am 01.12.2017 18:46
Hallo!
Oftmals gibt es Unternehmen sowohl Stamm- als auch Vorzugsaktien aus Theoretisch müssten die Kurse für Stamm- und Vorzugsaktien ähnlich verlaufen. Wo liegen Vor- und Nachteile? Stammaktien bieten ein Stimmrecht. Aber wenn mir gar nicht danach ist, auf ein Unternehmen Einfluss zu nehmen, welche Art Aktien ist vorzuziehen?
Danke und Gruß
01.12.2017 19:01 - bearbeitet 01.12.2017 19:02
Vorzugsaktien haben i. d. Regel eine höhere Dividende, dafür aber kein Stimmrecht. Für viele Anleger ist die Vorzugsaktie deshalb interessanter.
am 02.12.2017 14:04
Zustimmung zu @Frnk. Vorzugsaktien haben nicht nur in der Regel, sondern immer eine höhere Dividendenrendite. Das ist die Gegenleistung dafür, dass Vorzugsaktien in der Hauptversammlung kein Stimmrecht haben.
Die höhere Dividendenrendite bei Vorzugsaktien ergibt sich dadurch, dass der Kurs niedriger ist als bei Stammaktien, oder die Dividende ist höher.
Das Stimmrecht ist für (kleine) Privataktionäre völlig nutzlos. Da nimmt man lieber die höhere Dividende mit. Aus diesem Grund empfehle ich, im Zweifel eher die Vorzugsaktien zu kaufen.
Es gibt aber auch Gegenbeispiele. Beispiel aktuell Biotest. Die meisten privaten Anleger halten die Vorzugsaktien (WKN 522723). Seit Mai 2017 läuft ein Übernahmeangebot durch ein chinesisches Unternehmen. Die Stammaktionäre haben einen ordentlichen Aufschlag erhalten, weil die Chinesen am Stimmrecht interessiert sind, während die Vorzugsaktionäre eher mit einem Pflichtangebot ohne Aufschlag abgespeist wurden ("Dabei bietet die Tiancheng (Germany) Pharmaceutical Holding AG eine Barzahlung von 28,50 Euro je BIOTEST Stammaktie und eine Barzahlung von 19,00 Euro je BIOTEST Vorzugsaktie an."). Fazit mit Augenzwinkern: Wie man's macht ist's verkehrt!
Viele Grüße aus München
nmh
am 02.12.2017 14:12
P.S. @Comparator: Mehr zum Thema Vorzugsaktien findest Du hier.
nmh
am 02.12.2017 19:52
nmh schrieb:Zustimmung zu @Frnk. Vorzugsaktien haben nicht nur in der Regel, sondern immer eine höhere Dividendenrendite. Das ist die Gegenleistung dafür, dass Vorzugsaktien in der Hauptversammlung kein Stimmrecht haben.
Die höhere Dividendenrendite bei Vorzugsaktien ergibt sich dadurch, dass der Kurs niedriger ist als bei Stammaktien, oder die Dividende ist höher.
Das ist nicht zwangsläufig so. Ein Gegenbeispiel (derzeit): Sartorius (Stammaktien WKN 716560, Vorzugsaktien WKN 716563). Hier haben die Vorzugsaktien eine Garantiedividende von € 0,03 und eine Mehrdividende von € 0,01. Für das vergangene Jahr wurden Dividenden von € 0,45 und € 0,46 gezahlt; die letzten Kurse sind € 73,72 und € 77,06. Damit errechnet sich eine Dividendenrendite für die Stammaktien von 0,61 % und für die Vorzugsaktien von 0,596 %.
Das liegt natürlich daran, daß die Stammaktien bei Sartorius in sehr festen Händen sind (nur 2 % Streubesitz). Es gibt also zum einen keine Übernahmefantasie, die den Kurs der Stammaktien treiben könnte; zum anderen sind die Vorzugsaktien sehr viel liquider und im TecDAX vertreten, also gibt es dort mehr Nachfrage.
am 02.12.2017 19:55
@chi: Willkommen in dieser Community und danke für den Hinweis. Da haste natürlich recht.
nmh
am 02.12.2017 22:14
nmh schrieb:@chi: Willkommen in dieser Community und danke für den Hinweis. Da haste natürlich recht.
nmh
Danke. Jetzt fühl ich mir rehabilitiert. 😉