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Depothandelsgrenze F nur für Optionsscheine ?

Investor20
Autor ★
10 Beiträge

Hallo,

ist es möglich, meine aktuelle Handelsgrenze von E auf F zu ändern, diese jedoch nur für Optionsscheine freizuschalten? Ich möchte keinen Zugriff auf Open-End Turbos oder Futures haben, bei denen ich möglicherweise mehr als meinen Einsatz verlieren kann.

Vielen Dank im Voraus

8 ANTWORTEN

Weinlese
Mentor ★
1.385 Beiträge

@Investor20 

Open-End Turbos und ähnliche Wertpapiere zählen wie Optionsscheine zu den Zertifikaten, für die generell keine Nachschusspflichten entstehen können. Der Verlust ist maximal auf das eingesetzte Kapital beschränkt. Meines Wissens gilt das für alle Wertpapiere, die Du über das reguläre Wertpapierdepot handeln kannst.

 

Für Optionen und Futures scheint man bei der comdirect ein spezielles Konto zu benötigen. Solange Du dies nicht eröffnest, kannst Du diese Derivate anscheinend gar nicht handeln. Weiterhin wurde für CFDs die Nachschusspflicht für Privatkunden in Deutschland bereits abgeschafft.

 

Viele Grüße

Weinlese

Zilch
Legende
7.853 Beiträge

Hello again @Investor20 🙂

 

Im anderen Beitrag wurde ja schon auf das spezielle Konto hingewiesen (und dass man nur über Telefon ordern kann, urgh :D).

 

Was Optionsscheine und Co angeht:

Hier zur kleinen Einführung in die Auswahl 

Hier zur Berechnung von KO-Zertifikaten 

 

Im Übrigen sind mir KO-Zertifikate lieber. Faktorzertifikate wäre eine weitere Möglichkeit, die sind aber in volatileren Zeiten böse weil du da durch die Pfadabhängigkeit Geld verlierst.

In Zeiten wie jetzt sind KO-Zertifikate bei Derivaten die bevorzugte Variante.

Warum?

Weil Optionsscheine eine Zeitabhängigkeit haben. Ich sitze derzeit auf einem Optionsschein von Adobe, und wenn Adobe sich nicht schleunigst erholt wird nur mein Verlust wachsen. Jeden Tag verliert mein OS, und nur eine hohe Schwankung welche die Volatilität hochsteigen lässt (und somit dem Schein mehr Wert gibt) und ein Kursgewinn von Adobe kann das verhindern. Und je näher ich dem Tag der Einlösung komme, desto größer müssen diese beiden Faktoren werden, ansonsten ist der Zeitwertverlust höher als die Preissteigerung.

 

Bei Fragen einfach melden 🙂 Unbedingt die Links im ersten verlinkten Beitrag durchlesen, da steht so ziemlich alles über Optionsscheine und KO-Zertifikate 🙂

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Investor20
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@Weinlese 

Vielen Dank für die Info!

Investor20
Autor ★
10 Beiträge

Grüß dich @Zilch,

Optionen habe ich jetzt aufgegeben, da mir Optionsscheine nur minimal schlechter erscheinen, und man bei Neo-Brokern auch keine Optionen bekommt.

Außerdem finde ich die Telefon-Abwicklung auch ein wenig nervig, hat eine gewisse 80er Jahre Mentalität.. 😉 

Deine Adobe calls sind natürlich ärgerlich, jetzt wo die ihren top-performer (flash player) vom Markt genommen haben. 

Im Grunde finde ich Zertifikate aber dennoch gut, da man dort mit ein bisschen Spielgeld ein wenig "rumzocken" kann. Größere Summen würde ich nicht investieren. 

Noch eine Frage zu Knockouts: Was macht diese attraktiver als LEAPS ? Bei beidem dürfte der Zeitfaktor ja eher nur zweitranging sein, oder ?

Vielen Dank für die Links und deine Antwort(en) 🙂

Zilch
Legende
7.853 Beiträge

Bei Optionsscheinen hast du das "Problem", dass sehr viele Faktoren bei der Preisgestaltung mitspielen.

Für kurzfristige Sachen, sagen wir du erwartest einen Anstieg im nächsten Monat, ist das alles kein Problem, aber bei längeren Sachen schon.

Da wäre die implizite Volatilität, die der Emittent festlegt. Du siehst beim selben Underlying teilweise Unterschiede von 10% oder mehr, je nach Emittent. Und somit auch unterschiedliche Preise: fällt die Vola, sinkt der Preis. Eine hohe Vola von z.B. 40%, die der Emittent bestimmt, kann eine Woche später 30% sein und auch wenn der Kurs des Underlyings gestiegen ist, ist der Wert deines Scheins gefallen. 

Das ist schon mal für langfristige Spekulationen deutlich schlechter als Optionen oder (Open End) Zertifikate. Deswegen besser kurzfristig handeln, aber die Optionsscheine müssen dennoch eine sehr lange Laufzeit besitzen (Zeitwertverlust, welcher exponentiell zunimmt je näher du dem Laufzeitende kommst). Auch hier ein Unterschied zu Optionen.

 

Zertifikate laufen einfach, und du partizipierst an der Entwicklung des Underlyings je nach Hebel. Aber bei KO kannst du das endlos laufen laffen, bei Seitwärtsphasen machst du keinen Verlust (ganz im Gegensatz zu Faktorzertfikikaten und Optionsscheinen).

 

LEAPS sind auch nur Optionen, nur eben mit sehr langer Laufzeit. Abgesehen davon, dass du die nicht handeln kannst: Bei Optionen kannst du als Verkäufer vom Theta (Zeitwertverfall) profitieren, als Käufer der Option aber nicht. Also irgendwann holt dich der Zeitfaktor wieder ein und spielt gegen dich.

 

Bei KOs eben nicht. Das schlimmste, was passieren kann, ist eine jahrelange Seitwärtsbewegung, wodurch dein KO Tag für Tag nach oben angepasst wird. Die Anpassung erfolt aber in sehr sehr kleinen Schritten - bei einem Abstand zum KO von 50% dauert es sehr sehr sehr lange, bis dein KO plötzlich nurnoch 10% vom Kurs entfernt ist. Und der Emittent kann einfach irgendwann das Zertifikat kündigen, dann nimmst du das Geld und suchst ein neues Zertifikat. Aber ansonsten hast du keinen Zeitfaktor zu beachten. 

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Investor20
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10 Beiträge

@Zilch 

Ich hab mir deinen Post zu den KO-Zertifikaten angeschaut, sehr informativ. Vielen Dank! 

Was mir daran besonders gut gefällt, ist dass es bei solchen Hebel-Zertifikaten kein Theta gibt, das mir die Preisentwicklung versaut.

Ich habe mir jetzt einmal folgendes Zertifikat rausgesucht:

TUI Knockout 

In meinen Laien-Augen sieht das ganz in Ordnung aus. Knappe 20% bis zum K.O mit einem 4er Hebel.  Das Underlying ist natürlich Ansichtssache, wobei ich glaube, dass die Reisebranche bald wieder in die Gänge kommen wird.

Alternativ hätte ich ein Hebel-Bear oder einen Put Optionsshein von AstraZeneca gekauft, jedoch nur für sehr sehr kurzfristige Spekulation.

Zilch
Legende
7.853 Beiträge

Und schon ist der Abstand nur noch 17% 😉

 

Ich würde mit ganz ganz ganz kleinen Hebeln arbeiten und somit großen Abständen zum KO (Hebel zwischen 1,1 und 1,8 für den Anfang) und das alles nach einer Musterdepot-Testphase.

Das Underlying musst du bestimmen, da maße ich mir kein Urteil an.

 

KO-Zertifikate sind meiner Meinung der beste Einstieg in das Thema Derivate.

Für meinen Geschmack wäre dein Schein für solch ein volatiles Underlying als Anfänger zu gefährlich - das musst du aber selber wissen.

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Investor20
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@Zilch 

Stimmt, birgt wirklich ein hohes Risiko. Dann doch lieber kleine Hebel auf Blue Chips 🙂