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Top-Preis ETF – Konditionen ab 2018

Biffer
Autor ★★★
80 Beiträge

Liebes SMT,

 

heute hat mich in meiner Postbox eine Mitteilung erreicht, dass alle ComStage-ETFs ab 2018 aus dem Top-Preis-Angebot herausfallen. Leider wurde dort nicht erwähnt, welche anderen Angebote dann neu hinzukommen werden oder ob ggf. noch andere Anbieter eingestellt werden.

 

Dies wüsste ich nun einmal gern von euch. Immerhin will man sich ja rechtzeitig über mögliche Alternativen informieren.

 

Vielen Dank

biffer

729 ANTWORTEN

istalix
Experte ★
133 Beiträge

Hallo @nmh,

 

man könnte die 1,5% auch als "alternativen Ausgabeaufschlag" oder "spezielle Sparplan-Ordergebühr" betrachten: von 500€ monatlicher Sparrate kommen netto nur 492,50€ an.

 

Oder ein vereinfachter Vergleich: bei einem Kauf von Wertpapieren für zusammen 1970€ berechnet dir die Bank 30€ an Order- und Transaktionsgebühren, davon gehen nur etwa 5-10€ an die Börse. So mancher Anleger denkt da dann doch über einen schnellen Brokerwechsel nach... Bei langfristiger Anlage (genau dafür macht man ja Wertpapier-Sparpläne) können diese Kosten (wie bereits von dir bemerkt) eventuell vernachlässigbar sein.

 

Dann werfe ich doch mal 

https://m.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php

an: 500 EUR monatliche Sparrate, 20 Jahre Laufzeit, angenommene 7% Rendite per Anno (Langfristiger DAX-Schnitt: 7,4%) bei monatlich anteiliger Zinsausschüttung und thesaurierender Wiederverzinsung ergeben 120k an Einzahlungen und einen Gesamtbetrag von 261.982,70.

Frecherweise unterstelle ich mal eine TER von 0%, sonst wird die Rechnung noch komplizierter. Und dass bei jeder Sparrate im Zweifelsfall einstellige Centbeträge übrigbleiben, weil keine so kleinen Bruchstücke gekauft werden können, lasse ich auch weg.

 

Mit netto 492,50€ kommen nur 118200€ an Einzahlungen zusammen, die nach 20 Jahren eine Summe von 258.052,96€ ergeben. Also 3929,74€ weniger im Gesamtergebnis.

 

Die Bank hat im Laufe der Jahre mit ihren 1,5% "alternativem Ausgabeaufschlag" insgesamt 1800€ verdient, dem Anleger (oder auch: der Anlegerin) hat dies aber knapp 3930€ weniger Rendite beschert. Da stellt sich einfach nur die persönliche Frage: Haben oder nicht haben? 🙂

 

Gegenüber dem 0,x% Tagesgeld ist "Hauptsache gut angelegt, egal in welcher der beiden Varianten" ganz klar im Vorteil, es geht hier also nur um die Optimierung vom letzten Prozent vom Gesamtertrag.

Man könnte das 1,5%-reduzierte Depot auch einfach am Ende der 20 Jahre Ansparphase zwei-drei weitere Monate "Liegenlassen", um den Unterschied auszugleichen. Soooooo eklatant ist der Unterschied also nicht. Oder, sogar viel einfacher: das Depot in der Dimension schwankt ohnehin jeden Tag ein paar Tausend Euro hoch und runter - man muss den Verkauf also "nur" perfekt timen 🙂

 

Der Unterschied trifft aber einen anderen, wichtigen Nerv des ETF-Sparers: man versucht ja möglichst alle Kosten zu meiden, die die Rendite schmälern könnten. 2-5% Ausgabeaufschlag, 1-2% Managementgebühr, 0-3% Performance-Gebühr von klassischen Fonds oder bei ETF eine TER über 0,5% ist für den ETF-Sparer alles Gift. Hört man also einen Prozentsatz, dessen Zahlen sich im Bereich der Kosten "normaler" Fonds bewegen, gehen Routinemäßig die Alarmsirene an. Auch, wenn es in diesem Fall gar nicht so schlimm ist.

KingDom
Experte
81 Beiträge

@istalix: was tun??

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Danke @istalix  und alle anderen.

 

Ich persönlich versuche, bei jedem Kauf von Aktien - also mehrmals pro Tag - Gebühren zu sparen. Oft nutze ich dazu die 3,90-Aktion, der Trick ist hier erklärt. Kleinvieh macht auch Mist.

 

Mit Sparplänen und mit ETF kenne ich mich leider nicht so gut aus. Ich bin fast selbst ein Fonds. Daher kann ich die Gebühr schlecht beurteilen.

 

Viele Grüsse aus einem eiskalten München

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

KingDom
Experte
81 Beiträge

Hallo Leute! Zum Freitag ein sehr passendes Blog Artikel zum Thema Anlagekosten:

 

Wenn der Broker beim Sparplan abzockt

 

 

Viel Spaß damit!

 

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Ich fand ja den "Finanzwesir" beim Finanzbarcamp eher so naja. Aber der Artikel, den @KingDom  da verlinkt hat, der ist wirklich gut. Inhaltlich gut und auch gut geschrieben.

 

Ich sollte nicht immer so voreilig sein mit meinem Urteil über fremde Menschen.

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

haxo
Mentor ★★★
3.468 Beiträge

Das ist wirklich ein g'scheiter Artikel, auch ich war vom Wesir in HH nicht sonderlich begeistert, so kann man sich täuschen.

 

Pfennigfuchsereien lohnen sich nur in den seltensten Fällen, jedenfalls wenn sie Zeit und Nachdenken erfordern.

 

Ich erinnere mich vage an einen 80er Jahre Auto-Motor-Sport-Vergleich zwischen einem Aston-Martin und einem BMW, wobei der AM aufgrund seiner technischen Simplizität eine wesentlich geringere Kurvengeschwindigkeit hatte, als der Technik-Streber aus Bayern. Aber:

"Das macht der Aston Martin mit seinen 400 PS auf der Geraden dreimal wieder wett."  

Ich bin eher so der Aston-Martin-Typ Katze (überglücklich)

 

🚅

 

hx

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istalix
Experte ★
133 Beiträge


KingDom schrieb:

@istalix: was tun??


Zuerst einmal abwarten, was denn comdirect im neuen Jahr als Aktions-ETFs anbieten wird. Eventuell machst du sogar deinen bisherigen Sparplan noch im neuen Jahr 1-2 Monate lang unverändert, um die Optionen weiter auszuloten und genauer zu untersuchen. Bei einem 500-EUR-Sparplan sind das dann eben 7,50 EUR/Monat, für die man sich einen Monat Entscheidungszeit "gekauft" hat.

 

Bei einer Sparplanlaufzeit von 20 Jahren wäre der Unterschied durch die 1,5% "Ausgabeaufschlag" nur durch die Nachkommastellen im Sparplan-Zinssatz zu beziffern, z.B. 6,875% gegenüber 7,0%.

 

Wenn du "für deinen Kopf" unbedingt die "7 vor dem Komma" haben willst, kannst du aktiv werden. Zuerst einmal aktiv im Kopf: wenn der "Zinssatz" 6,874 vs 6,99% wäre -  wäre es dann noch genauso wichtig, aktiv zu werden? Wenn nein: mach dir keinen Kopf um die Differenz und spare einfach weiter in deinen "alten" ETF (oder eine neuen Aktions-ETF zum gleichen Index, womit du dich auch immer besser fühlst).  Das Fortführen vom Sparplan ist der wichtigste Schritt, die letzte Nachkommastelle wirkt sich nicht so dramatisch aus.

 

Wenn du weiterhin aktiv werden möchtest, hast du eine Reihe von Möglichkeiten. Zuallererst gilt trotzdem: abwarten, was denn Comdirect und die Wettbewerber im nächsten Jahr als neue Angebote haben.

 

Aktuell hat die comdirect noch nicht verraten, was es ab Januar geben wird - und hier hat keiner so recht im Blick, was denn die Wettbewerber gerade an ihrem Angebot ändern. Mit etwas Pech ziehst du also gerade "noch schnell in diesem Jahr" zu einem Wettbewerber um, der dann zum Januar seine ab März comstage-losen Angebote bekanntgibt.

 

Oder ein Broker, der seine Sparplan-Orders immer zu einer "ungünstigen" Tageszeit an der Börse platziert und deine ETFs zu im Tagesverlauf immer zu teuren Kursen einkauft.

Oder der neue Broker führt Pauschalgebühren für Sparpläne ein, so dass jeder Order mit 1,50-2,50 abgerechnet wird - wenn du weniger als 100 EUR pro ETF anlegst, wärst du mit den 1,5% der comdirect  besser bedient.

 

Für verbreitete Indices wie die MSCI World/Emerging Markets/S&P 500/Stoxx/DAX/... wird die Comdirect vermutlich auch im neuen Jahr "Nachfolge-ETFs" anbieten.

 

Beispiel: für den MSCI World gab es früher die ETFs von db x-trackers (Deutsche Bank), anschliessend eben die ETFs von Comstage (Commerzbank). Die  Gesamtkostenquote (TER) lag bei beiden nicht wesentlich auseinander, daher hat es sich bereits in der Vergangenheit angeboten, neue Sparraten  in den "neuen" Aktions-ETF des gleichen Index zu investieren. Im Depot hat man dann eben "alte" und "neue" ETFs, die sich dem gleichen Index folgend identisch entwickeln. Der eine wird weiter bespart, der andere "rentiert nur so vor sich hin".

 

Da jeder Kauf/Verkauf mit Kosten verbunden ist, sollte man nicht unbedingt die "alten" ETFs  verkaufen, um anschliessend "neue" ETFs zu kaufen. Wenn man so etwas dann alle Jubeljahre mal doch macht, hat man am Ende der Ansparphase Hunderte oder Tausemde EUR an Gebühren fürs "Aufräumen" ausgegeben.

 

Aufs Auto übertragen: wenn es dir egal ist, ob du bei Aral, BP, Esso, Jet, Shell oder der freien Tankstelle auf dem Dorf tankst und du nur auf den Preis für "quasi-durchstandardisierte Super-Massenware" achtest, die du "ohne Umwege" erreichen und einkaufen kannst, kannst du diese Strategie  auch im Depot nutzen: am Ende zählt die Summe "ganz oben" in der Depotübersicht.

 

Stehst du speziell auf "Shell V-Power" (nur ein Beispiel), lässt du vielleicht auch deinen Motor und das gesamte Kraftstoffsystem erst einmal von innen reinigen, weil du am letzten Wochenende "auf dem flachen Land" dann doch einmal notgedrungenerweise das Konkurrenzprodukt "Aral Ultimate" oder sogar ein "Noname-Standard-Super" getankt hast. Wenn das auf dich zutrifft - dann räume eben auch beim ETF-Wechsel dein Depot entsprechend auf.

 

Und wenn du für 30 Liter eines um 3 Cent billigeren Benzins 20 Minuten Umweg fährst, solltest du deinen Stundenlohn und vielleicht auch die Gesamtkosten der PKW-Nutzung überprüfen. Genauso im Depot: ständiger Brokerwechsel, Postident/VideoIdent/Freistellungsaufträge/... kosten alles Zeit, die man auch mit der Familie verbringen könnte.

 

 

Ansonsten, was bleiben dir noch an Optionen... du könntest auch ein weiteres Depot bei einem anderen Broker eröffnen und ggf. dein Depot übertragen lassen. Übertrag = kein Kauf/Verkauf = keine Gebühren, aber auch kein Verdacht der Börsenaufsicht nach Kursmanipulation.

 

Ob sich ein anderer Broker konkret lohnt, hängt von den genauen Konditionen, deinem Sparplan, der Anzahl und Art deiner ETFs, ggf. sogar deinem Depotwert und deinem Ansparverhalten ab. Diese Rechnung muss man für sich selbst machen, pauschale Empfehlungen helfen nicht weiter und ein öffentliches Forum ist nicht der richtige Ort, um daraus konkrete Entscheidungen zu treffen oder die persönliche Depotsituation auf den Tisch zu bringen.

 

Was für den einen gut passt, kann für den anderen eine komplette Katastrophe sein. Dahinter steckt eben viel "wenn" und "aber" - und mit der Aussicht auf "vermutlich wird Comdirect auch im neuen Jahr Aktions-ETFs auf Brot-und-Butter-Indizes anbieten" sind diese ganzen Gedanken erst einmal nur unnötiges Gift.

 

Mal weg von all der Panik. "Am Ende der 20 Jahre" hätte man in mein skizziertes Beispiels-Depot brutto 120.000 EUR eingezahlt und einen Depotwert von etwas über einer Viertelmillion (ca. 258-262.000). Der Unterschied zwischen dem Depotwert liegt im Bereich von etwa einem Prozent. Zu "echtem" Geld wird das ganze erst mit dem Verkauf - und davor steht der Kurs.

 

Wir reden hier von Wertpapieren, die alle ihre täglichen Schwankungen haben. Auch ohne Sensationen und Skandale kann eine Aktie oder ein ETF im Laufe eines Tages mal eben um einen halben oder ganzen Prozentpunkt sinken oder steigen.

 

ETFs auf den MSCI World wie z.B. der Comstage-ETF110 haben in der aktuellen Woche 1,27% verloren, auf den Monat aber um 0,73% gewonnen und aufs Jahr um 10,7% zugelegt, auf 5 Jahre sogar um 94,48% zugelegt (="fast verdoppelt").

 

Auf das Depot mit einer Viertel-Mliion übertragen spielt die normale Wochen-Volatilität eines breit diversifizierten ETF in einer ähnlichen Dimension wie das Optimierungspotential durch ständiges Broker-Hopping oder ETF-Austausch. Sprich: messbar, aber nicht unbedingt den Aufwand wert. Mit etwas Glück wartet man einfach eine Woche und hat den Unterschied wieder raus 🙂

 

Wenn man nun 20 Jahre lang mit 0% "Ausgabeaufschlag" angespart hat und "am Ende" das gesamte Depot z.B. in einen großen Eigenheim-Anbau stecken will, beim Verkauf aber gerade eine "schlechte Woche" erwischt, kommt man möglicherweise auf das gleiche Ergebnis wie jemand, der 20 Jahre lang mit 1,5% "Ausgabeaufschlag" angespart hat, aber eine Woche früher oder später (bei 1% besseren Kursen) verkauft hat.

 

Also: erst mal abwarten, was comdirect zum nächsten Jahr anbietet, dann die Rechnung machen und sich entweder entspannt zurücklehnen oder aber etwas tun. Zu einem gewissen Teil ist das ganze auch "Geschmackssache" und eine eher persönliche Entscheidung. Ja, auch wenn hier vierstellige Beträge zur Diskussion stehen, Gelassenheit ist hier durchaus eine Tugend 🙂

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Wunderbarer Beitrag von @istalix  - vielen Dank!

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

KingDom
Experte
81 Beiträge
@istalix: von mir auch vielen Dank!! Wahre Worter! Ich warte auf jeden Fall das neue Top preis Liste. Ich drucke die Daumen dass Vanguard dabei ist!!

KingDom
Experte
81 Beiträge
@allen: ich habe bewusst den Artikel von FW nicht kommentiert. Er wirkt wie ihr sagt manchmal aber ist mit echtem Leidenschaft mit seinem Blog dabei. Er hat m.M.n. viele Goldwertige Artikeln geschrieben.