am 01.12.2017 17:28
Welche Empfehlung könnt ihr geben hinsichtlich der neuen TOP-Preis-ETFs? Mein Portfolio besteht derzeit hauptsächlich aus den comstage-ETFs.
Sollte ich zum 31.12.2017 die Besparung über die Sparpläne stoppen und alternativ in die neuen Top-Preis-ETF besparen? Die alten comstage dann halten oder verkaufen?
Aufteilung derzeit:
ETF500 20% (C-IBO.E.L.S.D.O.T.U.ETF I)
ETF060 15% (CS.-STX.EU.600 NR U.ETF I)
AORGEP 15% (ISHSIII-C.EO CORP.B.EODIS)
ETF110 35% (COMS.-MSCI WORL.T.U.ETF I)
ETF127 15% (COMS.-MSCI EM.M.T.U.ETF I)
Danke für die Hilfe
am 01.12.2017 17:28
Noch mal eine Frage von mir, weil ich es nicht ganz verstehe. Unabhängig davon, dass der Lyxor "teurer" ist und der Tatsache, dass Comdirect einfach keinen vernünftigen Ersatz für Comstage MSCI World mit ins Programm genommen hat:
Was bedeutet es denn konkret, dass der Lyxor ETF ausschüttend ist, für meine Anlage und für meine Steuererklärung? Ist der ETF von Lyxor jetzt eine gute Alternative oder bringt er eher Nachteile?
Danke
Sascha
am 01.12.2017 17:33
Finde die neue Auswahl, insbesondere im Hinblick auf thesaurierende ETFs, nicht so gut 😞 Quasi keiner dabei, den ich bisher als ComStage Äquivalent bespare.
am 01.12.2017 18:20
KingDom schrieb:
Das mag sein, aber der TER ist festgelegt. Der Tracking difference ist eine Leistungsergebnis der nich vorhersehbar ist. Deshalb ist für mich halt TER wichtig. Bei Lyxor bezahle ich 2x als beim Comstage.
Ich wechsle deshalb auf Vanguard (0,25% TER). Vergleich doch die World ETFs zwischen die 3 Anbieter. Da liegt nichts dazwischen oder?
Die TER ist nur nach aktuellem Stand ausgewiesen und nicht festgelegt: sie kann sich wie alle anderen Konditionen ändern. Oft ist die angegebene TER auch nur eine Schätzung oder ein Durchschnitt der letzten Jahre. Und die TER enthält auch nicht alle Kosten, das ist aber ein Thema für sich...
Zurück zum Thema: Lyxor ist ausschüttend, Comstage thesaurierend, daher kann man die Performances untereinander nicht ohne weiteres direkt vergleichen - Innerhalb dieser Gruppen geht das allerdings sehr gut.
Auf 3 Jahre betrachtet brachte der Comstage unter den Thesaurieren bei justetf trotz günstiger TER die niedrigste Gesamtperformance, während der Lyxor unter den Ausschüttenden den ersten Platz holte (vor der 0,11% TER-günstigeren Konkurrenz).
Bei finanziell-umdenken.info ist ein empfehlenswerter Artikel erschienen, der ausführlich auch die nicht in der TER enthaltenen Kosten und die (nicht-)Auswirkungen der TER auf die Performance betrachtet.
Bei YouTube beantwortet Finanzfluss die Frage nach der TER, Talerbox widmet dem Thema Kosten und deren Einfluss auf die ETF-Auswahl auch ein umfangreiches Video. Danach ist klar, warum die TER nur ein Indiz von vielen ist, aber nicht das einzige Kriterium sein sollte.
01.12.2017 20:15 - bearbeitet 04.12.2017 06:44
01.12.2017 20:15 - bearbeitet 04.12.2017 06:44
Hallo @Cehpunkt,
ob ausschüttend oder thesaurierend ist einfach erklärt.
Ein ETF enthält Aktien, die an ihre Aktionäre Dividenden zahlen.
Bei einem thesaurierenden ETF werden diese Dividenden unmittelbar in den ETF wieder angelegt, d.h. der Kurs des ETF steigt. Bislang wird dies transparent für dich versteuert, bei thesaurierenden ETF mit Fondsdomizil Deutschland werden diese Steuern ab 2018 aber explizit von deinem Konto eingezogen (ob Giro- oder Verrechungskonto, wird hoffentlich rechtzeitig bekannt).
Bei einem ausschüttenden ETF werden die Dividenden gesammelt und je nach ETF in verschiedenen Intervallen (jährlich, halbjährlich, quartalsweise,...) an dich (auf dein Verrechnungskonto) ausgezahlt und dabei automatisch versteuert.
Bei der Versteuerung werden in beiden Fällen Freistellungsaufträge für den Sparerfreibetrag mit beachtet, d.h. es fallen darauf ggf. keine Steuern an.
Obwohl in beiden Fällen die Dividenden versteuert werden, ist ein thesaurierender ETF zum reinen Ansparen etwas besser: beim thesaurierenden ETF kommen zu die Dividenden "schneller" als Re-Investition im ETF an, erhöhen dessen Kurs und bringen Rendite.
Bei einem ausschüttenden ETF würde zuerst der Fonds die Dividenden ansammeln und nach der Auszahlung müsstest du explizit weitere Wertpapiere kaufen. Macht man das konsequent und bei kurzer "Wartezeit" der Dividenden (d.h. hohe Ausschüttungsfrequenz, schnelle Reinvestition deinerseits) ist der Vorteil vom Thesaurier allerdings kaum messbar.
Wenn du gelegentlich ein paar "Früchte" des Depots ernten möchtest, ohne Anteile verkaufen zu müssen, ist ein ausschüttender ETF das Mittel der Wahl. Je nach Ausschüttungsintervall gibt es dann eben einen kleinen oder großen Geldregen aufs Verrechnungskonto.
Disclaimer: dies ist keine Steuerberatung, alle Angaben ohne Gewähr. Edit: Da steckte tatsächlich ein dicker Fehler drin, auch bislang wurden die thesaurierend angelegten Dividenden versteuert. Die entsprechende Rechnung habe ich entfernt und den Text korrigiert.
01.12.2017 21:12 - bearbeitet 01.12.2017 21:35
01.12.2017 21:12 - bearbeitet 01.12.2017 21:35
am 01.12.2017 22:21
am 01.12.2017 23:07
Nando01 schrieb:
Wirklich interessant finde ich nur die db x-trackers. Vielleicht auch noch die Franklin Tempelton.
Von den anderen halte ich nicht so viel bis garnichts, weil sie (aus meiner persönlichen Sicht(!)) entweder Renten-ETFs sind (Vanguard) und davon nur grade mal 5 ETF die angeboten werden, oder weil es ein französischer Anbieter ist (Lyxor) und alles bisher 'gute' auf dem Finanzsektor von der französischen BNP Paribas einverleibt wurde oder werden sollte.
Das macht mir persönlich diese ETFs höchst unsymphatisch!
Aus Prinzip kaufe ich mir selber auch keine französischen Autos mehr, weil diese nie lange gehalten haben. Scheinbar asoziiere ich das miteinander.
Aber wie gesagt, das ist nur meine ganz persönliche Meinung dazu und kann in vielerlei von den Erfahrungen anderer abweichen! 😉
Stimmt!
Gruß
dietus
am 02.12.2017 08:43
@istalix: Vielen Dank für deiner Erklärungen! Du hast mir da wirklich sehr geholfen.
Auch diese Überlegung
Wer thesaurierend bislang 70:30 MSCI World/MSCI Emerging Markets angespart hat, kann etwa 80% MSCI AWCI plus etwa 20% MSCI Emerging Markets ansparen. Warum: der ACWI enthält heute bereits etwa 10-11% aus den Emerging Markets. Um aufs "alte" Verhältnis zu kommen, muss man letztere nur etwas aufstocken.
finde ich einen interessanten Ansatz, daran hatte ich noch gar nicht gedacht und würde zu meiner aktuellen Anlagestrategie passen.
Wobei ich ja überlege, mich auch etwas anders aufzustellen. Also vielleicht noch 2 ETF zu meinen bisherigen dazuzunehmen.
Zum einen den DBX1ME (Europa) und dann gezielt den A113FM (Information Technology).
Dabei würde ich die vielleicht folgende Aufteilung versuchen zu erreichen
60% World
10% Europa
20% Schwellenländer
10% Information Technology
Was haltet ihr davon? Ist der Europa-Anteil vielleicht zu gering?
am 02.12.2017 09:22