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Warren Buffett über passive Investments (ETFs)

33 ANTWORTEN

chi
Mentor ★
1.134 Beiträge

@dg2210  schrieb:

@chi  schrieb:

@Weinlese: Die Vanguard-ETFs kann man ja ganz normal handeln, auch über Comdirect (ein paar Vanguard-Renten-ETFs sind ja sogar in der Top-Preis-Aktion). Haben die traditionellen Fonds von Vanguard, also die Nicht-ETFs, irgendwelche Vorteile?


Ja.: Typischerweise geringere Gebühren, weil Vanguard "quasi gemeinnützig" arbeitet: am ehesten ist das vergleichbar  mit deutschen Genossenschaften oder Versicherungen auf Gegenseitigkeit. Details hier


Ich meinte jetzt den europäischen Ableger. Da sehe ich das mit den niedrigen Gebühren nicht unbedingt; der S&P-500-Fonds kostet 0,25%, gegenüber 0,07% für die ETF-Version (also gleiche Gebühr wie für den iShares Core, den ich erwähnte).

 

Vermutlich kann man die traditionellen Fonds bei Vanguard direkt kostenlos handeln. Bin aber nicht sicher, ob es das rausreißt.

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Als bekennender Käufer aktiver Fonds erhält meine Fraktion nun Unterstützung von der Fast-Düsseldorferin Nele Husmann, die vergangene Woche bei Börse Online einen guten Artikel über die Gefahren passiver Investments veröffentlicht hat.

 

Ich habe auch schon an anderer Stelle darauf hingewiesen, dass es für eine Börse nicht gut sein kann, wenn Nachfrage ausschließlich dadurch entsteht, dass Nachfrage vorhanden ist. Laut Husmann werden 18% der US-Unternehmen bereits von passiven Investoren gehalten - Tendenz steigend.

 

Damit geht auch eine andere Paradoxie einher: 18% der Stimmrechte auf den Hauptversammlungen werden von "Aktionären" ausgeübt, die gar keine Anlageentscheidungen treffen. Während ein aktiver Fondsmanager seine Anteile verkaufen kann, ist es Blackrock überhaupt nicht möglich auf Managemententschedungen zu reagieren, da sie sonst nicht mehr den Benchmark abbilden würden. Der ETF-Banker schießt also nur mit Platzpatronen. Es liegt auf der Hand, welcher Aktionär den Vorständen lieber ist.

 

Wenn die passiven Investments ihren Siegeszug fortführen, dann werden sie irgendwann vielleicht 30-40% der Aktien halten. Das finde ich ziemlich realistisch, weil gerade die jüngeren Privatanleger sich zunehmend für ETFs öffnen.

 

Bei allen Vorteilen, die ETFs uns Kleinanlegern bieten sollten wir uns bewusst machen, was wir damit im Großen und Ganzen bewirken.

 

Bei der Performancediskussion fällt mir auf, dass das Top-Argument ist, dass die meisten aktiven Fonds schwächer als der Markt laufen, während ETFs den Markt abbilden. Ein Index-ETF kann also niemals besser laufen als sein Markt - er läuft immer minimal schlechter, weil auch die Mini-TER bezahlt sein will. Laut Husmann laufen ca. 80% der aktiven Fonds schlechter als der Markt.

 

Ist für mich kein Problem: Nehme ich halt einen von den verbleibenden 20% und schaue mir regelmäßig die relative Performance zum Index an. Wenns kippt, schaue ich welcher andere aktive Fonds den Index schlägt und switche. Anders als bei ETFs zahle ich für meine Fonds keine Ausgabeaufschläge und handele damit immer 100% gebührenfrei. Der "Broker" finanziert sich über die Cashbacks für den Verkauf und das Verwahren der Fondsanteile. Comdirect bietet beides an: Fonds ohne AA und Top-Preis ETFs.

 

Zugegeben: die aktiven Fonds haben deutlich höhere Verwaltungskosten und damit auch viel höhere laufende Kosten als die ETFs. Ein gutes Fondsmanagement hat aber auch tatsächlich Aufwand, wenn es Firmen besucht und sich vor Ort informiert oder Research betreibt. Wissensvosprung muss man sich erarbeiten. Die hohen Verwaltungskosten sind im Ausgabepreis des Fonds enthalten. Das heißt, dass ein aktiver Fonds, der einen Index schlägt, diesen nach Abzug seiner Kosten geschlagen hat. Demnach soll es mir doch egal sein, wie hoch die laufenden Kosten sind. Wichtig ist was hinten rauskommt. Jeder, der in der Diskussion "Fonds vs. ETF" mit den laufenden Kosten argumentiert macht einen Fehler: die laufenden Kosten sind ein Unterscheidungsmerkmal wenn ich ETF mit ETF vergleiche, weil die  laufenden Kosten die Underperformance (TER) zum Index darstellt. Um ETFs mit Fonds zu vergleichen hilft diese Kennzahl nicht. Dieses Wissen habend wundere ich mich jedes Mal, wenn erfahrene Communauten Newbies strikt zum ETF raten und das dann auch gerne mit diesem Nicht-Argument untermauern. Warum erklärt ihr den Leuten nicht, wie sie die 20% guten von den 80% schlechten Fonds unterscheiden können?

 

Feuer frei, ETF-Fans!

Weinlese
Mentor ★
1.384 Beiträge

@ehemaliger Nutzer  schrieb:

Ich habe auch schon an anderer Stelle darauf hingewiesen, dass es für eine Börse nicht gut sein kann, wenn Nachfrage ausschließlich dadurch entsteht, dass Nachfrage vorhanden ist.


Was meinst du hier genau? Es sollte beim Anteil von passiven Anlegern keine Rolle spielen, ob die ihre Aktien über einen ETF kaufen oder direkt. Die Buy-and-Hold-Fraktion hält in beiden Fällen auch durch Krisen hindurch, die "Zittrigen" handeln aktiv, egal ob mit ETF oder mit Einzelaktien.

 


Während ein aktiver Fondsmanager seine Anteile verkaufen kann, ist es Blackrock überhaupt nicht möglich auf Managemententschedungen zu reagieren, da sie sonst nicht mehr den Benchmark abbilden würden.


Das trifft allerdings nur für die vollreplizierenden Fonds zu, bei den swap-basierten bestehen schon gewisse Freiheitsgrade, das Trägerportfolio anzupassen. Gefällt mir die Entscheidung von Bayer nicht, Monsanto zu übernehmen, lege ich mir stattdessen BASF ins Depot. Langfristig dürfte das von der Performance her keinen großen Unterschied machen, übt eventuell aber einen Druck auf Bayer aus.

 


Dieses Wissen habend wundere ich mich jedes Mal, wenn erfahrene Communauten Newbies strikt zum ETF raten und das dann auch gerne mit diesem Nicht-Argument untermauern. Warum erklärt ihr den Leuten nicht, wie sie die 20% guten von den 80% schlechten Fonds unterscheiden können?


Meines Erachtens ist das schlicht nicht möglich. Man kann das Können des Managements an der vergangenen Performance messen, was jedoch keinerlei Garantie für die Zukunft ist. Vielleicht hatte der Fondsmanager in der Vergangenheit einfach nur Glück. Vielleicht war die Auswahl aber auch seinem Können geschuldet, das allerdings nur in einem speziellen Marktumfeld funktioniert, welches sich jederzeit ändern kann.

 

Im Grunde ist schon die Beurteilung schwierig, wie die vergangene Performance zustande kam. Nahezu unmöglich, die zukünftige zu beurteilen. Insofern halte ich die laufenden Kosten schon für ein legitimes Argument. Man bekommt entweder den Marktdurchschnitt zu sehr geringen Kosten oder die "Katze im Sack" zu teils horrenden Kosten verkauft. Im Grunde sollte der Fondsmanager dem Anleger einen Unsicherheitszuschlag zahlen. Smiley (zwinkernd)

 

Viele Grüße

Weinlese

t.w.
Legende
4.909 Beiträge

Gerd Kommer schreibt dazu:

»Die Daten zeigen eine größere Wahrscheinlichkeit für die am besten performenden Fonds anschließend zu den schlechtesten zu werden, als umgekehrt.« Ernüchternde Schlussfolgerung: Im Großen und Ganzen liegt die Performance-Konstanz im Bereich des Zufalls. Zahlreiche methodisch anspruchsvollere Studien aus den vergangenen 30 Jahren bestätigen, dass Under- wie auch Outperformance bei Investmentfonds laufend wechseln und dass, wo es in geringem Maße Performance-Konstanz gibt, diese wohl auf Glück oder Pech basiert, siehe z. B. Goetzmann/Ibbotson 1994, Carhart 1997, Barras u. a. 2008, Fama/French 2010.

Quelle:  Gerd Kommer, Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs, 2018

nmh
Legende
9.960 Beiträge

@t.w.:

 

Ich kenne diesen Gerd Kommer nicht, der hier manchmal erwähnt wird. Offenbar ist er gar nicht so schlecht.

 

Selbst mache ich folgende Beobachtung: Es gibt tatsächlich sehr viele aktiv gemanagte Fonds, durchaus über die Hälfte, die sogar ziemlich konstant eine leichte Überrendite von 1 oder 2 Prozent p.a. erzielen. Diese Fonds kaufen eigentlich genau die Aktien aus ihrer Benchmark (bloss kein Risiko!), und mit zehn Prozent der Summe spielen sie Über-/Untergewichtung. Dadurch kann man tatsächlich langfristig besser sein als die Benchmark.

 

Beispiel: Wenn ich ein DAX-Fonds bin und bereits frühzeitig VW und Deutsche Bank leicht (!!) untergewichtet habe, weil ich erkannt habe, dass das Saftläden sind, dann kann ich ohne weiteres 2 Prozent besser sein als der DAX.

 

Aaaaaaaaber dann werden 2 oder 3 Prozent p.a. Gebühren und Kosten abgezogen, und dadurch sind fast alle aktiven Fonds langfristig schlechter als die Benchmark.

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

baha
Mentor ★★★
2.676 Beiträge

Nein, dieser Kommer ist nicht schlecht, hier wurde ja quasi das deutsche ETF-Standardwerk zitiert. Ist auf keinen Fall ein Fehler, das mal zu lesen, ich fand es durchaus interessant, genauso sein "Kaufen oder mieten?".

 

Aktiv gemanagte Fonds sind bei aller Kritik sicher nicht das schlechteste, was man mit seinem Geld machen kann. Immer noch viel besser als jedes Sparbuch. Daher habe ich kein Problem damit, wenn jemand damit lieber fährt als mit ETFs.

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@Weinlese  schrieb:

@ehemaliger Nutzer  schrieb:

Ich habe auch schon an anderer Stelle darauf hingewiesen, dass es für eine Börse nicht gut sein kann, wenn Nachfrage ausschließlich dadurch entsteht, dass Nachfrage vorhanden ist.


Was meinst du hier genau? Es sollte beim Anteil von passiven Anlegern keine Rolle spielen, ob die ihre Aktien über einen ETF kaufen oder direkt. Die Buy-and-Hold-Fraktion hält in beiden Fällen auch durch Krisen hindurch, die "Zittrigen" handeln aktiv, egal ob mit ETF oder mit Einzelaktien.

Der Unterschied zwischen einem Buy&Hold-Aktionär von RWE und einem DAX-ETFler ist, dass der Aktionär sich bewusst für RWE entschieden hat. Für den ETFler ist es eventell unangenehmer Beifang. Wird vielleicht beim NASDAQ deutlicher. Grundsätzlich glaubt der Anleger an die US-Techies, aber er würde ja vermutlich nicht jede einzelne Aktie kaufen. Trotzdem kauft der ETF immer alle Aktien entsprechend der Marktkapitalisierung/ Index-Gewichtung. Wie sich der Index zusammensetzt entscheiden Gremien anhand definierter Bedingungen. Scheinbar gibt es Handlungsspielraum, sonst gäbe es nichts zu entscheiden und es würde ein Algorithmus die Indizes automatisch zusammensetzen. Letztlich entscheidet also das Gremium wieviel RWE der ETFler kauft. Jede Aktie die durch einen ETF gehalten wird nimmt nicht mehr am nachrichtengetriebenen Börsenhandel teil. Ich weiß nicht ob man sie dann noch zum Freefloat zählen sollte. Es findet mengenmäßig eine Verknappung statt. Die Verknappung führt zu Kurssteigerungen. Eine Aktie kann gen Süden laufen, wird vom ETF aber trotzdem nicht verkauft, weil das ETF-Volumen monatlich anwächst. Wenn die Volumenmasse der ETFs eine kritische Größe erreicht, dann entkoppeln sich vielleicht die Kurse vom Geschäftserfolg. Das ist eigentlich mein Kritikpunkt. Die Dosis macht das Gift. Bei kleinerer Volumenmasse sind ETFs eine geniale Sache. Aber es dürfen nicht alle (bzw. zu viele) tun.

 


@Weinlese  schrieb:

@ehemaliger Nutzer  schrieb:

Während ein aktiver Fondsmanager seine Anteile verkaufen kann, ist es Blackrock überhaupt nicht möglich auf Managemententschedungen zu reagieren, da sie sonst nicht mehr den Benchmark abbilden würden.


Das trifft allerdings nur für die vollreplizierenden Fonds zu, bei den swap-basierten bestehen schon gewisse Freiheitsgrade, das Trägerportfolio anzupassen. Gefällt mir die Entscheidung von Bayer nicht, Monsanto zu übernehmen, lege ich mir stattdessen BASF ins Depot. Langfristig dürfte das von der Performance her keinen großen Unterschied machen, übt eventuell aber einen Druck auf Bayer aus.

Ein Swap ist doch ein Tauschvertrag, der Dir die BASF im Zweifelsfall wieder in Bayer umwandelt. Du musst den Index abbilden, sonst bist Du kein Indexfonds und dein Trackingerror ist zu hoch. Deine Kundschaft erwartet eine 1:1-Abbildung von Dir.

 


@Weinlese  schrieb:

@ehemaliger Nutzer  schrieb:

Dieses Wissen habend wundere ich mich jedes Mal, wenn erfahrene Communauten Newbies strikt zum ETF raten und das dann auch gerne mit diesem Nicht-Argument untermauern. Warum erklärt ihr den Leuten nicht, wie sie die 20% guten von den 80% schlechten Fonds unterscheiden können?


Meines Erachtens ist das schlicht nicht möglich. Man kann das Können des Managements an der vergangenen Performance messen, was jedoch keinerlei Garantie für die Zukunft ist. Vielleicht hatte der Fondsmanager in der Vergangenheit einfach nur Glück. Vielleicht war die Auswahl aber auch seinem Können geschuldet, das allerdings nur in einem speziellen Marktumfeld funktioniert, welches sich jederzeit ändern kann.

 

Im Grunde ist schon die Beurteilung schwierig, wie die vergangene Performance zustande kam. Nahezu unmöglich, die zukünftige zu beurteilen. Insofern halte ich die laufenden Kosten schon für ein legitimes Argument. Man bekommt entweder den Marktdurchschnitt zu sehr geringen Kosten oder die "Katze im Sack" zu teils horrenden Kosten verkauft. Im Grunde sollte der Fondsmanager dem Anleger einen Unsicherheitszuschlag zahlen. Smiley (zwinkernd)

 

Viele Grüße

Weinlese


Du widersprichst gerade massiv @nmhs Trendstrategie. Gleiches trifft ja auch auf die Unternehmen selbst hin. Warum diskutieren wir nicht darüber ob Elon Musk nicht einfach nur Glück hat? Nein, bei ihm ist es Können. Wenn ein Fondsmanager aber auf 3, 5 und 10 Jahre einen Index schlagen sollte, dann wäre es immernoch Glück? Vielleicht hat der Typ einfach nur Ahnung von seinem Job. Das fände ich jetzt mal die naheliegendste Option Smiley (zwinkernd). Erfolg in der Vergangenheit ist sehr wichtig um Vertrauen für die Zukunft zu entwickeln. Eine Garantie ist das trotzdem nicht. Eigentlich ist der Ausgabepreis eines Fonds ehrlicher als ein Aktienkurs, weil er nicht durchs Handelsstrategien der großen Investmentbanken beeinflusst wird (Leerverkäufer etc.). Der Ausgabepreis wird nicht durch Angebot und Nachfrage ermittelt sondern einmal am Tag als Netto-Inventarwert. Das ist das Fondsvermögen (anhand der Aktienkurse) geteilt durch die ausgegebenen Anteile. Punkt. Hat man die richtigen Aktien im Portfolio steigt der Kurs, sind es es die falschen dann steigt der Kurs auch - aber eben negativ. Smiley (überglücklich)

 

Wie erkenne ich ob ein Fondsmanagement gut oder schlecht ist?

Der Informer bietet dafür ein Kriterium an: Das Information-Ratio.

Erklärung:
Es wird die Qualität des Fondsmanagements gemessen. Je höher der Wert ist, umso besser ist das Management. Die Kennzahl wird errechnet, indem die Kennzahl "Alpha" durch den "Tracking Error" geteilt wird.

Alpha gibt an, um wie viel Prozent der jährliche Ertrag eines Fonds über dem Ertrag des jeweiligen Referenzindex liegt.

 

Beim "Tracking-Error" wird der Unterschied zwischen Wertentwicklung des Fonds und der Benchmark gemessen. Je größer der Wert ist, desto unabhängiger ist der Fonds von der Benchmark. Indexfonds haben meist den Wert "0"

 

Demnach definiert comdirect ein gutes Fondsmanagement so, dass der Fonds maximal über dem Ertrag des Referenzindexes liegen soll bei gleichzeitig möglichst niedriger Abweichung vom Index. Vereinfacht: Abweichungen vom Index sind gut, wenn sie zu höheren Erträgen führen. Ist irgendwie auch das was ich als Anleger suche. Auf die hohen Verwaltungskosten brauchen wir nicht eingehen - die sind im Kurschart enthalten. Bzgl. der teilweise hohen Ausgabeaufschläge muss man sehen wie man damit umgeht. Ob man beworbene Fonds kauft oder einen Anbieter findet, der grundsätzlich einen günstigen Handel ermöglicht. Fonds lassen sich ja auch meistens über die Börse kaufen. Das ist das preislich auf dem Niveau des ETF-Handels.

 

 

GetBetter

Hallo @ehemaliger Nutzer,

 

einfach immer die 20% der besser laufenden Fonds auszuwählen ist natürlich einfacher gesagt als getan. Ich habe mit dem Fondssparen etwa zur Jahrtausendwende begonnen und die jeweils besparten Fonds beobachtet. Man soll ja auch nicht überreagieren, insofern wurde etwa 1x jährlich eine Bestandsaufnahme gemacht. Schlechter laufende kamen zunächst auf eine Beobachtungsliste, bei weiter enttäuschender Perfomance dann auf die "rote Liste".

 

Mitte 2010 war es dann mal wieder soweit - eine Umschichtung war erforderlich.

Zur Klärung der Frage welcher Fonds mein Geld künftig bekommen soll habe ich aufwendig analysiert und u.a. die Hitlisten der Finanztest herangezogen die ja übersichtlich die Top-Performer der letzten 5 Jahre aufzählen. Noch kurz geürüft welcher der Favoriten bei der comdirect tatsächlich als Sparplan verfügbar war und zack - zugeschlagen. Meine Wahl fiel auf den Carmignac Investissement A EUR acc (WKN A0DP5W).

WIe richtig die Entscheidung aus damaliger Sicht war, sei anhand des Vergleichs der vorangegangenen Jahre mit dem MSCI World (vertreten durch LYX0AG) dargestellt (11.07.2006 bis 30.06.2010):

 

1.png

 

So, und jetzt der Vergleich der beiden selben Fonds für den Zeitraum 01.07.2010 bis 31.12.2018:

2.png

 

Ich bin zwar schon deutlich früher wieder ausgestiegen (aus heutiger Sicht trotzdem zu spät). Meine Vorstellungskraft, man könne mal einfach den Fonds raussuchen der zukünftig besser läuft, ist jedenfalls arg gedämpft.

 

Ich habe nach wie vor einige aktive Fonds in meinem Depot, sobald aber einer meine Gnade verliert wird er durch einen ETF ersetzt. Den Aufwand einen anderen (outperformenden) Fonds zu suchen tue ich mir seit Jahren nicht mehr an.

NordlichtSH
Mentor ★★
1.818 Beiträge

Das ist es eben: wenn man sich die Fonds sucht, die besser als der Index performen, und das regelmäßig überwacht und umschichtet, ist es kein reines "kaufen und liegenlassen" - Investment mehr.

 

Daher sind eben die ETF der Heilige Gral für diejenigen, die passiv investieren und sich nicht weiter mit ihrer Geldanlage befassen wollen.

GetBetter
Legende
7.272 Beiträge

Ich bin durchaus bereit, Zeit in die Geldanlage zu investieren, es muss aber sinnvoll investierte Zeit sein.

Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass ich für die breite Diversifikation perfekt durch ETFs erreichen kann. Die Zeit stecke ich gewinnbringender in die Analyse von Aktien als von Fonds.