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Erster ETF-Sparplan: bitte Feedback

Manulito
Autor ★
5 Beiträge

Liebe Community,

 

ich möchte meinen ersten ETF-Sparplan anlegen, um langfristig etwas Vermögen aufzubauen.
Liquide Mittel (für Reisen, Autounterhaltskosten, Notgroschen...) spare ich derzeit auf einem Tagesgeldkonto (monatlich 700 €; 0,3% Verzinsung).
Seit einigen Wochen beschäftige ich mich konkret mit dem Thema ETF-Sparplan und habe die grundlegenden Entscheidungen für mich getroffen.
Ich bräuchte aber trotzdem etwas Rat und bin sehr dankbar für euer Experten-Feedback.

 

Sparplan Key Facts:
Einmaleinzahlung 3.000€
monatliche Sparrate 125€
ausschüttende ETF (-> Freibetrag!)
MSCI World + Emerging Markets
Anlagehorizont mind. 10-12 Jahre


Auswahl MSCI World ETF
Bei ausschüttenden MSCI World kommen m.E. folgende 5 in Frage:world.png 

 

In der 5 Jahres-Performance ist der ETF110 der positive Ausreißer, die übrigen sind auf gleichem Niveau.
TER sind bei der Entscheidung wohl eher vernachlässigbar, oder?
LYX0AG ist Top-Preis ETF weshalb bei den monatlichen Sparraten und bei einer Einmalzahlung 1,5% Orderentgelt entfallen. Das ist ein nicht unwichtiger Faktor, oder?
Lyxor hat aber eine Verwaltungsvergütung von 0,3% -> muss man das auf die TER on top draufrechnen oder ist das schon eingepreißt?
Welchen würdet ihr denn wählen? Ich liebäugel mit LYX0AG oder alternativ ETF110.


Auswahl Emerging Markets ETF
Bei ausschüttenden MSCI Emerging Markets ETF kommen m.E. folgende 2 in Frage:

 

  • COMSTAGE MSCI EMERGING MARKETS  ETF127
  • VANGUARD FTSE EMERGING MARKETS  A1JX51

Sowohl ETF127 als auch A1JX51 haben eine sehr gute 5-Jahres-Entwicklung.
A1JX51 ist aktuell Top-Preis ETF und spricht mich von der Bestandteile-Zusammensetzung stärker an.
Was meint ihr?

 

Sparplan-Mix
Verhältnis MSCI World zu MSCI Emerging Markets: 80/20 oder doch klassisch 70/30?
Oder für meine Zwecke nur einen MSCI World besparen (bspw. Rebalancing unnötig)?

 

Einmalinvest
scheibchenweise über die nächsten Monate/Jahre über höhere Monatsraten oder jetzt guter Zeitpunkt für Einmalinvest?
Wie ist euer Gefühl: "2018-Talfahrt" vorerst beendet oder in 2019 noch weiter sinkende Kurse zu erwarten?

 

Viel Unwissenheit und viele Fragen, ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen 🙂

6 ANTWORTEN

swolpoll
Experte ★★★
727 Beiträge

@Manulito: Herzlich willkommen und besten Dank für deine durchdachten Fragen!

 

Hier meine Antworthäppchen:

 

1. Deine Tabelle dürfte falsch sein. Du musst als Börsenplatz "Fondsgesellschaft in EUR" nehmen, nur dann werden die Ausschüttungen und damit die Rendite korrekt berücksichtigt. Die ETFs dürften sich dann stark annähern.

 

2. Der Finanzwesir sagt immer, es ist relativ wurscht welchen ETF man nimmt. Ich würde Top-Preis nehmen, dann sparst Du ein bisschen. Obwohl das langfristig auch den Kohl nicht fettmacht.

 

3. Ich liebe Vanguard. Die sind eine Art Genossenschaft und nicht gewinnorientiert wie alle anderen und daher meist günstiger. Ich habe mich sehr gefreut, dass Vanguard nun auf dem deutschen Markt aktiv ist. Ich würde immer Vanguard nehmen wenn es geht.

 

4. Für die Einmalinvestition würde ich ich momentan Salamitaktik wählen. Ich persönlich erwarte noch 12-18 unruhige Monate. Habe selbst meine Einmalinvestments auf 12 Monate gestreckt. Ist aber Geschmackssache, es gibt auch genügend Leute, die sagen jede Art des Markttimings ist zum Scheitern verurteilt. Und nichts anderes ist Salamitaktik.

 

Hoffe, dies hilft ein bisschen!

 

Gruß,

swolpoll

 

 

Joerg78
Mentor ★★★
2.726 Beiträge

Hallo @Manulito,

 

willkommen in der community!

 

Die Mischung MSCI World und Emerging Markets ist der Klassiker; üblich ist eine Mischung 70:30 (die ich auch so umsetze), aber es gibt sicherlich Gründe für eine höherere oder niedrigere Gewichtung von EM bzw. World.

Die Performance-Kennzahlen, die du herausgelassen hast, basieren wohl auf dem Handelsplatz "Xetra"; dieser kann allerdings dafür nicht hergenommen werden (Ausschütter haben da eine niedrigere Performance als Thesaurierer - der comstage ist erst seit rund einem Jahr ein Ausschütter). Zum Vergleichen musst du immer die "Fondsgesellschaft" (idealerweise in EUR) als Handelsplatz verwenden. Du wirst dann sehen: Groß sind die Unterschiede dann nicht mehr. 

Die laufenden Kosten sind eine Momentaufnahme, gerade der Wettbewerb sorgt eher für sinkende Kosten. Das gleiche gilt übrigens für die Top-Preis-ETFs, die werden von comdirect regelmäßig ausgetauscht.

Was ich nicht machen würde: Einen MSCI-World und einen FTSE Emerging Market-Index mixen, da sie nicht exakt Deckungsgleich sind (meines Wissens ist Südkorea anders einsortiert, aber da müsste ich nochmal nachschauen). Das FTSE-Pendant zum Emerging Market heißt "Developed World", der ETF hat die WKN A12CX1.

 

Ich selbst habe mich für die Vanguard-Varianten entschieden.

 

Möchtest du auf ein Rebalancing verzichten, wäre eine All-World-Variante anzudenken (der EM-Anteil ist da allerdings erheblich niedriger als bei einer 70:30-Variante); Vanguard hätte da z.B. die WKN A1JX52 im Angebot, Lyxor die WKN LYX00C.

 

Mit einem Sparplan würde ich sofort beginnen, der Cost-Average-Effekt glättet die Schwankungen. Die Einmalanlage kannst du ja splitten (oder den Betrag durch anfangs höhere Sparraten "verbrauchen"); ich persönlich(!) gehe die nächsten Monate von höchst volatilen Märkten aus mit einem eher negativen Trend. Ist aber nur meine persönliche unfundierte Meinung 🙂

 

Viele Grüße,

Jörg

 

 

 

GetBetter
Legende
7.273 Beiträge

Hallo @Manulito und herzlich Willkommen.

 

@swolpollund @Joerg78 haben schon die wesentlichen Anmerkungen gemacht. Ich stimme beiden uneingeschränkt zu.

Warum man MSCI und FTSE nicht mischen sollte steht übrigens hier detailliert erklärt.

 

 

Manulito
Autor ★
5 Beiträge

Danke für die schnelle Antwort!

Den Unterschied zwischen MSCI und FTSE habe ich gerade gegoogelt (MSCI vs. FTSE). Eine unterschiedliche Einstufung gibt es u.a. bei Südkorea und Polen. 

 

Zitat: "Trotz all dieser Unterschiede ist die Performance von MSCI World und FTSE Developed im Endeffekt fast identisch. Im Vergleich weichen die Wertentwicklungen von ETFs auf die beiden Indizes kaum voneinander ab. Das sollte sich auch in Zukunft kaum ändern.
Im Vergleich dazu sind die Unterschiede in der Wertentwicklung der Emerging Markets-Indizes ausgeprägter. Seit Auflage des Fonds entwickelte sich der Vanguard FTSE Emerging Markets (+40,72%) besser als ein ETF der Marke iShares auf den MSCI Emerging Markets (+33,69%). Auch in Zukunft ist hier eine kleine Abweichung zu erwarten. Die Performance könnte noch etwas auseinandergehen, da seit September 2018 neben Südkorea auch Polen bei FTSE den Aufstieg in die Developed Markets geschafft hat, während beide Länder im MSCI noch als Entwicklungsländer gelten. Insgesamt performen die beiden Indizes dennoch sehr ähnlich und werden sich vermutlich auch auf lange Sicht nicht sehr weit voneinander entfernen." 

 

Der Vanguard FTSE EM scheint aus meiner Sicht eine sehr gute Alternative (Kosten und Performance) zu sein. Jedoch würde ich in der Mischung eigentlich auf den Klassiker MSCI World setzen. 

Sollte man eher generell von einer Mischung MSCI und FTSE absehen oder ist das unterm Strich Geschmackssache?
    

t.w.
Legende
4.910 Beiträge

@Manulito  schrieb:

Sollte man eher generell von einer Mischung MSCI und FTSE absehen oder ist das unterm Strich Geschmackssache?    


Die Überkorrekten sprechen sich in der Regel gegen eine Mischung aus. In der Realtität wird es schnurzpiepegal sein. Das Wichtigste überhaupt ist: Du musst Dich wohlfühlen, dann ziehst Du es auch konsequent durch. Wenn Du also MSCI World und FTSE EM mischen möchtest, go for it 👍🏻

GetBetter
Legende
7.273 Beiträge

@Manulito  schrieb:

Sollte man eher generell von einer Mischung MSCI und FTSE absehen oder ist das unterm Strich Geschmackssache?   


Ich sage es mal so: Wenn Du jetzt auf der grünen Wiese anfängst und die freie Wahl hast, dann würde ich sie nicht mischen. Sachlich betrachten sind das 2 Puzzlestücke die nicht nahtlos zusammenpassen und daher bleibt bei mir immer so ein ungutes Gefühl (ich habe beide gemischt da ich es damals nicht wußte).

 

Andererseits hat @t.w. durchaus Recht: Wenn Du Dich mit der Mischung wohlfühlst, dann mache es. Ich glaube nicht, dass Dein Depotstand in 20 Jahren deutlich anders aussieht, nur weil Du Südkorea oder Polen untergewichtet hast.