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Hilfe! ETF Sparplan für Altersvorsorge

51 ANTWORTEN

Cipher85
Autor
3 Beiträge

Hallo @paba,

 

mein Sparplan besteht aus monatlich

  • 140€ (70%) für den ETF110 ComStage MSCI World TRN UCITS ETF
  • 60€ (30%) für den ETF127 ComStage MSCI Emerging Markets TRN UCITS ETF

Mein Sparerfreibetrag ist 801€.

 

Das mit der Erhöhung des Sparplans ist eine gute Idee. Ich denke ich werde das erstmal so machen solange ich meinen Sparerfreibetrag noch nicht ausgeschöpft habe.

Mein Sparplan geht ab dem 01.02.2018 los. Ich habe also noch einen Monat Zeit diesen ggf. anzupassen. Ist diese Kombination (MSCI World + MSCI EM) immer noch zu empfehlen oder gibt es mitlerweile bessere Alternativen wie den MSCI ACWI oder Vanguard?

Ich möchte wenn möglich nicht ganz so konservativ anlegen und die Chance auf eine höhere Rendite nutzen (deswegen auch 30% Emerging Markets).

paba
Mentor
889 Beiträge

Hallo @Cipher85,

 

das sind doch beide thesaurierende und synthetisch replizierende ETFs (oder gibt’s irgendwelche Erkenntnisse dass ComStage das ändern will; ich hab nichts gehört). Dann hast du doch gar nicht das Problem mit der Wiederanlage. Deinen Sparerfreibetrag wirst du damit aber wahrscheinlich nicht vollständig verbrauchen können (denn die geringe Steuer auf die Vorabpauschale reicht dafür sicher nicht aus).

 

Zurzeit würde ich auch von synthetisch replizierenden Aktien-ETFs (Swap-basiert) abraten. Es gibt Erkenntnisse, dass diese ab 2018 vielleicht nicht als Aktien-Fonds im Sinne der Steuerreform anerkannt werden und dass sie daher vielleicht nicht von der 30%-tigen Teilfreistellung für Aktien-Fonds profitieren werden (siehe hier). ComStage schreibt dazu auf seinet Internetseite zwar …

 

„Spannend wird es bei der Fondskategorie des Aktienfonds. Dem Gesetzeswortlaut nach sind Fonds dann als Aktienfonds qualifiziert, wenn sie physisch auch in Aktien investieren. Swap-basierte (synthetische oder indirekt abgebildete) Fonds, die ein Aktienträgerportfolio nutzen, werden somit auch von der entsprechenden Qualifikation als Aktienfonds oder Mischfonds erfasst. Dies würde bedeuten, dass Anleger auch von der entsprechenden Teilfreistellung profitieren könnten.“

 

… aber verlassen würde ich mich darauf nicht. Unsere Steuereintreiber haben schon immer viel Phantasie bewiesen, wenn es um die Maximierung des Steueraufkommens geht. Eine verbindliche Aussage von Seiten des Gesetzgebers habe ich dazu auf jeden Fall noch nicht gesehen.

 

Schließlich finde ich 30% Emerging Markets deutlich zu hoch; höchstens 10% wären angemessen. Ich finde überhaupt, dass man Emerging Markets nicht unbedingt kontinuierlich und von Anfang an mit besparen muss. Emerging Markets oder MSCI World ACWI ist außerdem teuer und zahlt sich wegen der höheren TER häufig nicht aus. Und wenn du unbedingt Emerging Markets willst, kann du diese doch auch später per Einmalkauf dazu nehmen, wenn sich etwas Geld angesammelt hat.

 

Ich würde eher nur einen physisch replizierenden MSCI World nehmen. Wenn du einen thesaurierenden willst, kann ich die den iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (A0RPWH) mit nur 0,2% TER empfehlen. Als ausschüttende varianten bietet comdirect im Sparplan leider nur den UBS ETF MSCI WORLD - A USD (A0NCFR) mit 0,3% TER und den iShares MSCI World UCITS ETF (A0HGV0) mit 0,5% TER an (der UBS läuft vermutlich wegen der geringeren TER etwas besser).

 

Es gibt natürlich auch noch den iShares MSCI ACWI UCITS ETF (A1JMDF), aber der hat sogar 0,6% TER und ist thesaurierend. Er läuft deutlich schlechter als alle anderen reinen MSCI World (siehe Bild unten). Das liegt aber nur zum geringen Teil an der höheren TER: Emerging Markets sind in den vergangenen Jahren schlecht gelaufen und es gibt wenig Erkenntnisse, das sich das in den nächsten Jahren ändern wird.

 

Gruß paba

 

MSCI.png

Gelb: iShares MSCI ACWI UCITS ETF (A1JMDF)

Grün: UBS ETF MSCI WORLD - A USD (A0NCFR)

Blau: iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (A0RPWH)

chi
Mentor ★
1.134 Beiträge

paba schrieb:

das sind doch beide thesaurierende und synthetisch replizierende ETFs (oder gibt’s irgendwelche Erkenntnisse dass ComStage das ändern will; ich hab nichts gehört).


 Doch, solche Überlegungen gibt es offenbar.

paba
Mentor
889 Beiträge

Hallo @chi,

 

danke für den Hinweis auf den Thread. Die Aussagen in dem Thread - insbesondere die, die @SMT_Erik  als Antwort von ComStage gepostet hat - ist mir aber unverständlich. In dieser Antwort ist die Rede davon, dass geplant ist alle thesaurierenden ETFs mit Blick auf die neue Fondsbesteuerung ab2018 auf ausschüttend umgestellt, weil "die bei thesaurierenden Fonds anfallende Vorabpauschale bei den meisten Anleger zu einem erheblich bürokratischen Aufwand führen". Wenn ich das höre läuft mir 'ne Gänsehaut über den Rücken, falscher geht’s ja gar nicht:

 

1) Thesaurierende ETF sind auch nach der Änderung der Fondsbesteuerung ab 2018 noch steuerlich im Vorteil, sofern der Anleger seinen Steuerfreibetrag bereits verbraucht hat (das trifft wohl auf die weitaus überwiegende Mehrzahl der Anleger zu). Warum das so ist, habe ich ja oben erklär (das kann man auch überall im Netz nachlesen, das ist kein Geheimnis). Wenn ComStage dann trotzdem auf ausschüttend umstellt, ist das für die meisten Anleger von erheblichem Nachteil.

 

2) Die Besteuerung der Fonds wird ab 2018 wesentlich vereinfacht und der Anleger hat ab 2018 damit überhaupt nichts mehr zu tun. Das erledigt ab 2018 alles die Bank (von wegen "bürokratisch für die Anleger").

 

Wenn ComStage für steuerliche Klarheit sorgen möchte, dann müssten sie lediglich ihre Swap-basierten ETFs auf physische Replikation umstellen. Aber davon ist in der Antwort von ComStage leider überhaupt keine Rede.

 

Gruß paba

chi
Mentor ★
1.134 Beiträge

Ja, es scheint ohnehin noch nicht fix zu sein. Alle tappen offenbar noch im Nebel – Banken, Fondsgesellschaften, Presse, Anleger, …

Cipher85
Autor
3 Beiträge

Ich habe nun wegen dieser ganzen Umstellerei vom comstage und den bisherigen Antworten auf meine Frage mir mal folgende alternative ETFs für meinen Sparplan rausgesucht:

 

  • 140€ (70%) für den A0RPWH iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc)
  • 60€ (30%) für den A111X9 iShares Core MSCI Emerging Markets IMI UCITS ETF

A0RPWH 0,20% TER, Thesaurierend, Physisch (Optimiertes Sampling)

A111X9 0,25% TER, Thesaurierend, Physisch (Optimiertes Sampling)

 

Spricht irgendwas dagegen (bis auf die hohe Gewichtung von Emerging Markets mit 30%)?

Das ganze soll eh ungefähr 30 Jahre laufen.

CB1989
Autor ★★
30 Beiträge

Hi! Als Urheber / Ersteller dieses Threads möchte ich dir auch noch meine "Weisheit" mit auf dem Weg geben, die ich hier auch erst "lernen" musste:

 

Jeder macht es anders! Es gibt kein "richtig" oder "falsch", nur eine Tendenz, und die stimmt bei dir!

 

Höre einfach auf dein Bauchgefühl, denn bei einem Anlagehorizont von 30-35 Jahre verändert sich sowieso alles noch ettliche Male.

 

LG

chi
Mentor ★
1.134 Beiträge

paba schrieb:

In dieser Antwort ist die Rede davon, dass geplant ist alle thesaurierenden ETFs mit Blick auf die neue Fondsbesteuerung ab2018 auf ausschüttend umgestellt, weil "die bei thesaurierenden Fonds anfallende Vorabpauschale bei den meisten Anleger zu einem erheblich bürokratischen Aufwand führen". Wenn ich das höre läuft mir 'ne Gänsehaut über den Rücken (…)

 

2) Die Besteuerung der Fonds wird ab 2018 wesentlich vereinfacht und der Anleger hat ab 2018 damit überhaupt nichts mehr zu tun. Das erledigt ab 2018 alles die Bank (von wegen "bürokratisch für die Anleger").


 Was sie mit bürokratisch meinen, ist vermutlich dies (aus ihrem Kundenmagazin OnStage):

 

Ein sehr unangenehmer Effekt der Vorabpauschale besteht darin, dass die Steuer durch den Investor in den thesaurierenden Fonds mit anderweitig vorzuhaltender Liquidität zu zahlen ist und keine Zahlung aus dem Fonds erfolgt. Dies bedeutet, dass die depotführende Stelle, wenn kein ausreichender Sparer-Pauschbetrag oder sonstiger Verlustverrechnungstopf vorhanden ist, eine Belastungsbuchung auf dem Depotverrechnungskonto durchführen wird. Alternativ wird in den Kreditrahmen des Verrechnungskontos belastet. Ist dies nicht möglich, so erfolgt eine Meldung an das Finanzamt, das anschließend den Steuereinzug vornimmt.

 

Für den Normalprivatkunden, der keine Millionen in Fonds hält und auf dessen (womöglich sogar Giro-)Konto ohnehin ständig alles mögliche durchläuft, ist das nicht unbedingt ein großes Problem. Ich verstehe aber schon, daß Großanleger damit ein Problem haben könnten.

KingDom
Experte
81 Beiträge

Eine Frage an Euch Experten: wenn man schon 40 ist, macht ein ETF Depot noch sinn? Wieviel Geld muss man schon drin haben für eine sinvolle Vorsorge ??
Danke

NordlichtSH
Mentor ★★
1.820 Beiträge

Der Charme von ETFs ist ja gerade, dass du per Sparplan auch bei Null anfangen und monatlich einen Betrag von mindestens 25 € sparen kannst.

 

Wenn du 40 bist, hast du noch über 20 Jahre bis zur Rente, das ist ein ausreichend langer Anlagehorizont. Je nachdem, wie risikobereit du bist, kannst du mehr oder weniger von deinem Geld in ETFs oder direkt in Aktien investieren.

 

Du solltest auf einem Tagesgeldkonto oder in einer ähnlich liquiden Anlageform allerdings einen Notgroschen in Höhe von drei Gehältern zur Seite legen.