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Deutscher Mittelstandsanleihen Fonds (A1W5T2) - Liquidation

swolpoll
Experte ★★★
730 Beiträge

Guten Morgen,

 

es geht um den "Deutscher Mittelstandsanleihen Fonds" (A1W5Z2) - nun in Liquidation.

 

@nmh hatte den in der Niedrigzinsphase irgendwann mal empfohlen als Festgeld-Ersatz, wenn ich mich richtig erinnere. Vielen Dank hierfür, ich habe natürlich gleich ordentlich investiert 😂

 

Nun ist der Fonds in Abwicklung. Letzter Preis der Fondsgesellschaft war 36,83 EUR, dort aber derzeit keine Rücknahme von Anteilen. An der Börse werden die Anteile derzeit um 12 Euro gehandelt, also mit massivem Abschlag.

 

Der letzte Geschäftsbericht des Fonds ist vom Ende 2022, seither Stillstand der Rechtspflege. Es sind keine frischen Informationen verfügbar. Auf Basis des Fonds-Portfolios von Ende 2022 würde ich einen inneren Wert von ca. 25 Euro vermuten, da ca. 12 Euro Schrottanleihen sind, die komplett ausfallen werden. Es besteht ein hohes Klumpenrisiko (ca. 15%) mit Monaco Resources/Agri Resources/ R-Logitech Anleihen, bei denen ich einen Totalausfall unterstelle.

 

Gibt es weitere "Betroffene" hier. Hat irgendjemand aktuelle Informationen zur Abwicklung des Fonds? Ich frage mich ob ich abwarten soll oder die Anteile mit massivem Abschlag über die Börse verkaufe, um das Kapitel abzuschließen.

 

Gruß,

swolpoll

31 ANTWORTEN

paej
Mentor ★★★
3.190 Beiträge

@petespoint  schrieb:

 

welche "beiden Verfahren" meinen Sie? Ich schreibe oben nichts von irgenwelchen Verfahren. Die Broker sind vom Ablauf her ähnlich vorgegangen.

 

Sie sehen also, dass bei allen Brokern steuerlich immer nach unten korrigiert wurde, aber eben in einem jeweils erheblich anderem Ausmaß.

 


Die von dir geschilderte Sachlage hatte ich schon bei deinem ersten Beitrag verstanden.

 

Du wolltest eine Erklärung haben; deshalb nochmal:

 

Auch unter identischen Vorgaben und Rahmenbedingungen können die Banken unterschiedliche Verfahren anwenden.

Ähnlich ist eben nicht gleich.

Entscheidend ist, dass nach Gesamtabwicklung (!)  die Steuerberechnung/Belastung/ Erstattung identisch ist.

 

Man darf also nicht ausschliesslich auf die bei den ausgeschütteten Erträgen abgezogene Steuer schauen sondern muss  beachten, ob möglicherweise der steuerliche Einstandswert der Restposition angepasst wurde und somit zukünftige Erträge ebenfalls unterschiedlich besteuert werden.

 

Ich behaupte nicht, dass alle Banken korrekt gehandelt haben;

ich sage lediglich, dass unterschiedliche Verfahren möglich sind und in der Tat auch bei Anleihenteiltilgungen u.ä. bei den o.g. Banken unterschiedlich zur Anwendung kommen.

 

Deshalb mein Hinweis bzw. Empfehlung, dass du kontrollieren sollst, ob es hier ( unterschiedliche) Änderungen der Einstandswerte gegeben hat.

 

 

Beispiel:

 

Wertpapierkauf zu 10,0

danach Ausschüttung 4,0

 

Variante A

Steuer 25%+x (KAP) auf die 4,0 Ausschüttung

der steuerl. Einstandswert bleibt bei 10,0

 

Anwendung bei Zinsen, normalen Dividenden u.ä.

 

Variante B

keine Steuer auf die 4,0 Ausschüttung

der steuerl. Einstandswert wird geändert auf 6,0

 

Anwendung bei Kapitalrückzahlungen u.ä.

 

Es sind auch Mischformen und Unterschiede in der bankseitigen Abwicklung möglich.

 

Nach eigener Aussage hast du die gleiche Frage an Onvista, Smartbroker, Comdirect, den Liquidator,

die „Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger“  und letzlich hier in der Community gestellt.

Damit wurden dann alle Beteiligten beschäftigt... 😶

petespoint
Autor
3 Beiträge

Hallo @paej ,

 

zunächst danke für deine Hilfe und Mühe!

 

Also, ich habe mal nachgeschaut. Smartbroker+, die ja so gut wie keine bzw. sogar Null Steuern und Soli verlangt haben, hat den Einstandswert unangetastet gelassen und ihn nicht verändert. Bei Onvista, die ordentlich Steuern+Soli berechnet haben, ist der Einstandswert nach unten korrigiert worden. Wie die Summen dort zustande kommen, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Ich hatte mal vom ursprünglichen Einstandswert die steuerpfichtigen Ausschüttungsanteile, die berechnet wurden, abgezogen, aber da komme ich leider nicht auf den neuen Einstandswert, der im Depot steht. Zu Comdirect kann ich leider nichts sagen, da sie mir ohne jegliches Zutun meinerseits letzte Woche den Depotzugang gesperrt haben.

 

Um mal bei deinen Beispielen von oben zu bleiben, wurde es bei mir in der Praxis genau gegenteilig gemacht. Da wo keine Steuer anfiel, blieb der Einstandswert, dort wo sie anfiel wurde er nach unten korrigiert. Erklären kann ich mir das nicht. Aber deine Gedanken sind auf jeden Fall ein guter Hinweis. Am Ende der Liquidation müsste unter dem Strich ja dann überall das Gleiche heraus kommen, wenn man der Logik folgt. Da bin ich ja mal gespannt, ob das so sein wird.

 

Alle Beteiligten zu beschäftigen finde ich nun wahrlich nicht schlimm. Schließlich kassieren die auch alle ordentlich Kohle von mir, da können sie auch mal was tun für ihr Geld ;-).

 

Nochmals danke für Hilfe und Unterstützung!