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Zur Info: wie setzt man Stopkurse?

nmh
Legende
9.959 Beiträge

Liebe Börsenfreunde,

 

auf die häufig gestellte Frage "wie setze ich gute Stopkurse" habe ich hier einen Beitrag veröffentlicht, der anhand von drei Beispielen eine gute Strategie erklärt. Vielleicht hilft Euch das ein wenig. Stopkurse haben sehr viel mit Erfahrung zu tun; es gibt zwar auch sehr gute mathematische Methoden (Trendfolge und -linien, Unterstützungen, gleitende Durchschnitte, Fibonacci), aber letztlich hilft nichts als einfach ausprobieren und für sich selbst die beste Strategie zu finden. Mehr zu einer automatisierten Methode habe ich hier geschrieben.

 

Bei Aktien, die schon gut gestiegen sind und die daher inzwischen zu einem Schwerpunkt in Eurem Depot geworden sind (wir Rückversicherer nennen sowas "Klumpenrisiko"*), dürft Ihr auch zwei unterschiedliche Stopkurse setzen: Einen aggressiven Stopkurs für die Hälfte der Position, und einen konservativen Stopkurs, der der Aktie viel Platz zum "Atmen" lässt, für den Rest.

 

Bitte Stopkurse niemals an "glatten" Beträgen setzen (z.B. 11,00 Euro), sondern immer oberhalb oder unterhalb, also z.B. 10,84 oder 11,19 Euro. Warum? Das Stichwort heißt "Stopkurse vögeln"; die Suchfunktion weiß mehr dazu.

 

Zum Trost: Mir passiert es fast wöchentlich, dass ich zum Tiefstkurs ausgestoppt werde und die Aktie dreht dann wieder nach oben. Aber dann verbietet mir niemand, wieder einzusteigen. Die Erfahrung in 25 Jahren zeigt mir, dass solche kleinen Unfälle langfristig weniger Performance kosten als das sture, arrogante Festhalten an Aktien, die jahrelang einfach nach unten laufen (das nennt man auch "Investieren nach Prof. Max Otte" -- herzlichen Gruß, ich weiß, er liest hier immer mit und kauft heimlich Werte aus meinen Sternelisten).

 

Merke: erst den Stopkurs wählen, dann den maximalen Verlust in Euro, und erst dann den Einsatz (wieviele Stücke einer Aktie kaufe ich). Mehr dazu steht hier.

 

Ich könnte ohne weiteres mehrere Bücher zum Thema "wo liegt ein guter Stopkurs" vollschreiben, das habe ich ja schon öfters erwähnt. Aus den bekannten Gründen werde ich in der Community keine längeren Texte mehr posten.

 

Schönes Wochenende, viele Grüße aus einem sonnigen München

 

nmh

 

________________

*)  Liebe Anwälte von Heidi Klum: Ich weiß, auch Ihr lest hier immer mit. Bitte GENAU lesen, bevor ich wieder Post von Euch bekomme!!!11!!!111!!!!111!!!!!11 !  !1 1! 11

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.
3 ANTWORTEN

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Hallo @nmh

 

Danke für die Erklärungen.

Ich hänge an einer Stelle ein wenig (aus dem Gedächtnis, ohne Zitatstellen herauszusuchen). Im laufenden Geschäft ergibt sich bei mir bislang der Stoppkurs durch das Nachziehen aus dem Hub-Pflege. (Immer mittig, wenn der Nachziehkurs erreicht ist).

 

Verstehe ich es nun richtig, dass es eine Weiterentwicklung des Moneymanagements ist, wenn man die Stoppkurse nicht trivial ausrechnet sondern zB anhand der 200-Tagelinie sowie "Augenmaß und Spucke" ermittelt. Das führe dann dazu, dass der Hub nicht mehr fix ist sondern immer wieder neu aus Nachziehkurs, Stoppkurs und Menge errechnet. SO finde es auch schlüssiger, wenngeich auch aufwändiger. Das würde erklären warum Du Dir dafür ein Rechenzentrum aufgebaut hast. Muss man mögen 🙂

 

Ich werde mir das mal - mangels IT-Kenntnissen - versuchen für einzelne Aktien nachhzubilden. Die DiBa hat zu manchen Aktien ebenfalls "Unterstützungswerte". Kursziele muss man sich aus den Analysen heraussuchen oder punktuell, wenn Börse-Online was schreibt. Mal sehen wieviel Arbeit das dann wird und welche Erkenntnisse dabei entstehen. Das bisherige "triviale" Stoppkurssetzen funktioniert ja auch irgendwie. Deutlich besser als nix.

nmh
Legende
9.959 Beiträge

Tschuldigung, @ehemaliger Nutzer.  Da hast Du recht und ich mich ungenau ausgedrückt.

 

Die Methode, die ich oben und im verlinkten Beitrag anhand von drei Beispielen dargestellt habe, dient der initialen Festlegung eines Stopkurses. Also direkt nach dem Kauf. Dafür schaut man auf den Chart oder meinetwegen in die Börse online.

 

Das Nachziehen mit der Hub-Technologie ist dann der zweite Schritt und erforderlich, falls die Aktie weiter steigt. Diese Methode eignet sich am besten für Aktien, die in schönen und möglichst gleichmäßigen langfristigen Aufwärtstrends liegen - wie ich sie im Allgemeinen bevorzuge.

 

In der Tat kann es durch das Nachziehen aber mal passieren, daß ein Stopkurs an einer charttechnisch suboptimalen Stelle landet. Das kann riskant sein, weil man Aktien dadurch zu schnell verkauft.

 

Dieses Risiko minimiere ich, indem die durch die Hub-Methode errechneten Stops nicht unmittelbar an der Börse platziert werden. Stattdessen entscheide ich, wenn ein solcher errechneter Stop unterschritten wurde, manchmal selbst, ob eine Börsenorder einstellt wird und wo der Stop dann liegt.

 

"Manchmal" bedeutet, daß meine Bestände unterschiedlich klassifiziert sind. Bei manchen Aktien wird auch einfach nur der errechnete Stopkurs aktiviert, weil der Abstand zwischen Stop- und Nachziehkurs so gewählt ist, daß bei gleichbleibendem Trendverlauf der errechnete Stopkurs wiederum optimal ist. Das ist bei vielen meiner Wertpapiere der Fall.

 

Nur nochmal der Vollständigkeit halber, um Missverständnisse zu vermeiden: Der Abstand zwischen Stop- und Nachziehkurs (= Hub) bleibt stets konstant, so wie Du es vermutest.

 

Übrigens freut es mich sehr zu hören, daß Du meine Hub-Methode tatsächlich anwendest!

 

Schöne Grüße in die Alt-Stadt (höhö, uralter Gag)

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

nmh
Legende
9.959 Beiträge

Einen aktuellen Beitrag zum Thema "Stopkurse" habe ich hier gepostet.

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.