Hi,
meiner Meinung nach macht man es sich zu leicht, wenn man in der Rüstung nur die abschreckende Wirkung für die Verteidigung sieht. Natürlich hast Du recht, dann man als Staat unbewaffnet ein leichtes Opfer ist. Insofern wäre defensive Rüstung noch ok. Aber die Defensive gibt es nur mit der Offensive. Das ist wie mit den Virenschutzprogrammen. Keiner würde eins kaufen, wenn es keine bösen Viren gäbe. Eventuell ist es verkaufsfördernd, wenn man als Schutzgebieter öfter mal einen Virus in Umlauf bringt um die Gefahr zu vergegenwärtigen vor der es sich zu schützen gilt.
Auf die Rüstung übertragen heißt das, dass die Firma pleite geht, wenn überall Frieden wäre. Ergo ist man durchaus an Unruhen und geopolitischen Spielchen interessiert. Die NATO - als Verteidigungsbündnis - verteidigt ja mittlerweile nicht nur die Mitgliedsstaaten, wenn sie angegriffen sondern auch deren aktuellen und zukünftigen Rohstoffe.
Die USA (größer Militär-Etat der Welt) ist dazu verdammt an Kriegen beteiligt zu sein. Ohne gesunde Rüstungsindustrie gibt es da auch keine Weiterentwicklung (z. B. von Waffentechnologien). Firmen können nur in die Forschung investieren, solange sie Gewinne haben, die sie reinvestieren können. Soll heißen: Du kaufst als Militär ordentlich dazu. Und was machste nun damit, wenn Frieden ist?
1) verschrotten
2) auf dem Zweitmarkt an die zweite und dritte Welt verkaufen
3) in Kampfeinsätzen aufbrauchen.
Wenn du nichts von den dreien machst, dann hast Du bald eine Bundeswehr mit völlig veralteter Ausstattung, die dann auch noch nicht mal der Abschreckung dient.
Rüstung ist ein schwieriges Thema. Jedem das seine. Ganz ehrlich und ohne Hintergedanken, auch wenn ich für mich persönlich solche Investments ablehne.
