01.08.2017 13:59 - bearbeitet 01.08.2017 14:32
Liebe Anleger (m/w),
das folgende mag Euch motivieren, falls Ihr noch nicht so viel Erfahrung mit Aktien habt. Für die "alten Hasen" unter uns ist es Bestätigung für unsere Strategie, in Aktien zu investieren.
Für den geneigten, aber eiligen Leser hier die Kernaussage: In den letzten 50 Jahren konnte man mit Aktien kein Geld verlieren, wenn man mindestens 13 Jahre gewartet hat.
Das Deutsche Aktieninstitut (DAI) veröffentlicht jedes Jahr eine Statistik, die die langfristige Entwicklung der Aktienanlage in deutsche Standardwerte zeigt. Dieses sogenannte "Rendite-Dreieck" mit den DAX-Renditen der letzten 50 Jahre zeigt im Rückblick die jährliche Durchschnittsrendite des Deutschen Aktienindex DAX, der Kursentwicklung und Dividendenausschüttungen der 30 größten deutschen börsennotierten Aktiengesellschaften in einer Maßzahl zusammenfasst. Dies geschieht für jeden beliebigen Anlagezeitraum von einem Jahresultimo zum einem anderen.
Klingt kompliziert, ist aber ganz einfach. Angenommen, Ihr habt am 31.12.1995 einen DAX-ETF oder ein Indexzertifikat oder eben die DAX-Aktien gekauft und am 31.12.2010 wieder verkauft. Im Rendite-Dreieck könnt Ihr jetzt nachsehen, welche Rendite das gebracht hätte: Zeile 1995, Spalte 2010. Nämlich in diesem Fall 7,8 Prozent plus.
Dieses Rendite-Dreieck zeigt, dass ein Aktienanleger auch bei geringem Zeitaufwand (einfach nur den DAX kaufen) in der Regel einen hohen Ertrag erwirtschaften kann, wenn er auf eine langfristige Ausrichtung achtet. Eine ausreichende Streuung (der DAX enthält Aktien von 30 Unternehmen) verringert auch spürbar das Risiko eines Totalverlustes, der bei einem Investment in eine einzelne Aktie nie ausgeschlossen werden kann. Ferner zeigt das Rendite-Dreieck, dass Anleger selbst bei ungünstigen Einstiegszeitpunkten, z.B. am Ende einer langen Boomphase, gute Renditen erzielen konnten.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Schaut Euch das Dreieck einfach mal an; in diesem modernen Internat oder wie das heißt könnt Ihr es als PDF-Datei auf der Website des DAI herunterladen:
https://www.dai.de/de/das-bieten-wir/studien-und-statistiken/renditedreieck.html
Das Dreieck zeigt die Rendite p.a. für alle möglichen 1.275 (50 x 51 : 2) Anlagezeiträume, die sich ergeben, wenn man an Sylvester zwischen 1966 und 2015 in den DAX eingestiegen wäre und an Sylvester zwischen 1967 und 2016 wieder ausgestiegen wäre. Wie im obigen Beispiel: Wer Ende 1995 die DAX-Aktien kaufte und bis Ende 2010 hielt, erzielte in diesem Zeitraum eine durchschnittliche jährliche Rendite von 7,8 Prozent. Das entsprechende Feld ist grün (positive Rendite).
Die gute Nachricht: Die meisten der 1.275 Felder sind grün. Der längste Zeitraum, in dem ein Verlust möglich war, beträgt zwölf Jahre, nämlich von Sylvester 1999 bis Sylvester 2011. Der Anleger hätte 1,4 Prozent p.a. verloren. Alle Zeiträume, die mindestens 13 Jahre dauern, sind dagegen grün!
Es fällt auf, dass sich nur in den sehr kurzen Zeiträumen die Verluste häufen. Untersucht man etwa alle 50 Einjahreszeiträume, waren immerhin 13 davon negativ -- etwa ein Viertel. Doch je länger der Anlagezeitraum ist, desto niedriger ist der Anteil negativer Renditen. Und wie gesagt, ab einer Mindestanlagedauer von 13 Jahren gibt es nur noch Gewinn.
Auch beeindruckend: von den insgesamt dargestellten 1.275 Zeiträumen sind insgesamt lediglich 75 negativ! Wenn Ihr also würfelt, an welchem Sylvestertag der letzen 50 Jahre Ihr einsteigt und an welchem 31.12. Ihr wieder verkauft, habt Ihr mit einer Wahrscheinlichkeit von über 94 Prozent Geld gewonnen! Ich finde das bemerkenswert.
Weiter interessant: Wenn man sich auf die längeren Zeiträume, sagen wir mal mindestens 30 Jahre, konzentriert (rechter unterer Abschnitt des Dreiecks), dann liegen die Jahresrenditen relativ konstant bei um 8 Prozent. Das ist auch, was man laut Warren Buffett langfristig vom Aktienmarkt erwarten darf. Also durchaus auch für den konservativen Anleger, sofern der bereit ist, kurzfristige Schwankungen zu ertragen. Ist er das? Das schlimmste Ergebnis hätte es bei einen Einstieg am 31.12.2001 (DAX 5160) und Verkauf Sylvester 2002 (DAX 2893) gegeben, nämlich minus 44 Prozent. Oh Graus! Aber wenn man bis Ultimo 2016 (DAX 11481) durchgehalten hätte, wären daraus 5,5 Prozent p.a. Gewinn geworden.
Das Rendite-Dreieck kann jeder selbst nachrechnen. Wie die Renditen berechnet werden und welche Aktien vor 1987 (seitdem gibt es den DAX) verwendet wurden könnt Ihr auf der Website des DAI nachlesen. Meine eigenen Datenbank-Systeme ermitteln regelmäßig vergleichbare Auswertungen -- auch für andere Tage als Sylvester, und das Ergebnis ist durchaus ähnlich: Langfristig gibt es nichts besseres als Aktien.
Da dieses Rendite-Dreieck die letzten 50 Jahre untersucht, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass auch in Zukunft Aktienanlagen Gewinn bringen, wenn man denn genügend Zeit mitbringt. Wir wollen hoffen, dass es keine Kriege oder Katastrophen gibt, aber das entscheidet sich nicht an der Börse. Hmmm, wer entscheidet das eigentlich?
Ihr könnt über ETFs in Aktien einsteigen; mit Hilfe eines DAX-ETF (z.B. WKN 593393, DBX1DA, ETFL01, ETF001) kann man sich einfach an die DAX-Entwicklung dranhängen. Das empfiehlt sich durchaus auch als Kerninvestment; nicht nur für Einsteiger. Viel spannender ist es natürlich, tatsächlich einzelne Aktien zu kaufen; Empfehlungen und Anmerkungen dazu findet Ihr ja in unserer großartigen Community. Ihr solltet nur nicht die Geduld verlieren, wenn es mal einige Monate oder auch Jahre abwärts geht. Das gehört zur Aktienbörse einfach dazu. Auf lange Sicht, wir reden über viele Jahre, werdet Ihr mit ziemlicher Sicherheit Geld gewinnen. Je früher Ihr mit der Geldanlage in Aktien beginnt, desto besser.
Für Eure Geldanlagen wünsche ich Euch viel Erfolg!
Viele Grüsse aus einem hochsommerlichen München
nmh
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 08.08.2017 22:40
Auch von mir gute Besserung an den Kumpel von @ehemaliger Nutzer.
Sonni, Du mußt jetzt alles ganz alleine klarmachen. Ohne Deinen Kumpel. Wirst Du das schaffen?
a) wir werden es leider nie erfahren
b) mehr dazu in der nächsten Folge aus unserer Reihe: "Mit Aktien Geld verlieren? Unmöglich!"
Eine Entschuldigung in aller Form an @nmh, daß wir hier seinen Thread für ....... äh, bin ich ja selbst.
nmh
am 09.08.2017 12:30
bin echt beeindruckt denn du hast fast fast ins Schwarze getroffen. Lebe richtigerweise nördlich des Weißwurstäquators in Baden-Württemberg, allerdings etwa 20 km von der früheren Grenze zu den Schwaben entfernt und deshalb mit Badischen Wurzeln. Ich liebe aber auch den Norden mit der schönen Nordsee und die herrlichen Seemannslieder, Hannover, die Stadt in welcher das klarste Deutsch geredet wird, den Osten, wo so herrlich Dialekt gesprochen wird, und vor allem, dieses kriegerische kleine Volk am Rande der Alpen, welches sich hauptsächlich von Touristen ernährt, sich Freistaat nennt mit seinen lustigen Comedians z.B. wie Monika Gruber, Django Asyl, Lisa Fitz, Horst Seehofer und natürlich Edmund Stoiber, welcher mir stets Lachtränen in die Augen treibt.
Ich ziehe (symbolisch natürlich) den Hut vor deiner treffenden Analyse und ziehe mich jetzt wirklich aus diesem Thread zurück.
@ Kölle
habe zufällig beim Umschauen deine Anfrage zu Fresenius gelesen. Habe die Aktie selber nicht, finde aber hier hast du nichts verkehrt gemacht. Bis auf die mickrige (derzeit unter 1%) Dividende, welche das Unternehmen ausbezahlt, überwiegen die Aussichten. Fresenius hat einen hohen - leider aber nicht in Euro messbaren Goodwill mit seiner Dialysetochter FMC - die Blutwäscherei bringt fast die Hälfte der Einnahmen und wird weiter steigen. Die Verschuldung hält sich auch im Rahmen und es ist fast noch ein Familienbetrieb (wie Hasi & Mausi, BMW, Bombardier, Fielmann usw.) was mir persönlich immer gefällt. Würde unter einen der wenigen Werte stehen, welche im DAX interessant sind. Habe sie aber nicht, weil ich nicht einsehe, warum ich eine - durchaus gute - Aktie kaufen soll, wenn es noch bessere gibt. In diesem Punkt bin ich sogar ein Schwotte (ist eine Mischung zwischen Schwabe und Schotte).
Grüßle Shane1
am 13.08.2017 00:04
13.08.2017 12:26 - bearbeitet 13.08.2017 12:27
13.08.2017 12:26 - bearbeitet 13.08.2017 12:27
Herzlichen Glückwunsch zur steilen comdirekt-Karriere, MrKlaus!
am 13.08.2017 17:17
Da hat @ehemaliger Nutzer sich offenbar eine kleine französische Grippe geholt..... Ich wünsche jetzt auch Dir gute Besserung. Und dann gilt Französinnen-technisch: "dreeeeams are my reality". Aber dafür bist Du wahrscheinlich zu jung. Bonne chance à toi!
Viele Grüße aus einem sonnigen München
nmh
am 13.08.2017 19:11
Hallo Dietus,
ich bin leider im Umgang in diesen Foren nicht so vertraut, habe diese Woche einen stundenlang einen Beitrag geschrieben (Erfolgreich mit Aktien) und finde nach Versendung keinen Hinweis mehr darauf. Habe den Prolog, welchen ich meine, hier anhängt. Wo wurde der Beitrag abgespeichert - kannst du mir da helfen? - ich find hier nichts mehr!
Grüßle Shane1
Wie wird man ganz schnell unvorstellbar reich?
Schnell reich zu werden, ist ganz simpel. Wir müssen einfach nur den Blickwinkel verändern: Zunächst einmal sollten wir uns bewusst machen, dass wir in den westlichen Industriestaaten selbst als Arbeitsloser noch zu den reicheren Menschen dieser Welt gehören. Menschen mit Arbeit sind für wahrscheinlich 60 bis 70 % der Weltbevölkerung sogar unvorstellbar »reich«! Die meisten Menschen halten unser alltägliches Leben, zum Beispiel einen Kühlschrank zu besitzen oder tägliches duschen zu dürfen, eine Waschmaschine, einen Elektroherd oder ein eigenes Schlafzimmer für die Eltern, eine Wohnung aus Steinen, sauberes Trinkwasser, das über eine Leitung direkt ins Haus gelangt, saubere Toiletten, die mit Trinkwasser gespült werden, etc. etc. etc. für unvorstellbaren Luxus. Ganz abgesehen von Flachbildschirmen, einem Computer, einem DVD-Player, einem neuen Auto und all dem anderen Kram, den ein normaler Arbeitnehmer in Deutschland sein eigen nennen kann. Mit anderen Worten, schnell reich zu werden, ist ganz simpel. Sie müssen einfach nur den Blickwinkel verändern: Dann haben Sie es nämlich bereits geschafft, reich zu sein, unvorstellbar reich!
Doch keine Frage, es bleibt ein unbefriedigendes Gefühl. Man will sich diesen Umstand nicht so recht bewusst machen. Schließlich ist man ja im Verhältnis zu den »anderen «, also denen, die »wirklich« reich sind, doch irgendwie noch arm. Aber gut, das ist ein nicht zu lösendes Problem der Relation. Die Crux an der Sache ist, dass sich dieses kleine, unbedeutende Problem immer weiter fortsetzt. Einstellige Millionäre sagen, man sei erst reich, wenn man zweistellig ist - zweistellige Millionäre streben nach einem dreistelligen Vermögen. Und selbst Superreiche finden noch Ziele. Manche dieser Superreichen arbeiten sich, in dem Wahn noch immer nicht genug zu haben, fast zu Tode, obwohl sie bereits über ein Milliardenvermögen verfügen. Man fragt sich, was sie eigentlich von dem ganzen Geld haben, wenn sie vor lauter Arbeit nie Zeit finden, es auszugeben. Es scheint uns unvorstellbar, dass sich diese Superreichen immer noch in gewisser Weise arm fühlen. Doch auch der hungernde Mensch in einer kleinen, stinkenden Wellblechhütte in einem Slum am Rande einer der großen Metropolen dieser Welt wird es ebenfalls genauso unvorstellbar finden, wir uns hier in Europa nicht reich fühlen - mit unseren schönen Wohnungen oder sogar mit dem eigenen Haus, dem eigenen Aktiendepot oder auch nur mit einem gefüllten Kühlschrank, einer Heizung und einem Bad. Es ist für diesen Menschen einfach unvorstellbar.
Solche Vergleiche reichen bei einigen Menschen schon, um sich wenigstens eine Weile wieder etwas besser zu fühlen. Einfach weil einem dadurch bewusst wird, wie gut es den meisten von uns geht - trotz Krise und all der Problemen, mit denen uns die Medien tagaus, tagein belasten.
am 13.08.2017 20:48
Hallo Shane 1,
Ich habe deinen verlorengegangenen Beitrag auch nicht gefunden. Vielleicht suchst du mal über dein Profil (oben rechts) und dort dann auf die Sprechblase klicken. Dort sind deine Beiträge aufgelistet.
Viel Erfolg!
LG
dietus
am 13.08.2017 21:28
nmh schrieb:Und dann gilt Französinnen-technisch: "dreeeeams are my reality". Aber dafür bist Du wahrscheinlich zu jung. Bonne chance à toi!
"La boume?" Der erste Tonfilm? Ich wusste es! @nmh ist 115, genau wie ich.
Gibt es auch ein Turbo-Short-Long Zertifikat auf Sophie Marceau?
👴
hx
am 13.08.2017 21:38
@haxo, mein Freund! Ich sehe, wir verstehen uns. Der Film heißt "la boum", aber @ehemaliger Nutzer war da wahrscheinlich noch gar ni* geboren.
Mein genaues Lebensalter ist hier dokumentiert.
nmh
__________________
*) sagen wir in Dresden so!
am 13.08.2017 23:35