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Short ETF - wie geht der Trick?

Matzilein
Experte ★★
432 Beiträge

"Short-ETFs können ... die Lösung sein. Dabei setzen Anleger auf die inverse Entwicklung eines großen Aktien-ETF und profitieren so von fallenden Kursen. Wie auch bei steigenden Kursen spielen ETFs auch auf der Short-Seite ihre Vorzüge hinsichtlich der Diversifikation voll aus: Da mehrere Unternehmen in einem ETF stecken, gehen Investoren sicher, dass sie sich auch wirklich gegen Bewegungen am Gesamtmarkt absichern. So bieten Short-ETFs ein effektives Pendant zu einem langfristig ausgerichteten Long-Portfolio.
Ein beliebter Short-ETF ist der db x-trackers ShortDAX® x2 Daily UCITS ETF (WKN: DBX0BY). Der ETF bildet die inverse Entwicklung des DAX mit doppeltem Hebel ab. Das heißt, dass der ETF um rund zwei Prozent steigt, wenn der DAX um ein Prozent fällt."

 

Das verstehe ich im Prinzip schon, im Speziellen fehlt mir da noch etwas Verständnis. Angenommen, ich habe ein Depot, mit 100 T€, alles DAX-Werte. Ich möchte mich auf 50% Absturz gefasst machen, denn das hatten wir schon. Alos drucke ich mir 25 T€, um mir den 2x gehebelten Short ETF zu kaufen? Alternativ verkaufe ich für 25-x T€ Aktien (es sind dann nur noch 75+x T€, die fallen können). Wer kennt die Auflösung des Rätsels?

4 ANTWORTEN

dg2210
Legende
6.195 Beiträge

Ich möchte die Frage ergänzen.

 

ausweislich des Informers kostete der Shortdax-ETF am 02.01.2014 11,34 EUR, das entsprechende Gegenstück, ein normaler DAX-ETF (DBX1DA) war für 92,81 EUR zu bekommen.

 

Heute kostet der ShortDAX 3,332 EUR und der DAX-ETF 130,68 EUR.

 

Hätte ich am 02.01.14 150 EUR in eine marktneutrale Strategie investiert, d.h. 100 EUR in den DAX, 50 EUR in den Shortdax2, so hätte ich damals 4,4091 Anteile des Shortdax2 und 1,0774 Anteile des DAX-ETF bekommen.

 

Heute wären diese Anteile 155,50 EUR wert, d.h. meine absolut neutrale Strageie bringt mir einen Gewinn von  knapp 1% p.a. Woher kommt dieser Betrag?

chi
Mentor ★
1.134 Beiträge
Die Frage ist erst einmal, was verstehst du darunter, dich auf 50% Absturz gefaßt zu machen? Willst du dann immer noch 100% des Ausgangsvermögens haben? (Dann wäre der billigste Weg, alles in Geld umzusetzen.) Oder bist du bereit, die Hälfte des Absturzes mitzumachen (also 75%)? Oder würdest du 10% Verlust als „Selbstbehalt“ akzeptieren, aber den Rest abfedern wollen? Oder ganz anders?

Immer ist es jedenfalls so, daß Absicherung gegen einen Absturz dich im Gegenzug Rendite kostet, falls der Absturz nicht passieren sollte.

chi
Mentor ★
1.134 Beiträge
@dg2210:

Die eine Antwort ist „Zinsen“ (neutral ist nicht 0, sondern der risikolose Zins).

Die andere Antwort ist etwas komplizierter und liegt darin, daß Short-Indizes die Spiegelung auf Tagesbasis anstreben, was nicht dasselbe ist wie eine langfristige Spiegelung. Daher kann der Short-Index sich weit von der Entwicklung des Basisindex absetzen.

Beispiel: Der DAX fällt morgen um 10%, übermorgen steigt er um 11%. Dann ist er annähernd wieder beim Ausgangspunkt (0,9*1,11 = 0,999 ≈ 1). Die entsprechende Short-Variante steigt dementsprechend (im Idealfall) morgen um 10% und fällt übermorgen um 11%. Damit verbleibt aber ein Kursverlust des ShortDAX über die beiden Tage hinweg von etwa 2% (1,1*0,89 = 0,979).

Locutus
Experte
126 Beiträge

dg2210 schrieb:

 

[...]

Heute wären diese Anteile 155,50 EUR wert, d.h. meine absolut neutrale Strageie bringt mir einen Gewinn von  knapp 1% p.a. Woher kommt dieser Betrag?


Neben der Pfadabhängigkeit, die @chi schon beschrieben hat, kommt dazu, dass du über die Zeit keine absolut neutrale Strategie verfolgt hast:

 

Dadurch, dass der DAX gestiegen ist, hat sich das Verhältnis 2:1 deutlich zu gunsten des DAX-ETFs und gegen den Short-ETF gewandelt. Dazu kommt dann eben noch die Pfadabhängigkeit, die bei jeder Bewegung im DAX am Wert des Short-ETFs zehrt und deine anfangs neutrale Position damit noch weiter in eine Long-Position verwandelt. Um eine neutrale Position zu behalten müsstest du also jeden Tag rebalancen.

 

Wegen der Pfadabhängigkeit empfehlen sich Short oder Hebel ETFs meiner Meinung nach nur, um kurzfristig Trends zu folgen und nicht für langfristige Anlagen.