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ETF Anlage Value Averaging

20 ANTWORTEN

Listener
Experte ★★
311 Beiträge

Ich habe das Mal vor einigen Jahren in einem Blog gelesen und seitdem verfolge ich diese "Strategie" sehr abgewandelt:

Ich habe eine Excel Liste, in der ich quartalsweise überprüfe, ob der angenommene Wert zu  Depotwert passt, oder ob der Depotwert zu hoch ist. Wenn der Depotwert zu viel abweicht, pausiere ich meine Sparraten für 1,2 oder 3 Monate. Ich verkaufe allerdings nicht, sondern fülle nur mein Verrechnungskonto mit Kapital. 

 

Wenn der Markt erkenntlich sinkt, kaufe ich nach, auch wenn der Depotwert immer noch über meinem angenommen Wert liegt. 

Mein Weg ist also super abgewandelt und ist nur noch von der Grundidee inspiriert. Zumindest hatte ich im März dadurch entsprechend Geld auf dem Verrechnungskonto und konnte meine ETFs nochmal günstig einkaufen. 

 

Ob das ganze funktioniert, kann man denke ich sowieso erst im Nachhinein sagen, ich fühle mich damit aber wohl und das ist ja die Hauptsache. Vielleicht ist noch erwähnenswert, dass meine monatlichen Sparraten entsprechend hoch sind, da können die Werte schon ein wenig schwanken. 

Marin
Mentor ★
1.160 Beiträge

Ich verstehe den Ansatz, kann ihn aber in diesem konkreten Fall nicht nachvollziehen. Du hast also ein "mittleres sechstelliges Depot" auf dem MSCI World? Sagen wir 500.000€. Wenn der ETF ein Ausschütter ist, reden wir hier von Dividendeneinnahmen im hohen vierstelligen oder sogar fünfstelligen Bereich pro Jahr. Und da ist nun die Frage, ob man die Sparrate pro Monat zur Sicherheit vielleicht ab und an mal aussetzen oder um ein paar Euro anpassen sollte? Klingt mir sehr nach klassischen Overthinking.

 

Bei solch hohen Depots würde ich Risikomanagement eher über Assetklassen betreiben als mühsam manuell jeden einzuzahlenden Euro zu managen.

ae
Mentor ★★★
2.937 Beiträge

Dank an @Dr. Snuggles , da hast Du Dir aber richtig Mühe gegeben! Ich bin nicht wirklich davon überzeugt. Darum lass ich mal andere Deine Ergebnisse überprüfen 😉

 

@Listener : diese "abgeschwächte" Form klingt auch interessant.

Wenn man noch den Bezug zum Gesamtdepot weg rationalisiert so könnte man die monatliche Sparrate aufs Verrechnungskonto, die Sparpläne bei dem Mindestbetrag belassen und bei Rücksetzern eben mal erhöhen.

 

Ob das was bringt? Ich grüble noch…

 

gruss ae

—————————
>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden

Dr. Snuggles
Experte ★★
475 Beiträge

Ich hab noch mal nachgeprüft. In der verlinkten Excel-Tablelle ist leider ein Fehler bei der Ermittlung der ganzzahligen zu kaufenden Anteile drin und wie sich das dann auf die Investitionssumme auswirkt. Also bitte nicht blind übernehmen (falls es einer vorhat) und die Werte versuchen zu verstehen.

Durch den Fehler dreht sich dann auch das Bild, dass es sich auch bei niedriegeren Raten zu lohnen scheint.

Ihr Nickname
Experte ★★★
636 Beiträge

Danke, @Dr. Snuggles , dass Du Dir die Mühe gemacht hast, es an konkreten Kursen nachzuvollziehen.

Mir fehlt in Deinen Annahmen leider der wichtigste Punkt. Vielleicht erwähnst Du ihn auch in der Liste, aber ich erkenne ihn nicht:

Welcher Wertzuwachs des bereits investierten Geldes wird als Annahme dafür genommen, wie sich der Depotwert zu entwicklen hat?

Darüber wird ja signifikant beeinflusst, wieviel Geld letztlich als Rücklage zur Verfügung steht, daher finde ich das immens wichtig.

Und: Du hast diesen angenommenen Wertzuwachs fest über die gesamte Laufzeit beibehalten und nicht zwischendurch angepasst, richtig?

 

Listener
Experte ★★
311 Beiträge

Ich will jetzt hier wirklich keine Blogs promoten, habe aber den entsprechenden Blogpost gefunden, den ich in meinen Beitrag von gestern gemeint habe. Vielleicht ist das für den ein oder anderen ja interessant: https://www.junginrente.de/value-averaging/

Dr. Snuggles
Experte ★★
475 Beiträge

@Ihr NicknameHatte ich das nicht reingeschrieben? Blöd. Also ich bin von einer regelmäßigen Steigerung um die Sparrate ausgegangen, so wie es in der von mir verlinkten Excel-Tabelle gemacht wurde. Heißt, dass ich keine Erhöhung der Sparrate und auch keine prozentuale Steigerung des Deportwerts berücksichtigt hatte.

Nachdem ich den Fehler in der Excel-Tabelle entdeckt hatte, hab ich allerdings auch noch eingebaut, dass sich meine Sparrate steigern kann (ab dem ersten Monat eines Jahres) und auch der erwartete Zuwachs im Depot gesteigert werden kann (auch ab dem ersten Monat des Jahres). Viel Unterschied macht es tatsächlich dann nicht mehr in der Performance. Weiß nur noch nicht, ob das ein Fehler in der Matrix ist oder ob es stimmt. Hab gestern Abend dann erst mal Pause gemacht.

Wer möchte kann sich gerne bei mir per PN melden und ich sende die Excel-Tabelle dann zu. Geht hier im Forum leider nicht als Anhang.

Ihr Nickname
Experte ★★★
636 Beiträge

@Dr. Snuggles wrote:

Also ich bin von einer regelmäßigen Steigerung um die Sparrate ausgegangen, so wie es in der von mir verlinkten Excel-Tabelle gemacht wurde. Heißt, dass ich keine Erhöhung der Sparrate und auch keine prozentuale Steigerung des Deportwerts berücksichtigt hatte.


Danke für die zusätzliche Erklärung. Dann ist die Wertsteigerung des investierten Kapitals nur "real" über die Kurse eingeflossen, aber musste sich nicht an der geplanten Wertsteigerung messen lassen.

 

Dadurch investierst Du jeden Monat potenziell etwas weniger und die Rücklagen fallen dadurch auch üppiger aus. Dadurch wird das "Risiko", nicht genug Kapital für Nachschüsse zu haben, natürlich reduziert.

 

Ich will das gar nicht bewerten, aber es ist eine Abweichung von der Strategie, soweit ich sie verstanden habe.

Mich würden noch andere Szenarien, insbesondere längerfristige interessieren, denn

  • wir sagen allgemein "Zeitraum schlägt Zeitpunkt" und das muss hier dann eigentlich auch zu beobachten sein. Durch das Bilden der Rücklagen ist man nicht frühestmöglich investiert.
  • bei einem stetig steigenden Markt muss es irgendwann so sein, dass meine Wertsteigerung die theoretischen jährlichen Einzahlungen übersteigt.
    • Extrembeispiel zur Verdeutlichung: Depotwert 300k, Einzahlungen/Jahr 12k. Bei >4% Wertsteigerung brauche ich theoretisch keine Einzahlungen mehr leisten. Bedeutet aber auch: Mein Geld liegt im Extremfall die nächsten 10 Jahre rum und arbeitet nicht mehr mit.

 

 

Weiß jemand einen schon lange existierenden World-ETF und kennt die dazu passende Quelle für historische Kurse, dann würde ich das nehmen um es mal mit den Überlegungen zur Langfristigkeit konkret nachvollziehbar zu machen.

 

GetBetter
Legende
7.273 Beiträge

@Ihr Nickname  schrieb:

Weiß jemand einen schon lange existierenden World-ETF und kennt die dazu passende Quelle für historische Kurse, dann würde ich das nehmen um es mal mit den Überlegungen zur Langfristigkeit konkret nachvollziehbar zu machen.


Laut justetf.com ist der älteste thesaurierende ETF auf den klassischen MSCI World der DBX1MW von Xtrackers (aufgelegt am 19. Dezember 2006).

 

Historische Kurse findest Du auf ariva.de.

Unten rechts lassen sich die Kurse für beliebige Zeiträume als csv runterladen.

ssi2020
Autor ★★
37 Beiträge

Wow - erstmal vielen Dank für eure Anworten und auch für die weiteren Links und die Berechnungen!

 

Auf der einen Seite bestärkt es mich, das VA weiter zu verfolgen, wobei ich dann eigentlich auf die Verkäufe verzichten würde. Das war sowieso einer der Punkte, die mich am meisten haben Zweifeln lassen.

 

Auf der anderen Seite, weiss ich nicht, ob es den Mehrwert für mich hat und ich nicht doch mit einem einfachen Sparplan einfacherer und vielleicht sogar mit mehr Rendite fahren würde... 

 

Ich glaube, es handelt sich tatsächlich um ein Overthinking, obwohl ich die Theorie dahinter eigentlich sehr spannend finde.