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Fremdes Geld über Jahre anlegen?

OliStylez
Autor ★★
27 Beiträge

Hallo zusammen,

habe mal eine Interessante Frage an euch. Es ist eher eine "würdet ihr es machen" Frage statt "was soll ich tun" 😄

Und vorweg, man kann nie sagen was die Zukunft bringt das ist mir auch klar aber wie oben erwähnt interessiert mich hier hasuptsächlich eure persöhnliche Entscheidung (welche nicht ausschlaggebend für meine sein wird)!

 

Also ich bekomme nun von jemandem 15.000€ die ich bitte auf meinem Konto bis 2029 drauf lassen soll. Ja ich gebe euch eine Erklärung ab damit die Frage - wieso sollte das jemand in der Form so tun - auch geklärt ist:

Jemand will dass ich für sein Kind das Geld auf dem Konto lassen bis es 18 ist. Das wäre 2029. Soviel sollte reichen, wieso macht er es nicht selber und sämtliche Details spare ich mir und wir lassen es jetzt einfach so stehen. 🙂

Fakt sind zwei Sachen:

1. Es wird KEINE Anlage gewünscht. Inflationsverlust ist bekannt und dennoch sollen bitte keine "Sparversuche" erfolgen. Man will, trotz der Inflation die 15.000€ einfach 2029 wiederhaben

2. Es wird in keinem Fall eine Auszahlung vor 2029 verlangt, egal was geschieht. Das Geld bleibt bis 2029 dort!

 

Jetzt die Frage... Würdet ihr mit dem Wissen was da steht jetzt Anlegen und das überschüssige Geld (wenn es dazu kommt) behalten oder nicht? Oder ist das zu risikoreich? 10 Jahre auf nen EFT zum Beispiel?

Was würdet ihr tun?

 

Noch als Bemerkung: Derjenige würde über die Pläne des Anlgens Bescheid wissen und hätte nichts dagegen. Man kann machen was man will für ihn ist nur eines wichtig: Bitte gebe die 15.000€ 2029 wieder zurück, nicht mehr und nicht weniger.

16 ANTWORTEN

haxo
Mentor ★★★
3.468 Beiträge

Wirklich interessante Frage, und ich habe es mir anders überlegt Katze (Zunge)

 

Es kommt natürlich darauf an, wie viel 15.000 für dich sind: Spielgeld, eine ernsthafte Summe oder unerreichbar viel, ebenso auf dein Alter.

 

Wäre ich nicht der selbstgefällige, saturierte Sack von heute, sondern wieder jung und hungrig, würde ich folgende Rechnung aufstellen:

 

15.000 über 10 Jahre mit 6% Rendite (wirst du ja wohl irgendwie hinkriegen, übrigens die mindestens 0,5% Zinsen die du aus steuerlichen Sicherheitsgründen zahlen musst, abziehen) wären nach meiner unfachmännischen Zinsrechnung ca. 28.000 €, also 13.000 "Gewinn" für dich.

 

Um nach 10 Jahren 13.000 überhaupt zu haben, müsstest du monatlich ca. 80 € sparen und mit 7% p.a.  (Milchmädchenrechnung, du zahlst ja keine Zinsen für die 15K) verzinsen. Mühsam.

 

Also wäre ich jung wie vor 30 Jahren und so skrupellos wie heute würde ich folgendes machen:

 

a) Wasserdichten Vertrag, selbst mit Ömmchen, mit der absoluten Mindestverzinsung (Nachweis) von vielleicht 0,5% p.a.

b) Das Geld  10 Jahre aktiv anlegen, Vorsicht, jetzt ist es dein eigenes, für das du bürgst, also nix mit "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass"

c)  Parallel ein Sicherheitskonto anlegen: ca. 100 € pro Monat sparen und anlegen mit dem Ziel ebenfalls 7%.

Wenn du das erste verzockst, hast du das angesparte als Ausgleich.

Wenn beides erfolgreich ist, hat du in 10 Jahren ca. 30.000 Cash nach der Rückzahlung.

Wenn beides weg ist weißt du, dass man dir kein Geld hätte geben sollen.

 

Also mach's, aber auf deine eigene Verantwortung.

 

hx.

 

Edit: Das klingt ziemlich  nach amerikanischem Klischee-Self-Made-Vater, der seinem Sohn 15.000 anbietet, um zu sehen, was dieser daraus macht, ergo Spielgeld für den einen und unerreichbar für den anderen. Wenn das so in etwa der Fall sein sollte: Ran an den Speck! Katze (überglücklich)

 

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Alex123
Experte
123 Beiträge

Ich persönlich würde das nicht machen. Oder wenn, dann nur mit schriftlichem Vertrag. Auch was mit evtl. Gewinn/Verlust geschieht sollte geregelt sein. Bis 2029 sind ja nur noch ca. 11 Jahre. Ganz auf Nummer sicher wäre Tagesgeld oder Festgeld 10 Jahre und fertig. Ich würde maximal 10% in einen Aktien ETF dazumischen (Dax oder Stoxx50, evtl. MSCI World) und den ANteil Jahr für Jahr verringern.

 

Davon ab. Für mich liest es sich fast so als wenn dieser Bekannte von dir die 15000 Euro "verstecken" möchte, sodass niemand kommt und sie ihm wegnimmt. Kann mir für ein solches Handeln x Gründe vorstellen (ausgabefreudige Ehefrau, Freundin, geschiedener Partner soll nix bekommen, Angst das das Geld geklaut wird, Hartz4 zuviel Vermögen usw. usf.)

OliStylez
Autor ★★
27 Beiträge

sehr interessanter Aspekt von @haxo im zweiten Beitrag und die Überlegung mit dem "Sicherheitskonto" ist auf den ersten Blick nicht schlecht aber auch hier werden sicher einige einen Stolperstein finden warum das Ganze so nicht aufgeht 😉 Wie aber erwähnt hab ich es nicht gemacht, ungutes Bauchgefühl war der Grund 🙂 Und es wäre in meinem Fall kein Spielgeld 😛

 

@Alex123 Es klingt tatsächlich alles etwas komisch aber es ist tatsächlich so, dass er das Geld seinen Kindern zum 18 geben will. Der Grund warum er es nicht selber anlegt ist für manche unverständlich aber er wird es am besten wissen: er kann es nicht sparen weil er nicht der Typ dafür ist und hat Angst es irgendwann auszugeben. Nein, keine Spielschulden, keine sonstigen "Verstecke" Verpflichtungen zur Frau oder sonst wem (er arbeitet in einer Fabrik als stinknormer Fließbandarbeiter). Der Auslöser war dass er durch seinen abgelaufenen Bausparvertrag den Betrag erhalten hat und schon mit dem Gedanken spielt es hier und da auszugeben. Das will er nicht, deswegen wäre er auch bereit schriftlich was abzuschließen mit mir, ich solle mir da keine Sorgen machen es geht ja schließlich um das Wohl seiner Kinder. So eine Art weiterer Schutz für seine Selbstbeherrschung.

Man könnte jetzt sagen er hat da ja auch gespart also wo ist das Problem? Nun, zum einen hat er das Ganze Geld jetzt parat da liegen und hat ja monatlich eingespart, zum anderen ist es was anderes monatlich einen "kleinen"  Teil automatisch vom Konto abziehen zu lassen...

Ich weiß ich weiß, alles trotzdem sehr schwammig aber ich geb nur das weiter wie es ist bzw. war und welche Möglichkeit sich für mich aufgetan hatte.

haxo
Mentor ★★★
3.468 Beiträge

@OliStylez, jetzt bin ich aber wirklich fast enttäuscht. Katze (gleichgültig)

 

Das ist Börse hier, kalt und berechnend; was interessieren dich seine Überlegungen?

Sein Problem soll seines bleiben.

Manche Menschen sind so, manche anders, die meisten sualböd und fast alle handeln irrational. 

Pacta sunt servanda und schon ist die Sache gelöst. Man könnte ihm anbieten, für die 0,5% Habenzinsen (das sind auf 10 Jahre etwa 800 €) den Vertrag beim Anwalt aufsetzen zu lassen, so dass man keine Probleme bekommt, wenn er in der Zwischenzeit Privatinsolvenz anmeldet oder Hartz IV bekommt. 10 Jahre lang 15.000 € Manövriermasse gefällt mir immer mehr, jedenfalls wenn man ein Habenichtswenig ist.

Das ist kein Rat, nur eine ungeordnete Überlegung.

 

hx

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Weinlese
Mentor ★
1.384 Beiträge

@haxo

Der Haken bei der Rechnung ist nur, die Börse muss sich nicht an den Plan halten. Mit meinem eigenen Geld wäre ich bereit, das (meiner Ansicht nach geringere) Risiko einzugehen, nach 10 Jahren trotzdem im Minus zu stehen. Mit fremdem Geld ist das problematischer. Im Zweifelsfalls muss ich das Aktiendepot zum ungünstigsten Zeitpunkt auflösen und sogar noch eigenes Geld nachschießen, um die Anfangssume zurückzahlen zu können. Das Geld aus dem Risikopuffer würde dann auch bei der eigenen Anlage fehlen. So oder so ist das aus meiner Sicht eine riskante Wette.

 

Viele Grüße

Weinlese

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Hallo @OliStylez

 

ich möchte Deine Eingangsfrage auf einer anderen Ebene beantworten:

Wenn Dein Freund/ Bekannter keine Laufkundschaft ist und er Dich bittet - aus welchen Gründen auch immer - diese 15.000€ für ihn zu verwahren und wenn er Dich bittet das Geld nicht anzulegen sondern tatsächlich nur zu verwahren, dann wärst Du ein schlechter Freund/ Bekannter, wenn Du es dann für Dich selbst anlegen würdest. Frei nach dem Motto: Was er nicht weiß, das macht ihn nicht aus.

 

Alternativ kann man ja auch absprechen (gerne auch als privates Darlehen), dass er Dir das Geld bis 2028 leiht. Die Rückzahlung ist vertraglich vereinbart und ob Du bis dahin Gewinne oder Verluste machst ist ganz alleine Dein Problem. Es macht für Deinen Freund/ Bekannten aber einen Unterschied ob Du die Scheinchen nur verwahrst oder eben frei darüber verfügen darfst (Ausfallrisiko etc.)

 

Eine andere Frage im Hintergrund ist natürlich auch: Soll man Börsengeschäfte mit Fremdkapital machen? Ich sage ganz klar nein. Wir haben null Einfluss auf Märkte und Kurse - sind also definitiv abhängig. Der Vertrag gegenüber dem Kreditgeber macht uns ebenfalls abhängig. Ist es das wert?

haxo
Mentor ★★★
3.468 Beiträge

@Weinlese, klar, aber dabei gehst du davon aus, dass du soviel Geld hast.

 

Ich habe auch diese Menge rumliegen und würde es auch nicht machen, aber wie lange dauert es, mit einem Anfangsgehalt von bspw. 2.500 brutto überhaupt eine solche Geldmenge zusammenzukratzen?

 

Mir fehlen die bissigen, hungrigen jungen Menschen; wo bitte ist der Unterschied dazu, mit einem auf Pump gekauften Taxi Geld zu verdienen? Mit einem finanzierten Unternehmen? Oder, oder, oder.

 

In meiner Umgebung sehe ich nur satte, ängstliche junge Menschen voller Risikoscheu und Freizeitanspruch. Schönwettermatrosen halt.

 

hx.

 

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