Aktienmarktes um 6,3 Prozent auf 204,35 Euro. Damit ist das Papier nicht mehr weit vom bisherigen Hoch bei 211,85 Euro entfernt. Das Geschäftsjahr weicht vom Kalenderjahr ab – kürzlich berichtete Visa Zahlen für das 1. Quartal 2022 (Oktober 2021 – Dezember 2021). Der Umsatz und der Gewinn aus dem abgelaufenen Quartal übertreffen sowohl den Vergleichszeitraum 2019 (ohne Einfluss von Corona) und 2020. Deshalb vergleiche ich die frischen Zahlen mit den Ergebnissen aus dem Jahr 2019, da die Zahlen aus 2020 die Messlatte nicht besonders hochlegen. Der Umsatz stieg um 16,6 Prozent auf 7,1 Milliarden US-Dollar, der Gewinn je Aktie sogar um 25,3 Prozent auf 1,83 US-Dollar. Man profitiert vom wachsenden Onlineshopping sowie von der Erholung der Reisebranche, da beispielsweise Hotel und Flug oft mit Kreditkarte gezahlt werden. Zudem ist der Streit zwischen Visa und Amazon UK (Kommentar vom 29.11.2021) beigelegt – man konnte sich bei den Gebühren einigen. Amazon drohte, die Kreditkarten wegen zu hoher Kosten nicht mehr als Zahlungsmittel zu akzeptieren.
Visa entwickelt sich operativ trotz der Corona-Krise in die richtige Richtung, der Markt belohnt das mit steigenden Kursen. Wir bleiben dabei.
Das Papier von NextEra Energy ist die schwächste Aktie der letzten zwei Wochen, es ging um 13,3 Prozent nach unten. Seit Jahresbeginn beträgt das Minus sogar 20 Prozent, denn Wachstumswerte sind gerade unbeliebt. Die Jahreszahlen des Energieversorgers brachte keine Wende. Der Umsatz ging im Jahr 2021 um 5,2 Prozent auf 17,1 Milliarden US-Dollar zurück. Das Unternehmen besteht im Wesentlichen aus den Versorgern Florida Power & Light und Gulf Power und dem Stromerzeuger NextEra Energy Resources. Beide Versorger haben die Umsätze gesteigert. NextEra Energy Resources nutzt zur Herstellung von Strom zum größten Teil erneuerbare Energien – Windkraft macht 67 Prozent aus, Solarenergie 13 Prozent. In der Investoren-Präsentation gibt das Unternehmen einen Windstärkeindex an, um die erwartete Windstärke mit der tatsächlichen Windstärke zu vergleichen. Im letzten Jahr lag der Index mit einem durchschnittlichen Wert von 98 Prozent unter den erwarteten 100 Prozent. Das sollte jedoch nicht der alleinige Grund für einen Umsatzrückgang von fast 40 Prozent sein. Ich erwarte dazu noch eine ausführlichere Aussage im Geschäftsbericht für das Jahr 2021. Damit kann ich beurteilen, ob der Umsatzrückgang nur vorübergehend ist oder in der Zukunft schwankende Umsätze zu erwarten sind.
Beim Gewinn je Aktie sieht es schon besser aus, dieser ist im Vergleich mit dem Jahr 2020 um 22,3 Prozent auf 1,81 US-Dollar gestiegen. Zusätzlich gibt das Unternehmen einen bereinigten Gewinn je Aktie an, damit die operative Leistungsfähigkeit des Unternehmens einfacher mit den Vorjahren verglichen werden kann. Man bereinigt Gewinne oder Verluste aus Absicherungsgeschäften, unrealisierte Gewinne oder Verluste aus dem nuklearen Stilllegungsfonds, steuerliche Änderungen bezogen auf Beteiligungen, Gewinne aus den Verkäufen von Geschäftsbereichen und die Wertminderung der Mountain Valley Pipeline und damit verbundene Steuererträge bzw. -aufwendungen. Der bereinigte Gewinn je Aktie legte um 10,4 Prozent auf 2,55 US-Dollar zu. In den vergangenen Jahren ist der bereinigte Gewinn je Aktie jeweils gestiegen:
Jahr | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 |
Bereinigter Gewinn je Aktie | 1,93 US-Dollar | 2,09 US-Dollar | 2,31 US-Dollar | 2,55 US-Dollar |
Bis zum Jahr 2025 möchte das Unternehmen den bereinigten Gewinn je Aktie um etwa 6 bis 8 Prozent erhöhen. Im aktuellen Jahr soll dieser auf 2,75 US-Dollar bis 2,85 US-Dollar steigen, 2025 erwartet das Unternehmen sogar 3,35 US-Dollar bis 3,60 US-Dollar. Damit kann man ein erwartetes KGV von 20 – 22 bezogen auf heutige Kurse mit dem geschätzten Gewinn für das Jahr 2025 prognostizieren.
Versorger sind traditionell hoch verschuldet. Stark vereinfacht: Beim Bau eines Kraftwerks fallen hohe Kosten an, die über einen langfristigen Kredit finanziert werden. Die Erlöse aus dem Verkauf des Stroms decken die Kosten für das Personal, ggf. fossile Rohstoffe, Wartungen, Zins und Tilgung des Kredits und generieren wie bei NextEra Energy einen Gewinn. Die Kredite von NextEra Energy laufen im Durchschnitt noch für 14 Jahre und sind mit durchschnittlich 2,97 Prozent verzinst. Die Ratingagentur Moody's weist für NextEra Energy ein Baa1 Rating aus, S&P und Fitch vergeben sogar ein A- Rating. Die Anleihen von NextEra Energy sind also im Investment Grade Bereich. Die langen Laufzeiten haben den Vorteil, dass sich das Unternehmen bei Abschluss des Kredits oder Ausgabe einer Anleihe meistens einen Zinssatz für die gesamte Laufzeit gesichert hat. Es muss also kurzfristig jedes Jahr nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der Verbindlichkeiten mit vermutlich höheren Zinsen finanziert werden. Deshalb sehe ich den Zinserhöhungen relativ gelassen entgegen. Sollten höhere Zinskosten jedoch wider Erwarten dazu führen, dass der bereinigte Gewinn nachhaltig sinkt, würde ich die Aktie wahrscheinlich verkaufen.
Das einzige Fragezeichen bei NextEra Energy ist der gesunkene Umsatz des Stromerzeugers NextEra Energy Resources. Ich erwarte dazu im Geschäftsbericht eine klare Aussage und prüfe dann, ob ich die Aktie verkaufe. Der bereinigte Gewinn je Aktie steigt weiter, dieses Kriterium wird also erfüllt. Wir haben trotz des Kursrückgangs immer noch ein KGV von 28 auf Basis des bereinigten Gewinns des Jahres 2021. Das ist für ein Versorger absolut kein Schnäppchen und enthält einen Bewertungsaufschlag aufgrund der starken Aufstellung im Bereich der erneuerbaren Energien und für das Wachstum des bereinigten Gewinns.
Nach dem Übernahmeangebot für Activision Blizzard (Kommentar vom 25.01.2022) folgten kürzlich die aktuellen Quartalszahlen von Microsoft. Der Bericht stoppte den Abwärtstrend seit Anfang Januar 2022 – die Aktie stieg seit Veröffentlichung um 12,4 Prozent auf 275,80 Euro. Der Umsatz ist um 20 Prozent auf 51,7 Milliarden US-Dollar gestiegen. Unterm Strich blieben 2,48 US-Dollar als Gewinn pro Aktie übrig, sogar 22 Prozent mehr als im Vorjahrsquartal. Die Wachstumstreiber des Konzerns sind die Cloud Azure (+ 46 Prozent), die Business-Management-Software Dynamics 365 (+ 45 Prozent) und das Social-Media-Portal LinkedIn (+ 37 Prozent) erzielen. Selbst der schwächste Bereich, die Hardware von Surface, wuchs um acht Prozent – jede andere Sparte legte zweistellig zu. Aktionäre können sich über Dividenden und Aktienrückkäufe freuen, der Softwareriese nimmt dafür insgesamt 10,9 Milliarden US-Dollar in die Hand.
Microsoft ist ein absolutes Basisinvestment, weil es die Bereiche Software, Social Media, Cloud, Gaming, Werbung und Hardware in einer Aktie abdeckt. Die Entwicklung passt in jedem Bereich, wir bleiben dem Papier deshalb treu.
Branchenwechsel: Der Quartalsbericht von Mc Donald’s überzeugte die Anleger ebenfalls und sorgte für ein Plus von 2,4 Prozent. Es ist auch hier sinnvoll, die Zahlen des Fastfood-Giganten mit dem Ergebnis aus 2019 zu vergleichen. Mc Donald’s litt besonders unter den Lockdowns und die Erträge gingen im Jahr 2020 entsprechend zurück. Der Umsatz stieg im Jahr 2021 um 8,7 Prozent auf 23,2 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn je Aktie legte sogar um 27,4 Prozent auf 10,04 US-Dollar zu. Trotz der guten Zahlen drücken höhere Personal- und Rohstoffkosten auf den Gewinn. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass diese an die Kunden weitergegeben werden können.
Der Burgerbrater hat die Pandemie überwunden und erfüllt die wichtigsten Kriterien (Umsatz- und Gewinnwachstum). Die Aktie bleibt deshalb dabei.
Kommen wir zurück nach Europa. LVMH öffnete am 27.01.2022 seine Bücher für das abgelaufene Geschäftsjahr. Auch hier folgt aus denselben Gründen wie bei Visa und Mc Donald’s der Vergleich der Zahlen mit dem Jahr 2019. Der Luxusmarkenkonzern konnte bereits im ersten Quartal 2021 ein leichtes Umsatzplus von acht Prozent gegenüber dem Vergleichsquartal im Jahr 2019 vermelden. Auf Jahressicht beträgt das Plus beim Absatz sogar 19,7 Prozent. Der Gewinn je Aktie stieg trotz Corona-Pandemie überproportional um fast 68 Prozent auf 23,89 Euro. Der stärkste Umsatztreiber war der Mode- und Lederwarenbereich, der Umsatz stieg um 42 Prozent. Die Segmente „Kaufhäuser“ und „Parfüm und Kosmetik“ erzielten noch keine neuen Rekorde, hier beträgt das Umsatzminus jeweils 18 und ein Prozent. Allerdings vermeldeten die Kaufhäuser im Jahr 2021 wieder einen operativen Gewinn in Höhe von 534 Millionen Euro nachdem man im Jahr 2020 noch einen Verlust von 203 Millionen Euro verkraften musste.
Auch hier gilt: Die Corona-Pandemie ist in den Ergebnissen insgesamt überwunden, das Wachstum bei Umsatz und Gewinn stimmt. Die Diversifizierung trägt dazu bei, dass kleine Schwächen unterm Strich kaschiert werden können. Wir geben kein Stück aus der Hand.
Am 16.01.2022 betrug der Cashbestand des wikifolios 12.804,16 Euro. Mit dem Umtausch von Alphabet A in Alphabet C erzielte das wikifolio einen Gewinn von insgesamt 240 Euro. Nach Abzug der Zertifikategebühr in Höhe von 468,88 Euro beträgt der Cashbestand am 30.01.2022 genau 12.575,28 Euro.
Startwert am 19.07.2019: 1.000.000 Euro
Wert aktuell: 1.294.205,39 Euro (letzter Kommentar: 1.325.691,24 Euro), davon Aktien 1.231.951,11 Euro (letzter Kommentar: 1.258.329,48 Euro) und ETF 49.679 Euro (letzter Kommentar: 54.557,60 Euro).
Grüße aus Dresden
Sonni