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ETF Sparplan - Comstage, Lyxor, usw.?

kommdirekt
Autor ★★
26 Beiträge

Guten Abend zusammen! Smiley (zwinkernd)

Ich bin neu hier und würde gerne einen Teil meiner ersten verdienten Euronen in einen ETF-Sparplan stecken.

 

Ich habe mich hier nun schon mal etwas umgeschaut und festgestellt, dass Neulinge am wenigsten falsch machen können, wenn sie in einen breit diversifizierten ETF investieren, beispielsweise in die Abbildung des MSCI World.

Dabei scheint es verschiedene Anbieter zu geben (comstage, Lyxor, etc.), welche alle ETFs auf besagten Index anbieten.

 

Da es scheinbar doch einige Dinge zu beachten gibt, bitte ich um Entscheidungshilfe von alten Hasen hier.

Von Lyxor habe ich einen ETF gefunden, den ich ohne Ordergebühren besparen könnte ("Top-Preis-ETF"): LYX0AG

Ein entsprechendes Äquivalent von comstage scheint dieser ETF hier zu sein, der allerdings pro Ausführung 1,5% kostet: ETF110

 

Ein offensichtlicher Unterschied liegt wohl in den laufenden Kosten (TER). Der ETF von Lyxor ist geringfügig teuerer, dafür allerdings ohne Ordergebühren besparbar.

 

Schaue ich mir die Performance über die letzten 5 Jahre an, sehe ich allerdings recht deutlichliche Abweichungen:

 

etf110.PNGlyxor etf.PNG

 

Nun stehe ich vor der Frage, welchen der beiden ETFs ich nun besparen sollte.

Bilden nicht beide ETFs den selben Index ab? Geringfügige Abweichungen würde ich verstehen, aber wie können sich die beiden Fonds performancetechnisch denn so stark unterscheiden?

Und macht es zudem Sinn, 30% der Sparrate evtl. in einen MSCI Emerging Markets-ETF zu stecken, wie es in einem anderen Thread einmal vorgeschlagen wurde?

 

Entschuldigt mich für die dummen Fragen, ich treibe mich hier erst seit etwa 2 Wochen rum und es gibt so viel zu beachten .. Smiley (Zunge)

9 ANTWORTEN

Joerg78
Mentor ★★★
2.726 Beiträge

Guten Abend,

 

Willkommen im Forum! Ich glaube, du hast dir die jeweiligen Kurscharts, aber nicht Performance-Charts angeschaut. Der Performance-Chart berücksichtigt auch Ausschüttungen, der Kurschart nicht (der Lyxor ist ausschüttend, der Comstage erst seit Kurzem).

Wie Du hier sehen kannst, sind die beiden Performance-Linien praktisch deckungsgleich.

Ich an Deiner Stelle würde wahrscheinlich aufgrund des kostenfreien Sparplanes den Lyxor wählen.

 

Ob Du Emerging Markets mit dazunehmen willst oder nicht, ist Geschmacksache. Ich habe sie dabei (im Verhältnis 70:30), da ich möglichst viele Länder abdecken will. World + EM ist auch die Standard-Variante.

 

Übrigens gibt es keine dummen Fragen 🙂

 

 

Viele Grüße,

Jörg

 

kommdirekt
Autor ★★
26 Beiträge

Ups, das macht natürlich Sinn. Danke Dir!

Da der Performanceunterschied ja praktisch wirklich nicht vorhanden ist (hier ist TER schon mit drin denke ich?), werde ich mich dann wohl aufgrund der Kostenersparnis für den LYX0AG entscheiden und den LYX0BX hinzunehmen.

 

Hatte schon Ende letzten Jahres überlegt einzusteigen, aber da wurde mir immer gesagt, dass zur Zeit alles zu teuer wäre. Jetzt scheint es wohl eine Kurskorrektur gegeben zu haben, also wann sonst wenn nicht jetzt? Mal schauen wie unruhig das Schiff dieses Jahr segeln wird. Viel hab ich (noch) nicht zu verlieren. Smiley (überglücklich)

Hoffe nur

Joerg78
Mentor ★★★
2.726 Beiträge

Das jetzt war eine Korrektur, irgendwann wird es auch einen Crash geben - nur weiß niemand, wann und wie stark der ausfallen wird. Das Wichtigste bei Sparplänen (die langfristig angelegt sind) ist es, in solchen Situationen Ruhe zu bewahren (nicht unbedingt leicht, wenn plötzlich alles im Depot tiefrot ist), keine Panikverkäufe zu unternehmen und weiter zu sparen!

chi
Mentor ★
1.134 Beiträge

Ja, wenn die Entwicklung für zwei eigentlich gleiche ETFs so auseinandergeht, dann liegt es eigentlich immer entweder an ausschüttend vs. thesaurierend (wie hier) oder an der Währung, also z.B. ein Chart in Euro und einer in Dollar.

 

Bei den Kosten würde ich noch bedenken, daß die laufenden Kosten sehr viel wichtiger werden als eventuell einmalige Kosten beim Kauf – jedenfalls wenn man die ETFs viele Jahre lang bespart, was ja das Ziel sein sollte. Insbesondere die Emerging-Markets-ETFs aus der jetzigen Top-Preis-Aktion sind alle so teuer, daß ich lieber einen anderen nehme, bei dem ich die 1,5% Sparplangebühr zahlen muß. Dafür ist die TER nur 0,25% pro Jahr.

kommdirekt
Autor ★★
26 Beiträge

Hallo chi,

danke für den Einwand! Ist die TER denn fix? Der ETF127 hat zwar gerade nur 0,25%, aber kann ich denn bei einem so großen Anlagehorizont sagen, was in 30-40 Jahren sein wird?

 

Grüße

chi
Mentor ★
1.134 Beiträge

Nein, die Eigenschaften der Fonds können sich ändern. (Siehe gerade die Umstellung von thesaurierend auf ausschüttend bei den Comstage-Fonds, aus Anlaß der Investmentsteuerreform.) Auch ist die TER nicht das Maß aller Dinge, was die Kosten angeht, aber immerhin ein wichtiger Anhaltspunkt.

 

Der Trend geht allerdings zu immer billigeren ETFs – was auch logisch ist, weil die Kosten nicht proportional zum verwalteten Vermögen ansteigen. Die TER zu erhöhen, wäre außerdem richtig schlechte Werbung für eine Fondsgesellschaft, so daß sie das um fast jeden Preis vermeiden wird.

 

Senkungen kommen eher mal vor; insofern wäre es denkbar, daß ein heute teurer Fonds (z.B. 0,45%, gegenüber 0,25% bei der Konkurrenz) irgendwann nur noch 0,10% kostet, während die Konkurrenz bei 0,25% stehengeblieben ist. In der Realität machen die Fondsgesellschaften aber, statt die TER existierender ETFs zu senken, lieber eine neue, billigere Generation von Fonds auf. Dann kann man preissensible (Neu-)Kunden auf diese günstigen Fonds verweisen und weiterhin die hohen Verwaltungsgebühren von denjenigen kassieren, die noch auf alten Anteilen sitzen.

 

Also: Die Zukunft ist immer ungewiß. Bei einem Unterschied von nur 0,10% in den jährlichen Kosten haben sich 1,5% einmalige Gebühr aber schon in 15 Jahren amortisiert, falls der Fondskurs unverändert bleibt. Wenn der Fonds Gewinne einfährt (was wir ja hoffen), geht es noch schneller; ebenso natürlich, wenn der Unterschied größer als 0,10% ist.

Joerg78
Mentor ★★★
2.726 Beiträge

Ich möchte noch darauf hinweisen, dass eine Aussage wie "ETF X hat einen um 0,1%-Punkte geringeren TER als ETF Y, deswegen performt ETF X besser" nicht unbedingt richtig ist. Denn: Die Performance eines ETFs wird auch durch Dinge wie Tracking Error (wie gut schafft es der ETF, dem Index zu folgen? => Abweichung vom Index) oder Wertpapierleihe (Zusatzerträge) beeinflusst wird.

In diesem Fall (MSCI World) hat aber der comstage tatsächlich besser performt als der Lyxor. 

Xeronimo
Experte
93 Beiträge

@Joerg78:

 

Fressen denn bei längerfristigen ETF-Sparplänen die Produktkosten nicht ordentlich Rendite? Diese steigen ja kontinuierlich, Jahr für Jahr ... 

 

Warum wäre ein Index-Zertifikat nicht längerfristig gesehen besser?

 

Danke!

Joerg78
Mentor ★★★
2.726 Beiträge

Hallo @Xeronimo,

 

die Auswirkungen von Produktkosten kannst du recht einfach auf dieser Seite simulieren.

Index-Zertifikate sind teilweise günstiger als ETFs (in Einzelfällen soll der Spread - über den die Kosten oft abgebildet werden - bei 0 liegen). Allerdings hast du bei Zertifikaten ein Emittentenrisiko und gerade bei langfristigen Investments wäre mir das einfach zu heikel. Über o.g. Link kannst du aber die Kosten und deren Auswirkungen wunderbar simulieren (natürlich nur auf Basis der aktuellen Zahlen - die Kosten werden sich im Laufe der Zeit ändern, wobei ich bei ETFs noch eher von leicht sinkenden Kosten ausgehe).

 

Viele Grüße,

Jörg