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Sparen und Anlegen - wie fange ich an?

NNilsen
Autor ★★
24 Beiträge

Hallo,

 

dies ist mein erster Beitrag in der Community und ich hoffe, ich bin an der richtigen Stelle gelandet.

 

Mir geht es um Folgendes: Ich komme frisch aus meiner Ausbildung (trotz leicht gehobenen Alters) und werde in den kommenden Tagen endlich "richtig" Geld verdienen. In Anbetracht der Tatsache, dass es mehr ist als ich brauche, möchte ich Teile davon sparen bzw. anlegen. Mein Problem ist: Ich kenne mich eigentlich kein bisschen aus.

 

Neben einer klein angelegten Altersvorsorge über vermögenswirksame Leistungen bei meiner Hausbank habe ich bereits ein bisschen auf comdirect "rumgespielt", mehr oder weniger testweise ein Depot eröffnet und vor ein paar Monaten ein Produkt bei "fest & fonds" erworben. Der aktuelle Stand sieht ganz in Ordnung aus und ich denke nach den abgelaufenen 6 Monaten habe ich etwas Plus gemacht, wobei ich mir nicht mal sicher bin, was nach den 6 Monaten passiert. Wird automatisch verkauft/verlängert/sonstwas?

 

Wie ihr seht: Ich habe wirklich keine Ahnung!

 

Nichtsdestotrotz habe ich ein weiteres "Spiel" gestartet und ab Februar einen ETF-Sparplan für 12 Monate angelegt. Auch hier habe ich zum Test wieder nur einen kleinen Betrag von 25€ monatlich für COMSTAGE VERM.STR.U.ETF I gewählt. Mir schien dieses Produkt ganz gut zu sein, ohne wirklich zu wissen, was ich da eigentlich tue.

 

Meine Frage wäre, was ihr mir empfehlen könnt, wie ich am besten vorgehe. Wie arbeite/lese ich mich in die Thematik ein? Ich habe das Gefühl, hier bei comdirect eigentlich ganz gut aufgehoben zu sein, da ich "alles" selbst machen kann. Nur liegt hier natürlich gewissermaßen das Problem, weil ich häufig kaum weiß, was ich tue. Welche Anlage bietet sich bei welchem Sparbetrag an? Wie lange will ich mein Geld binden? Welches Wertpapier wähle ich aus? Und so weiter, und so fort...

 

Also, wie geht das Ganze? Wie habt ihr angefangen? Wie lerne ich dazu?

 

Viele Grüße

55 ANTWORTEN

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Hallo André alias @cookiedude,

 

da ich - wie Du - eher direkt in Aktien investiere (einige hundert verschiedene, ich bin selbst ein kleiner Fonds), kenne ich mich leider mit ETF nicht so gut aus. Ich besitze selbst nur fünf oder zehn unterschiedliche ETF. Aber wie gesagt: Für Einsteiger gibt es nichts besseres als diese billigen, breit gestreuten, transparenten und sicheren Vehikel (= ETF).

 

Ich fände es schön, wenn Deine Freundin neben dem obligatorischen DAX-ETF auch einen ETF für amerikanische Dividendenaktien hätte (Amerika = Aktienkultur, daher weniger Zufallskurse als bei uns, außerdem Dollarstärke). Dann sollte sie noch einen europäischen Dividenden-ETF einstreuen (EuroStoxx-ETF? oder der von Dir erwähnte Fonds, den ich nicht kenne) und - warum nicht? - vielleicht auch einen weltweiten, also z.B. einen MSCI-World-ETF oder Global Titans.

 

Ich selbst bin u.a. in folgende ETF investiert, weiß aber nicht, ob das auch für Deine Freundin geeignet ist:

WKN 593393 (DAX)

WKN A1JKS0 (US-Dividendenaristokraten - schüttet alle drei Monate aus)

WKN ETF110 (MSCI World - keine Ausschüttung)

WKN 935927 (Eurostoxx)

WKN 628938 (Global Titans - schüttet alle drei Monate aus)

 

Welche ETF genau Du wählst, ist vermutlich nicht so wichtig - Hauptsache, Deine Freundin investiert regelmäßig in einen Aktienindex. Du weißt ja: In der Flut steigen alle Boote.

 

Ob die ETF ausschütten oder thesaurieren, finde ich ebenfalls nebensächlich. Dein Argument, die Ausschüttung könne Deiner Freundin regelmäßige Zahlungsströme bescheren, finde ich freilich überzeugend. Es gibt auch ETF mit vierteljährlicher Ausschüttung - siehe oben.

 

Viel Erfolg,

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

cookiedude
Experte
125 Beiträge

Danke für die Tipps. Für den Anfang finde ich den Lyxor (Profil bei justETF) ganz gut, der globale Titan scheint aber eine gute Ergänzung zu sein. Schüttet zwar weniger aus, aber dafür ist das Wachstum an sich deutlich besser 🙂

 

Schönes WE!

André

Tilmic
Autor ★★
23 Beiträge

Hallo zusammen,

 

ich bin ebenfalls recht neu hier und interessiere mich fürs Erste ebenfalls für ETFs, die ausschütten, aus den gleichen Gründen wie die Freundin von cookiedude.

 

Zunächst allerdings einige lobende Worte an die Community! Es wird hier informativ und fundiert geschrieben. Vielen Dank!

 

Der ETF, den er vorgeschlagen hat (WKN: LYX0BB), finde ich ebenfalls recht interessant. Er schüttet zweimal jährlich aus und hat eine Dividendenrendite von rund 5%, was ich durchaus beachtlich finde. Der Fonddomizil ist Frankreich, was bedeutet, dass 25% (?) der Dividende als Abzugssteuer einbehalten wird. Ich habe nun mehrfach gelesen, dass die Rückerstattung der französischen Quellensteuer aufwendig ist.

 

Als Kleinstanleger und Sparer, der aktuell erst begonnen hat, Wertpapiersparpläne zu nutzen, stelle ich mir die Frage, welche Gebühren für solche Formulare fällig werden. Ich befürchte, dass diese die zurückerstattete Steuer übersteigen. Den Sparerfreibetrag in Deutschland habe ich nicht ausgereizt. Bisher habe ich keine weiteren Wertpapiere von Unternehmen, ETFs o.ä. aus Frankreich, für die eine Rückerstattung infrage käme.

Hat jemand Erfahrungen in dieser Sache? 

 

Viele Grüße,

Tilmic

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Hallo @Tilmic,

 

vielen Dank für Dein Lob und willkommen in dieser community.

 

Deine Frage zur Quellensteuer (Abzugsteuer) ist absolut berechtigt. Schlechte Nachricht: Die Quellensteuer ist in der Regel verloren. Denn:

 

Die Rückzahlung von Quellensteuer in Frankreich ist nicht nur "aufwendig", sondern unmöglich. Frankreich tendiert dazu, überhaupt nicht auf solche Anträge zu antworten. Ähnlich leider Italien und Spanien. Ich habe bisher nur in Norwegen, Dänemark, Österreich und in der Schweiz erfolgreich Quellensteuer zurückverlangt.

 

Meine Erfahrungen beziehen sich auf Aktien. Ich kann Dir leider (mangels Erfahrung mit Fonds) nicht sagen, ob auch bei ETF-Ausschüttungen in Frankreich Quellensteuer belastet wird. Um jedoch die Quellensteuerproblematik sicher zu umgehen, empfehle ich Dir, stattdessen einen ETF zu wählen, der nicht ausschüttet, sondern thesauriert. Die Erträge der im Fonds enthaltenen Aktien werden also automatisch wieder im Fonds angelegt. Dann kümmert sich die Fondsgesellschaft um die Quellensteuer.

 

Falls Dir regelmäßige Ausschüttungen jedoch wichtig sind, empfehle ich Dir, einen anderen Fonds auszuwählen, dessen Herkunftsland nicht Frankreich ist. Einige Empfehlungen habe ich ja weiter oben schon gegeben.

 

In jedem Fall empfehle ich Dir, einige ETF (weltweit) zu mischen. Vorschlag: Wenn Du den Lyxor dazumischt und dann bei der ersten Ausschüttung feststellst, daß tatsächlich hohe Quellensteuern belastet wurden, kann Du Dir ja immer noch überlegen, diesen Fonds zurückzugeben und stattdessen einen anderen zu besparen.

 

Auch an Dich viel Erfolg für Deine Anlage

viele Grüße aus einem trüb-kalten München

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

cookiedude
Experte
125 Beiträge

Hallo @Tilmic,

 

willkommen in der Community und Danke für deine Frage. Ich hatte zu kurz gedacht, bzw. vorausgesetzt, dass man mit unseren französischen Nachbarn ein vernünftiges Abkommen zur Quellensteuer hätte, aber dem ist offensichtlich nicht so.

Das Preis- und Leistungsverzeichnis der comdirect hat folgendes zum Thema beizutragen:

Bildschirmfoto 2017-02-12 um 13.49.02.png

In der Tat macht das den von mir genannten ETF deutlich weniger interessant. Bei ausländischen, thesaurierenden ETFs wäre ich auch vorsichtig, da sind wir ganz schnell bei der sog. "Steuerhässlichkeit", (Auf Youtube gibt es diverse Videos, die gut erklären was das ist) die dir auch jede Menge Arbeit machen wird. Also wohl doch einen ausschüttenden ETF auf den Euro Stoxx 50 (in meinem Fall). Für dich als Hilfe hier auch noch ein interessanter Artikel bei justETF zum Thema "Steuereinfach investieren"

 

VG aus Hamburg, der Stadt der Bullenreiter 😉

André

 

Nachtrag: Statt des Lyxor würde ich jetzt den ComStage 1 DivDAX empfehlen

kölle58
Mentor ★★★
2.021 Beiträge

Hallo NNilsen,

warum nicht mal einen...OK altmodischen Fonds zum sparen nehmen.

zb. 847652

Hatte den für alle meine Kids eingerichtet, mit einem Grundsockel Betrag von  damals je 5.000,- DM und einer Sparrate von 150,- DM ( Inkl. 50 % meiner Eltern )

So etwas ähnliches habe ich für unsere

( noch nicht angekommene Smiley (zwinkernd) ) Generation schon eingerichtet.

 

Sockel Betrag 7.500,-€ Sparrate 75,-€ aber erst mal für ca. 8-10 Jahre

 

Schau Dir mal den Chart auf ca. 20 Jahre an, ich meine gar nicht so schlecht.

Und die Gebühren, na ja.

Die ETF Fans werden nun vermutlich "Sturm " laufen. 

 

peu importe ce que le diable    Smiley (fröhlich)

 

Grüße

kölle

 

 

 

 

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Sakra, sakra, jetzt spricht er scho franzeeeesisch, unser Kölsche. Reschpekt! Mais quand le vin est tiré, il faut le boire. Alors:

 

Ich glaube, die genaue Auswahl eines ETF oder Fonds ist eher Nebensache. Wichtig ist nur, daß Ihr so früh wie möglich mit dem Aktiensparen anfangt - so wie die ungeborenen Enkelkinder von @kölle58. Ob man dann ein Prozent mehr oder weniger Gebühren bezahlt, ob die Quellensteuer 25% oder 30% (von 5% Dividende) beträgt, ob man einmalig Ausgabeaufschlag 0% oder 2% oder 4% bezahlt - am Ende, also nach vielen Jahrzehnten, seid Ihr mit großer Wahrscheinlichkeit die strahlenden Gewinner und habt mehr Geld als die Sparbuch- oder Anleihen-Fans.

 

Wer das Aktiengeschäft nicht (wie ich) als Hobby betreibt und also nicht bereit ist, mehrere Stunden am Tag in Recherche und Datenbankpflege und Programmierung zu investieren, der kauft einfach (monatlich oder jährlich) eine kleine, bunte Mischung von ETF oder meinetwegen auch aktiven Fonds und läßt das einfach dreißig Jahre liegen. Hauptsache, Ihr habt wenig Arbeit damit, wenn Ihr Euch eigentlich nicht so sehr für Aktien interessiert und nur einfach fürs Alter vorsorgen möchtet. (Übrigens: nicht ausgeschlossen, daß das Interesse mit der Zeit und dem Erfolg nachkommt)

 

Mit anderen Worten: Ihr habt bisher alles richtig gemacht.

 

Viele Grüße aus München

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

kölle58
Mentor ★★★
2.021 Beiträge

nmh,

OK, blieve mer beim Kölsch, suwohl bei dr Sproch als och beim jetränk, 

sönst han die andere jett zu Kamelle  Smiley (zwinkernd)

 

Übrigens, ein/zwei  Kölsch brauche ich jetzt ...FC  Smiley (traurig)

 

Ansonsten wie immer ...alles richtig was Du unserem Jungen Freund mit auf den Weg gibst.

schönen Abend und Grüße

us un vun

kölle

Tilmic
Autor ★★
23 Beiträge

 @kölle58@cookiedude@nmh

 

also für die SGE lief doch alles gut, dieses WE: Niederlage und doch den dritten Platz gehalten.

Und dass der HSV gegen die Dosen gewinnt, ist auch klasse:-)

 

Vielen Dank für eure Ratschläge! Ich werde mich auch nochmal auf die Suche nach einem ETF machen, der "steuereinfach" investieren lässt, dessen Strategie ich interessant finde und der möglichst ausschüttet. Optimal wäre natürlich ein Top-Preis-ETF.

 

Grundsätzlich bin ich auch an Einzeltiteln interessiert. Habt ihr dafür konkrete Tipps oder Hinweise?

Es gibt ausreichende Übersichten der Fundamentaldaten diverser Titel und ich bin insgesamt ein interessierter Mensch. Mir ist auch klar, dass der KGV nicht alles ist und u.a. der KBV überdies eine nette Kennziffer ist.

Abgesehen von Fundamentaldaten habe ich mir vor den letzten Quartalszahlen Apple gegönnt und hatte bis dato Glück.

 

Unabhängig eines einzelnen Wertes: Habt ihr Tipps, zu welchem Zeitpunkt eingestiegen werden sollte (beispielsweise und absolut ins Blaue: in zeiticher Nähe der HV)?  "Sell in May and go away" ist ja eine oft zitierte Phrase, die ich allerdings nur für bedingt sinnig halte.

 

 

Viele Grüße aus Hessen,

Tilmic

Tilmic
Autor ★★
23 Beiträge
Finde folgenden ETF interessant: Lyxor S&P 500 UCITS ETF D-EUR (WKN: LYX0FS)
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