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Depot in schwerer See!

170 ANTWORTEN

chi
Mentor ★
1.134 Beiträge

Dietus schrieb:

Ich habe das noch nie erlebt, das alle Werte im Depot im Vergleich zum Vortag im Minus stehen und das schon seit Freitag.

Dann bist du wirklich noch nicht lange dabei. 🙂 Der stetige Anstieg in der jüngsten Vergangenheit war Ausnahme, nicht Regel.

 

Und der Auslöser ist einfach der Zinsanstieg. Wobei es nicht unbedingt einen konkreten Auslöser braucht für eine Korrektur.

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Lieber @Dietus,

 

ja, ich habe mich aus mehr oder weniger bekannten Gründen rar gemacht. Dennoch stehe ich immer für Fragen zur Verfügung. Ihr wißt ja, wie Ihr mich erreicht. Danke an alle, die mich per Mail angesprochen haben.

 

Phasen, in denen alle Aktien nach unten gehen, gibt es regelmäßig. Man nennt sowas "Korrektur" oder auch "gesunde Korrektur". Wie ein reinigendes Gewitter.

 

Dann gilt immer: relativ schwache Aktien (d.h. schwächer als der Rest) verkaufen, damit man Liquidität hat, wenn das reinigende Gewitter vorüber ist.

 

Hoffen wir, dass es nicht so schlimm wird. Allein in meinem Depot hat es heute über 30 Stopkurse gerissen, und ich hatte bei weitem nicht alle Aktien abgesichert. Um das Geld tut es mir nicht so leid, aber ich bin dann morgen mindestens zwei Stunden damit beschäftigt, das alles in meinen Systemen zu verbuchen...  😞

 

Deine Frage nach dem Auslöser ist leicht zu beantworten: Die Anleger haben Angst vor Zinssteigerungen. Das ist aber meines Erachtens nur eine ex-post-Entschuldigung für die seit vielen Monaten, ja Jahren überfällige Korrektur.

 

Viele Grüße

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

Nooby
Autor ★★
14 Beiträge

Hallo und guten Abend,

 

ich bin die Neue 😉

Eine Zeit lang lese ich hier jetzt schon mit, hab auch, glaube ich, die wichtigsten Merksätze verinnerlicht, aber bin dann insgesamt im "Geschäft" doch zu neu, um das jetzt un-nervös "auszuhalten".

 

Ich hab (noch) nicht viel in der Form der Geldanlage, ein paar kleine(!) Häppchen D, EU, US, World, EM, IT (ehm, InfoTech, nicht Italien) und aus Überzeugung heraus einer Prise Nachhaltigkeit, sowohl ETFs als auch Fonds.

Aber wie gesagt, jetzt werd ich doch erheblich nervös.

 

Bei so einer Aufstellung, muss ich mir da an irgendeinem Punkt Sorgen machen oder kann/soll ich, so schwer es eventuell fällt, "Augen zu und durch"?

Oder irgendwann doch eingreifen? Und wann dann?

 

Ja, es ist 'ne Noobfrage : )

Dass ich angefangen hab, hier mitzulesen, ist wahrscheinlich Teil des Problems, weil das große Hin-und-Her bei Fonds und ETFs gar nicht angebracht ist, aber neben Merksätzen hab ich jetzt leider auch ein bisschen Flöhe im Ohr. Nun, muss ich versuchen aus dem Teil des Problems einen Teil der Lösung zu machen und mir auch einen "persönlichen" Rat abzuholen. Seht's mir bitte nach.

 

Danke euch, und viele Grüße

Nooby

baha
Mentor ★★★
2.677 Beiträge

Hallo @Nooby,

 

so ganz klar, wie es bei dir aussieht, wird es in deinem Beitrag leider nicht.

 

Habe ich es richtig verstanden, dass du hauptsächlich Fonds und ETFs im Depot hast und mit diesen regelmäßig handelst? Dann erlaube mir, dich da auf eine Überlegung hinzuweisen:

 

Warum kauft man einen Fonds? Das tut man, weil man sich nicht die Arbeit machen will oder kann, für die man dafür aber dann den Fondsmanager bezahlt. Bzw. bei einem ETF möchte man auf diese Kosten möglich verzichten und eben auf den Index setzen. Mit Fonds/ETFs würde sollte man nicht allzu aktiv handeln, sondern die sind ja gerade zum passiven Anlegen gedacht (bzw. zum Verschieben der aktiven Arbeit hin zum Fondsmanager). Man schadet sich ja bei Fonds damit u.U. auch noch doppelt: neben den Transaktionsgebühren gibt es ja oftmals noch Ausgabeaufschläge.

 

Gruß

baha

baha
Mentor ★★★
2.677 Beiträge

@nmh: danke für die Beteiligung. Allein deine Posts sind immer unglaublich beruhigend 🙂

Nooby
Autor ★★
14 Beiträge

Hallo @baha,

 

danke für die schnelle Antwort, ich hab mich offensichtlich zu unklar ausgedrückt.

Im Depot hab ich nur ETFs und Fonds, und vom regelmäßig Handeln will ich mich grundsätzlich auch enthalten. Aus eben den von dir genannten Gründen - keinen Stress haben, möglichst wenig Transaktionskosten produzieren.

In den letzten Tagen sind halt (auch) bei mir ⅔ der Fonds/ETFs rot geworden, zumal die, die ich noch nicht so lange habe (ich lege nicht via Sparplan an, sondern kaufe vllt 1x im Jahr ein, wenn ich was übrig hab (Extraklammer: Wirklich übrig. Aber verbrennen will man's ja auch nicht.)).

 

Mit der quasi doppelten Situation:

a) noch nicht lange im Depot

b) jetzt deutlich am Abrutschen

- und natürlich kann niemand sagen, wie lange, aber wenn die Korrektur "seit Jahren überfällig" war, drängt sich der Gedanke auf, dass es etwas länger bergab geht.

 

Da frage ich mich halt auch bei eigentlich "rundum sorglos", ob es nicht klüger wäre, gleich wieder rauszugehen und später neu zu kaufen, als zu behalten und damit u.U. mehr Verlust zu machen als durch jetzt kurzfristig nochmal Transaktion- und sonstige Gebühren.

 

Merci,

Nooby

baha
Mentor ★★★
2.677 Beiträge

Dann ist es ganz einfach. Wenn du hoffentlich Geld genommen hast, das du kurz- bis mittelfristig nicht brauchst, dann mach genau so weiter wie bisher.

 

Nicht verkaufen, du bist passiver Anleger. Dass es jetzt gleich zu Beginn nach unten geht, ist natürlich "dumm gelaufen", aber es wird auch wieder anders laufen.

 

Wenn du davon überzeugt bist, dass die Märkte, in denen du investiert bist, langfristig (also auf >5 Jahre gesehen) steigen, dann kann es auch mal ein paar Wochen oder Monate nach unten gehen.

 

Sieh dir meinen ersten Beitrag im Thread hier an. Habe auch ETFs im Depot, das sind bei mir auch die größen Posten im Depot (ich schreibe hier viel und gerne, aber die Zockerei-Aktivitäten sind bei mir nur ein sehr kleiner Anteil im Depot). Die bleiben unangetastet.

 

Das ist leichter gesagt als getan, logisch. Hast du dir denn schon vor dem Kauf überlegt, was du in einer Situation, wie wir sie nun haben, machen würdest?

 

baha

Nooby
Autor ★★
14 Beiträge

Dann muss ich wohl Baldrian kaufen. Gibt's da ne passende Aanlage? ; )

 

"dumm gelaufen" trifft es auf den Kopf, sonst geht mir das nur bei Elektronika so (also Hardware), dass der Preis nach dem Kauf drastisch sinkt.

 

Da ich das weder schon besonders lang, noch oft mache, ziemlich intuitiv nach flüssig aufwärts strebenden Charts auswähle und mir zum Trost immer wieder mal die Erhebungen vorhalte, dass komplette Laien nicht viel schlechtere Ergebnisse erzielen, als Profis(*), habe ich mich auf die Situation nicht vorbereitet.

Aber dann werd ich die Login-Ansicht umstellen, dass ich das Depot nicht dauernd sehen muss, und abwarten...

 

Dankeschön,

Nooby

 

(*) nach bisschen Forumlesen mag das daran liegen, dass der ganz naive Laie dem Boom hinterher anlegt, und der Angestellte beim Fonds auch, damit er keinen Fehlgriff seinem Chef erklären muss, also letztlich beide ganz grob gesagt das gleiche Konzept benutzen

chi
Mentor ★
1.134 Beiträge

Leider weiß man im voraus nicht, wie tief es runter geht und wie lange es anhält. (Wenn man allerdings gerade auf die US-Kurse schaut, ist man versucht zu sagen: „Wenn’s so stark prasselt, dauert’s nicht lang.“) Es kann dann auch sehr schnell wieder rauf gehen.

 

Das Schlechteste, was man machen kann, ist allerdings: Zunehmend nervös dem Kurssturz zusehen, dann die Nerven verlieren und alles zum Tiefstkurs verkaufen, um die anschließende Erholung zu verpassen. Manche ringen sich dann erst nach Jahren wieder steigender Aktienkurse zum Wiedereinstieg durch und kommen gerade rechtzeitig zum nächsten Crash.

 

Also entweder frühzeitig aussteigen (z.B. mittels Stop-Loss-Aufträgen) – für diesmal schon zu spät – oder André Kostolanys Schlaftabletten nehmen, um die Nerven im Griff zu behalten, und das Ganze aussitzen.

 

Meine Strategie ist die zweite (das mit den Schlaftabletten allerdings nur im übertragenen Sinn). Die regelmäßigen Anlagen (v.a. Sparpläne) laufen natürlich weiter – schließlich brauchen die Panikverkäufer ja auch Gegenparteien, die ihnen die Sachen abnehmen. Das Geld ist nie weg, es ist nur hinterher bei anderen Leuten.

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Mann, oh, Mann. Über 50 Stop-Loss gestern ausgeführt - allein bei comdirect. Da muss ich mir heute nachmittag frei nehmen, um das alles in meinen Systemen zu verbuchen.   :-(((

 

Das ist es, was mir weh tut. Es macht mir viel, viel Arbeit. Das liegt aber daran, dass ich mehrere hundert verschiedene Aktien besitze. Die meisten von Euch haben sicher nicht so breit gestreut.

 

Der Absturz selbst nervt zwar, aber er wirkt wie ein reinigendes Gewitter.

 

Keine Angst: In einigen Monaten werden wir uns mit Schauern an diese Tage zurück erinnern, und alles wird wieder gut sein. Also keine Panik.

 

Weiterhin gilt:

- Relativ schwache Aktien (die schwächer sind als der Gesamtmarkt) müssen per Stop Loss verkauft werden, damit Ihr Geld habt, wenn der Absturz beendet ist.

- Weiterhin: Keine Tieffliger auffangen. Ihr dürft erst wieder einsteigen, wenn sich eine Bodenbildung abzeichnet. Das kann jetzt noch einige Wochen dauern, es weiß niemand.

- ETF, Indexzertifikate und andere breite Investments müssen nicht unbedingt mit Stop Loss abgesichert werden. Hier sitzt Ihr das Chaos einfach aus. Siehe hier.

 

Seid froh, dass Ihr nicht so extrem streut wie ich, und dass sich bei Euch die Arbeit in Grenzen hält, die Scherben aufzukehren. Ich bin ja selbst schuld (ist halt mein Hobby).

 

Im übrigen stimme ich auch den beiden obigen Beiträgen von  @chi  zu.

 

An alle: Kopf hoch und viele Grüsse aus München

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.