Soeben einen interessanten Kommentar (auszugsweise) eines bekannten Analysten zu Tesla erhalten:
Bei der Batterie- und Antriebstechnologie wird immer deutlicher, wie groß der Vorsprung von Tesla ist. Vor Kurzem haben Ingenieure von Audi erneut ein Model 3 zerlegt, um die Technologie mit ihrer eigenen zu vergleichen. Nach Informationen des Manager-Magazin waren sie geradezu schockiert, denn das, was im Model 3 verbaut ist, ist nicht nur besser als die von Audi und Porsche entwickelte Elektro-Plattform PPE, die erst im Jahr 2021 auf den Markt kommen soll. Zudem ist PPE wohl noch immer rund 3.000 Euro zu teuer. Man muss massiv nachbessern, um auf die angestrebte Umsatzrendite von sechs Prozent bei den ersten PPE-Autos zu kommen, also dem Elektro-Macan von Porsche und dem Audi e-tron GT. Die Markteinführung dieser Modelle werde sich wohl auf Frühjahr 2022 verschieben. Schon die Entwicklung des Elektro-SUV e-tron von Audi verlief alles andere als reibungslos. Softwareprobleme haben die Markteinführung hinausgezögert und die Entwicklungskosten sollen sich letztlich auf rund zwei Milliarden Euro summiert haben. Das ist eine stolze Summe, für einen lediglich zum Stromer umgewandelten
Q5. Um den Break-even zu erreichen, müsste Audi 600.000 Stück vom e-tron verkaufen. Das dürfte schwierig werden, auch wenn Audi von „weit mehr als 20.000“ Vorbestellungen spricht.
Batterien – verzweifelt gesucht.
Auch der Elektro-SUV von Mercedes, der EQC, soll bereits ausverkauft sein, allerdings ist nicht bekannt, um welche Stückzahlen es sich handelt. Und die Käufer werden auf ihr Auto noch etwas länger warten müssen. Abgesehen von einigen VIP-Kunden, die ihren EQC schon im Juni bekommen sollen, werden nennenswerte Stückzahlen wohl erst im November an Händler und Kunden ausgeliefert. Der Grund für die Verzögerung sind wohl Engpässe bei der Belieferung mit Batterien. Und auch die Kunden des sehr beliebten Elektro-SUV Kona von Hyundai müssen lange auf ihr Auto warten. Auch hier haben Probleme bei der Batteriebelieferung zu Lieferzeiten von zwölf Monaten geführt.
Und auch bei Volkswagen gibt es Batterieprobleme. Nachdem VW bekannt gegeben hat, zusammen mit SK Innovation aus Südkorea in die Massenproduktion von Batteriezellen einzusteigen, gibt es massiven Widerstand der bestehenden Zell-Lieferanten. Der aktuell größte, LG Chem, soll sogar angedroht haben, die Lieferung „möglicherweise sofort“ einzustellen. Die aktuellen Probleme der Konkurrenz bei der Batteriebeschaffung zeigen, wie unschätzbar groß der Vorteil ist, wenn man wie Tesla und BYD seine Batterien selber produziert. Oder andersherum, wie grob fahrlässig es von den anderen Herstellern ist, sich beim wichtigsten Bauteil von Elektroautos auf Zulieferer aus Asien zu verlassen (und verlassen zu werden).
„Tesla schlägt Audi und Jaguar um Längen“
Diese Headline stammt von einem Artikel des Internetportals „Efahrer.com“. Dort
wurde ein Test der Elektroauto-Vermietung „nextmove“ veröffentlicht, die den
e-tron von Audi, den Jaguar I-Pace und das Tesla Model X in einem direkten
Verbrauchstest gegeneinander antreten ließ. Es wurde eine 87 Kilometer lange
Strecke auf der Autobahn mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 120 km/h
gefahren. Das Ergebnis war erstaunlich: Während das Model X 24,8 kWh auf 100
km verbrauchte, waren es beim Audi e-tron 30,5 kWh und damit 23 Prozent mehr.
Der I-Pace lag mit 31,3 kWh sogar 26 Prozent über dem Model X. Die Überlegenheit
des Model X ist schon erstaunlich, zumal es deutlich größer (7-Sitzer) als die
Konkurrenten und schon seit fast vier Jahren auf dem Markt ist. Also, wenn die Konkurrenz schon vier Jahre später auf den Markt kommt, dann sollte sie eigentlich besser sein als das „Original“. Aber das geht eben nur mit erstklassigen Batterien, einem optimalen Batterie-Management-System und mit einem geringen Luftwiderstand. Und in allen drei Bereichen ist das „alte Model X“ eben deutlich besser als seine Mitbewerber. Hier spielt wieder die eigene Batterieproduktion
eine wichtige Rolle, aber eben auch der technologische Vorsprung, der offenbar doch nicht so leicht einzuholen ist. Ganz nebenbei übertrifft das Model X die Konkurrenten auch deutlich in Sachen Agilität, Beschleunigung und
Höchstgeschwindigkeit, so die Tester von nextmove.
