am 30.01.2019 16:46
Hallo zusammen,
ein Artikel in der Financial Times über verdächtige Geschäftspraktien und
betrügerische Geldströme in Zusammenhang mit
Geschäften von Wirecard in Asien führte heute nachmittag zu einem heftigen
Kurssturz bei Wirecard (WKN: 747206)
Hier der Link zum Artikel:
https://www.ft.com/content/03a5e318-2479-11e9-8ce6-5db4543da632
Ähnliche Berichte zu Wirecard sind schon in der Vergangheit aufgetaucht.
Also mal abwarten, wie die Sache sich entwickelt.
Gruß, Pramax
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 22.02.2019 13:31
@baha, das mit den leerverkäufen ist mir neu. den consorsbank text habe ich mal reinkopiert. bin aber nicht in die details eingestiegen. ausser der zulassung zu den finanztermingeschäften (höchste risikoklasse, denke ich) könnte ich mir vorstellen, dass auch entsprechendes kapital des leerverkäufers nötig ist, bzw. hinterlegt werden muss.
Quelle consorsbank. Diese Voraussetzungen müssen Sie erfüllen:
Beachten Sie bitte die folgenden wichtigen Informationen:
Ausführliche Informationen zum Thema Leerverkäufe: ActiveTrader Handbuch (ab S. 93)
Für weitere Informationen steht Ihnen Ihr persönliches Betreuungsteam gerne zur Verfügung.
am 22.02.2019 19:05
Die verschiedenen Emittenten benutzen oft ihre eigene Sprachgestaltung. Ab Laufzeitende am 15.03. wird der Handel mit dem Zertifikat eingestellt. Die Bewertung erfolgt dann üblicherweise bei Schlusswert des Xetra-Handels.
Für die folgende Abwicklung mit den Kunden (Bar oder oder Aktie) benötigt der Emittent einen zeitlichen Spielraum, so dass dann am 22.03. entweder das Geld auf dem Konto, oder die Aktie eingebucht ist.
Es gibt Emittenten, welche diese Zeitverzögerung zwischen Laufzeitende und Rückzahlung nicht einmal erwähnen. Wer das nicht weiß, befürchtet Schlimmeres und fängt an zu telefonieren, diese ausführlichen Angaben hier sprechen m.E. für Kundenpflege und die Bank.
Grüßle - Shane
25.02.2019 09:35 - bearbeitet 25.02.2019 09:36
25.02.2019 09:35 - bearbeitet 25.02.2019 09:36
Der Bericht im Handelsblatt sorgte ja Ende der Woche schon für erste Erholungsanzeichen. Heute morgen haben wir in der Spitze schon die 119 Euro gesehen, momentan eher 117 Euro. Somit sind wir fast wieder auf dem Niveau, welches ich für einen Rücksetzer hielt und nachkaufte...
Was meinen den jetzt die Profis hier, aber welcher Erholung bzw. an welchem Widerstand sollte man wohl erstmal aussteigen und Geld mitnehmen? Ist 125 Euro immer noch der Widerstand, der schwierig zu überwinden sein wird?
Würde mich über eure Meinungen freuen!
Einen guten Start in die Woche euch allen!
am 25.02.2019 09:58
Bei 125,00 lauert zwar ein Widerstand, aber man muss sich fragen, ob derartige charttechnische "Signale" bei einem Wert, der fast ausschließlich von der Nachrichtenlage abhängig ist, überhaupt eine Bedeutung haben. Es können täglich, oder auch stündlich irgendwelche news um die Ecke kommen, und die Aktie wird in eine andere Richtung getrieben. Ich habe zunächst von Zertis verabschiedet und mir die Aktie für eine mittel- bis langfristige Anlage ins Depot geholt. Dabei habe ich keinerlei Bauchschmerzen, egal in welche Richtung der Kurs kurzfristig getrieben wird. Die auf dem Tisch liegenden gegenseitigen Anschuldigungen müssen erst ausgeräumt werden, dann kann man sich auch wieder kurzfristig positionieren.
am 25.02.2019 10:54
Hallo @longtrader,
Deine Beiträge und die Charttechnik sind gerade bei einem Wert wie Wirecard bedeutender als Du vielleicht denkst. Deine Zweifel erscheinen mir unberechtigt.
Wenn Du die Tage der McCr/m-Flash Crashs ansiehst, dann gab es immer bestimmte Hürden bzw. Schwellen bei denen der Kursabsturz jäh stoppte. Einerseits weil die "Fundamentaldaten"-Beobachter eine Unterbewertung witterten, andererseits weil die Charttechnik eben "überverkauft" signalisiert.
Da Du Dich besser mit Charttechnik auskennst, kann ich Dir leider nicht sagen, wo die nächste Widerstandslinie ist. Das Überschreiten anerkannter Schwellenwerte (und nicht nur das vorsichtige Antesten) lockt dann die Longies an. Weil auch gleitende Durchschnitte & Co. nach oben gehen.
Geistig bleibe ich long für Wirecard warte aber noch ein bisschen - vielleicht gibt es ja noch mal einen Halbtages-Rücksetzer mit Einstiegschancen.
[Ironie]
Wann immer auch der begabteste Wirtschaftsjournalist der FT wieder einen seiner hässlichen Wirecard-Artikel veröffentlicht.
[/Ironie]
Liebe Grüße
Glücksdrache
am 25.02.2019 11:24
@Glücksdrache, natürlich spielen auch hier, insbesondere da es sich um einen Dax-Wert handelt, die "Algos" eine wichtige Rolle, aber nicht in dem Maße wie bei anderen Werten, die in einem großen Index gewichtet sind. Bei den "anderen" sind die Auswirkungen, die bei Erreichen bestimmter "Signale" erkennbar sind, nachhaltiger. Bei Wirecard ist derzeit - auch wenn z.B. die 125-er Marke überwunden werden sollte - der weitere Verlauf immer noch nicht einschätzbar, eben aufgrund der weiter bestehenden Unsicherheit. Erst wenn (das gilt im Übrigen grundsätzlich) ein Widerstand oder auch eine Unterstützung - wie es so schön heißt - signifikant und nachhaltig "überwunden bzw. durchbrochen wurde, gilt dies als Trendbesätigung. Bei Wirecard sind wir noch längst nicht soweit, auch nur ansatzweise, von einem Trend zu sprechen, obwohl die Anzeichen sich mehren, dass das schlimmste überwunden zu sein scheint. Dies ist mit ein Grund, warum ich die Aktie gekauft habe, und im Übrigen auch deswegen, weil ich die längerfristigen Aussichten aufgrund des Geschäftsmodells für vielversprechend halte.
26.02.2019 15:16 - bearbeitet 26.02.2019 15:17
26.02.2019 15:16 - bearbeitet 26.02.2019 15:17
@Gloktha schrieb:Hier noch einmal zum Vergleich: Oben der Kursverlauf des OS und unten der Verlauf des Wirecard-Basiswertes
Heute schon wieder... ohne, dass sich am Kurs der Aktie in dem Moment irgendetwas getan hat. Wie kann das sein?
(Optionsschein CJ7GA4)
am 26.02.2019 15:32
Hast Du mal beim Emittenten nachgefragt? Spontan würde ich auf Sprünge in der impliziten Volatilität tippen. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, kann sowas allerdings nur bei auslaufenden Futures oder Optionen passieren, was aufgrund der Zeitpunkte etwas ungewöhnlich wäre.
Viele Grüße
Weinlese
am 27.02.2019 09:48
WDI ist wegen der hohen Vola ein Basiswert, auf dem man mit short put Optionen, oder nur mit der Aktie selbst Verzinsungen des eingesetzten Kapitals erhalten kann.
Sicher nichts neues, aber den Zyklus für ein und Ausstieg find, ist die erfolgreiche Kunst. Mit Wochenoptionen funkionierts ganz gut. z.B. heute 9:42 Uhr
AK 117,65 x 100 stk.
short put auf WDI --> 1 x 108 0.55 Lz 1.März 19
Ergebnis = 0,55/117.6x100 = 0,46 % p. trade
oder mögl. Aktientief einkaufen und nach + 8-10 € wieder verkaufen (schwieriger, weil Tief nur best guess)
am 02.03.2019 17:47
Langsam kommt Licht ins Dunkle. Ereignisse wiederholen sich immer wieder. Für mich ist es nur schwer verständlich, warum derartige "Journalisten" noch frei herumlaufen dürften. Die gehören mindestens 5 Jahre hinter Gitter und ich verstehe erst recht nicht, warum die Staatsanwaltschaft in derartigen Fällen nicht eingreift. Die FT sollte kein Mensch mehr kaufen. Nachfolgend der aufschlußreiche Bericht von investing:
In den letzten Wochen gab es keinen einzigen Tag, wo Wirecard keine Schlagzeilen machte. Seit Ende Januar herrscht Ausnahmezustand in Deutschland und jeder fiebert mit, ob sich die skandalösen Vorwürfe der britischen "Financial Times" über Bilanzmanipulation und Dokumentenfälschung am Ende als wahr herausstellen oder als Rohrkrepierer ad acta gelegt werden, wie schon damals im Februar 2016, als der FT-Alphaville Journalist Dan McCrum, bewusst oder unbewusst, sei mal dahingestellt, einen Artikel des bis dato unbekannten Analysehaus Zatarra Research aufgriff, und damit den Aktienkurs von Wirecard kurzfristig um 24 Prozent zu Fall brachte.
Wenn Sie Zatarra nicht kennen, kein Problem, außer McCrum kannte das Research-Haus zuvor auch niemand. Spannend in diesem Zusammenhang war, dass kurz vor dem Erscheinen des Artikels mit der Überschrift "House of Wirecard" einige Hedgefonds Leerverkaufspositionen auf den deutschen Zahlungsdienstleister eröffnet hatten - fällt ihnen was auf? Genauso war es auch diesmal.
Für einen Außenstehenden mag das ganze Hickhack um Wirecard unterhaltsam sein, aber für Endanleger ist es der blanke Horror. Man kann nur hoffen, dass unsere ohnehin schon miserable Aktienkultur in Deutschland dadurch keinen weiteren Schaden nimmt.
Wann der Spuk um die sich hartnäckig haltenden Gerüchte über den möglichen Bilanzskandal in Singapur in Luft auflösen wird, weiß keiner so recht. Experten erwarten jedoch, dass die Anwaltskanzlei Rajah & Tann die Untersuchung über angebliche Compliance-Verstöße in der Wirecard-Tochter in Singapur gegen Ende März abgeschlossen hat. Wirecard versprach volle Transparenz und will den Abschlussbericht anschließend sobald wie möglich publik machen. Das sagte Wirecard-Chef Braun. Bis dahin müssen sich Wirecard-Anleger noch etwas gedulden und sich auf weiter schwankungsintensive Tage einstellen - McCrum sei Dank!