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Einige Fragen als Aktienanfänger

paterminator
Autor
3 Beiträge

Liebe Community,

seit ein paar Wochen interessiere ich mich für Etf´s zur Geldanlage. Dazu habe ich mich in Literatur und Internet informiert, einige Fragen blieben aber, weshalb ich hier einfach mal meine "dummen Fragen" stelle und auf kluge Antworten hoffe.

Zunächst wird oft unterschieden, ob man direkt einen hohen Betrag anlegen will oder mit einem Sparplan nach und nach investieren möchte. Geht hier kein Zwischending?

Ich bin Student und mache ca. in 3 - 4 Jahren meinen Abschluss und kriege hoffentlich ein sicheres Gehalt. Zur Zeit habe ich ca. 30.000 € auf dem Konto von dem ich durch eine geregelte Wohnsitation und Nebeneinnahmen in den nächsten Jahren nicht allzu viel ausgeben möchte. Trotzdem bin ich mir unsicher, wieviel Geld ich nun in diversifizierte Etfs etc. investieren möchte und wieviel ich auf dem Girokonto lassen sollte. Bei zu vielem Geld in Wertpapiere mache ich mir sorgen, dass ich zu früh wieder Aktien verkaufen muss und das Geld für Auto und Miete ( in 5-10 Jahren) oder eigenem Haus ( in vielleicht 15 Jahren) brauche , obwohl ich wenn möglich auf lange Sicht über Jahre bzw. Jahrzehnte bei einem Plan, der natürlich immer rebalanciert wird, bleiben möchte. Allerdings beschränkt das auch die Rendite zu viel Geld auf dem Konto ohne wirkliche Zinsen zu lassen. Wieviel würdet ihr investieren? Weiterhin möchte ich später wie in einem Sparplan, wenn ich fest verdiene Aktien zukaufen also praktisch einen Mix aus "Einmalinvestition" und Sparplan haben, gibt es auch ETFs, die für diesen Mittelweg geeignet sind?

 

Meine 2. Frage bezieht sich auf die Steuern. Nachdem ich mich mit den neuen Investmentsteuergesetzen ab 2018 beschäftigt habe, stellt sich mir trotzdem noch die Frage wie das mit den 801€ Freibetrag/ Jahr läuft und auf was sich diese beziehen. Dazu habe ich leider noch keine genaue Erklärung gefunden, die mir nützt.

 

Ich hoffe ihr habt Nachsicht mit meinen "Anfängerfragen" und könnt mir helfen.

 

Lieben Dank 

3 ANTWORTEN

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Hallo @paterminator

 

zur ersten Frage:

ich würde Dir raten bei den 30.000€ nicht zu viel Risiko einzugehen, wenn sich Deine finanzielle in 3-4 Jahren ändern wird. Es wird allgemein empfohlen 2-3 Netto-Monatsgehälter auf liquiden Konten (z. B. Tagesgeld) vorzuhalten. Leider momentan mehr oder weniger zinslos. Vielleicht liest Du auch einmal in das Thema Rentenfonds oder so ein. Das wäre noch etwas weniger riskant als ein Aktienfonds (oder ETF).

 

Konkrete langfristige Pläne (>10 Jahre) sind alle ehrbar aber nicht das Papier wert auf die Du sie schreibst. Wer weiß ob wir dann noch den Euro oder die EU haben, oder vielleicht sogar die Vereinigten Staaten von Europa. Wer weiß welche Anlageprodukte nach den ETFs kommen werden. Da Du nicht festlegen musst würde ich es auch nicht tun. Es reicht, wenn Du eine grobe Idee davon hast und dass Du Dir bewusst wirst wieviel Risiko Du zu tragen bereit bist.

 

Ich würde mich auch nicht an der Frage aufhängen ob ein ETF kostenlos gehandelt werden kann. Die Tradingkosten liegen bei 1,5%. Die 1,5% zahlst Du für jeden Euro nur einmal (beim Kauf). Das gilt für Sparpläne wie für Einmalinvestments. Wenn die 1,5% Dir die Rendite verhageln ist es der falsche ETF 😉 Man kann da nen Euro sparen - aber es ist nicht kriegsentscheidend. Die Aktionspreise sind Dir ja auch nicht für die Zukunft garantiert. Ein anderer Broker hat dann wieder andere ETFs in der Werbung. Kurzum: Auf die günstigen Ordergebühren kannst Du Dich nicht verlassen. Such Dir was Nettes aus; etwas mit relativer Stärke und habe ein Auge drauf.

 

zur zweiten Frage:

die 801€ Freibetrag beziehen sich auf Deine Kapitaleinkünfte (Zinsen, Dividenden, Spekulationsgewinne). Beispiel: Du bekommst 100€ Dividende. Dein offener Freibetrag reduziert sich von 801€ auf 701€. Gespart hast Du dann die Steuern auf die 100€. Also die 25€ plus Soli und Kirche. Die 801€ beziehen sich nicht auf die Steuerlast.

tmmd
Experte ★★
276 Beiträge

Moin hier hier der Community,

 

es ist schön, wenn man sich selbst als Student den Luxus einer Wertpapieranlage leisten kann und das dann auch machen will. Ich würde an deiner Stelle ca. 20.000 € in ETF anlegen. Und dann würde ich mich an den Rat vom alten Kostolany halten: "Legen Sie Ihr Geld in Aktien an, kaufen Sie sich dann Schlaftabletten und schlafen Sie dann 10 Jahre. Wenn Sie aufwachen, schauen Sie in Ihr Depot.".

 

Okay, den Teil mit den Schlaftabletten kannst weglassen, aber dich an den Rest halten.

 

Von den restlichen 10.000 € würde ich die Hälfte auf dem Girokonto belassen oder auf ein (schlecht verzinstes) Tagesgeldkonto packen und die andere Hälfte vielleicht für 12 Monate in ein Festgeld packen und dann ggf. immer wieder verlängern.

 

Was die Kosten angeht: zum einen gibt es Dinge wie die Top-Preis-ETF bei codi, die du kostenfrei kaufen kannst, zum anderen gibt es auch andere Banken bei denen grundsätzlich keine Kaufkosten anfallen. Im besten Fall einfach mal vergleichen. Bei 20.000 € Investment sind Kaufkostenunterschiede von 1,5 % halt auch schon mal 300 €.

 

Ich wünsche dir ansonsten viel Spaß mit deinen Investments. 🙂

NordlichtSH
Mentor ★★
1.820 Beiträge

Auch wenn es für Tagesgeld derzeit so gut wie keine Zinsen gibt, würde ich die Liquiditätsreserve nicht auf dem Girokonto lassen, sondern auf ein Tagesgeldkonto umparken. Einfach damit der hohe Kontostand des Girokontos nicht zu spontanen Geldausgaben verführt.

 

Ich habe auf dem Girokonto immer nur das Geld, das ich für meine regelmäßigen Ausgaben benötige.

 

Wenn du natürlich so diszipliniert bist, dass du nicht spontan Geld für Unnötiges ausgibst, ist so eine Trennung nicht nötig.