Spread auf Xetra

[swolpoll]

Jetzt muss ich hier doch mal eine Frage stellen, die mich schon ewig umtreibt und auf die ich bisher keine befriedigende Antwort erhalten habe: Wieso gibt es auf Xetra einen Spread?

Der Xetra-Computer ermittelt doch den Preis, zu dem aus Angebot und Nachfrage der höchste Umsatz generiert wird. Sagen wir 100 Euro. Zu dem Preis wechseln die Aktien ihre Besitzer, sagen wir ich verkaufe für 100 Euro an nmh und der bezahlt 100 Euro.

Wo gibt es jetzt in dieser Welt einen Spread? Da ist ja kein Makler oder sowas dazwischen der mir 99 bietet und an nmh für 101 verkauft weil wir beide so blöd waren bestens zu verkaufen und billigst zu kaufen.

Bitte öffnet mir die Augen!

Gruß, swolpoll

[Zargoras]

Ganz einfach, wenn du ein Limit setzt, muss der trade nicht ausgeführt werden.

Angenommen, du möchtest die Aktie xyz für max. 8€ kaufen aber ich bin der einzige, der verkaufen würde, aber ich will mindestens 10€ haben, also kommt kein trade zustande, und zwischen Geld und Brief existiert somit ein Spread.

Wenn du billigst/bestens orderst, würde Xetra gucken das sie deine Order ausführt, also meine Aktien für 10€ kaufen, wenn diese mit meinem Angebot nicht aufgefüllt werden könnte, würden aber auch theoretisch die Aktien gekauft die ein dritter für 1.000€ das Stück anbietet. Vermutlich gibt es da aber Sicherungsmaßnahmen, von denen ich keine Ahnung habe...

Gäbe es keinen Spread, gäbe es aktuell weder Leute die kaufen würden, noch welche die verkaufen würden.

[nmh · Accepted solution]

@swolpoll:

Willkommen in dieser Community!

Sehr gute Frage! Wenn Du mich schon erwähnst, beantworte ich sie Dir gerne.

Der "Spread" aus Deinem Beispiel (99 vs. 101) ergibt sich daraus, daß momentan niemand bereit ist, für weniger als 101 zu verkaufen, und niemand will mehr als 99 bei einem Kauf bezahlen.

Du erwartest einen "Spread" von 100 zu 100. In diesem Fall stimmen die Verkaufslimits mit den Kauflimits überein. Das führt dann aber dazu, daß der Xetra-Computer diesen Handel augenblicklich ausführt. Das tut er so lange, bis wieder die obige Situation (Spread größer Null) auftritt, bei der sich nicht ausführbare Limits gegenüberstehen.

Hilft das ein wenig?

Viele Grüße aus einem hochsommerlichen München

nmh

[nmh · Accepted solution]

@Zargoras:

Es gibt keine "Sicherheitsmaßnahmen". In Deinem Beispiel würde der Kauf zu 10 Euro ausgeführt werden, weil das Orderbuch von der Mitte her "nach außen" abgearbeitet wird. Erst wenn die Stücke zu 10 Euro nicht mehr ausreichen, kommt Dein 1000er-Limit zum Zuge.

Dein Beispiel mag nicht ganz realistisch sein. In der Realität stehen zwischen 10 Euro und 1000 Euro noch zahlreiche weitere Orders. Aus diesem Grund sind "Sicherheitsmaßnahmen" nicht erforderlich. Ausnahme sind evtl. sehr marktenge Aktien; aus diesem Grund sollte man auf Xetra (und auch sonst) niemals ohne Limit handeln!!

nmh

[baha]

Oder gleich das Live-Trading nehmen, wie hier schon tausendfach besprochen 🙂

[nmh]

Punkt für @baha.  Ich empfehle ja immer das LiveTrading. Mehr dazu steht hier.

Im LiveTrading gibt es auch Spread, und anders als bei Xetra ist das in diesem Fall der Gewinn der Handelspartner.

nmh

[swolpoll]

Ja das hilft in der Tat weiter, besten Dank nmh!

[Zargoras]

@nmh

Ich wollte das nur am Rande erwähnen, das man auch zu ganz anderen Kursen Ordert, wenn man billigst/bestens wählt.

und wollte dieses extreme Beispiel eben einschränken, da es ja grundsätzlich sicherungsmaßnahmen gibt, z.b. Um systemfehler zu vermeiden etc.

Gibt ja immer mal wieder den Fall das Aktien vom Handel ausgesetzt werden, oder wenn man sich Porsche/VW mal anschaut, wurde sogar recht spontan die Gewichtungsregeln im DAX geändert...

und es gibt eben auch Papiere die auf Briefseite kaum vorhanden sind, bei LUS sehe ich Regelmäßig auf Brief Seite 1 Stk.

[nmh]

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@swolpoll  schrieb:

Ja das hilft in der Tat weiter, besten Dank nmh!

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Aber mit dem größten!  🙂

nmh