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ETFs, risikofreier Portfolioteil

commonsense
Autor
2 Beiträge

Hallo an die Community,

 

meine Ausgangssituation: möchte einen ETF Sparplan einrichten und habe mich dazu mit Kommer beschäftigt, sowie die entsprechenden Artikel hier gelesen.

Mich würde interessieren, wie Ihr im Moment den von Kommer vorgeschlagenen "risikofreien Portfolioanteil" von 30% interpretiert.

Habt Ihr Anleihen oder sonstige Rentenwerte bereits im Depot und wartet ab?

Bespart Ihr diesen Anteil weiterhin in Form von Anleihe-ETFs mit 30%?

Bezeichnet Ihr Nicht-ETF-Werte als Euren "risikofreien" Anteil, wie Tagesgeld o.ä.?

 

Viele Grüße und Danke im voraus für Eure Antworten,

commonsense

9 ANTWORTEN

paba
Mentor
888 Beiträge

Hallo @commonsense,

 

herzlich willkommen in der Community.

 

Ich halte nicht viel davon, auf Auguren wie Gerd Kommer zu hören. Man sollte sich seine eigene Meinung bilden. Als ich zuletzt auf einen solchen Experten gehört habe (liegt mehr als 20 Jahre zurück), bin ich richtig auf die Schnauze geflogen. Ich glaube auch nicht, dass es so etwas wie einen „risikofreien Portfolioanteil“ überhaupt gibt (zumindest nicht, wenn damit gemeint ist, dass man damit garantiert keine Kaufkraft verlieren will). Das hat man ja zuletzt gesehen als die angeblich „völlig risikolosen“ Geldmarktfonds in der Finanzkriese 2008 abgestürzt sind. Das Risiko kann man nur versuchen so weit wie möglich zu minimieren. Das geht meiner Meinung nach am besten, wenn man sich möglichst breit aufstellt und in viele Aktien, Länder und Währungen investiert und einen möglichst langen Anlagehorizont mitbringt. Der MSCI World ist ein hervorragender Index für den Einstieg. Bei comdirect gibt’s den ComStage MSCI World (ETF110) als Sparplan gerade kostenlos. Wenn du noch einen Europa-Bias dazu möchtest, kann du ja noch den ComStage STOXX Europe 600 (ETF060) dazu nehmen oder falls du Amerika glaubst, den ComStage S&P500 (ETF012), ebenfalls beide derzeit kostenlos als ETF-Sparplan bei comdirect.

 

Renten sollte man meiner Meinung nach derzeit eher meiden. Die haben zurzeit mehr Risiko als Gewinnaussichten (in einigen Jahren, wenn die Zinsen mal wieder auf Normalniveau gestiegen sind, könnte sich das natürlich ändern).

 

Gruß paba

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Hallo @commonsense,

 

ich machs mal ganz kurz: Ich halte meinen "risikolosen" Teil der Geldanlage in Tages- und Festgeld (als es noch höhere Zinsen gab, wurde dieses abgeschlossen). Von Anleihen habe ich keine Ahnung.

 

Zum MSCI World-ETF möchte ich ergänzen, dass dort ca. 60 % USA vertreten ist. Meiner Meinung nach ist ein geeigneter "Gegenspieler" zum MSCI World-ETF ist meiner Meinung nach ein ETF auf den MSCI Emerging Markets. MSCI Wold 70% und Emerging Markets 30 % ist ein gängiges Modell.

 

Dies ist nur meine Meinung, stellt daher keine Anlageberatung dar. Nach dem Lesen anderer Beiträge halten  deswegen manche ganze Rechtsabteilungen aufrecht. 😉

 

Grüße aus Dresden

Sonni

eckhardschnell
Experte ★★★
663 Beiträge

Hallo @commonsense,
Wenn ich noch jünger als 40 wäre, dann würde ich aktuell komplett auf ETF-Anleihen verzichten und nur in Aktien ETF setzen. Daa ich aber deutlich älter bin nutze ich auch Anleihe ETF's
Ich hab in meinem ETF-Portfolio, trotz der vorherrschenden Meinung Anleihen sind zur Zeit Mist, den folgenden ETF

iShares Global Corporate Bond EUR Hedged UCITS ETFISIN IE00B9M6SJ31,
WKN A1W02Q (Detail Info hier)

Ich hab absichtlich ein Global Bond gewählt weil mir die Euro Anleihe ETF alle ein wenig zu wenig Werte im Portfolio haben und halt nur Europa abbilden. 

Grüße

Eckhard

dg2210
Legende
6.194 Beiträge

Hallo @commonsense,

 

eine deiner Fragen hast du quasi schon selbst beantortet:

"risikolos" ist alles, was im Wert nicht schwank, d.h. Bargeld und Guthaben auf Giro- und Tagesgeldkonten bei Banken, die von der BaFin beaufsichtigt werden und MItglied in einer Einlagensicherungsorganisation sind.

 

Alles andere, insbesondere alles, was an einer Börse gehandelt wird, ist nicht risikolos.

 

 

baha
Mentor ★★★
2.671 Beiträge

Mein risikofreier Anteil sind alte Bausparverträge, mit deutlich über der Inflationsrate liegender Verzinsung. Die werde ich nutzen, so lange das möglich ist.

 

Würde ich heute aufgrund der Abschlusskosten so niemals wieder abschließen, aber ganz so schlecht fahre ich damit dann doch nicht, wie man jetzt sieht.

dg2210
Legende
6.194 Beiträge

baha schrieb:

Mein risikofreier Anteil sind alte Bausparverträge, mit deutlich über der Inflationsrate liegender Verzinsung. Die werde ich nutzen, so lange das möglich ist.

Ich wünsche dir viel Glück! Viele Bausparkassen versuchen, "Altkunden" loszuwerden, entweder durch Kündigung und/oder durch Drehen an der Gebührenschraube.

baha
Mentor ★★★
2.671 Beiträge
Danke! Bis jetzt kamen nur vermeintliche Lockangebote, die Verträge selbst (zu unterirdischen Konditionen) zu kündigen und eine Reduzierung der maximalen jährlichen Einzahlung.

Ich beobachte die Situation auch. Nach den letzten Gerichtsurteilen gebe ich mir noch ein paar Jahre, bis ich von der BSK gekündigt werden kann. Danach werde ich eben weitersehen (und ggfs. Zinsrückgänge schlucken) müssen.

commonsense

Hallo @dg2210

ja, so verstehe ich es auch, risikolos ist eben an der Börse nicht zu 100% möglich.

 

Andererseits bezahlt man für die Sicherheit, indem ja die Zinsen - falls es welche gibt auf Tagesgeld oder Festgeld - niedriger als die Inflationsrate sind (außer man ist in der glücklichen Lage, noch einen alten Bausparer zu haben 🙂 )

 

 

dg2210
Legende
6.194 Beiträge

Hallo @commonsense : ja, so isses.

 

Die oft propagierte 70/30 Aufteilung ist  komplett willkürlich gewählt, wichtiger ist die absolute Höhe des Betrages und die Risikotragfähigkeit des Anlegers.

 

Nach der 30/70-Regel sollte Warren Buffet ca 15 Milliarden Dollar in Bar oder auf dem Girokonto als risikolose Reserve haben; tatsächlich stecken mehr als 99% seines Vermögens in Aktien.

 

Andererseits kann man einen Kleinanleger mit 1000 EUR Vermögen nicht sagen, dass 300 EUR Bargeld als risikolose Reserve reichen. 

 

Zusätzlich muss man den Begriff Portfolioanteil richtig interpretieren. Das bedeutet eben nicht einen bestimmten Prozentsatz deines Depots bei der comdirect, sondern einen Anteil an deinem gesamten Vermögen, einschliesslich dem Wert deiner Arbeitskraft.

 

Hier in der community gibt es ein z.B. paar C4-Professoren, diese gehen bis zu ihrer Emeritierung mit ca 6000 EUR/Monat (netto) nach Hause. In 20 Jahren

macht das knapp 2 Millionen EUR. Diese Summe ist dann der risikolose Anteil; der Prof. kann ruhig für 5 Million einen Aktien-ETF kaufen und ist dann bei einer 30/70 Aufteilung.

 

Ein kleiner selbständiger Einzelhändler hat das gleiche monatliche Einkommen, aber der steht unter Druck von amazon&co.  Das ist dann eben kein risikoloser Anteil.