CFD Verlustverrechnung ab dem 01.01.2022

[CFD_Marcus]

Hallo in die Runde,

ab dem 01.01.2022 dürfen CFD-Verluste nicht mehr in den Topf Sonstige gebucht werden und stehen somit für eine unterjährige Verrechnung mit Gewinnen aus dem CFD-Handel nicht mehr zur Verfügung. Selbstverständlich fallen die CFD-Verluste nicht unter den Tisch, sie dürfen halt nur nicht mehr auf Bankenebene verrechnet werden.   

Im Folgejahr (erstmalig in 2023) werden wir unseren Kunden die CFD-Verluste aus 2022 bescheinigen und ihr habt dann in Zusammenarbeit mit eurem Finanzamt die Möglichkeit, die CFD-Verluste bis zu einer Höhe von 20.000 EUR p. a. mit Gewinnen aus Termingeschäften (in unserem Beispiel CFD) zu verrechnen.

Wie sieht es mit der Besteuerung von CFD-Gewinnen ab dem 01.01.2022 aus?

Hier die Antwort:

Realisierte CFD-Gewinne werden weiterhin ganz normal auf Bankenebene betrachtet und mit Verlusten aus dem Topf Sonstige (Verluste aus OS/Zertis, ETFs, Fonds…) verrechnet. Es ändert sich bei den Gewinnen also nichts.

Wichtiger Hinweis:

Habt ihr keine Verluste im Topf Sonstige oder der Topf ist nach der Verrechnung mit Gewinnen im positiven Bereich, dann muss auf Bankenebene Steuer einbehalten werden. Die Besteuerung von realisierten CFD-Gewinnen erfolgt - wie bisher auch - immer nach Handelsschluss. Bitte achtet daher vor Handelsschluss auf das freie Kapital, da dieses für das halten offener Positionen zwingend positiv sein muss.

Sollte nach der Steuerbelastung kein freies Kapital mehr zur Verfügung stehen, wird das Handelssystem Zwangsschließungen von CFD-Positionen vornehmen. Um das freie Kapital zu erhöhen, könnt ihr vor Handelsschluss die Positionsgrößen anpassen oder Geld auf das CFD-Konto überweisen.

Um euch einen besseren Überblick über die zu erwartende Steuerlast und die damit verbundene Auswirkung auf das freie Kapital zu geben, wird bis Anfang Februar als neues Feature eine zusätzliche Anzeige im CFD Trader implementiert.

Bei Fragen kommt gerne auf mich zu.

Beste Grüße aus Quickborn

Marcus

[Artisianer]

Eine Frage dazu: Wie verhält es sich, wenn ich mehrere CFD-Positionen des gleichen Instruments zu unterschiedlichen Zeitpunkten eröffene und dann alle Positionen in einer Transaktion  mit Gewinn schließe? Beispiel: Ich kaufe eine Long-Position 1 zum Kurs 100, eine weitere Long-Position 2 zum Kurs 50 und noch eine zum Kurs 30. Der durchschnittliche Einstandskurs wäre demnach 60. Wenn ich alle 3 Positionen in einer Transaktion beim Kurs 65 schließe, ist der Gesamtgewinn 15 EUR. Die erste Position wäre rechnerisch aber im Minus. Wird eine solche Transaktion als Gewinn oder als Verlust gewertet?

[dayversion]

Sehr gutes Beispiel. Eine ähnliche Frage hatte ich wohl vor fast genau einem Jahr. Heute bin ich immer noch nicht klüger. Hier muss die comdirect ein paar Tage vor dem Jahreswechsel 21/22 aber auch endlich konkret werden - und nicht erst im Februar.

Ich komm später auch noch mit einem weiteren Beispiel.

[N-T]

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@CFD_Marcus  schrieb:

Realisierte CFD-Gewinne werden weiterhin ganz normal auf Bankenebene betrachtet und mit Verlusten aus dem Topf Sonstige (Verluste aus OS/Zertis, ETFs, Fonds…) verrechnet. Es ändert sich bei den Gewinnen also nichts.

Eine Frage dazu:
Die Comdirect bucht ja bisher bei Overnight-CFD-Poitionen jeden Tag einen fiktiven Gewinn/Verlust. Bleibt es dabei oder wird der Gewinn/Verlust erst "gebucht", wenn er faktisch entsteht, nämlich beim Schliessen der Position?

Im Text selbst steht "bei realisierten Gewinnen/Verlusten"... mich irritiert das "wie bisher" - weil bisher hat die comdirect auch unrealisierte Gwinne/Verluste am Tagesende einfach verrechnet. Das erhöht in meinen Augen das Gewinn/Verlustvolumen unnötig, wodurch man schneller an die Freigrenzen kommt.

Danke und VG,
Norbert

[CFD_Marcus]

Moin in die Runde,

@Artisianer: schließt du die drei einzelnen Positionen in einem Instrument mit einer Order, z. B. über das Orderticket, wird der aufsummierte Gewinn ermittelt und steuerlich betrachtet. Bei dem von dir genannten Beispiel hast du somit einen Gewinn vor Steuern i. H v. 15,- EUR realisiert.

@N-T: unrealisierte Tagesgewinne/Tagesverluste werden weiterhin gebucht, eine steuerliche Betrachtung dieser Buchungen erfolgt allerdings nicht. Erst wenn ein Gewinn/Verlust durch eine Positionsschließung realisiert wurde wird eine Steuerbemessungsgrundlage für die Transaktion ermittelt und eine steuerpflichtige Buchung erzeugt.

Gruß

Marcus      

[jazz]

Hallo zusammen,

wo kann man denn einsehen welche Verluste man im Laufe des Kalenderjahres angehäuft hat? In der Steuerübersicht sehe ich die beiden Verlusttöpfe, in die CFD-Verluste ja nicht einfließen. Ich sehe darüber hinaus aber keine Position, die "Termingeschäft-Verluste" ausweist. Muss ich meine Verlust-Trades also zukünftig selber notieren um die im Blick zu haben?

[Roberto99]

@jazz 

Ohne Gewähr aber ich habe anhand 2021 Daten folgenden Weg gefunden:

Im CFD Modul --> Reiter "Deals"  auswählen  --> Einstellungen: Datumsbereich auswählen -->  Im Menu "Export" starten.

Im xls kannst Du dann in Spalte "real. GuV (EUR)" die Postionen vor Steuerberechnung filtern & Verluste aufsummieren.

[jazz]

Danke @Roberto99 , das funktioniert! 🙂

Vielleicht gibt es ja noch eine andere Lösung, aber das hilft mir schon sehr. Vielen Dank Dir!

[OlliG]

Hallo CFD Marcus,

bleiben wir beim Jahr 2021, in dem die Verlustbeschränkung ja schon greift.

Ich habe 30 Profitdeals mit insgesamt 100.000 Euro Profit.
Ich habe 40 Lossdeals mit insgesamt 110.000 Verlust.

Bei meinen 100.000 Profitdeals darf ich nur 20.000 Euro als anrechenbaren Verlust abziehen. Das ist doch korrekt, oder?

Es verbleiben also 80.000 Euro, die zu versteuern sind.

Die Kapitalertragsteuer beträgt 25 % = 20.000 Euro und der Soli darauf 1.100 Euro. Gesamt 21.100 Euro.

Finde ich diese 21.100 Euro in der Jahresendbescheinigung, die Ihr mir noch sendet, damit ich es dem Finanzamt so weiterleiten kann?

In diesem Jahr 2022 habe ich 8.000 Euro Profit gemacht. Hier wurde keine Kapitalertragssteuer und kein Soli Eurerseits einbehalten.

Andere Broker hingegen behalten bei Profitdeals in diesem Jahr bereits die 25% Kapitalertragsteuer und den Soli in Höhe von 5,5% ein.

Herr Kessler aus Eurer CFD Abteilung konnte es mir leider nicht verständlich erklären, so dass Du nun mein letzter Ausweg bist, denn ich weiß nicht, wie ich dem Finanzamt Eure Steuerübersicht erklären kann, wenn die oben geschilderten 21.100 Euro da gar nicht auftauchen.

Viele Grüße
Oliver

[jazz]

Die vorherige Frage wurde zwar leider noch nicht beantwortet, ich möchte aber dennoch eine nächste Frage anschieben:

Plant ihr im CFD-Trader eine Option einzubauen, so dass man gezielt Positionen auswählen kann, die in einer Transaktion zusammen geschlossen werden sollen?

Beispiel: ich habe mehrere CFD-Positionen des gleichen Instruments (z.B. DAX short) zu unterschiedlichen Zeitpunkten eröffnet, 4 sind im Minus (-10, -20, -30, -40), 2 im Plus (+50, +60), und ich möchte dann nur die 2 Positionen im Plus und eine im Minus in einer Transaktion (mit Gewinn) schließen (z.B. -40+50+60)? Ich will weder die Trades separat schließen, weil ich dann einen Minustrade erzeuge, noch alle 6 offenen Positionen auf einmal, weil andere Positionen bewusst weiterlaufen sollen.

Dankeschön!