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USD gegenüber Euro absichern

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Hallo zusammen,

Hallo Derivate-Experten @Noxx, @Glücksdrache, @inliner, @longtrader, @nmh und @haxo,

 

ich möchte eine Anleihe in USD von einem großen Konzern kaufen. Beispielsweise die von @nmh erwähnten  A18YNY (Nestle) oder A1V1VB (Apple). Aus den Anleihen verspreche ich mir risikolose 3 % Rendite.

 

Ein Punkt, der mir meinen Plan vermiesen kann, ist ein sinkender US-Dollar im Vergleich zum Euro. Ich möchte, dass mein Ertrag am Ende in Euro auch ungefähr 3 % beträgt.

 

Jetzt meine Frage: Mit welcher Derivate-Art kann ich den aktuellen Wechselkurs "einfrieren"? Der Wert des Derivates soll steigen, sobald der Dollar an Wert gegenüber dem Euro verliert. Wie teuer ist so eine Absicherung? Wie wähle ich Laufzeit und Hebel? Wie kann ich mir ausrechnen, wie viele Papiere ich mir kaufen muss, um pauschal 1.000 EUR abzusichern? Wo findet man gute Einsteigerinformationen?

 

Ihr seht, ich bin bei Derivaten (außer Discount-Zertifikate) komplett ohne Erfahrung.

 

Grüße aus Nordsachsen

Sonni

7 ANTWORTEN

nmh
Legende
9.959 Beiträge

@ehemaliger Nutzer:

Ich hab Dir doch neulich schon das Papier PS1LLL (3,90 Euro-Aktion) empfohlen und genau erklärt. Zum einen Ohr rein, zum anderen raus.    🙂   Das Papier steigt, wenn der USD gegenüber dem EUR fällt. Deine USD-Anlagen verlieren dabei an Wert. Sein Wert ergibt sich nach der Formel

 

Kurs = (Währungskurs minus Basispreis) mal 100, umgerechnet in EUR

Basispreis sind zur Zeit 0,9208 USD

Der Kurs beträgt zur Zeit: 1 EUR = 1,141 USD

 

Aktueller Kurs des Zertifikates: 19,33 EUR

(1,141 USD - 0,9208 USD) x 100 = 22,02 USD, das entspricht 19,30 EUR

 

Wieviele Stück Du brauchst, um 1000 EUR abzusichern, ist dann reine Mathematik. Bitte beachte, daß der Basispreis jeden Tag leicht steigt.

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@nmh  schrieb:

@ehemaliger Nutzer:

Ich hab Dir doch neulich schon das Papier PS1LLL (3,90 Euro-Aktion) empfohlen und genau erklärt. Zum einen Ohr rein, zum anderen raus.    🙂   Das Papier steigt, wenn der USD gegenüber dem EUR fällt. Deine USD-Anlagen verlieren dabei an Wert. Sein Wert ergibt sich nach der Formel

 

Kurs = (Währungskurs minus Basispreis) mal 100, umgerechnet in EUR

Basispreis sind zur Zeit 0,9208 USD

Der Kurs beträgt zur Zeit: 1 EUR = 1,141 USD

 

Aktueller Kurs des Zertifikates: 19,33 EUR

(1,141 USD - 0,9208 USD) x 100 = 22,02 USD, das entspricht 19,30 EUR

 

Wieviele Stück Du brauchst, um 1000 EUR abzusichern, ist dann reine Mathematik. Bitte beachte, daß der Basispreis jeden Tag leicht steigt.

 

nmh

 


Hallo @nmh,

 

das Wertpapier ist also ein Minifuture Long. Den Begriff werde ich mal googeln.

 

Deine Info hatte ich im Hinterkopf. Ich habe das Thema in der Community veröffentlicht, da andere Nutzer davon eventuell profitieren können und ich mir genauere Details wünsche.

 

Um wie viel steigt der Basispreis täglich? Wie ist die Formel, mit der ich berechnen kann, wie viele Papiere ich benötige? Und ich wollte wissen, wie ich mir selbst so ein Wertpapier herleiten kann. Mir ist es wichtig, das Prinzip dahinter zu verstehen.

 

Grüße aus Nordsachsen

Sonni

nmh
Legende
9.959 Beiträge

@ehemaliger Nutzer:

 

Der Betrag, um den sich der Basispreis jeden Tag erhöht, hängt vom Zinssatz (Anpassungssatz derzeit 2,5%) ab, den der Emittent für das Produkt ansetzt. Denn ein solches Hebelpapier funktioniert wie ein Kredit. Für diesen Kredit mußt Du Zinsen bezahlen. Alle Hebelprodukte funktionieren auf diese Weise. Diese Informationen findest Du auf der Website des Emittenten, also hier:

 

https://www.derivate.bnpparibas.com/zertifikat/details/eurusd-mini-long/de000ps1lll9

 

Vorschlag: Beobachte das Papier PS1LLL einfach mal mindestens zwei, drei, vier Wochen lang. Schau bitte jeden Tag im comdirect-Informer, wie sich der Kurs und wie sich der Basispreis (und die Stopschwelle) für den PS1LLL verändern. Bitte notiere die Werte einmal pro Tag!

 

Notiere bitte außerdem täglich, wie sich der Wechselkurs USD/EUR (WKN: 965275) verändert.

 

Dadurch bekommst Du ein Gefühl dafür, wie das Papier funktioniert, und kannst dann besser abschätzen, wie man damit eine Dollar-Anleihe hedgen kann.

 

Es gibt viele zehntausend Papiere dieser Art. Du kannst alternativ auch eines mit einem kleineren Hebel nehmen. Vorteil: kleiner Hebel => kleinerer Fremdkapitalanteil => kleinere Kreditkosten; Nachteil: du mußt mehr Geld in die Hand nehmen, um Dich gegen Währungsschwankungen abzusichern. Umgekehrt gilt das auch für höhere Hebel.

 

Achtung: Falls der Wechselkurs (derzeit 1,14 USD) unter den Stopkurs des PS1LLL fällt (derzeit 0,93 USD), wird das Papier PS1LLL ausgeknockt, und Du bekommst nur noch einen kleinen Restbetrag zurück. Je höher der Hebel, desto größer ist dieses Risiko. Allerdings sind in diesem Fall Deine USD-Anleihen durch die Decke gegangen.

 

Auch der Stopkurs erhöht sich automatisch, allerdings nicht täglich, sondern seltener.

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

Weinlese
Mentor ★
1.384 Beiträge

Im Wertpapier-Forum gab es auch mal eine Auswertung, wie hoch die Kosten durch die regelmäßige Basispreisanpassung bei den verschiedenen Emittenten im Laufe der Zeit sind. Ob die dort ermittelten Raten noch aktuell sind, kann ich nicht sagen. Unterm Strich wird sich die ganze Absicherung allerdings nur für relativ kurze Zeiträume lohnen. Für eine langfristige Absicherung ist das nichts.

 

Viele Grüße

Weinlese

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@Weinlese  schrieb:

Im Wertpapier-Forum gab es auch mal eine Auswertung, wie hoch die Kosten durch die regelmäßige Basispreisanpassung bei den verschiedenen Emittenten im Laufe der Zeit sind. Ob die dort ermittelten Raten noch aktuell sind, kann ich nicht sagen. Unterm Strich wird sich die ganze Absicherung allerdings nur für relativ kurze Zeiträume lohnen. Für eine langfristige Absicherung ist das nichts.

 

Viele Grüße

Weinlese


Hallo @Weinlese,

 

danke für deinen Link. Dort steht, dass die Finanzierungskosten mindestens so hoch sind, wie die Zinsunterschiede zwischen beiden Währungen. Das ganze deckt sich ja auch mit den von @nmh verlinkten 2,5 % Kosten p. a.

 

Also unterm Strich kein lohnendes Geschäft, da die Absicherung die Rendite komplett verhageln würde.

 

Wieder was gelernt.

 

Grüße aus Nordsachsen

Sonni

artdeco

Grundsätzlich kostet die Währungsabsicherung die Zinsdifferenz zwischen € und $, also Nullsummenspiel !!

Wie im richtigen Leben : es gibt nichts umsonst

artdeco
Experte
122 Beiträge