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Der Stein der Weisen: der "richtige" Abstand beim Trailing Stop

Matzilein
Experte ★★
432 Beiträge

Ich weiß: die unendliche Geschichte. Aber je höher wir kommen, umso tiefer können wir fallen. Zunächst habe ich alle Fangnetze auf 20% eingestellt. Die Ideen dahinter: man schaue sich die Charts von DAX, MSCI Welt usw. an: Abstürze von 50 oder gar 75%-Punkten hat es gegeben (2000, 2008). Da hat alles Verteilen nichts geholfen, die Eier in den Körben waren stark ramponiert. Dazu kam dann die elend lange Zeit bis zur Erholung, z.T. 8 Jahre bis zum Ausgleich.

Meine Theorie: auch Verkaufen kostet, aber die Kosten für Verkäufe beim Auslösen des Stops können nie so hoch ausfallen, wie der weitere Verlust (selbst wenn es "nur" der Buchwert sei) nach Unterschreiten des Limits bis ins Tal der Tränen. Das geparkte Geld mag zur zeit keine Zinsen bringen, aber es ist nicht "weg" - ich nehm es, wenn es wieder nordwärts geht und kaufe die abgestoßenen Aktien zum niedrigen Kurs.

Die Frage ist: was ist der "richtige" Abstand? Ein Maß mag die Volatilität sein, aber reicht das? Ich gehe von einem Anlagehorizont von 5-8 Jahren aus und von abnehmender Experimentierfreude.

 

In der Hoffnung, eine interessante Diskussion losgeterten zu haben, verbleibe ich mfG.

6 ANTWORTEN

Zargoras
Mentor ★★
1.528 Beiträge

@Matzilein

 

da ich mich in dem Anlageverhalten ein wenig eider erkenne möchte ich mich hier auch mal etwas beteiligen, grundsätzlich ist 20% sehr hoch gewählt, würde ich aber bei meinem Investment in Blackberry auch so handhaben, da es eine relativ hohe Volatiltät aufweist ( will ja nicht bei jede Marktbewegung ausgestoppt werden) wobei das bei anderen Werten eventuell schon zu hoch Angesetzt wäre, siehe Aurelius, da das Unterschreiten entdscheiden ist also Kurs 10 Euro trailing Stop bei 20% hieße auch ein Ausführungskurs von 2 Euro, wenn zu den anderen nicht ausgeführt werden kann, also ist es eine sehr Individuelle angelegenheit.

eckhardschnell
Experte ★★★
663 Beiträge

@Matzilein

Gute Frage das treibt mich auch schon ewig um und ich bin auf der Suche nach was verlässlichen nicht emotionsgetriebenen. 20% hört sich erstmal viel an, aber ist das für ein Langfristinvestment auch ok. Ich halte nun schon seit Jahren die Apple Aktie und da gab es 2015 bei 120Euro einen Rückgang auf 80Euro also ca 30%. Verkaufen ist ja dann eine Sache aber wann steige ich ggf. wieder ein? Aktuell steht Apple bei ca. 140Euro. Nur wer weiß das vorher.   Bin auch gespannt auf die Diskussion hier.
Aktuell setzte ich nur mental einen Stop Loss aber das funktoniert nicht immer. Meine Experimentierfreude lässt auch nach,  bin zwar erst 53, aber ich kann nicht mehr so entspannt 8 Jahre warten bis zum Ausgleich. Deswegen werde ich wohl einige Langfristinvestments behalten und sonst in ETF's gehen. Bei den anderen kurzfristigen Investments werde ich ich dann wohl zischen 15-20% als Limit setzen.
Vielleicht ist das für mich die Lösung.
Grüße
Ecki

kölle58
Mentor ★★★
2.021 Beiträge

Guten Morgen zusammen,

 

eine sehr Interessante Diskussion.

 

Ich persönlich halte es bei meinen "Perlen", wie zb. Alphabet,Facebook, bet at home

mit relativen hohen TSL Kursen, die so zwischen ca. 30 - 35 % liegen.

 

In den nächsten Tagen, werde ich diese wieder setzten, da ich für mehrere Wochen nicht da bin.

Mit dieser Variante bin ich bisher gut gefahren.

Einzig bei Apple hatte es mal nicht geklappt.

 

Wie Eckhard schon erwähnt, liege ich bei anderen Papieren auch bei ca. 10 - 20 %

 

Aber auch nur dann wenn ich mal länger keinen zugriff habe,

oder es Zocker Papiere, wie zuletzt Staramba oder Geely sind.

Ansonsten setzte ich keine Kurse...der Ruhestand steht vor der Tür,und ich habe noch mehr Zeit.

 

Ich wünsche allen einen schönen und erfolgreichen Tag.

 

Sonnige Grüße aus

kölle

 

 

Matzilein
Experte ★★
432 Beiträge

Da ich mich heute mal wieder mit dem Thema befasst habe, muss ich nachlegen. Es gibt Banken, da gibt es nur Daten zu 1, 3 und 5 Jahren. Das hilft in der Betrachtung nur bedingt. Ein Papier kann hier 10-15 oder auch 20% max. Verlust aufweisen, bei 10 Jahren sind es oft schon 50-60%. Das bedeutet: steht der Weltuntergang vor der Tür, ist es Wurst ob ich 10 oder 20% absichere. Dann orientiere ich mich nach Einstandskurs und Volatilität, damit etwas übrig bleibt und damit nicht zu schnell ausgelöst wird. Zu den Unschärfen kommt, dass nicht bei 10 oder 20% verkauft wird, sondern ab 10 oder 20%, also ab der Unterschreitung der Marke. Da können auch mal 30 oder 40% draus werden. Bei all den Börsenweisheiten, die in schöner regelmäßigkeit unters Volk gebracht werden, wird dieses Thema ausgespart. Liegt das etwa daran, dass unsere Weisen dazu kein Rezept haben? Außer vll.: Stelle den Wert für die Reißleine ein und dann hilft nur noch beten - etwas später (das können auch mal 3 jahre oder mehr sein) auf die Chartmuster achten, ob sich der Aufwärtstrend einstellt und dann neu einsteigen.

Matzilein
Experte ★★
432 Beiträge

Nun mal bitte nicht alle auf einmal.

Hierhabe ich so einen Super-Tipp gefunden:

 

Risiken der Stopp-Loss-Marken kennen
Bei welchem Punkt Verbraucher ihre Stopp-Loss-Order ansetzen, hängt von ihrer Risikobereitschaft und der Volatilität des Kurses ab. Eine allgemeingültige Faustformel gibt es nicht. DSW-Sprecher Kurz rät Anlegern allerdings dazu, den Abstand zum aktuellen Kurs so groß zu wählen, dass sie nicht schon „bei normalen Kursschwankungen aus der Aktie fliegen“. Verbraucher sollten außerdem beachten, dass ihre Aktien beim Erreichen der gesetzten Stopp-Loss-Marke zum nächstmöglichen Preis verkauft werden, nicht unbedingt zum bestmöglichen.
„Sollte eine Aktie im Steilflug nach unten gehen, kann der Verkaufskurs deutlich unter der gesetzten Marke liegen“, erklärt der DSW-Sprecher. Sascha Straub, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Bayern, rät bei Stopp-Loss-Marken deshalb generell zu Vorsicht. Um sie erfolgreich einzusetzen, seien Erfahrung und Zeit nötig - „was durchschnittliche Anleger in der Regel nicht haben“.

FAZ, 18.06.2017
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/aktien/aktien-so-wappnen-anleger-das-depot-fuer-den-urlaub-15066...

 

***

Nun frage ich mich, da wir als durchschnittliche Anleger weder Erfahrung noch Zeit haben: wie kann dann das Stop-Loss Experiment für uns anzuraten sein? Noch dazu mit solchen Wischi-waschi-Ratschlägen. Da darf der Hinweis auf Risikobereitshaft nicht fehlen.
Aber: wenn es im Allgemeinen 50-60% den Bach runter geht, ist es dann nicht besser, mit 25% Verlust zu verkaufen (und später wieder einzusteigen) als mit 55% (und dann zu hoffen, dass es recht schnell wieder bergauf geht)?

 

100,0Aktien 100,00 € Referenzkurs 10.000,00 € Buchwert
   75,00 € Limit  
  15%Trailing  
100,0Aktien 120,00 € aktueller Kurs 12.000,00 € Buchwert
100,0Aktien 102,00 € neues Limit 10.200,00 € Buchwert
100,0Aktien 102,00 € Auslösung  
100,0Aktien 76,50 € Verkaufskurs 7.650,00 € V-Wert
    -2.550,00 € V-Verlust
      
100,0Aktien 45,90 € Bodenbildung 4.590,00 € Buchwert
100,0Aktien 100,00 € Kurs nach 4 Jahren 10.000,00 € Buchwert
    -200,00 € Buchverlust
      
166,7Aktien 45,90 € Kaufkurs 7.650,00 € V-Wert
166,7Aktien 100,00 € Kurs nach 4 Jahren 16.666,67 € Buchwert
     9.016,67 € Buchgewinn
    -100,00 € Kosten
     8.916,67 € Buchgewinn
      
     9.116,67 € Unterschied

Matzilein
Experte ★★
432 Beiträge

Wahnsinn! Ich hab die Lösung gefunden. Heute bei Börse Online:

 

Nicht trivial ist die Wahl des passenden Stoppkurses. Nicht zu eng setzen, aber auch nicht zu weit, lautet die Devise. Dabei sollte man die Liquidität und die historische Schwankungsbreite des Werts beachten, aber auch die Aussichten, die man ihm einräumt, sowie den eigenen Anlagehorizont. 

 

Ich glaub, jetzt ham was. So ähnlich habe ich es ja vermutet, hab mich nur nicht getraut, diese Weisheit zu transportieren. Danke, BO.